Frau-Tiere Mann-Tiere
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Bella und Anna

4.9
(71)

Dies ist der zweite und finale Teil der Geschichte namens „Bella“. Sie ist in ihren Facetten nicht einfach zu verstehen, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat.

Dieser Teil ist noch länger als der erste, ich weiß. Die Geschichte der nun drei ist jedoch so vielfältig und intensiv, dass ich keine Stelle gefunden habe, die ich gerne rausgestrichen hätte. Ihr könnt sie Euch aber gerne als einen Zehnteiler vorstellen, den ich nur der Einfachheit halber zusammengefasst habe.

Weil es für mich ziemlich anstrengend ist, mich in das Thema hineinzuarbeiten, bleibt „Bella (und Anna)“ wahrscheinlich die einzige Geschichte mit einem männlichen Protagonisten. Ab jetzt gibt es wieder nur Nebenrollen für dieses Geschlecht.

Eure Lana

Mitbewohner

Tom rang angesichts der Situation noch etwas um Fassung. „Ja, nein, äh, klar, hallo Anna. Ja, das habe ich natürlich gesagt. Schön dich zu sehen. Etwas überraschend zwar, aber toll, dass du da bist.“

„Oh, entschuldige, natürlich. Hallo Tom. Ich hätte mich wahrscheinlich vorher ankündigen sollen.“

Tom verzog nur das Gesicht. Aber in der Tat fand er, es wäre nicht schlecht gewesen, wenn sie ihn nicht in eine so peinliche Situation gebracht hätte. Normalerweise war er ja nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. Aber gerade merkte er, wie er doch ziemlich rot wurde. Dazu klammerte sich Bella inzwischen so fest an ihn, dass er kaum noch Luft bekam.

„Tut mir echt leid. Ich kriege gerade meine neue Hütte und weil du es angeboten hattest, dachte ich …“ „Schon gut“, Tom röchelte etwas, weil Bella ihm die Luft abschnürte. „… Und das mit dem Bonobo ist echt der Wahnsinn. Ich versuche seit Wochen, näher an mein Rudel ranzukommen, bislang aber ohne jeden Erfolg. Und bei dir sitzt sie sogar auf deinem Schoß.“

Anna machte jetzt ein paar Schritte vor und streckte die Hand aus, um Bella zu streicheln, woraufhin die sofort von Toms Schoß aufs Bett sprang und sich dort an die Wand kauerte, den Blick ängstlich auf Anna gerichtet.

„Entschuldige, sie ist ein bisschen schüchtern, wenn sie Leute nicht kennt.“ Dadurch, dass Bella jetzt nicht mehr auf seinem Schoß saß, konnte Tom nun nicht mehr verbergen, dass er vollkommen nackt war. Er errötete noch mehr und sagte schnell, als müsse er sich entschuldigen: „Bella fühlt sich immer etwas unwohl, wenn ich Kleidung trage. Deswegen lasse ich es, wenn wir alleine sind. Aber jetzt hole ich mir schnell was zum Anziehen.“

Anna warf nur einen schnellen Blick auf sein Genital und sagte dann: „Brauchst du nicht. Habe ich ja schon gesehen. Stört mich nicht. Und wäre sicher kein guter Einstieg für mich, wenn du es für mich tust, obwohl sie es nicht mag.“ Damit blickte sie wieder zu Bella. Ihr Desinteresse an ihm war so eindeutig, dass es Tom sofort wieder an ihr missglücktes Sexabenteuer erinnerte, an das Anna wohl wirklich keinerlei gute Erinnerung hatte.

Er überlegte. Seine einzige intakte Kleidung war noch auf dem Dach und im Moment war es wahrscheinlich vernünftiger, die verängstigte Bella nicht mit Anna allein in der Hütte zu lassen. Was, wenn sie plötzlich auf Anna losginge, um ihr Heim zu verteidigen? Anna mit rauszunehmen und Bella allein in der Hütte zu lassen, würde ihr aber sicher auch nicht gefallen. Angesichts der ausschließlich schlechten Alternativen entschied er, sich tatsächlich lieber etwas später anzuziehen. Peinlich hin oder her.

„Ah, Bella nennst du sie.“ Anna schien sich wirklich nur für das Bonobo-Weibchen zu interessieren. „Wobei der Name echt passt. Sie ist richtig hübsch. Und auch sehr groß und grazil.“ Tom spürte tatsächlich ein bisschen Stolz, dass Anna Bella ebenfalls hübsch fand.

Inzwischen hatte er sich auch wieder so weit gefasst, dass er sie nach ihren Plänen fragen konnte, die ihn und Bella ja direkt zu betreffen schienen. „Äh, ich dachte, du würdest ins Camp gehen, solange deine Hütte repariert wird? Hattest du doch gesagt.“ „Ja, genau. War eigentlich auch so geplant. Aber da hätte ich nichts zu tun und es gibt keine Affen. Außerdem ist es gerade voll mit Gastwissenschaftlern. Deshalb hätte ich bei Julia wohnen müssen, worauf ich keine Lust hatte. Und sie wahrscheinlich auch nicht. Sie hat doch etwas mit dem Piloten und da sie wegen der Gemeinschaftsdusche nicht gerne im Männergebäude übernachtet, schläft er meist bei ihr. Auch wenn sie es angeboten hat, würde ich deshalb nur stören.“

Dass Julia und der Pilot zusammen waren, hatte Tom gar nicht gewusst. Faszinierend, dass Frauen solche Beziehungsgeschichten immer kannten. Es erklärte aber, warum alles, was er mit Julia besprach, so schnell die Runde machte und der Pilot ihn damit aufzog. Bestimmt hatten sie sich nachts im Bett über ihn lustig gemacht. Da würde er in Zukunft also noch vorsichtiger sein müssen.

„Deshalb hatte ich gedacht, ich komme zu dir und helfe dir bei deinem Rudel. Sozusagen als zusätzliche Erfahrung. Du hattest ja gesagt, ich kann jederzeit kommen. Deshalb habe ich den Piloten gebeten, mich einfach hier abzusetzen, was der nach Rücksprache mit Julia gern gemacht hat. Er hat mir dann noch den Weg vom Landeplatz zur Hütte erklärt und hier bin ich nun.“

Tom hatte tatsächlich gesagt, dass sie jederzeit kommen könne. Aber natürlich nicht damit gerechnet, dass Anna tatsächlich bei ihm einzieht. Nach ihrer Vorgeschichte mit ihm. Aber es war nachvollziehbar, dass sie keine Lust hatte, im Camp rumzugammeln. Sie war ja extra wegen der Affen hier.

„Wie lange soll das denn so dauern mit deiner Hütte?“ „Sie sagen fünf bis sechs Tage bräuchten sie. Heute bringt der Hubschrauber die Arbeiter. Die werden heute und morgen die alte Hütte abreißen und die Bodenfläche für die neue vorbereiten, haben sie gesagt. Mit dem Aufbau der Neuen wollen sie dann übermorgen beginnen. Das dauert wohl so zwei bis drei Tage und dann wollen sie noch alles anschließen. Also Wasser und Strom und so. Meine Hütte war ja schon alt und deshalb meinten sie, von dem alten Schrott könnten sie nichts mehr gebrauchen.“

Fünf bis sechs Tage. Bei ihm und einer verängstigten Bella. Wie sollte das gehen? Anna merkte wohl, dass Tom zögerte.

„Ich habe dem Piloten gesagt, dass er mich wieder zur Hütte mitnehmen soll, wenn sie fertig ist und er die Arbeiter abholt. Aber wenn es nicht passt, rufe ich ihn an und frage, ob er mich jetzt gleich abholen und ins Camp bringen kann. Oder morgen.“

Tom überlegte. Jetzt, wo sie Bella gesehen hatte, konnte er es nicht riskieren, dass sie sofort ins Camp weiterflog. Vor allem, wenn sie dann auch noch bei Julia wohnte. Erst musste er sie überzeugen, dass sie ihn und Bella nicht verpetzte. Noch sicherer wäre es natürlich, wenn sie von hier direkt wieder zu ihrer Hütte flöge. Dann könnte sie höchstens dem Piloten etwas erzählen, was sie bestimmt nicht machen würde. War ja auch viel zu laut dazu im Hubschrauber. Also war die beste Option, wenn Anna erst einmal bliebe.

„Nee, passt schon. Ich habe ja gesagt, dass ich dir helfe. Stimmt auch. Wirklich schön, dass du da bist. Ist jetzt halt nur etwas überraschend. Deswegen bin ich jetzt gar nicht vorbereitet.“ Was sicher eine schmeichelnde Beschreibung dafür war, dass er gerade splitternackt und ein Bonobo-Weibchen in seiner Hütte war.

