Bernd schaute auf die Uhr und seufzte. Noch immer gute zwei Stunden bis Feierabend, aber zum Glück war heute Freitag. Er fuhr vom Parkplatz, wo er gerade das neue Verkehrsschild befestigt hatte, das irgendwelche Randalierer verbeult hatten, als sein Handy klingelte. „Natürlich der Boss“, gab er mürrisch von sich, „was der nun wieder für Extrawünsche hat“, und damit nahm er den Anruf an. Genau wie vermutet hatte der was Besonderes: „Fahr mal zum Parkplatz Neuer Berg“, sagte der, „da ist eine Beschädigung der Leitplanken gemeldet worden. Ich möchte das noch vor dem Wochenende erledigt wissen.“ Und damit lag der Hörer auch schon wieder. „Immer ich“, meckerte Bernd vor sich hin, wendete den Wagen und machte sich auf den Weg. Eine gute dreiviertel Stunde später fuhr er auf den Platz und sah sich den ganze Schlamassel an. Die Leitplanke war auf gut und gerne 15 Meter umgefahren und lag teils auf dem Grünstreifen, teils auf dem Platz. Er machte von allem Bilder und schickte sie dann ab. Wie erwartet klingelte es nur Minuten später wieder: „Was für eine Sauerei“, meckerte sein Boss, „das dauert ja Stunden, um das wieder heile zu bekommen“, worauf Bernd nur „Ja, schätze drei bis vier mindestens“ von sich gab. „Tja“, erklang es da, „dann stell dich mal auf Samstagarbeit ein“, und damit wurde das Gespräch beendet. „Samstag was?“, fauchte Bernd, aber das hörte schon keiner mehr.
Kaum zu Hause angekommen, kickte Claudia ihre Schuhe von den Füßen und marschierte in Richtung Küche. Sie war sauer, so richtig sauer, denn ihr Boss hatte sie dazu bestimmt am Wochenende zu ihm auf die geplante Gartenparty zu kommen, wo sie sich um die wichtigen Kunden kümmern sollte. ‚Geschäftsparty‘, nannte er das auch noch und hatte entsprechend viele Klienten eingeladen. Sie sollte die Rolle der ‚Gastgeberin‘ spielen, da ihr Boss nicht verheiratet war. Na gut, sie war die älteste der Angestellten der Kanzlei, nicht vom Alter her, aber von der Betriebszugehörigkeit. Das einzig Positive war, dass er ihr die Firmenkreditkarte gegeben hatte und sie sich davon etwas schickes, tolles, aufreizendes Neues kaufen sollte. Claudia hatte auch genau das vor, er sollte schlucken bei dem Anblick, den sie bieten wollte und besonders sollte er dann schlucken, wenn er die Abbuchungen sehen würde. Heute war Freitag und das ganze sollte morgen am Samstag stattfinden, also war es leider nicht möglich sich maßgeschneiderte Sachen zu kaufen oder doch? Ihr Blick fiel auf die Tageszeitung, wo eine Anzeige ihr in die Augen stach. ‚Maßgeschneiderte Anzüge, Kleider und mehr. Anfertigung innerhalb von 24 Stunden gegen Aufpreis‘ stand dort und in ihr wuchs der Wunsch so was mal zu tragen. Also nahm sie das Telefon und rief dort an. Ja, sagte man ihr, es wäre möglich, das bis zum morgigen Tag gegen Mittag anzufertigen, aber sie müsste heute noch kommen und dann könnte man sehen, was in der zur Verfügung stehenden Zeit möglich wäre. Also trank sie schnell einen Schluck Orangensaft, hinterließ eine Nachricht für Bernd und Maike, ihre Tochter und dann machte sie sich auf den Weg.
