Im März 2019 erschien der Bericht über die Entdeckung einer bislang unbekannten riesigen prähistorischen Raubkatze, deren Knochen in Kenia gefunden wurden. Dieser Bericht und die Filme der „Jurassic Park“-Reihe brachten mich auf die Idee zu dieser Geschichte…
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Die große Digitaluhr an der hinteren Wand zeigte kurz vor Mitternacht, als Dr. Melinda Crane die Eingangshalle des Instituts betrat. Ihren Wagen hatte sie wie immer draußen geparkt. Die tropische Nacht hatte es ihr erlaubt, die kurvenreiche Küstenstraße mit offenem Verdeck zu fahren und dabei den von Sternen übersäten Himmel zu bewundern. Als Melinda ihren Parkplatz erreicht hatte, sah sie die Silhouetten der Palmen, die sich sanft in der Meeresbrise bewegten, und in der Ferne konnte sie das Rauschen der Brandung hören. Die Luft war warm und feucht und schmeckte salzig.
Umso kälter empfand Melinda die klimatisierte Eingangshalle, doch daran hatte sie sich längst gewöhnt. Es war nicht das erste Mal, dass sie zu so später Stunde hier auftauchte. Das Projekt, an dem sie maßgeblich beteiligt war, kannte keine geregelten Arbeitszeiten, und das wussten auch die Leute vom Wachpersonal.
Charlie, der diesmal die Nachtschicht im Empfangsbereich hatte, lächelte hocherfreut, als er die Besucherin erkannte. „Guten Abend, Dr. Crane“, begrüßte er die ausnehmend hübsche Frau, die so gar nicht aussah wie eine Wissenschaftlerin. Noch dazu, da sie nicht ihren üblichen weißen Kittel trug, sondern eine Sommerbluse und dazu einen farblich passenden Rock, der Charlies Meinung nach ruhig ein wenig kürzer hätte sein dürfen.
„Guten Abend, Charlie“, erwiderte Melinda den Gruß, hielt sich aber mit dem Lächeln zurück. Sie wusste, dass Charlie sie sehr attraktiv fand, war aber nicht in der Stimmung für seine unbeholfenen Flirt-Versuche. Der Wachmann reichte ihr das Klemmbrett mit der Liste, in die sich alle eintragen mussten, die das Institut betraten und wieder verließen. Melinda zuliebe hatte er bereits alle Felder ausgefüllt, so dass sie nur noch unterschreiben musste. „Danke, das ist nett von Ihnen“, sagte sie.
„Für Sie immer gerne.“ Charlie legte das Klemmbrett zur Seite und drehte sich zu den Fächern hinter sich um. Darin steckten die Ausweiskarten aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nur wenige Fächer waren leer, was bedeutete, dass in dieser Nacht nicht viel los war. Damit hatte Melinda gerechnet. Morgen war ein wichtiger Tag. Deshalb waren die meisten früh nach Hause gefahren, um sich auszuruhen und bei Tagesanbruch wieder hier zu sein. Mit etwas Glück würde sie also niemandem begegnen.
Charlie fischte Melindas Ausweis aus dem für sie reservierten Fach und reichte ihn ihr. „In ein paar Stunden ist es soweit, stimmt’s?“
Melinda nickte. „Allerdings. Deshalb möchte ich noch ein paar letzte Details prüfen. Ich kann aber nicht sagen, wie lange das dauert.“
„Kein Problem, Doktor“, sagte Charlie beflissen. „Ich bin die ganze Nacht hier. Falls Sie irgendwas brauchen, funken Sie mich einfach an, dann bin ich sofort zur Stelle.“
„Darauf wette ich“, dachte Melinda. „Würde ich Dich in mein Büro rufen, damit Du mir die Muschi leckst, bis ich mehrmals hintereinander zum Höhepunkt gekommen bin, würdest Du im Nu alles liegen und stehen lassen und dafür sogar Deinen Job riskieren, nicht wahr? Und wenn ich mich vorher zwei Tage lang nicht geduscht hätte, würde Dich das wahrscheinlich noch mehr antörnen.“
Ohne sich etwas anmerken zu lassen, nahm sie ihren Ausweis entgegen und befestigte ihn gut sichtbar am Kragen, wie es die Vorschriften des Instituts verlangten. „Mach ich“, sagte sie. „Vielen Dank und bis später.“ Dann ging sie schnurstracks durch die zischenden Automatik-Türen neben dem Empfangstresen.