Er hatte auch nicht den Eindruck, dass Anna wirklich wieder wegwollte. Im Gegenteil. Eher schien sie brennend zu interessieren, warum er ein Bonobo-Weibchen in seiner Hütte und warum es auf seinem Schoß gesessen hatte. Und tatsächlich kam sie jetzt auch direkt darauf zu sprechen: „Wie hast du das geschafft, dass sie hier mit dir in einer Menschenhütte alleine bleibt? Normalerweise entfernen Bonobos sich doch nie weit von ihrem Rudel. Und das Rudel würde sie doch auch gegen Eindringlinge verteidigen. Und selbst jetzt, wo sie sichtlich Angst hat, flieht sie nicht nach draußen in den Urwald, sondern aufs Bett.“

„Äh, ja. Bella wohnt hier. Bei mir. Und das Bett ist ihr Schlafplatz.“ Bei seiner Aussage wandte Anna zum ersten Mal den Blick von Bella und schaute ihn direkt an. „Sie wohnt hier und schläft in deinem Bett?“

Tom war klar, dass er das jetzt alles erklären musste. Nur wie?

„Ja, äh. Das ist eine lange und etwas komplizierte Geschichte. Vielleicht setzt du dich einfach auf den Stuhl, dann erzähle ich sie dir.“ Tom hatte sich entschieden, Anna einfach die Wahrheit zu sagen. So könnte sie vielleicht verstehen, in welch schwieriger Lage er war.

Es war unübersehbar, dass Anna auch darauf brannte, sie zu hören. Sie setzte sich auf den Stuhl, Tom stellte ihr etwas Wasser hin und setzte sich dann auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches auf den anderen Stuhl. So konnte Anna wenigstens sein Gemächt nicht sehen und die Situation war nicht mehr ganz so peinlich.

Dann fing er an zu erzählen. Von Bellas Sturz in das Loch, wie er sie gerettet und gepflegt hat, vom Rudel, das sie zurückholen wollte und von Bellas Entscheidung, bei ihm zu bleiben, weshalb sie nicht mehr in ihr eigenes Rudel zurückkann. Allerdings ließ er vorsichtshalber alle Passagen aus, die etwas mit Sex zu tun hatten. Sowohl die mit Bella als natürlich auch die mit Elizabeth.

An Annas Gesichtsausdruck konnte er sehen, wie sehr die Geschichte sie faszinierte. Ihr stand förmlich der Mund offen. „Das ist ja Wahnsinn. Ein Bonobo-Weibchen, das freiwillig entschieden hat, sich dir anzuschließen. Du schreibst hier echt Wissenschaftsgeschichte, Tom.“

Tom überlegte erst, ob das vielleicht eine versteckte Spitze war, aber Anna schien es wirklich ernst zu meinen mit ihrer Begeisterung.

„Äh, ja. Vielleicht. Ist mir aber egal. Ich muss nur überlegen, was ich mit Bella mache, wenn ich wieder abreise. Ich bin ja jetzt irgendwie verantwortlich für sie. Deshalb habe ich mir auch die ganzen Sachen kommen lassen.“ Er zeigte auf den Laptop und sein eigenes Satellitentelefon.

Anna musste schmunzeln. „Verstehe. Bei dem Piloten klang das eben ganz anders. Der hat mir auch etwas von Haarbürste und Spiegel erzählt und tatsächlich gefragt, ob ich wirklich bei so einer Schwuchtel einziehen will? Aber jetzt ist mir natürlich klar, wofür du das Zeug alles brauchst.“

Tom lächelte schief. Was musste Anna bloß für ein Bild von ihm haben?

„Ja, logisch, dass die so etwas denken. Aber ist ja nicht so einfach mit einem Affen im Dschungel, dessen Zukunft man organisieren muss. Ich verstoße damit sowieso dauernd gegen tausend Regeln.“ Er schaute Anna ins Gesicht, aber die überging das mit den Regelverstößen einfach. Also hatte er in dieser Richtung wahrscheinlich nichts von ihr zu befürchten.

„Ich hatte bis eben eigentlich gedacht, dass du ein hübsches, aber ziemlich arrogantes Arschloch bist, das außerdem richtig schlecht fickt.“ Sie machte eine kurze Pause. „Aber ich muss sagen, du bist in meiner Achtung gerade ziemlich gestiegen. Dass du Bella gerettet hast, obwohl du dafür richtig Ärger bekommen kannst, und dich jetzt auch um ihre Zukunft kümmerst, finde ich wirklich toll. Würde nicht jeder für ein Tier machen.“

Während sie nun wieder zu Bella hinüberschaute, überlegte Tom, ob das, was sie gerade über ihn gesagt hatte, positiv oder negativ war. Wobei sie mit dem arroganten Arschloch natürlich nicht ganz Unrecht hatte, das wusste er ja selbst. Aber sie hätte vielleicht nicht ganz so direkt sein müssen.

„Hast du Sex mit Bella?“ Die Frage kam so unvermittelt, dass Tom merkte, wie er sofort puterrot wurde. Wie kann man denn so etwas fragen? Aber zumindest schien Anna ihm die Antwort ersparen zu wollen. „Schon gut, brauchst nicht zu antworten. Ein Rudel ohne Sex ginge bei Bonobos gar nicht. Da würde sie nie bei dir bleiben.“

Tom versuchte, das Thema zu wechseln.

„Wenn du länger hierbleibst, werden wir etwas tun müssen, damit Bella dich akzeptiert. Ich wüsste sonst nicht, wie das funktionieren sollte hier in der winzigen Hütte.“ „Das stimmt. Und ich würde echt gerne bleiben und sie näher kennenlernen. So eine Chance auf direkten Kontakt mit wilden Bonobos hat man als Forscher nicht oft im Leben. Vor allem, wenn man nur als HiWi arbeitet.“

Sie schien zu überlegen, was sie anstellen konnte, damit Bella sie akzeptierte.

„Du hast gesagt, bei dir war sie am Anfang genauso? Und wann hat sich ihr Verhalten genau geändert?“ „Na, ja. Bei mir konnte sie natürlich nicht weglaufen, wegen des verletzten Fußes. Aber ich denke, Vertrauen hat sie erst gefasst, nachdem sie meinen Körper, ähem …“, er machte eine Pause, „… untersucht hatte.“ Wieder merkte er, wie er etwas errötete.

Anna schien das aber eher interessant als ungewöhnlich zu finden: „Untersucht?“

„Nun, ja. Sie hat alles genau abgetastet. Und danach war es plötzlich ok. Sie hatte dann überhaupt keine Angst mehr vor mir.“

Anna schaute ihn an. „ALLES abgetastet?“

Tom merkte, wie er erneut errötete, als er jetzt nickte.

„Und hast du eine Erektion bekommen?“ Anna fragte das wie ein Arzt. Trotzdem fand Tom es peinlich und war inzwischen sicher wieder puterrot. Er war doch nicht Annas Forschungsobjekt, das sich verpflichtet hatte, ihr alle seine intimen Geheimnisse preiszugeben. Auf der anderen Seite konnte es helfen, Bella ihre Angst zu nehmen. Sonst würden die nächsten Tage sicher schrecklich. Deshalb nickte er wieder.

Anna schien zu überlegen, dann fragte sie: „Und was hat sie dann gemacht?“

Tom bereute es schon, sich überhaupt auf diese Diskussion eingelassen zu haben. Aber nun kam er aus der Kiste nicht mehr raus.

„Na, ja … äh … nun. Ein bisschen gespielt hat sie damit halt … so mit der Hand und so.“ Anna schaute ihm ihn die Augen: „Du meinst, sie hat dir einen Handjob gegeben?“ Tom war sich sicher, dass sein Kopf jetzt wie eine Tomate leuchten musste. „Ja, äh …, wohl so ungefähr. Wenn man das so sagen will …“ Anna ignorierte seine Schamröte völlig und fragte ungeniert weiter: „Und? Bist du gekommen?“ ‚Sie lässt aber auch einfach nicht locker‘, schoss es Tom durch den Kopf. ‚Als hätte sie überhaupt kein Schamgefühl.‘ „Äh … nun … ja … schon. Wollte ich eigentlich nicht, aber so in der Situation halt … und sie war auch nicht … schlecht. Technisch, meine ich.“

Im Gegensatz zu Toms Gestammel fragte Anna ganz nüchtern weiter: „Und hattest du den Eindruck, dass sich ihr Verhalten geändert hat, nachdem du ejakuliert hast. Oder schon vorher?“ ‚Komisch, dass sie das fragt‘, überlegte Tom. Aber, wenn er es sich recht überlegte, war es wohl so gewesen. Nachdem er gekommen war und sie sein Sperma gekostet hatte, war Bella tatsächlich plötzlich ganz anders gewesen. Nicht mehr so scheu, sondern richtig zutraulich. „Ja, denke ich, wenn ich es jetzt so überlege. Glaube ich zumindest.“

Anna schien das interessant zu finden und wieder nachzudenken.