„Scheiß Ausbildung“, entfuhr es Maike, als sie den Betrieb verließ. Aber sie hatte es sich ja selber ausgesucht, sie wollte ja unbedingt IT-Spezialistin werden. Computer einrichten, Programme schreiben und sowas, das war eigentlich schon immer ihr Ding gewesen, seit sie denken und mit den Dingern hantieren konnte. Nach Abschluss des Gymnasiums mit einem Einser-Durchschnitt hatte sie bei einer solchen Firma auch den perfekten Job bekommen. Doch sie hatte nicht geahnt, was es doch noch für ein langer Weg sein würde, um ihren Wunsch auch erfüllen zu können. Es würde dieses Wochenende wieder nichts mit einer geilen Party werden, sie würde büffeln müssen um die geforderte interne Prüfung der Firma zu bestehen. Missmutig stapfte sie zur Bushaltestelle, nur um zu erleben, dass der gerade von der selbigen abfuhr und sie nun da stand. „Oh Scheiße“, entfuhr es ihr erneut, „da hat mich der alte Penner doch genau so lange aufgehalten, bis ich den nicht mehr erreiche. Arschloch“, fauchte sie und meinte damit ihren Chef und Ausbildungsleiter. Der Nächste fuhr natürlich erst in einer guten Stunde und ihre Eltern anrufen, das brauchte sie nun auch nicht, denn bis die hier waren, da war auch die Stunde um. Aber nicht nur das, nein, es musste jetzt natürlich auch noch anfangen zu regnen. „War ja klar“, murmelte sie vor sich hin und suchte in ihrer Umhängetasche nach dem Schirm. „Ja sicher doch, der liegt natürlich zu Hause in der Waschküche“, schoss es ihr durch den Kopf, als sie nichts fand. Den hatte sie nach dem letzten Mal eben nicht wieder in die Tasche getan. „Petrus hasst mich auch“, sagte sie zu sich, als der leichte Nieselregen sich in einen wahren Wolkenbruch verwandelte. In wenigen Sekunden war sie nass bis auf die Haut, denn es war ja auch klar, dass dieses die einzige Bushaltestelle war, die kein Wartehäuschen hatte. Dabei war ihr aber auch nicht klar, wie umwerfend sie für jeden anderen aussah, besonders so triefend nass. Maike war 185 cm groß, hatte lange sportliche und schlanke Beine, ihr fast hüftlanges schwarzes Haar war zu einem Zopf geflochten und lag über ihrer Schulter. Unter der weinroten Bluse zeichnete sich nun der schwarze BH ab, der ihre 80D-Oberweite gerade so umhüllte. Sie liebte es feine, sexy Dessous zu tragen, ihr einziger Luxus. Die, nun tropfnasse Jeans lag wie eine zweite Haut an und zeigte mehr, als sie verbarg, besonders da sie weiß war. Jeder konnte den String erahnen, den sie trug, das kleine ebenfalls rote Dreieck, das ihre sauber rasierte Scham bedeckte und die dünnen Bänder, die sich in ihre Poritze schmiegten.
Als Bernd auf den Hof des Bauhofes fuhr, hatte sich seine Laune noch immer nicht gebessert und das wurde auch davon nicht besser, als seine Kollegen sich mit einem „Schönes Wochenende“ in das selbige verabschiedeten. „Ja, ja“, knurrte er nur und fuhr in die Garage. Dort warte bereits sein Boss mit den Worten „So, der LKW ist bereits beladen“, auf ihn, „nicht, dass sie das auch noch machen müssen.“ Damit schlug er Bernd auf die Schulter, grinste und wandte sich um. „Äh, Moment mal“, entfuhr es Bernd, „wer ist denn der zweite Mann morgen?“, was den Boss dazu brachte, sich noch einmal umzudrehen. „Na, Maier natürlich“, sagt der wie selbstverständlich, was Bernd dazu brachte eine Augenbraue hochzuziehen. „Na, der hat sich doch heute Morgen krankgemeldet“, gab Bernd zurück, was ihm aber nur ein Schulterzucken entlockte. „Na, dann müssen sie halt alleine los, wie in den guten alten Tagen“, und damit ging er einfach und ließ Bernd stehen. Der trat nur noch gegen den nächsten Mülleimer, der scheppernd durch die Halle flog. „Wie in guten alten Zeiten!“, äffte er nun seinen Boss nach und seine Stimmung fiel auf den Nullpunkt. Er schlug die Tore hinter sich zu und hoffte, dass er die Schlüssel in der Halle hatte liegenlassen, aber das war natürlich nicht der Fall. Also hieß es morgen raus und diese verdammte Leitplanke alleine reparieren. Mit einem entsprechenden Gesichtsausdruck fuhr er dann nach Hause. Dort angekommen fand er das Haus allerdings verlassen vor, bis er in der Küche auf die Nachricht von Claudia traf. „Bin in die Stadt Klamotten kaufen. Auf Firmenkosten, da ich morgen auf der Gartenparty vom Chef als Empfangsdame aufkreuzen darf. Keine Ahnung, wann ich wieder da bin“, stand da. Bernd fluchte im Stillen, als sein Handy sich meldete: „Bus verpasst“, stand da, „komme später, Maike“, ging die Nachricht weiter. „Na toll“, brummte er und ging in den Keller, nur um da gleich ein „Na sicher doch, Bier ist auch alle“ von sich zu geben. „Also erst duschen, dann einkaufen. Was für ein Tag“, brummelte Bernd und machte sich auf den Weg unter die Dusche.
