Mann-Tiere
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Die Bremer Stadtmusikanten

4.1
(21)

Es war einmal ein Mann, der hatte einen Esel, von dem er sich schon lange Jahre in den Arsch ficken ließ. Eines Tages brachte er einen prächtigen Hengst in den Stall. Weil im der Esel jetzt nicht mehr genug war, dachte der Herr daran, ihn wegzugeben um Futter zu sparen. Aber der Esel merkte, dass sein Herr etwas Böses im Sinn hatte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen. Dort, so meinte er könnte er ja ersatzweise Stadtmusikant werden.

Als er schon eine Weile gegangen war, fand er einen Jagdhund am Wege liegen, der jämmerlich heulte. „Warum heulst du denn so?“, fragte der Esel.

„Ach“, sagte der Hund, „Ich hatte ein schönes Leben, jeden Tag das Feinste zu Essen und abends jerkelte mein Herr mir einen Orgasmus. Jetzt hat er sich einen Dänen angeschafft. Um mich nicht auch noch füttern zu müssen, wollte mein Herr mich totschießen. Da hab ich Reißaus genommen. Aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?“

„Weißt Du, was?“, sprach der Esel, „ich gehe nach Bremen und werde dort Stadtmusikant. Komm mit mir und lass Dich auch bei der Musik annehmen. Ich spiele die Laute, und du schlägst die Pauken.“ Der Hund war einverstanden, und sie gingen zusammen weiter.

Es dauerte nicht lange, da sahen sie eine Katze am Wege sitzen, die machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. „Was ist denn dir in die Quere gekommen, alter Bartputzer?“, fragte der Esel.

„Wer kann da lustig sein, wenn’s einem an den Kragen geht“, antwortete die Katze. „Mein Frauchen hat sich zum Schmusen ein Hund angeschafft. Der Kampf zwischen uns, hat mein Frauchen genervt. Da hat mich meine Frau ersäufen wollen. Ich konnte mich zwar noch davonschleichen, aber nun ist guter Rat teuer. Wo soll ich jetzt hin?“

„Geh mit uns nach Bremen! Du verstehst dich doch auf die Nachtmusik, da kannst du Stadtmusikant werden.“

Die Katze hielt das für gut und ging mit. Als die drei so miteinander gingen, kamen sie an einem Hof vorbei. Da saß der Haushahn auf dem Tor und schrie aus Leibeskräften. „Du schreist einem durch Mark und Bein“, sprach der Esel, „was hast du vor?“

„Der Koch hat alle Hühner tot gefickt, und will mir heute Abend den Kopf abschlagen. Nun schrei ich aus vollem Hals, solang ich noch kann.“

„Ei was“, sagte der Esel, „zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest du überall. Du hast eine gute Stimme, und wenn wir zusammen musizieren, wird es gar herrlich klingen.“

Dem Hahn gefiel der Vorschlag, und sie gingen alle vier zusammen fort. Sie konnten aber die Stadt Bremen an einem Tag nicht erreichen und kamen abends in einen Wald, wo sie übernachten wollten. Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum, die Katze kletterte auf einen Ast, und der Hahn flog bis in den Wipfel, wo es am sichersten für ihn war.

Ehe er einschlief, sah er sich noch einmal nach allen vier Windrichtungen um. Da bemerkte er einen Lichtschein. Er sagte seinen Gefährten, dass in der Nähe ein Haus sein müsse, denn er sehe ein Licht.

Der Esel antwortete: „So wollen wir uns aufmachen und hingehen, denn hier ist die Herberge schlecht.“ Der Hund meinte, ein paar Knochen mit etwas Fleisch daran täten ihm auch gut.

Also machten sie sich auf den Weg nach der Gegend, wo das Licht war. Bald sahen sie es heller schimmern, und es wurde immer größer, bis sie vor ein hellerleuchtetes Räuberhaus kamen. Der Esel, als der größte, näherte sich dem Fenster und schaute hinein.