„Dann ist das wahrscheinlich der Fehler gewesen, den ich bisher mit meinem Rudel gemacht habe und warum sie mich nicht akzeptiert haben.“ Tom verstand gerade nicht, was sie sagte: „Wie meinst du das? Akzeptieren?“

„Nun, wir kennen Bonobos schon aus der Schule und alle, die zum Lager gehören, wissen sowieso gut Bescheid über sie. Für die Affen sind wir dagegen Aliens in Raumanzügen. Sie wissen nichts über uns und unsere Körper und können unser Verhalten kaum einschätzen. Sie wissen nicht, wann wir freundlich und wann feindlich sind und können das auch nicht beeinflussen, weil sie nicht mit uns kommunizieren können.“

„Und was hat das mit meiner Erektion zu tun?“ Das interessierte Tom jetzt doch.

„Ist doch klar. Indem sie dich untersucht hat, hat sie festgestellt, dass du ein Männchen bist. Und dadurch, dass sie bei dir eine Erektion und einen Orgasmus ausgelöst hat, hat sie dann gewusst, dass sie dich über Sex steuern kann, also Kontrolle über die Situation hat. Das hat ihr Sicherheit gegeben und sie selbstbewusster gemacht.“

„Kontrolle, nur weil ich einmal gekommen bin?“ Tom schaute Anna ungläubig an.

„Ja, natürlich. Bonobos lösen Konflikte und schließen Freundschaften über Sex. Er ist ihr sozialer Kitt und ihr zentrales Kommunikationsmittel in Beziehungen. Gemeinsamer Sex drückt Freundschaft aus, baut Spannungen ab und löst Konflikte. Dazu gehören aber immer zwei. Nachdem sie gemerkt hat, dass du sexuell auf sie reagierst, hat sie gewusst, dass sie mit dir kommunizieren kann, weil ihr beide ‚Sexisch‘ sprecht.“

Tom musste grinsen. „Das ist das erste Mal, dass ich höre, dass ‚sächsisch‘ eine Sprache der Erotik ist.“

Auch Anna musste lächeln, wurde dann aber sofort wieder ernst. „Blödmann. Mit ‚sexisch sprechen‘ meine ich, dass sie dann wusste, dass sie mit dir eine Beziehung aufbauen kann, weil sie Konflikte und Aggressionen über Sex lösen kann. Egal ob Bonobo oder Mensch. Ihr Männer denkt doch alle im Wesentlichen mit eurem Ding da unten. Wenn sie dich da packen kann, kann sie dich also kontrollieren. Sozusagen über deinen Joystick.“

Sie musste bei den Worten selbst grinsen, bevor sie wieder sachlich wurde: „Solltest du aggressiv werden, müsste sie nur Sex mit dir haben, und du würdest dich schon wieder beruhigen. Und wenn sie etwas von dir möchte, muss sie dich nur an deinem Schwanz packen und schon tust du, was sie will. Das hat sie im Rudel von Geburt an so gelernt. Sobald sie also wusste, dass du auf Sex reagierst, warst du berechenbar für Bella. Wie die Männchen in ihrem Rudel. Und sie hatte keine Angst mehr vor dir.“

Tom musste zugeben, dass es vernünftig klang, was Anna da sagte. Er hatte ja selbst gesehen, wie geschickt Bella die anderen Bonobos mit Sex manipuliert hatte. Darauf, dass sie das auch mit ihm tat, wäre er jedoch nie gekommen. War aber, wenn er ehrlich war, auch nicht ganz abwegig.

Anna schien offensichtlich richtig viel über Bonobos zu wissen. Vielleicht war es gar nicht schlecht, dass sie da war. So konnte er möglicherweise Bella noch besser verstehen lernen. Trotzdem war ihm noch nicht klar, worauf Anna genau hinauswollte.

„Und was heißt das jetzt für dich?“ „Ist doch logisch. Ich muss ihr die Chance geben, auch mich zu erforschen, damit sie versteht, dass ich ein Weibchen wie sie bin. Dann kann sie mich einordnen und wir können eine Beziehung aufbauen. Da hätte ich eigentlich auch früher drauf kommen können.“

Sie schaute Tom an: „Hättest du ein Problem damit, wenn ich auch versuche, mich etwas mit Bella anzufreunden?“ „Nein, klar. Gerne.“ Tatsächlich würde es das Zusammenleben ja auf jeden Fall erleichtern.

Anna stand daraufhin schnell auf, ging zu ihrem Rucksack und kramte einen kleinen Kulturbeutel heraus. „Ist es ein Problem, wenn ich mich vorher noch einmal kurz abdusche? Bei mir ging das ja seit dem Unwetter nicht mehr und Bonobos reagieren sehr empfindlich auf Gerüche.“

Tom konnte sich gar nicht vorstellen, dass Anna schlecht roch, aber natürlich hatte er nichts dagegen: „Nee, klar. Gerne. Pass nur auf, wir haben nicht so viel warmes Wasser. Und das Aufheizen dauert ewig lange.“ „Du hast warmes Wasser?“ Anna war erstaunt. „Das ist ja der reine Luxus bei dir. Selbst als alles noch funktioniert hat, war es bei mir höchstens mal lau.“ Obwohl er sicher nichts für das warme Wasser konnte, gefiel es Tom, sie zu beeindrucken.

Anna verschwand nun im Badezimmer und er konnte hören, wie sie ausgiebig duschte. Den Hinweis auf das wenige warme Wasser hätte er sich also sparen können. Genau wie bei Bella. Auf der anderen Seite verstand er es auch. Es musste für eine Frau ziemlich unangenehm sein, wenn sie sich über Tage nicht duschen und ihre Haare und ihren Körper nicht pflegen konnte.

Kurz nachdem Anna im Bad verschwunden war, verließ auch Bella das Bett und setzte sich wieder auf Toms Schoß. Offensichtlich wollte sie das unterbrochene Frühstück fortsetzen, nachdem seine Artgenossin jetzt endlich weg war.

„Das können wir nicht machen, solange Anna im Bad ist. Wir müssen sie zumindest fragen, ob sie auch etwas möchte. Sonst ist das unhöflich“, sagte Tom. Weil Bella das natürlich nicht verstand und stattdessen wieder versuchte, ihn zu füttern, rückte er mit dem Stuhl dann so weit vom Tisch weg, dass sie das Essen nicht mehr erreichte. Was ihr, wenn er ihren Gesichtsausdruck richtig deutete, überhaupt nicht passte. Trotzdem blieb sie jedoch auf Toms Schoß, als müsste sie diesen Platz verteidigen. Weshalb Tom vermutete, dass sie ein wenig eifersüchtig war.

So warteten sie, bis sich nach mehr als 10 Minuten die Tür zum Bad öffnete und Anna heraustrat. Zu seiner Überraschung splitternackt. Und sehr sexy, wie Tom feststellte. Anna hatte wirklich den perfekten Körper. Lange Beine, zarte, glatte Haut und wunderschöne Brüste. Und er hatte fast vergessen, wie erotisch eine schlanke Taille über einem fraulichen Becken wirkte. Bella hatte ja überhaupt keine Taille und ihr Becken war sehr schmal.

Als sie seinen überraschten Blick sah, sagte Anna: „Wenn sie mich untersuchen soll, geht das ja schlecht mit Kleidung, oder? Du kannst ja wegschauen, wenn es dich stört.“ Was Tom so verstand, dass sie nichts dagegen hätte, wenn er das nicht täte.

Bella dagegen war, sobald sie Anna erblickt hatte, sofort wieder von Toms Schoß gesprungen und zum Bett geflüchtet, wo sie sich wieder an die Wand kauerte. Der Umstand, dass Anna nun ebenfalls nackt war, reichte allein wohl nicht aus, um ihr die Angst zu nehmen.

Anna bewegte sich nun langsam auf Bella zu und Tom konnte sehen, wie deren Gesicht daraufhin noch etwas ängstlicher wurde. Plötzlich bekam er Sorge, dass Bella auf Anna losgehen könnte. Obwohl die nicht klein war, war Bella sicher viel kräftiger als sie und konnte auch ziemlich fest zubeißen. Falls Anna deshalb behandelt werden müsste, könnten sie solche Verletzungen im Camp sicher nur schwer erklären.