Claudia hielt vor dem Laden an und war froh, dass sie das Glück hatte, einen Parkplatz zu bekommen. Normal war das nicht, denn meist waren alle belegt. ‚Veras Maßanfertigung‘ stand in Leuchtschrift die Werbung über dem Geschäft und in den beiden Schaufenstern waren entsprechende Stücke an Schaufensterpuppen ausgestellt, natürlich alle ohne Preise. Claudia sah elegante Herrenanzüge, Abendkleider, aber auch sehr sexy Dessous. So trat sie ein, mit dem festen Willen, sich etwas sehr Extravagantes auf Firmenkosten zu leisten. Eine Frau trat ihr entgegen und begrüßte sie freundlich mit einem „Guten Tag“, was sie erwiderte. „Ich hatte mit ihnen telefoniert“ begann sie, was ihr ein Nicken einbrachte. „Ja sicher doch, sie sind Claudia Mertens und brauchen für morgen zur Gartenparty ihres Chefs ein passendes Outfit.“ Claudia nickte und betrachtete ihr Gegenüber. Sie schätzte die Frau auf Mitte 40, so wie sie selber. Beide hatten fast die gleiche Größe um die 185 cm rum, nur dass sie kurzes blondes Haar hatte, während ihre Beraterin schulterlange rötlich schimmernde besaß. Ihre Augen waren grau, die der anderen dunkelgrün. Auch in den Oberweiten passten sie fast. Claudia hatte 90D und schätzte, dass auch die andere das hatte. Aber der größte Unterschied war die Kleidung. Claudia hatte noch ihre Kanzleikleidung an, also Hose, darüber eine weiße Bluse und einen dunkelgrünen Blazer kombiniert mit flachen Schuhen, aber ihr Gegenüber. „Mann, oh Mann“, ging es ihr durch den Kopf, „ich würde mich nie trauen, sowas zu tragen, oder doch?“ Die Frau trug High Heels von gut und gerne 10 cm Höhe, eine knallenge Lederhose und eine Korsage, die eine Menge Bauch sehen ließ. Alles in Schwarz, aber das Bolerojäckchen, das ihre Schultern bedeckte, war Dunkelrot. „Was für ein tolles Outfit“, entfuhr es ihr spontan, was ihr ein Lächeln einbrachte. „Vera“, sagte die Frau und hielt ihr die Hand entgegen, worauf Claudia mit „Claudia“ antwortete. „So, du brauchst also was, was den Chef wie einen Idioten sabbern lässt und später auch zu tragen ist. Verheiratet?“, meinte Vera weiter und Claudia nickte. „Perfekt, dann also was, das auch deinen Mann zu einem sabbernden Typen macht, wenn er dich darin sieht“, sagte Vera weiter und grinste. „So wie meinen, der liebt es, wenn ich sowas anhabe oder noch besser, Lederröcke“, meinte sie mit einem Augenzwinkern, „am liebsten nur Strapse und keine Unterwäsche, einen Plug im Po und schön feucht in der Spalte.“ Claudia glaubte, sich verhört zu haben, und wurde knallrot, als sie sich das vorstellte. Vera lachte bei dem Gesichtsausdruck: „Ach komm schon, noch nie gemacht? Dann am Straßenrand oder auf einem Parkplatz anhalten und sich spontan durchficken lassen? Geil ist es, wenn er den Plug rauszieht, mir in den Mund steckt, meinen Arsch fickt und mir den dann wieder reindrückt, damit die Sitze nicht von dem Sperma versaut werden.“ Dabei lachte sie tief und sinnlich, sodass Claudia ein sehr heißes Gefühl zwischen den Beinen bekam. „Nein, nie“, brachte sie nur stotternd heraus, aber ihr Kopfkino lief auf Hochtouren. „Bernd und ich in so einer Situation, dann erwischt werden und andere Männer würden mich einfach abficken, wie eine Hure, oder gar Tiere …“ Sie brach ab, denn Vera sah sie mit einem sehr eindringlichen Blick an. „Ja, das auch“, meinte sie nur und wurde dann geschäftsmäßig.