„Ja, bis später!“, rief Charlie ihr nach.
Charlie mochte ein netter Typ sein, rangierte aber auf der Liste derjenigen, mit denen sich Melinda Sex oder gar eine Beziehung wünschte, nahezu an letzter Stelle, und daran würde sich auch nichts ändern.
Wie erwartet, waren die Gänge und Räume menschenleer. Die Flure waren bis auf die Notbeleuchtung dunkel, was Melinda als sehr angenehm empfand. Nur das leise Flüstern der Ventilatoren und das Klacken ihrer Schuhe waren zu hören, als sie ihr Büro ansteuerte, das direkt mit dem dahinter liegenden Labor verbunden war. Sie schloss die Tür hinter sich und drehte den Knauf nach rechts, um sie zu verriegeln. Aus ihrem Spind holte sie ein zusammengefaltetes Handtuch und einen Kittel, den sie anzog. Dann öffnete sie den Wand-Safe und nahm die Injektions-Pistole heraus. Sie war mit drei Tranquilizer-Pfeilen geladen und schussbereit, sobald sie entsichert wurde. Zufrieden ließ Melinda die Waffe in eine Tasche ihres Kittels gleiten.
Im Inneren des Spinds war ein Spiegel auf Augenhöhe befestigt. Melinda warf einen Blick auf ihr ernstes, angespanntes Gesicht. „Du bist verrückt, weißt Du das?“, sagte sie flüsternd zu sich selbst. „Total verrückt.“ Aber heute war ihre letzte Chance, das zu tun, wovon sie seit Monaten träumte. Daher klappte sie die Spindtüre zu, bevor sie der Mut verließ und sie ihr Vorhaben endgültig aufgab.
Am anderen Ende des Raums befand sich eine schimmernde Stahltür mit der leuchtend roten Aufschrift „LABORATORY“ und darunter „AUTHORIZED PERSONNEL ONLY“. Seitlich davon war ein kleiner Kasten mit einem vertikalen Schlitz angebracht. Melinda zog ihre Ausweiskarte durch den Schlitz, worauf das rote Lämpchen an dem Kasten auf Grün schaltete und sich die Tür mit einem Klick und einem Zischen öffnete. Sobald Melinda hindurch getreten war, schloss sie sich sanft hinter ihr.
Der fensterlose Raum, in dem sich Melinda nun befand, war sehr groß und in mildes blaues Licht getaucht. Die Übergänge der Wände zum Boden und zur Decke waren abgerundet und wiesen keine sichtbaren Fugen auf, wodurch der Raum wirkte, als bestünde er aus einem einzigen Stück. An den Wänden standen Tische voller Bildschirme und Tastaturen, Mikroskope, Zentrifugen und anderen Geräten. Einige Bildschirme zeigten bunte Grafiken, Tabellen und Kurven, doch die meisten waren dunkel bis auf die kleinen Lämpchen, die ihre Betriebsbereitschaft anzeigten. Zusätzlich wurde der Raum von dem Licht erhellt, das durch die bruchsicheren matten Glasscheiben einiger Schränke fiel, die ebenfalls an den Wänden standen und verschiedene Präparate und Proben enthielten.
Melindas Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf den großen Metalltisch, der in der Mitte des Raumes fest mit dem Boden verankert war. Diverse Apparaturen auf rollbaren Halterungen, die an drei Seiten um den Tisch gruppiert worden waren, blinkten und piepsten unablässig. Der Tisch war eine Spezialanfertigung aus rostfreiem Stahl, sechs Meter lang und drei Meter breit, und die Platte ließ sich erwärmen. An ihrer Seite befanden sich mehrere Knöpfe und ein Drehregler, der auf Stufe fünf stand, was einer Temperatur von etwa 20 Grad Celsius entsprach.