„Ääääähhhh …“ Eigentlich hatte er Anna sagen wollen, dass sie vorsichtig sein sollte, doch die winkte nur mit einer kurzen Handbewegung ab. „Pschttt“, bedeutete sie ihm, ruhig zu sein.

Offensichtlich hatte sie einen Plan und wollte sich dabei von Tom nicht beirren lassen. Der wusste ja auch selbst, dass Anna viel mehr von Bonobos verstand als er. Immerhin beschäftigte sie sich seit vielen Jahren mit ihnen und hatte wahrscheinlich alles gelesen, was je über sie geschrieben wurde.

Weil er mit zwei Weibchen, die er wahrscheinlich beide nicht richtig verstand, zudem viel Potenzial für Ärger, aber nur wenige Blumentöpfe zu gewinnen sah, beschloss Tom daher, sich nicht mehr einzumischen. Falls etwas zwischen den beiden schiefging, konnte er ja immer noch als weißer Ritter dazwischengehen.

Anna war mittlerweile am Bett angekommen, setzte sich ganz ruhig auf die Bettkante und schaute Bella nur an, während auch die sie nicht aus den Augen ließ. Eine ganze Weile saßen die beiden nur so da und betrachteten einander. Tom konnte sehen, wie Bellas Gesichtsausdruck dabei langsam von Angst in Neugierde wechselte. Anna war für sie gerade wohl keine unmittelbare Gefahr mehr. Wie damals bei ihm, als er neben ihr lag.

Auch Anna schien das bemerkt zu haben, denn sie drehte sich nun etwas, hob die Beine auf das Bett und setzte sich Bella im Schneidersitz gegenüber, schaute sie jedoch weiter nur an.

Die beugte sich, nachdem Anna in ihrer Nähe war, nun plötzlich vor und streckte ihren langen Arm aus, um Annas dunkelblonde Haare zu befühlen. Obwohl das etwas überraschend geschah, zuckte Anna nicht, sondern blieb ganz ruhig und ließ Bella gewähren. Auch, als sie jetzt wohl etwas fester zugriff, verzog sie nur ein wenig das Gesicht.

Nachdem Bella wusste, dass sie Anna ungestraft berühren durfte, rückte sie sofort ein Stück vor, setzte sich genau vor die haarlose Menschenfrau und begann nun auch ihre schmale Nase und ihren Mund zu betasten. Tom erkannte dabei in ihren Augen den gleichen interessiert forschenden Blick, den sie anfänglich auch ihm gegenüber gehabt hatte.

Anders als er damals hob nun allerdings auch Anna ihre Hand und fing ganz sanft an, auf die gleiche Art Bellas Gesicht zu befühlen, wogegen die sich überraschenderweise nicht wehrte. ‚Das ist ja klug‘, dachte Tom. ‚Indem sie Bella nachahmt, kommt sie ihr näher, überlässt ihr aber dennoch die Kontrolle, sodass sie keine Angst haben muss. Wirklich smart. War ich nicht drauf gekommen.‘

Bella hatte mittlerweile ihre Hände gesenkt und betastete Annas wirklich schönen Brüste, woraufhin auch die begann, die viel kleineren der Äffin behutsam zu streicheln. ‚Die beiden gehen wirklich zärtlich miteinander um‘, überlegte Tom. Ihre gegenseitigen Berührungen waren fast wie Liebkosungen und er war nicht überrascht, dass sich inzwischen Annas Brustnippel aufgestellt hatten.

Das schien auch Bella zu bemerken, denn sie begann nun, vorsichtig damit zu spielen. Anna schloss darauf die Augen und Tom konnte nun sogar ein leises Stöhnen aus ihrem Mund vernehmen. Er konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass das, was Bella da mit Annas Nippeln machte, tatsächlich so erotisch war. Aber wahrscheinlich wollte Anna Bella nur zeigen, dass sie auf sie reagierte und ‚Sexisch‘ sprach, wie sie es nannte. Auf jeden Fall bekam die ganze Situation plötzlich einen ziemlich erotischen Touch.

So wanderte auch Bellas schmale Hand nun tiefer, befühlte erst Annas Schambein, um dann sogar vollständig zwischen ihren Beinen zu verschwinden. Anna tat es ihr gleich und nun waren es beide, die heftiger atmeten und leise anfingen zu stöhnen.

Tom konnte nicht sehen, was sie genau taten. Aber weil er wusste, dass für die Lust der Bonobo-Weibchen die Klitoris sehr wichtig ist, vermutete er, dass sie sich gerade gegenseitig ihre Schamlippen und Klitorides untersuchten.

Da ging ein Zucken durch Annas Körper und als Tom daraufhin zwischen ihre gespreizten Beine blickte, sah er, wie einer von Bellas langen Fingern gerade tief in Annas Schritt verschwand. Sie hatte wohl Annas Scheideneingang gefunden und testete nun seine Tiefe, wie sie es auch mit seinem Bauchnabel getan hatte. Nachdem sie sich von der ersten Überraschung erholt hatte, konnte Tom beobachten, wie Anna es ihr gleichtat und ihren Mittelfinger ebenfalls langsam in Bellas geschwollener Vagina versenkte. Bei diesem Anblick konnte er gar nicht verhindern, selbst eine heftige Erektion zu bekommen, und war froh, dass die beiden gerade voll aufeinander konzentriert waren und das nicht bemerkten.

Offenbar war Bella bei Anna, anders als bei ihm, tief genug gekommen, denn sie zog den Finger nun wieder heraus und hielt ihn sich unter die Nase. Als wollte sie testen, ob Anna da unten auch nach Lust und Sex roch, wie Bonobo-Weibchen es tun. ‚Genau wie sie mein Sperma getestet hat‘, stellte Tom fest und sah nun, wie auch Anna ihren Mittelfinger aus Bella herauszog und sich unter die Nase hielt. Dabei sog sie deutlich vernehmbar Luft ein und stöhnte sogar leise.

Das sollte wohl heißen, dass ihr gefiel, was sie roch und sie Lust auf Bella hatte. Die schien das Signal zu verstehen und es genauso zu sehen. Jedenfalls rückte sie sofort ein Stück näher und dann waren die Hände der beiden schon überall an ihren Körpern, vor allem aber zwischen den Beinen der anderen.

Für Tom war es das erste Mal, dass er zwei Frauen beim Sex beobachtete und er fand es faszinierend, wie erotisch, gleichzeitig aber auch geduldig, behutsam und verständnisvoll sie miteinander umgingen. Wo sie sich doch bis eben nicht einmal gekannt hatten. Sicher funktionierte das so gut, weil sie den Körper und die Bedürfnisse der anderen besser einschätzen konnten, da er ihrem eigenen glich.

Er verstand plötzlich, warum seine ungestüme, fordernde Art, die immer auf einen schnellen Orgasmus gerichtet war, früher viele seiner Liebschaften abgestoßen hatte. Inzwischen hatte er es ja auch gelernt, aber Anna wusste halt von Natur aus, was Bella wollte und gefiel.

Die atmete inzwischen bereits heftig und hatte auch schon den glasigen Blick, den er mittlerweile so gut kannte, weil er auf einen bevorstehenden Orgasmus hinwies. Auch Anna schien sehr erregt zu sein, jedoch stärker auf Bellas Orgasmus hinzuarbeiten als auf ihren eigenen. Was sicher Sinn machte, wenn sie sich mit ihr anfreunden wollte.

Schon kurz darauf stieß Bella dann auch bereits ihre typischen Lustschreie aus: „Iiiiihhhh, iiiiihhhhh, iiiiihhhhh.“ Weil Anna nicht nachließ ihre Klitoris zu massieren, rollten dabei immer neue Wellen der Lust durch sie.

Das schien Bella zu gefallen. Zumindest beugte sie sich, nachdem ihr Orgasmus schließlich doch ausgelaufen war, nach vorne und umarmte Anna, die es ihr sofort gleichtat. ‚Wow‘ dachte Tom, der von der Vorführung noch immer eine starke Erektion hatte. Anna hatte es tatsächlich geschafft, Bella zu zeigen, dass sie auch ein Weibchen und ihr wohlgesonnen ist. Und dass sie ‚Sexisch‘ spricht. Womit sie offensichtlich ihr Ziel erreicht hat, ihre Zuneigung zu gewinnen.