Maike stapfte durch den Regen, der einfach nicht aufhören wollte in Richtung der Geschäftsmeile, wurde bei jedem Schritt immer nasser und ihre Stimmung sank unter den Nullpunkt. Sie bemerkte nicht einmal den Wagen, der neben ihr hielt, doch eine Stimme schreckte sie auf. „Hallo, soll ich Sie nicht besser mitnehmen, ehe sie noch Schwimmhäute bekommen?“, fragte eine freundliche, männliche Stimme. Sie drehte den Kopf und wollte schon „Nein danke“ sagen, doch etwas hinderte sie daran. Der Wagen war ein Ami, ein Trans Am, wie sie das aus einem alten Film kannte. „Bandit“, ging es ihr durch den Kopf und sie sah den Mann an. Er war schon älter, so Mitte 40, schätzte sie. „Wie Papa“ ging es ihr durch den Kopf, doch die Unterschiede auch. Der hier war sportlicher, hatte lange schwarze Haare, die im Nacken mit einem Gummi zusammen gehalten wurden. Auf den ersten Blick konnte sie Lederklamotten erkennen und Tattoos an den Armen. „Irgendwie passend zu ihm“, dachte sie, als sie das Pegasuspferd und ein blaues, wie eine Wolke geformtes Tribal erkannte. „Na kommen sie“, meinte er und Maike stieg, entgegen ihrer sonstigen Art und Weise ein. Er griff nach hinten und holte ein Handtuch nach vorne: „Bitte, machen sie sich erstmal etwas trocken“, meinte er und fuhr wieder los. „Bus verpasst?“, gab der Unbekannte von sich und sie nickte. „Ja, mein Boss hat mich so lange belabert, dass der mir vor der Nase weggefahren ist, und natürlich gab es kein Bushäuschen“, erzählte sie weiter. Er nickte nur: „Ich bin Carsten und denke es ist das Beste, wenn ich Sie erstmal zum Aufwärmen in ein Café bringe.“ Maike sah ihn von der Seite an und als ob er das spüren würde, drehte er kurz den Kopf. Sie hielt kurz die Luft an, als eisgraue Augen sie anblickten, als könnten sie bis in ihre Seele schauen. „Maike“, gab sie zurück und er blickte wieder nach vorne, nur um nach etwa 10 Minuten den Blinker zu setzten. ‚Ians Kaffeehaus‘ stand da über einem Gebäude, als er anhielt. „Es war schon klar“, dachte sich Maike, als sie ausstieg, „nun hört der Regen auf.“ Carsten ging mit ihr in den Laden, wo ihnen schottische Musik entgegenschlug. „Hi, Ian“, sagte er und Maike fiel wieder diese tiefe Stimme auf, „hast du mal einen Platz in einem deiner Zimmer, wo sich die junge Dame was Trockenes anziehen kann? Sie hat so etwa die gleiche Größe wie Isabell“, meinte er nur um sich zu Maike umzudrehen. „Isabell ist seine Tochter und nein wir sind keine Zuhälter, falls dir das gerade durch den Kopf schießen sollte.“ Maike wollte schon etwas erwidern, als sie bemerkte, dass sie genau das gerade gedacht hatte. Ian, wie der Typ hinter dem Tresen hieß, lachte dabei. „Oh Mann, wenn das deine Vera oder gar meine Ingrid gehört hätten, dann gäbe es aber einen mit der Bratpfanne“, worauf Carsten nur grinsend sagte: „Ja, aber mit der Gusseisernen.