Und dort lag er: Simbakubwa kutokaafrika, was so viel bedeutete wie „großer Löwe aus Afrika“. Das vielleicht mächtigste räuberische Säugetier, das es je gegeben hatte. Fast vier Meter lang (den Schwanz nicht mitgerechnet) und etwa eineinhalb Tonnen schwer. Eine löwenähnliche Großkatze, die zuletzt vor 23 Millionen Jahren ihre Beute gejagt hatte, bevor sie von der Erdoberfläche verschwunden war. Jedoch nicht für immer, denn vor zwei Jahren war es dem GenTecCorps des Instituts gelungen, die Erbinformationen dieses Tieres anhand von gut erhaltenen Überresten vollständig zu entschlüsseln. Damit war einer Klonung nichts mehr im Wege gestanden.
Und nun konnte Melinda erneut das Ergebnis bewundern. Simba, wie er kurz nach seiner Geburt von seinen Schöpfern stolz getauft worden war, hatte sich innerhalb kürzester Zeit von einem tapsigen kleinen Kater zu einer riesigen, angst- und respekteinflößenden Kreatur entwickelt. Niemand zweifelte daran, dass er es zu Lande mit jedem natürlichen Gegner aufnehmen konnte – ausgenommen nur die Menschen mit ihren Waffen und ihrer Heimtücke. Simbas Pranken und sein Gebiss waren tödliche Waffen, und das ganze Tier schien nur aus Sehnen und Muskeln zu bestehen. In dieser Nacht galt Melindas Interesse vor allem einem ganz bestimmten Muskel, und der befand sich zwischen Simbas Hinterläufen.
Nie zuvor hatte sich Melinda sexuell zu einem Tier hingezogen gefühlt, doch als sie das erste Mal gesehen hatte, wie Simba kraftvoll und geschmeidig in dem eigens für ihn angelegten Habitat umherlief, war es um sie geschehen. Und als er auch noch eine prächtige Erektion bekam (was von den übrigen Mitgliedern des Teams freudig beklatscht wurde), war ihr klar geworden, dass sie dieses herrliche Glied in sich spüren wollte.
Leider hatte sich nie eine passende Gelegenheit ergeben – bis zu diesem Moment. Am nächsten Morgen würde man Simba auf einer unbewohnten Insel mit üppiger Vegetation und großen Herden von Wildtieren aussetzen, um in den nächsten Monaten und Jahren sein Verhalten zu studieren. In der Zwischenzeit wollten die Wissenschaftler des Instituts ein weibliches Tier klonen und dadurch eine natürliche Paarung ermöglichen.
Heute Nacht jedoch war Simba noch hier und schlief seitlich liegend auf der warmen Metallplatte. Seine Betreuer hatten ihm ein starkes Betäubungsmittel verabreicht, um in aller Ruhe die letzten Untersuchungen durchführen zu können und ihm einen Sender einzupflanzen, mit dem sie ihn jederzeit auf der Insel orten konnten. Dicke, gepolsterte Lederriemen um seinen Hals, seinen Brustkorb und die mächtigen Läufe hielten ihn fest für den Fall, dass er früher als erwartet aus der Narkose erwachte. Zusätzlich hatte man ihm einen Maulkorb angelegt und seine Pranken in Hüllen aus demselben Leder wie die Riemen gesteckt. Simbas praller Hodensack und die Felltasche, die seinen Penis verbarg, waren jedoch mühelos erreichbar. Mit anderen Worten: Simba lag für Melinda bereit wie auf einem Präsentierteller.
Langsam ging Melinda um den Tisch herum und streichelte mit beiden Händen Simbas borstiges Fell, wobei sie einige der Geräte zur Seite schob, die sämtliche Vitalfunktionen des Tieres überwachten. Sie konnte spüren, wie sich Simbas gewaltiger Brustkorb beim Atmen hob und senkte. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als ihr klar wurde, dass sie ganz allein und ungestört mit diesem gigantischen Geschöpf war und mit ihm machen konnte, was sie wollte. Und was das war, wusste sie genau.