„Was siehst du, Grauschimmel?“, fragte der Hahn.

„Was ich sehe?“, antwortete der Esel. „Einen gedeckten Tisch mit schönem Essen und Trinken, und Räuber sitzen rundherum und lassen sich’s gutgehen!“

„Das wäre etwas für uns“, sprach der Hahn.

Da überlegten die Tiere, wie sie es anfangen könnten, die Räuber auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen. Endlich fanden sie ein Mittel. Der Esel stellte sich mit den Vorderfüßen auf das Fenster, der Hund sprang auf des Esels Rücken, die Katze kletterte auf den Hund, und zuletzt flog der Hahn hinauf und setzte sich der Katze auf den Kopf. Als das geschehen war, fingen sie auf ein Zeichen an, ihre Musik zu machen: der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute, und der Hahn krähte.

Die Räuber fuhren bei dem entsetzlichen Geschrei in die Höhe. Als sie feststellten, dass da keine Polizei sondern angenehmer Besuch gekommen war, öffneten sie die Türe und luden den tierischen Besuch in die gute Stube zum Essen und Trinken ein.

Nun setzten sie die vier Gesellen an den Tisch, und jeder aß nach Herzenslust von den Speisen, die ihm am besten schmeckten.

Den Räuber gefiel der Besuch, und weil ein jeder ein heimlicher Zoo war, hatte ein jeder seine eigene Gedanken für den Abend.

Als sie fertig waren, löschten sie das Licht aus, und jeder suchte sich ein Tier und eine Schlafstätte nach seinem Geschmack. Der Räuberhauptmann nahm sich den Esel mit ins Schlafgemach, wo der Esel im auch gerne zu Diensten war, in den Arsch zu ficken.

Der Hund wurde von des Räuberhauptmann Gesell in die Ecke gelockt, wo der sofort anfing ihn zu wichsen.

Die Räuberbraut zog sich die Katze auf die nackte Fotze. Und der Hahn flog auf das Dach hinauf. Um rechtzeitig vor Störenfriede zu warnen.

Als Mitternacht vorbei war kam ein Spion zum Räuberhaus, da alles ruhig schien, überlegte er nachzusehen, ob jemand im Hause wäre.

Der Spion fand alles still. Er ging in die Küche und wollte ein Licht anzünden. Da sah er die feurigen Augen der Katze und meinte, es wären glühende Kohlen. Er hielt ein Schwefelhölzchen daran, dass es Feuer fangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm ins Gesicht und kratzte ihn aus Leibeskräften. Da erschrak er gewaltig und wollte zur Hintertür hinauslaufen. Aber der Hund, der da lag, sprang auf und biss ihn ins Bein. Als der Spion schnellstens zur Tür raus wollte, gab ihm der Esel noch einen tüchtigen Schlag mit dem Hinterfuß. Der Hahn aber, der von dem Lärm aus dem Schlaf geweckt worden war, rief vom Dache herunter: „Kikeriki!“

Da lief der Spion, was er konnte, zu seinem Auftraggeber zurück und sprach: „Ach, in dem Haus in dem Haus wohnt jetzt eine gräuliche Hexe, die hat mich angehaucht und mir mit ihren langen Fingern das Gesicht zerkratzt. An der Tür steht ein Mann mit einem Messer, der hat mich ins Bein gestochen. Auf dem Hof liegt ein schwarzes Ungetüm, das hat mit einem Holzprügel auf mich losgeschlagen. Und oben auf dem Dache, da sitzt ein Aufpasser, der rief: ‚Bringt mir den Schelm her!‘ Da machte ich, dass ich fortkam.“

Von nun an getrauten sich die Häscher und Büttel nicht mehr in das Haus. Den vier Bremer Stadtmusikanten aber gefiel es darin so gut, dass sie nicht wieder hinaus wollten.

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