“ Das war es, was Maike in das Hier und Jetzt brachte und sie folgte Ian bereitwillig eine Treppe hinauf. „Schau mal da in den Schrank“, meinte er, „such dir was aus, Isa hat bestimmt nichts dagegen“, und so trat Maike kurz darauf wieder auf den Flur. „Hier lang“, meinte Ian und so stand sie bald in einem Bad. „Handtücher sind unter dem Waschbecken und hier hast du eine Tüte für deine nassen Sachen. Wenn du fertig bist, einfach dem Flur folgen, die Treppe herunter, dann bist du wieder bei uns. Der Schlüssel steckt.“ Damit deutet er auf den Selbigen und verließ das Bad. Maike schloss ab, lehnte sich kurz gegen die Tür und dachte über die unwirkliche Situation kurz nach. Dann zuckte sie mit den Schultern und zog sich aus. „Ach, was für eine Wohltat“, dachte sie, als das warme Wasser über ihren Körper prasselte. Sie wusch sich noch die Haare, dann trocknete sie sich ab und föhnte die lange Mähne. Nun wandte sich den Sachen zu, die sie einfach schnell aus dem Schrank gezogen hatte und erstarrte bei ihrer eigenen Auswahl. Ein langer Rock, tiefschwarz, aber mit einem Schlitz an der Seite, der sich bei jedem Schritt fast bis zum Hintern öffnete. Die Bluse war dunkelrot, sodass die schon als verrucht durchging. Die Schuhe, verdammt, warum musste sie auch ausgerechnet diese genommen haben. Sie liebte Heels, aber hatte sich bisher nie welche geleistet und nun zog sie ausgerechnet diese 11 cm Dinger an. Ebenfalls in dem passenden Rot zur Bluse gehalten, verliehen sie ihr eine Höhe, die sie selber erstaunte. Ein Blick in den Spiegel ließ sie sich anstarren. Das war nicht sie, nicht Maike, das war eine Fremde, die zurückstarrte. Sie war irgendwie erwachsener geworden, doch das, was sie am meisten erregte, war … „Na ja, ich habe keine Unterwäsche an“, murmelte sie und spürte eine wachsende Erregung zwischen den Beinen. „Auf und durch“, gab sie von sich, packte die nassen Sachen in die Tüte und ging nach unten in den Laden.
Vera führte Claudia in einen kleinen, angrenzenden Raum, der mit einigen Maschinen angefüllt war. „Ich muss das leider fragen“, sagte sie dann, „aber traust du dir zu, dich komplett auszuziehen? Meine Geräte hier können deine Maße besser abtasten, wenn du nackt bist.“ Claudia wollte schon den Kopf energisch schütteln, als ihr einfiel, dass Vera auch ‚nur‘ eine Frau war und auch nicht viel anders aussah als sie selbst. „Ist zwar das erste Mal vor einer Frau“, gab sie zu, „aber was hast du, was ich nicht habe?“, meinte sie dann grinsend. „Piercings und Tattoos“, meinte Vera schlagfertig „denn ich glaube nicht, dass du sowas hast.“ Claudia gab ein „Stimmt“ von sich. „Wollte ich immer, aber hab ich mich nie getraut.“ Vera warf den Kopf lachend in den Nacken: „Das muss ich Carsten erzählen“, meinte sie und auf Claudias fragenden Blick setzte sie ein „Mein Mann, er macht sowas beruflich“ hinterher. „Oh“, entfuhr es Claudia und sie legte ihre Sachen auf eine Ablage. „Stell dich bitte da rein“, sagte Vera und so begann die Prozedur. Claudia wurde vermessen, gewogen und anderes. Vera stellte ihr dabei Fragen nach Lieblingsfarbe, ob sie Leder und Latex mochte, ob Unterwäsche immer Pflicht war und andere, die teilweise sehr intim waren. Manchmal hatte