Jetzt oder nie! Wie in Zeitlupe legte sie die Injektions-Pistole in Reichweite auf den Metalltisch, hoffte aber inständig, sie nicht benutzen zu müssen. Dann zog sie ihren Kittel aus und ließ ihn achtlos zu Boden fallen. Das gleiche machte sie mit ihrer Bluse und ihrem BH. Zu guter Letzt schlüpfte sie aus ihren Schuhen und streifte sich den Rock von den Hüften. Darunter war sie nackt.
Wieder näherte sie sich dem Objekt ihrer Begierde, wieder ließ sie ihre Hände auf Erkundungstour gehen. Behutsam streichelte sie Simbas Hoden und die Stelle, wo bereits eine rosa Spitze aus dem Pelz ragte. Mit sanftem Druck fing sie an, Simba genau dort zu massieren, und nach einigen Sekunden schob sich mehr von seinem Glied nach draußen.
Oh ja, das war eindeutig der Penis einer männlichen Katze. Wie seine Nachfahren hatte auch Simba kleine Erhebungen auf seiner Eichel, die sich beim Geschlechtsakt anfühlen würden wie Widerhaken. Melinda ahnte, dass ihr diese anatomische Besonderheit einige Schmerzen bereiten würde, aber das konnte sie nicht von ihrem Vorhaben abbringen.
Sie genoss den herben Raubtier-Geruch, der sie einhüllte. Einer spontanen Lust folgend, berührte sie die Penisspitze zaghaft mit ihrer Zunge. Dann wagte sie es, die Eichel zu küssen und ihre Lippen einen Moment darauf verweilen zu lassen. Schließlich stülpte sie vorsichtig ihren Mund über den freiliegenden Teil von Simbas Glied. Betäubung hin oder her – die Reaktion des Raubtiers erfolgte prompt. Melinda spürte, wie ihr der Penis regelrecht entgegenwuchs, während sie ihn neugierig mit ihrer Zunge umspielte und den Kopf vor- und zurück bewegte. „Meine Güte, ich bin drauf und dran, ihm einen zu blasen!“ Gerne wäre sie bis zum Äußersten gegangen und hätte weitergemacht, bis sie seinen heißen Samen geschmeckt hätte, doch sie hörte widerstrebend damit auf. Sie hatte sein Glied in voller Größe gesehen, und ihr Mund war dafür nicht dehnbar genug. Ganz im Gegensatz zu ihrer Vagina, die bereits vor erwartungsvoller Nässe überquoll.
In einem Maße erhitzt, wie sie es nicht für möglich gehalten hätte, kletterte Melinda hastig auf den Tisch, drehte sich auf die Seite und presste ihren Rücken an das warme und überraschend weiche Bauchfell der schlafenden Großkatze. Vorsichtig rutschte sie weiter nach unten, bis sie Simbas steifer werdendes Glied zwischen ihren Schenkeln spürte. Um mehr Platz zu haben, hob sie ihr oberes Bein und legte es auf Simbas Flanke. Das andere Bein hatte sie leicht angewinkelt, damit ihre intimste Öffnung mühelos erreichbar war. Das vordere Ende von Simbas Penis zwängte sich bereits zwischen ihre geschwollenen Schamlippen. „Oh Gott“, durchfuhr es Melinda, „gleich wird es passieren! Nur noch ein klein wenig weiter…“
Und dann war es soweit. Simba drang in sie ein und füllte sie mit seinem mächtigen Glied aus. Das Gefühl war unbeschreiblich. Melinda atmete mehrmals tief ein und aus und gönnte sich eine kurze Pause. Sobald sie sich an die Größe des spürbar anders geformten Penis gewöhnt hatte, fing sie an, sich zu bewegen, erst langsam, dann immer schneller. Dabei schloss sie die Augen und presste den Mund in ihre Armbeuge, um ihr lustvolles Wimmern zu dämpfen.