Da er noch immer eine starke Erektion hatte und nicht wollte, dass Anna das bemerkte, stand Tom schnell auf, drehte sich Richtung Küche und fragte: „Bella und ich waren gerade beim Frühstück, als du kamst. Vielleicht sollten wir das jetzt fortsetzen, nachdem das mit der Feindseligkeit wohl geklärt ist. Möchtest du auch etwas, Anna? Dann mache ich auch eine Schüssel für dich und stelle ein paar mehr Früchte auf den Tisch.“

Die antwortete völlig ungerührt, als wäre gerade nicht etwas sehr Aufregendes passiert: „Gerne. Seit das mit der Hütte passiert ist, hatte ich kein richtiges Frühstück mehr. Weil ich keinen Tisch mehr hatte, habe ich immer direkt aus der Tüte gegessen. Und heute kam der Hubschrauber so früh, dass ich noch gar nicht gegessen habe.“

Frühstück zu dritt

Als Bella merkte, dass Tom sich am Frühstückstisch zu schaffen machte, war sie mit wenigen Sätzen bei ihm. Sicher war sie auch hungrig und wollte jetzt, wo sie keine Angst mehr hatte, weiteressen. Er setzte sich daraufhin auf den Stuhl und Bella sprang sofort auf seinen Schoss, nahm eine Frucht und steckte sie ihm in den Mund.

„Wow! Sitzt sie immer auf deinem Schoß und füttert dich, wenn ihr frühstückt?“ Anna kam nun auch zum Tisch und setzte sich auf den freien Stuhl auf der anderen Seite.

Tom musste erst herunterschlucken, bevor er antworten konnte. „Ja, äh. Normalerweise schon. Am Anfang haben wir es auf getrennten Stühlen versucht, aber ihr gefällt es, mir Essen in den Mund zu stecken.“ Weil er wusste, dass Anna es sowieso gleich bemerken würde, ergänzte er dann noch: „Und ehrlich gesagt auch, wenn ich das bei ihr mache.“ Um ihr das zu demonstrieren, nahm auch er eine der Früchte und schob sie Bella in den Mund, die sie genüsslich verzehrte.

„Interessant. Das gegenseitige Füttern ist bei Bonobos eine ganz besondere Zuneigungsbekundung. Das machen sie normalerweise nur bei ihren Kindern und Geschwistern. Bella muss dich also richtig gernhaben.“ Tom glaubte, in Annas Stimme so etwas wie Bewunderung mitklingen zu hören, dass er es geschafft hatte, diesem Bonobo-Weibchen so nah zu kommen.

Während sie das sagte, griff Anna auch nach einer der Früchte, wobei Bella ihr jedoch zuvorkam und die Schüssel schnell aus ihrer Reichweite zog. Dabei bleckte sie so die Zähne, dass Anna ihre Hand sofort wieder zurückzog.

Tom war davon vollkommen überrascht. „Was war das denn? So kenne ich Bella gar nicht. Normalerweise ist Teilen kein Problem für sie. Wir haben ja auch genug.“

Anna hatte sich zwar erschreckt, wirkte aber gefasst. „Ich denke, ich verstehe das schon.“ Sie hatte schon wieder diesen wissenschaftlichen Tonfall, sodass Tom wusste, dass er nun wieder einen Vortrag bekommen würde. „Ein Rudel ist im Prinzip ja nur ein Reproduktionskollektiv. Es geht fast ausschließlich um Fortpflanzung mit den eigenen Genen und die anschließende Aufzucht des Nachwuchses, bis er selbst reproduktionsfähig ist. Wir Menschen kennen das gar nicht mehr, aber Futter und Wasser sind im Tierreich hierbei die wichtigsten Ressourcen. Und das Rudel dient auch dazu, beides gegen Fremde zu verteidigen, um den Erfolg des eigenen Rudels zu sichern. Oder von ihnen zu erobern.“

Das verstand Tom. Trotzdem fand er Bellas Reaktion komisch. „Aber ihr seid doch jetzt Freundinnen, dachte ich?“ „Aber ich bin trotzdem nicht in eurem Rudel. Bella sieht mich vielleicht nicht mehr als potenzielle Feindin. Das heißt aber nicht, dass sie die Nahrung mit mir teilt. Die braucht sie für die eigenen Männchen und den eigenen Nachwuchs, nicht um fremde Rudel und deren Nachwuchs zu päppeln. Das ist eine ganz instinktive Reaktion bei ihr.“ „Und wenn ich dir Essen gebe? Ich kann dich auch füttern, um ihr zu zeigen, dass du dazugehörst.“

Anna machte ein spöttisches Gesicht: „Ja, vielen Dank. Dass du mir was reinschiebst, fehlt mir gerade noch. Würde aber ohnehin nur dafür sorgen, dass sie sauer auf dich ist. Futter teilen Bonobo-Männchen mit Fremden nämlich nur, wenn sie sie befrieden müssen, weil sie keinen Kampf riskieren können. Wenn du es mir freiwillig gibst, wärst du für sie also ein Schwächling.“

Tom musste an den Vorfall mit King Louie denken und fand seine Idee plötzlich auch nicht mehr so gut. Noch einmal wollte er vor Bella lieber nicht als Schwächling dastehen. „Heißt das, wir müssen immer getrennt essen? Soll ich dann mit Bella nachher mal rausgehen, damit du alleine Essen kannst? Das wird aber dann ziemlich kompliziert die nächsten Tage.“

„Das Essen dürfte wahrscheinlich nicht das einzige Problem sein. So lange Bella mich als Eindringling betrachtet, wird sie keinerlei Ressourcen mit mir teilen wollen. Auch nicht ihren Schlafplatz.“ „Heißt das, sie würde nicht wollen, dass du in der Hütte schläfst?“ „Würde ich fast vermuten, nach ihrer Reaktion eben.“

Das war jetzt tatsächlich ein Problem. Immerhin hatten sie ja nur den einen Raum. Und Anna konnte kaum draußen vor der Tür schlafen. Da war es ja in ihrer beschädigten Hütte noch besser gewesen. „Heißt das, du willst doch lieber ins Camp?“

Das schien es jedoch nicht zu sein, was Anna beabsichtigte. „Eigentlich würde ich echt wahnsinnig gerne bleiben, denn du bist mit Bella ja sogar näher an die Bonobo-Kultur gekommen als Frans de Waal und kannst mit ihr reale Erfahrungen machen, wie kein Forscher zuvor. Das ist eine einmalige wissenschaftliche Chance, die man sicher nicht noch einmal bekommt.“

Tom glaubte, sich zu erinnern, dass Frans de Waal der Name auf einem der Bücher in dem Regal in der Hütte war, in das er immer schaute, wenn er etwas über Bonobos wissen wollte. Er hatte allerdings nicht vor, selbst irgendwelche Erfahrungen mit Bella niederzuschreiben. Aber es gefiel ihm, dass er Anna beeindruckte. Was er beim Sex ja eindeutig nicht geschafft hatte. Andererseits fühlte es sich aber plötzlich ein bisschen so an, als wären Bella und er Annas Laborratten, die sie beobachtete und analysierte.

Die war aber wohl mit ihren Gedanken noch nicht fertig. „Wenn ich diese Erfahrung machen will, muss ich wohl auch Teil eures Rudels werden. Sonst lässt Bella mich nie richtig an sich heran.“ „Und wie soll das gehen?“ Tom überlegte, wie man wohl in ein Rudel aufgenommen wird? Es gab ja wahrscheinlich nicht so etwas wie einen Aufnahmeantrag, der genehmigt werden musste. Zumindest Bella hatte es bei ihm eigentlich allein entschieden.

„Ich müsste mit einem der Männchen im Rudel Sex haben. Die Aussicht auf gemeinsamen Nachwuchs ist quasi das Aufnahmeritual in das Rudel. Ab dem Moment, wo ich von einem Rudelmitglied schwanger sein könnte, gehöre ich zum gleichen Reproduktionskollektiv und wir würden alle Ressourcen teilen. War bei dir und Bella doch auch nicht anders.“

Tom war baff. „Dir ist schon klar, dass ich das einzige ‚Männchen‘ in diesem Kollektiv bin, wie du es nennst?“ Anna grinste. „Leider ja. Aber für den Fortschritt der Wissenschaft muss man halt manchmal Opfer bringen.“ Sie schien offensichtlich kein Problem damit zu haben, ihm Sex anzubieten, um in sein Rudel aufgenommen zu werden. „Das mache ich nicht!“ Tom wusste nicht genau, warum er das gesagt hatte, immerhin war Anna ja sehr attraktiv. Irgendwie fand er das alles aber sehr komisch. „Muss ja kein richtiger Sex sein. Da würde ich tatsächlich lieber ins Camp gehen, das weißt du. Aber Bonobos sind diesbezüglich nicht sehr anspruchsvoll. Du müsstest nur kurz dein Ding reinstecken und so tun, als ob du ejakulierst. Und ich stöhne etwas. Das dauert bei den Affen ja nie lang.“

Tom wusste nicht, was er sagen sollte. Anna war ohne Frage extrem sexy. Er hatte den Sex mit ihr zweifellos mehr genossen als sie und hätte deshalb, anders als sie, auch prinzipiell nichts gegen eine Wiederholung. Aber doch nicht so. Als Laborratte. Und mit solchen Kommentaren.