Claudia einen mehr als hochroten Kopf, manchmal verweigerte sie die Antworten, was dann Vera zum Lachen brachte. Dann erzählte sie selber, was sie trug und das löste dann die Anspannung. „So, fertig“, meinte Vera eine ganze Zeit später, Claudia wollte sich wieder anziehen, doch Vera schüttelte den Kopf. „Hier“, damit reichte sie ihr einen Bademantel. „Der reicht erstmal, wir kommen in Kürze zur Anprobe. Darf ich dir nach dem Ganzen einen Sekt oder lieber einen Kaffee anbieten?“ Am liebsten hätte Claudia ‚Sekt‘ gesagt, aber sie musste noch fahren und so gab sie ein „Kaffee, bitte“ von sich. Vera dirigierte sie vor einen Monitor, drückte ein paar Tasten und dann erschien Claudia als Hologramm, mit einem Outfit, das sie fast den Kaffee hätte ausspucken lassen. Sie erkannte sich nicht wieder, hohe, gut und gerne 12 cm Overknee-Stiefel, die bis zur Mitte ihrer Oberschenkel gingen, in Schwarz. Darüber ein Rock der den Namen nicht verdiente, ‚Gürtel‘ wäre der passende Ausdruck gewesen. Aber der passte perfekt, endete eine Handbreit über den Stiefeln und war in einem silbernen Ton gehalten. Das Oberteil hätte eine Kopie der Korsage sein können, die Vera gerade trug, nur in Latex und so eng, dass man ihre Nippel erkennen konnte. An den Handgelenken trug sie Ledermanschetten, die sie mal in einem erotischen Softbondagefilm gesehen hatte und um den Hals. Ihr stockte der Atem, da trug sie das passende Halsband, Ösen zierten alle drei Stücke, als ob sie so zusammen gefesselt werden könnte. Aber am meisten schockierte sie die Aufschrift auf dem Halsband. Claudia schaute ungläubig auf die silbernen Schriftzeichen. „Steht da etwa Mistress?“, stammelte sie und zeigte darauf. Vera grinste breit: „Ja sicher, wir wollen doch sicherstellen, dass die Kerle auf der Party wissen, dass du sie beherrschst und nicht ihre Sklavin bist. Na, was meinst du, wird dein Mann bei diesem Anblick auch zu einem sabbernden Häufchen?“, was Claudia bei dem Gedanken, wenn Bernd sie so sehen würde, das Grinsen direkt ins Gesicht drückte. „Fuck, ja“, gab sie von sich, „was wird das Ganze denn überhaupt kosten und wann wäre es fertig?“, fragte sie dann. Der Preis, den Vera nannte, brachte ihren Unterkiefer dazu einfach herunterzuklappen und sie konnte nur noch ein krächzendes „Was?“ herausbringen. Vera zuckte mit den Schultern. „Na ja, preiswerter wird es nur, wenn ich alles in normalen Textilien fertige, aber das nimmt dem Ganzen den Kick. Sieh her“, und damit gab sie einen Satz Befehle in die Tastatur. Nun wurde alles in einem zweiten Bild in Jeans und Synthetik dargestellt. Claudia schaute von einem zum anderen: „Du hast recht“, sagte sie dann, „das Normale sieht scheiße aus. Ja, das Original“, meinte sie dann und Vera nickte. Dann gab sie erneut Befehle ein: „Morgen früh, gegen 9 Uhr ist alles fertig“, sagte sie dann, „also kannst du dich doch wieder normal anziehen, denn das nötige Latexmaterial kommt erst heute Nacht. Ich dachte, ich hätte noch was auf Lager gehabt, aber …“, sie zuckte mit den Schultern.