In dieser Position konnte sie das Tempo ihrer Stöße exakt bestimmen und auch, wie tief sie Simba in sich aufnahm. Die dornenartigen Auswüchse seiner Eichel taten ihr tatsächlich weh, aber auf eine süße, erregende Art.
Schneller als erwartet erreichte Melinda einen unglaublich intensiven Höhepunkt. Gleichzeitig fühlte sie eine zusätzliche Flüssigkeit zwischen ihren Beinen, was nur bedeuten konnte, dass Simba ebenfalls gekommen war und in sie ejakuliert hatte.
Ebenso rasch, wie er gewachsen war, schrumpfte sein Penis und glitt mühelos aus Melindas Vagina, ohne ihr weitere Schmerzen zuzufügen. Melinda blieb noch einige Minuten schwer atmend liegen. Als sie sich beruhigt hatte, setzte sie sich auf und glitt in Zeitlupe von der Tischkante. Anfangs war sie noch etwas wackelig auf den Beinen und fühlte sich leicht benommen. Ich habe es wirklich getan, war alles, woran sie in diesem Augenblick denken konnte. Und es war toll! Sobald die Benommenheit vorüber war, zog sie sich an und steckte die Pistole in ihrem Kittel.
Auf der Oberfläche des Tisches waren der Abdruck ihres verschwitzten Körpers und Tropfen von Simbas Sperma deutlich zu sehen. Wieder überkam sie jene seltsame Mischung aus Gier und Erregung, die sie schon dazu verleitet hatte, Simbas Penis in den Mund zu nehmen, und auch diesmal konnte sie nicht widerstehen. Sie beugte sich über den Tisch und leckte Simbas Tropfen auf.
Anschließend reinigte sie mit dem Handtuch die Metallplatte, bis alle verräterischen Spuren beseitigt waren. Bevor sie das Labor verließ, wollte sie Simba noch hinter den Ohren kraulen. Dabei bemerkte sie, dass seine Augen nicht mehr völlig geschlossen waren. Fast schien es, als würde er sie ansehen. Hatte er trotz der Narkose mitbekommen, was geschehen war? Jedenfalls flüsterte Melinda ihm leise ins Ohr: „Danke, mein Liebling. Es war wunderschön mit Dir.“ Simba gab ein kaum hörbares Grollen von sich, bei dem es sich um ein Knurren handeln konnte, aber auch um ein Schnurren.
In ihrem Büro verstaute Melinda alles wieder an seinem Platz und richtete ihre Frisur. Ein Blick in den Spiegel zeigte, dass ihre Wangen nicht übermässig gerötet waren. Niemand würde ahnen, was sie getan hatte. Zufrieden verließ sie das Büro und machte sich auf den Rückweg.
Charlie blickte auf, als die Türen zischten und Melinda die Halle betrat. „Alles im grünen Bereich?“, erkundigte er sich.
„Alles bestens“, sagte Melinda wahrheitsgemäß, unterzeichnete abermals die Liste und gab dem Wachmann das Klemmbrett zusammen mit ihrem Ausweis zurück. „Danke und gute Nacht, Charlie.“
Sie hatte die Hälfte des Weges vom der Theke zum Ausgang hinter sich, als sie Charlie sagen hörte: „Sie sind bestimmt eine hervorragende Wissenschaftlerin und sicher die Beste auf Ihrem Gebiet. Aber als Einbrecherin kämen Sie nicht weit.“
Melinda blieb stehen und drehte sich um. „Wie meinen Sie das?“
„Nun, ganz offensichtlich haben Sie keine blasse Ahnung von modernen Überwachungssystemen“, sagte Charlie mit unbewegter Miene.
„Ich weiß noch immer nicht, wovon Sie reden“, erwiderte Melinda, hatte aber plötzlich eine düstere Vorahnung.
„Ach nein? Haben Sie sich denn nie mit den Sicherheitsvorkehrungen dieser Anlage vertraut gemacht?“ Charlie deutete auf seine Monitore. „Ich spreche von den Kameras und Mikrofonen in sämtlichen Fluren und Räumen, die rund um die Uhr alles aufzeichnen und speichern.“
„Kameras?“ Schlagartig wich jede Farbe aus Melindas Gesicht.