„Würde Bella nicht erst recht eifersüchtig, wenn wir das täten? Bisher hat sie mich ja für sich alleine.“ „Nein, da ticken Bonobos komplett anders. Die kennen innerhalb des Rudels keine Eifersucht, weshalb ja auch jeder Sex mit jedem hat. Im Gegenteil finden sie es in der Regel sogar gut, wenn ihr Rudel größer wird, weil es dann mächtiger wird und mehr Schutz bietet. Außer natürlich, es herrscht Nahrungsmangel oder sie können die Neue aus irgendeinem Grund überhaupt nicht ausstehen. Aber das hoffe ich jetzt mal nicht.“

Sie war mittlerweile schon aufgestanden und zum Bett gegangen. Dort platzierte sie sich dann auf allen vieren am Bettrand, die Scham demonstrativ in Toms und Bellas Richtung. Als der jedoch zögerte, drehte sie den Kopf und schaute ihm direkt ins Gesicht. „Jetzt stell dich doch nicht so an wegen der paar Sekunden. Haben wir doch sowieso schon mal gemacht und schlechter kann es ja kaum werden. Ich muss mich nur kurz vorbereiten.“ Anna begann nun, ihre Klitoris zu streicheln.

Tom hatte bei dem einen Mal, dass sie Sex gehabt hatten, ziemlich viel getrunken und es war dunkel gewesen. Deshalb hatte er gar nicht richtig wahrgenommen, wie gut Anna gebaut war. Dieser wunderschöne Po und dazwischen diese rosa Schamlippen, die wie mit einem Lineal gezogen waren und jetzt gerade so wunderbar anschwollen. Trotzdem waren sie so fein und zierlich, dass er die Klitoris und den Scheideneingang dazwischen genau erkennen konnte, der gerade anfing, feucht zu glänzen. Und trotz Alkohol konnte er sich gut erinnern, wie gut es sich dahinter angefühlt hatte.

Tom wusste, dass es Männer gab, die auf große, fleischige Schamlippen standen. Er nicht. Ihm gefielen die besser, die den Scheideneingang wie eine grazile Fassung umrahmten und dadurch so unglaublich erotisch betonten. Und nicht wie eine Mauer oder ein Bollwerk verdeckten.

Nun fuhr Anna auch noch mit dem Finger zwischen ihren Schamlippen durch und steckte ihn dann kurz in ihre Scheide, wohl um zu testen, ob sie schon feucht genug war.

Obwohl er eigentlich noch immer nicht wollte, konnte er bei diesem erotischen Anblick gar nicht verhindern, dass er eine mächtige Erektion bekam. Aber selbst, wenn er wollen würde, sollte er es nicht tun. Schließlich hatte er sein letztes Notfallkondom damals beim Sex mit Anna im Camp verbraucht.

Wer denkt schließlich schon daran, Kondome mit zur Affenbeobachtung in den Urwald zu nehmen, wenn es doch gerade darum ging, alleine zu sein? Anna hatte damals nicht einmal darauf bestanden und gesagt, sie nehme die Pille. Aber er war wie immer lieber vorsichtig gewesen.

Anna schien zu erraten, was er dachte. „Keine Sorge, ich nehme immer noch die Pille. Und du sollst sowieso nicht kommen. Nur kurz reinstecken und so tun reicht. Damit Bella sieht, dass wir uns paaren. Die Zeit spielt da bei Bonobos keine Rolle, deren Kopulation dauert im Durchschnitt sowieso nur 13 Sekunden. Das sollte doch selbst für dich kein Problem sein.“

Sie konnte es einfach nicht lassen, ihn zu triezen, und eigentlich sollte er ihr keinen Gefallen tun. Aber sexy war sie schon. Sehr sexy.

Während Bella die ungewöhnliche Situation durchaus interessiert beobachtete, rang Tom noch mit sich. Irgendwie fand er das alles furchtbar demütigend. Und was, wenn Anna das alles nur inszenierte, weil sie doch wusste, wer er war und ihm ein Kind aufdrücken wollte?

Aber sie war wirklich wunderbar gebaut. Und wenn es die Situation mit Bella bereinigen würde, wäre es ja auch irgendwie sinnvoll. Da hatte Anna recht. Und was war eigentlich das Problem? So genau wusste er das selbst nicht. Er stand deshalb auf, setzte Bella auf den Stuhl und positionierte sich hinter Anna.

„Na also“, hörte die daraufhin auf, sich zu streicheln, und brachte sich in Position. Dabei bemerkte Tom sofort ihren aufregenden Duft, den er so vorher noch nie erlebt hatte. Er war eine ganz spezielle Mischung aus parfümierter Seife, Dschungel und Lust. Aber auch dem animalischen Duft, den Bella immer ausströmte und eben wohl an ihr zurückgelassen hatte. Auf jeden Fall sehr erotisch. Er hatte jetzt richtig Lust auf Anna.

Mit den Händen an ihrem Po korrigierte er noch etwas ihre Höhe und setzte seinen Penis dann an ihrer Scheide an. Einen Moment überlegte er noch, ob er wirklich sollte, dann nahm Anna ihm die Entscheidung ab, indem sie einfach ihr Becken etwas nach hinten drückte, sodass er hineinglitt.

Wie gut sich das anfühlte. So wunderbar warm, eng und feucht. Immerhin war Anna ja gerade die erste Menschenfrau, mit der er Sex ohne Kondom hatte. Das hieß, noch nie hatte sein Penis eine paarungsbereite Frauenvagina tatsächlich direkt Haut-auf-Haut gespürt wie gerade ihre. Und Annas Scheide war zwar weiter, aber auch weicher als die von Bella und Elizabeth, wodurch das Gefühl durchaus etwas anders war. Irgendwie feiner. Als würde er in ein seiden- statt samtgefüttertes Futteral eintauchen. Mit Kondom wäre ihm dieser kleine Unterschied bestimmt gar nicht aufgefallen, sondern nur die unterschiedliche Enge.

Wobei Anna durch das fehlende Vorspiel sicher noch etwas weniger feucht war als üblich. Das mochte Tom aber sogar lieber, als wenn er einfach nur so reinflutschte, wie er feststellte. Dadurch und durch das fehlende Kondom spürte er deutliche, aber nicht unangenehme Reibung beim Eindringen, was das Gefühl viel intensiver machte.

Es fühlte sich deshalb irgendwie mehr nach Eroberung ihres Körpers an, stellte er fest. Schließlich war Anna die erste Frau, bei der die Möglichkeit bestand, dass sie seinen Samen wirklich aufnahm und er nicht nur im Gummi landete. Was für ein aufregender Gedanke.

Obwohl Tom wusste, dass er gerade deswegen besser nicht kommen sollte, war er sich nicht sicher, ob er sich tatsächlich würde zurückhalten können. Es würde sich in dem Moment bestimmt einfach zu gut anfühlen.

Vor allem, wenn er jetzt vor sich ihren schönen, durchgedrückten Rücken sah, über dem das blonde Haar so rhythmisch wippte. Dazu der wunderbare Duft, den Anna verströmte und das erotische Becken, das sich so wunderbar gleichmäßig bewegte und in das sein Penis jetzt schon so tief eingedrungen war. Da passte im Moment einfach alles.

Unwillkürlich fasste er fest Annas Hüfte und drängte weiter nach vorne, um noch tiefer in dieses wohlige Gefühl ihrer wunderbaren weiblichen Enge und Wärme hineinzustoßen.

Und, obwohl sie ihn gerade noch niedergemacht hatte, ging Anna richtig gut mit. Zu seiner Überraschung fing sie sogar schon an, heftig zu stöhnen, und wurde dabei auch immer lauter und schneller. Ihre so deutlich herausgeschriene Lust steigerte auch seine und er wusste, dass er gleich explodieren würde. Und dass er in diesem Moment maximal tief in ihr sein wollte, um dieses Gefühl vollständig auszukosten. Seine Hände lagen nun bereits auf ihren Beckenknochen, um sie in diesem Moment so fest wie möglich an sich pressen zu können. Er konnte kaum mehr erwarten, dass es endlich passierte und er spüren würde, wie er in diesem perfekten Körper kam und ihn besamte.