Bernd war vom Einkaufen zurück und hatte alles weggeräumt, als er den Wagen von Claudia in der Einfahrt hörte und auch den Motor eines fremden Wagens. Der dröhnte so tief, dass Bernd aufstand und zum Fenster ging. Hinter dem Wagen seiner Frau fuhr ein anderer auf den Hof, ein Ami, wie er feststellte und aus dem – Bernd erstarrte, als er Maike erkannte. Er blinzelte mehrfach und sah auch, wie Claudia sich umdrehte und wie angewachsen stehenblieb. Der Motor erstarb und auf der Fahrerseite stieg ein fremder Mann aus. Maike spazierte auf ihre Mutter zu, die sie nur fassungslos anstarrte. Bernd stürmte fast schon aus dem Haus und auf die Gruppe zu. „Maike“, entfuhr es ihm, „wie siehst du denn …?“, ging es weiter, als diese ihn unterbrach. „Kurzversion“, gab diese von sich „Bus verpasst, volle Regenladung, Anhalter und nette Leute dabei kennengelernt“, und damit umarmte sie ihre Eltern. „Die Sachen sind nur geliehen“, worauf ihr der Fremde eine Plastiktüte in die Hände drückte. „Mum, Dad, das ist Carsten. Er war so nett, mich mitzunehmen, bei seinem Freund Ian mir andere Sachen zu besorgen.“ Misstrauisch sah Bernd ihn an. „Und?“, fragte er dann fast schon unhöflich, worauf Carsten nur mit den Schultern zuckte. „Kein und“, gab er dann von sich und wandte sich dann wieder an Maike: „Du weißt ja, wo Ian seinen Laden hat, wenn du ihm die Sachen zurückbringen solltest.“ Mit einem „Tschau“ tat Maike etwas, das Bernd sie noch nie hatte tun sehen. Sie umarmte Carsten, drückte ihm einen Kuss auf jede Wange und gab noch ein „Danke“ von sich. Carsten verbeugte sich leicht vor Maikes Eltern, dann drehte er sich um und ging zu seinem Wagen. Bernd sah ihm kopfschüttelnd nach, als Carsten die Straße verließ, in der sie wohnten. Maike spazierte an ihren Eltern vorbei in Richtung Haus, als sie das scharfe Luftholen der beiden hörte. Drinnen angekommen sagte ihr Vater nur: „Ins Wohnzimmer sofort“, und das mit einem Ton, den sie das letzte Mal gehört hatte, als er sie mit den Fingern in der Keksdose erwischt hatte. Damals war sie 4 gewesen, aber heute vor drei Wochen war sie 18 geworden. „Was sollte das?“, platzte es aus Bernd heraus, kaum dass sie dort war. „Fremder Kerl, fremde Klamotten“, und da unterbrach ihre Mutter ihn. „Ja, fremde Klamotten, aber was für geile“, gab sie von sich, was Maike dazu brachte, sich einmal um sich selber zu drehen. Leider hatte sie nicht bedacht, was sie damit alles preisgeben würde und erst als sie wieder zu ihren Eltern gewandt stand, ging ihr ein Licht auf. „Verdammt“, dachte sie, „die Heels, der Schlitz im Rock und die fehlende Unterwäsche.“ Ihr Vater stand mit weit offen stehendem Mund da und ihre Mutter – Maike staunte nicht schlecht – ihre Mutter lächelte. Dann sagte sie etwas, das Maike fast umgehauen hätte: „So, so, unsere kleine Tochter ist nun erwachsen geworden, trägt Heels, keine Unterwäsche und ist so stolz darauf.“ Dann sah sie Bernd an: „Ich finde, das kann sie auch!“ Damit gab sie Bernd einen Kuss auf den Mund und redete weiter: „Warte mal ab, wie du sabbern wirst, wenn du erst meine neuen Klamotten morgen sehen wirst.“
Tja, damit endet er erste Teil der Story, mal komplett ohne Sex in welcher Art auch immer. Aber ich hoffe, dass ich genügend Fantasie aufgebaut habe, und verbleibe, wie immer, mit freudiger Erwartung auf Kommentare und Kritiken, mit einer Verbeugung
Ihr / euer BlackDagger