Charlie nickte. „Mit Restlichtverstärker und Infrarot. In jedem Flur und in jedem Raum.“ Und dann ließ er die Bombe platzen. „Natürlich auch in dem Labor, wo sich momentan die Raubkatze befindet.“
Einen Augenblick lang wurde Melinda schwarz vor Augen, und sie fürchtete, das Bewusstsein zu verlieren. Nur mit größter Mühe konnte sie sich auf den Beinen halten. „Dann haben Sie…“
Er nickte abermals und vervollständigte ihren Satz. „…alles gesehen, was dort vorgefallen ist. Ganz genau.“
Es dauerte ein paar Sekunden, bis Melinda ihre Schockstarre überwunden hatte. „Und was werden Sie jetzt tun?“, fragte sie mit brüchiger Stimme.
„Oh, das hängt ganz von Ihnen ab, Dr. Crane“, antwortete Charlie. „Ich bin zwar nicht so klug wie Sie, aber selbst ich weiß, dass das, was Sie dort gemacht haben, kein wissenschaftliches Experiment war. Wenn das rauskäme, wäre es ganz schnell vorbei mit Ihrer vielversprechenden Laufbahn. Sie wären erledigt, und zwar für alle Zeiten. Vielleicht käme es sogar zu einem Strafverfahren…“ Er ließ seine Worte auf Melinda wirken, ehe er weitersprach. „Aber keine Sorge. Ich habe die Aufnahmen aus dem Labor unauffällig verschwinden lassen.“ Er hielt einen USB-Stick hoch. „Natürlich nicht, ohne vorher eine Kopie für mich anzufertigen. Aber die wird niemand je zu sehen bekommen, sofern wir uns einig werden. Sie verstehen?“
Melinda musste nicht lange darüber nachdenken. Ihr war längst klar geworden, worauf das Ganze hinauslief. „Und was muss ich dafür tun?“
„Genau darüber sollten wir uns in den nächsten Tagen in aller Ruhe unterhalten“, sagte Charlie und lächelte triumphierend. „Aber nicht hier. Wie wäre es, wenn Sie mich zu sich nach Hause einladen, wo wir ungestört sind? Aber falls Ihnen das nicht recht ist, können wir uns auch gerne woanders treffen. Zum Beispiel in einem Motel. Oder bei mir daheim.“
„Wo Du dann mit mir machen kannst, wozu auch immer Du Lust hast, Du Schwein“, dachte Melinda und spürte Hass in sich aufsteigen. Aber blieb ihr denn eine Wahl? Charlie hatte sie in der Hand, daran bestand kein Zweifel. Sie war ihm vollkommen ausgeliefert…, oder etwa nicht?
Vor weniger als einer Stunde hatte sie großartigen Sex mit dem wahrscheinlich gefährlichsten Raubtier auf diesem Planeten gehabt. Sogar sein Sperma war noch in ihr. Wollte sie sich jetzt von diesem miesen kleinen Frettchen namens Charlie drangsalieren und zu seiner fügsamen Sklavin machen lassen? Auf keinen Fall! Als hätte sich ein Teil von Simbas Stärke auf sie übertragen, überkam sie eine tiefe Ruhe, und die Panik, die sie eben noch zu überwältigen drohte, verflog. „Nein.“
„Wie bitte?“, fragte Charlie, als könnte er nicht glauben, was er soeben gehört hatte.