Es waren jedoch sicher noch nicht mehr als 60 Sekunden vergangen, als Anna plötzlich einen scheinbar starken Orgasmus laut herausschrie: „Jaaaaaaaaahhhh, jaaaahhhh, jaaaaaaahhhh.“ Wie konnte das sein? Gerade hatte sie sich noch über ihn beschwert und jetzt kam sie sogar vor ihm?

Außerdem ließ sie sich, noch während sie so lustvoll schrie, nach vorne fallen, wodurch Tom vollständig aus ihr herausglitt. Das war gerade eindeutig der absolut falsche Zeitpunkt und seine dadurch unbefriedigte Lust fühlte sich gar nicht gut an. Überhaupt nicht. Wie bei einem Verdurstenden, dem man die Wasserflasche gerade wieder aus der Hand nimmt, wenn er sie an die Lippen setzt.

Anna war dagegen schon wieder ganz ruhig, als sie sich jetzt umdrehte und zufrieden erst ihn, dann Bella anschaute.

Weil Tom noch immer etwas irritiert war, fragte er: „Meinst du, das war schon genug als Initiationsritus für unser Rudel?“ Und fügte schnell noch hinzu: „So rein wissenschaftlich betrachtet, meine ich?“

Jetzt erschien ein Lächeln auf Annas Lippen. „Ja, war ganz ok. Rein wissenschaftlich betrachtet. Vielleicht hättest du auch ein bisschen Stöhnen können, aber das machen Bonobo-Männchen eigentlich auch nicht so oft. Bella wird es also wahrscheinlich nicht vermisst haben. Wichtig ist für sie vor allem der Umstand der Kopulation. Ich denke, aus ihrer Sicht sind wir jetzt echt ein Rudel.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie dann noch hinzu: „Zumindest für die nächsten Tage.“ Dann beugte sie sich zu Tom hin und gab ihm einen Kuss auf die Wange: „Danke für die Aufnahme.“

Tom war sich nicht so sicher wie Anna, ob das bei Bella schon gereicht hatte. Eigentlich war ja gar nichts passiert und sie wusste inzwischen, dass Sex bei Menschen viel länger dauerte als bei Bonobos. Bella konnte deshalb natürlich auch sehen, dass er nicht gekommen, sondern noch immer hocherregt war. Was ein völlig neues Gefühl für ihn war. Bisher war er beim Sex immer gekommen, wenn er das wollte, und die Mädchen nicht.

Und wenn er sich hier im Dschungel bei Bella jetzt manchmal zurückhielt, ließ er seine Lust bewusst nie so weit steigen, wie gerade bei Anna, und wusste auch, dass er sie sich nur für das nächste Mal aufsparte. Dadurch konnte er es ganz gut kontrollieren. Vor allem hätte Bella ihm außerdem nie einen Orgasmus einfach verweigert.

Anna dagegen hatte einfach abgebrochen und ihn vollkommen unvorbereitet hängenlassen. Obwohl sie das als Frau nicht hätte machen müssen. Sie hätte doch problemlos noch ein bisschen warten können.

Wahrscheinlich hatte sie es sogar mit Absicht getan, überlegte er. Damit er auch einmal merkte, wie sich das anfühlte. Und er musste sagen: gar nicht gut. Wie wenn man einen spannenden Film sah und dann kurz vor dem Ende der Fernseher kaputt war. Nur schlimmer.

Weil er das Gefühl hatte, er bräuchte das jetzt, ging Tom schnell ins Bad, um kalt zu duschen. Da Anna tatsächlich das ganze warme Wasser verbraucht hatte, war seine unbefriedigte Erregung zum Glück schnell wieder abgekühlt. Trotzdem musste er überlegen. Er hatte gewusst, dass der Paarungsakt bei Bonobos sehr kurz war. Aber nur 13 Sekunden im Durchschnitt hatte Anna vorhin gesagt. Dass es so kurz war, war ihm nicht bewusst gewesen. Er hatte ja nie mitgemessen. Aber dann musste Bella ihn ja geradezu für einen richtigen Marathonläufer halten. Ein Gedanke, der Tom wieder etwas aufheiterte.

Während er sich abtrocknete, sah er plötzlich Annas Kulturbeutel auf dem Boden stehen, den Reißverschluss noch etwas offen.

Er wusste, dass man das nicht tat. Und er hatte sie ja gerade sicher sowieso nicht geschwängert. Trotzdem nahm er ihn schnell in die Hand, öffnete den Reißverschluss ganz und schaute hinein. Tatsächlich fand er darin eine Blisterverpackung mit der Pille und konnte auch sehen, dass Anna jeden Tag eine genommen hatte. Auch die vom heutigen Tag war schon weg. Sie hatte also nicht gelogen und wohl nicht vor, ihm ein Kind anzuhängen. Dann wusste sie wohl auch nicht, wer er war. Ein Glück, denn das hätte ihr Zusammenleben sicher noch weiter erschwert.

Abe warum nahm eine Frau mitten im Dschungel dann die Pille? Sie hatte ja wohl kaum damit rechnen können, heute über Sex in sein Rudel einzutreten, um dafür schon Wochen vorher die Pille zu nehmen. Hatte sie vielleicht irgendwelche Hormonstörungen? Ansehen tat man ihr davon jedenfalls nichts.

Als er wieder aus dem Bad rauskam, fühlte er sich schon wieder besser und war auch nicht mehr wirklich böse auf Anna. Eigentlich war es ja gar nicht schlecht, dass sie in sein ‚Rudel‘ wollte. Und wie sie es anstellte. Trotzdem war er überrascht, als er nun sah, wie Bella und Anna einträchtig nebeneinander auf dem Bett saßen und sich umarmten, wie er es schon so oft zwischen Bonobo-Weibchen gesehen hatte. Das hieß zwar noch nicht, dass Bella Anna im Rudel akzeptierte. Das würden sie erst beim Essen sehen. Zumindest war sie aber wohl nicht eifersüchtig.

Dreierrudel

Als beide ihn nun erwartungsvoll anschauten, sagte Tom schnell: „Ja, äh. Wollen wir dann weiterfrühstücken?“ „Natürlich. Wir wollten nur nicht unhöflich sein und haben auf dich gewartet.“ Anna erhob sich, gab Bella die Hand und ging dann mit ihr zum Frühstückstisch. Während sie sich schon setzte, blieb Bella noch stehen und schaute auf Tom, damit der sich zuerst setzen und sie auf seinen Schoß klettern konnte. Schnell setzte er sich deshalb hin, gespannt, was nun passieren würde. Mit einem schnellen Satz war Bella dann auch schon auf seinen Schenkeln.

Wie üblich griff sie sofort nach einem Fruchtstück und schob es ihm in den Mund. Tom dachte schon, dass Annas Rudelaufnahme nicht funktioniert hätte, als Bella ein zweites Stück nahm, sich etwas über den Tisch beugte und es Anna in den Mund schob, die sich dazu ebenfalls etwas vorbeugen musste. Mit triumphierendem Blick, den sie auf Tom richtete. Bella hatte sie wohl tatsächlich in ihrem Rudel akzeptiert.

Aber auch Tom war etwas Stolz. Immerhin war er der Schlüssel gewesen. Nur weil er Anna begattet hatte, zumindest scheinbar, gehörte sie jetzt zu ihnen. Was sich beides gar nicht schlecht anfühlte.

Nachdem sie Anna gefüttert hatte, nahm Bella sich auch selber ein Stück Frucht, bevor sie Tom wieder eines in den Mund schob. Offenbar war sie mittlerweile recht hungrig, denn sie verteilte das Essen heute noch schneller, als sie es sonst tat. Und obwohl sie nun zwei fütterte, mussten Tom und Anna sich mit dem Herunterschlucken ziemlich beeilen.

Tom kannte das ja und musste schmunzeln, als er sah, wie Anna mit Bellas Tempo kämpfte. „Warte nur, bis die Cornflakes drankommen“, sagte er und freute sich schon darauf, ihr Gesicht dabei zu sehen.