„Ich sagte Nein.“ Mit festen Schritten ging Melinda auf ihn zu. „Sie wollen mich mit diesen Aufnahmen erpressen? Sie drohen mir damit, alles zu zerstören, was ich mir aufgebaut habe? Meine Reputation, meine Karriere, mein Leben? Meinetwegen, nur zu. Sie machen mir keine Angst, Sie erbärmlicher Schlappschwanz!“
„Was zum…“
„Halten Sie Ihr verdammtes Maul“, zischte Melinda ihn an, und die ungewohnte Schärfe in ihrer Stimme ließ Charlie auf der Stelle verstummen. Sie stand jetzt direkt vor ihm. „Oh ja, ich habe Simba gefickt, und es war fantastisch! Was sind Sie schon dagegen? Ein jämmerlicher Voyeur, sonst nichts. Ein Versager, der glaubt, dass er mich haben kann, indem er mich damit unter Druck setzt!“ Mit einer schnellen Bewegung riss sie Charlie den USB-Stick aus der Hand, doch statt ihn zu behalten, ließ sie ihn mit einer verächtlichen Bewegung in seinen Schoß fallen. „Zeigen Sie diese Aufnahmen, wem immer sie wollen. Es ist mir vollkommen egal, verstehen Sie? Allerdings bin ich gespannt, wie Sie erklären wollen, warum sie tatenlos dabei zugesehen haben, wie ich es mit Simba getrieben habe, statt unverzüglich Dr. Heller zu informieren oder Alarm auszulösen, wie es Ihr Job gewesen wäre. Ganz zu schweigen von den gelöschten Aufnahmen.“
Charlie wollte etwas erwidern, aber es kam nur hilfloses Gestammel dabei raus. Dieses Gespräch verlief völlig anders, als er es sich vorgestellt hatte.
„Und noch etwas will ich Ihnen sagen“, fuhr Melinda fort. „Ich konnte Sie bisher gut leiden, Charlie, aber jetzt empfinde ich für Sie nur noch Verachtung. Sie sind eine gemeine, hinterhältige, widerliche Ratte. Sie dachten, Sie hätten Macht über mich und könnten mich nach Ihrer Pfeife tanzen lassen? Aber da sind Sie an die Falsche geraten.“
Charlies anfängliche Siegesgewissheit war völlig verpufft. Seine Unterlippe bebte. Der Mann sah aus wie ein trotziges kleines Kind, das gleich vor Zorn und Verzweiflung in Tränen ausbrechen würde. Erbarmungslos versetzte ihm Melinda den letzten, vernichtenden Schlag. „Und während Sie sich hier weiterhin die Nacht um die Ohren schlagen müssen, fahre ich jetzt nach Hause und lege mich ins Bett. Ich bin nämlich müde. Sehr müde sogar. Soll ich Ihnen auch sagen, warum? Weil ich gerade den besten und befriedigendsten Sex meines Lebens gehabt habe!“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging.
„Ich mach‘ Dich fertig, Du Schlampe!“, schrie Charlie ihr wutentbrannt hinterher. „Verlass Dich darauf, ich…“
Ohne ihn zu beachten oder auch nur ihren Schritt zu verlangsamen, trat Melinda ins Freie. Sie wusste, dass Charlie absolut nichts unternehmen würde, denn er hatte mindestens ebenso viel zu verlieren wie sie. Und dass es gefährlich war, sich mit ihr anzulegen, hatte sie ihm ebenfalls klargemacht. Sollte er sich ruhig die Aufnahmen auf dem USB-Stick anschauen und sich dabei einen runterholen, aber wahrscheinlich war ihm nach Melindas Standpauke die Lust darauf vergangen. Vielleicht war das Ganze ohnehin nur eine Finte gewesen, und auf dem Stick befand sich rein gar nichts. Aber auch das war Melinda egal.
Draußen streckte sie sich genussvoll und sog die salzige Luft in tiefen Zügen ein. Wann war sie das letzte Mal so entspannt und zufrieden gewesen? Sie konnte sich nicht erinnern, aber diese aufregende Nacht würde sie nie vergessen. Die Palmen, das Rauschen der Brandung, der Geschmack des Meeres… alles war wie immer. Nun ja, fast alles. Melinda war nicht mehr die Frau, die sie vorher gewesen war. Sie fühlte sich auch nicht müde, wie sie Charlie gegenüber behauptet hatte, sondern ganz im Gegenteil hellwach und stark. Stark wie eine Löwin.
ENDE