Und tatsächlich teilte Bella, nachdem alle Früchte aufgegessen waren, auch die Cornflakes, die durch die lange Zeit im Wasser schon ziemlich labbrig geworden waren, gerecht zwischen ihnen dreien auf. Dass sie dabei stets den gleichen Löffel benutzte, schien Anna zumindest nicht so sehr zu stören wie Tom am Anfang. Weil Bella ihn ziemlich vollmachte und tief hineinschob, verschluckte Anna sich beim ersten allerdings und fing heftig an zu husten. ‚Siehst du‘, dachte Tom insgeheim, ‚gar nicht so einfach, von Bella im Rudel akzeptiert zu sein.‘

Bei den nächsten Löffeln hatte Anna sich dann jedoch bereits auf Bellas Technik eingestellt und schaffte es sogar, schnell genug zu kauen und zu schlucken. Oder auf das Kauen zu verzichten. Wobei doch relativ viel daneben ging und sie schnell so eingesaut war, wie Tom bei seiner ersten Fütterung.

Anna musste sich so konzentrieren, dass sie erst wieder etwas sagte, als die Schüssel mit den Cornflakes schließlich leer war: „Echt faszinierend. Sie gibt nicht nur freiwillig vom Essen ab, sie hat es sogar ziemlich gerecht aufgeteilt. Sie sieht uns also nicht nur als ihre Familie, sondern hat Gerechtigkeitsgefühl und sogar gewisse mathematische Fähigkeiten.“

Tom merkte an ihren Worten, dass Anna das mit der Forschung tatsächlich so meinte und Bella deshalb ganz anders betrachtete als er selbst. Mehr wie ein Studienobjekt. Und ihn damit ja irgendwie auch.

Gerade wollte er deshalb etwas sagen, als Bella ihm den Mund auf die Lippen drückte und ihre Zunge tief in seinen Rachen schob. Gleichzeitig umfasste sie seinen Penis und fing an, ihn zu massieren. Eindeutig wollte sie jetzt ihren Nachtischsex.

Obwohl er durchaus Lust hatte, vor allem nach dem unvollendeten Sex mit Anna, fand Tom das hier vor ihrem Gast dennoch gerade etwas unangemessen. Deshalb schob er Bella ein Stück zurück und griff auch nach ihrer Hand an seinem inzwischen trotzdem erigierten Penis, um sie von dort wegzunehmen. Anna, die das genau beobachtete, fragte aber nur: „Habt ihr normalerweise immer Sex nach dem Essen?“

Was für eine peinliche Frage? Aber jetzt war ja sowieso schon alles egal. Tom nickte und sagte: „Meistens.“ „Das ist interessant. Üblicherweise haben Bonobos vor dem Essen Sex, damit dessen Aufteilung dann friedlich abläuft. Wenn Bella ihn lieber danach hat, weiß sie also, dass sie nicht zu kurz kommt und genießt ihn lieber ohne Hunger. Was auch dafür spricht, dass sie längeren Sex will.“

Tom war überrascht, wie klar und nüchtern Anna das analysierte. Und sie hatte bestimmt recht, denn als er jetzt darüber nachdachte, stellte er fest, dass die Affen in King Louies Rudel tatsächlich in der Regel vor dem Essen Sex hatten. Und der war nie so lang, wie seiner mit Bella danach. Es war schon unglaublich, was Anna alles auffiel.

„Dann solltest du es jetzt aber auch zulassen. Bonobos sind zwar nicht besonders empfänglich für Eifersucht, aber sehr wohl für Zurücksetzung. Bella ist im Rudel das Altweibchen und ich das Jungweibchen. Wenn du sie nun zum ersten Mal zurückweist, nachdem wir Sex gehabt haben, wird sie das als Zurücksetzung empfinden und den Grund bei mir vermuten. Das heißt, sie wird um ihren Status als ranghöheres Altweibchen kämpfen. Mit mir um dich, weil du das einzige Männchen im Rudel bist.“

Wie locker und verständlich Anna das formulieren konnte. Sie war wirklich die geborene Wissenschaftlerin. Sicher hatte sie wieder recht. Und auch wenn es irgendwie cool klang, dass sich die Weibchen um ihn stritten, wollte er Bella ja auf keinen Fall wehtun. Dennoch fand er die Situation ein wenig komisch und peinlich. Was sie ja zweifellos auch war.

„Soll ich vielleicht so lange rausgehen?“ Anna schien verstanden zu haben, was sein Problem war. Eigentlich war es genau das, was er wollte. Aber würde das nicht spießig wirken? Vor allem, nachdem er selbst in der Hütte geblieben war, als Anna und Bella vorhin Sex hatten. Und Bella wäre es ohnehin egal, die war ja an Sex in der Öffentlichkeit gewohnt. Außerdem waren sie jetzt ein Rudel und er konnte in den nächsten Tagen ohnehin nicht vollständig auf Sex mit Bella verzichten oder sich jedes Mal dabei verstecken. Das würde sie sicher nicht verstehen und wahrscheinlich wieder Anna verantwortlich machen. Immerhin war sie die einzige Veränderung hier. Was auch nicht gut für die Harmonie wäre.

„Ja, äh. Nee, ist schon ok. Wir sind ja jetzt ohnehin ein Rudel.“ „Danke.“ An ihrem Lächeln und dem Ton, wie Anna das sagte, merkte Tom, dass es ihr viel lieber war, wenn sie dableiben und zuschauen konnte. Irgendwie schien sie ein besonderes Interesse am Sex mit Bonobos zu haben. Aber dann wollte er es auch richtig gut machen und ihr zeigen, dass der Sex mit ihm nicht immer schlecht war.

Er ließ Bellas Hand wieder los, die sofort seinen Penis ergriff, und zog sie fest an sich, woraufhin sie ihm gleich wieder die Lippen fest auf den Mund drückte. Bella war immer sehr motiviert beim Sex. Gerade hatte Tom aber den Eindruck, dass sie noch stürmischer war als sonst. Vielleicht um Anna zu zeigen, dass sie das Alphaweibchen im Rudel war und ihn gut befriedigen konnte, auch wenn sie kein Mensch war.

Sein Penis war durch ihren geschickten Griff mittlerweile schon wieder steinhart und Bella begann jetzt auch bereits, ihren feuchten Unterleib gegen seinen zu pressen. Ganz offensichtlich wollte sie kein langes Vorspiel, sondern Begattung. Möglicherweise, um Anna ihre Fruchtbarkeit und damit ihren Wert für das Rudel zu demonstrieren. Tom war das nur Recht, denn auch er wollte jetzt gerne die ganze aufgestaute Spannung abbauen.

Er fasste daher Bellas Po, hob sie etwas an und ließ sie dann langsam über seinen Phallus nach unten gleiten. Wie immer genoss er dabei ihre wunderbare, geschmeidige Enge, die ihm das Gefühl gab, wahrhaftig in ihren Körper einzutauchen und mit ihm zu verschmelzen. Sofort umschlang Bella wieder ihn und die Stuhllehne mit den Beinen und begann, ihr Becken rhythmisch vor und zurückzubewegen. Wie meistens legte Tom daraufhin die linke Hand auf ihren Po und die Rechte auf ihr Schambein, um von dort mit dem Daumen ihre Klitoris zu streicheln.

An Bellas Kopf vorbei konnte er dabei Annas interessiertes Gesicht sehen, die genau beobachtete, aber auch zu analysieren schien, was er und Bella gerade machten. Irgendwie komisch, so beobachtet zu werden, aber auch unglaublich erotisch, stellte Tom fest.

Bellas Bewegungen wurden jetzt schneller und kräftiger und an der fordernden Art, wie sie ihn nun küsste, konnte er merken, dass sie sich ihrem Höhepunkt näherte. Er stimulierte ihre Klitoris daraufhin etwas kräftiger und dann bäumte sie sich auch schon auf, presste ihren Unterleib fest auf seinen und schrie ihren Orgasmus laut heraus, während ihre Scheide zuckend Toms Penis massierte.

Tom merkte aus den Augenwinkeln, dass Anna bei diesem Schreien etwas zurückzuckte. Als er deshalb kurz zu ihr hinüberschaute, stellte er fest, dass sie noch immer ganz interessiert zuschaute. Jetzt aber mit etwas geröteten Wangen und leicht geöffnetem Mund. Scheinbar schien ihr die Show also auch jenseits der reinen Wissenschaft zu gefallen. Tatsächlich glaubte er sogar, den sanften Duft von weiblichem Lustsaft zu riechen, aber der hätte auch von Bella sein können. So sehr unterschieden sich die ja nicht.

Dann konzentrierte er sich aber wieder auf Bella, streichelte mit der rechten Hand weiter sanft ihre Klitoris und bewegte auch ihr Becken mit der linken langsam weiter vor und zurück, während sie dabei vor Lust wimmerte und sich fest an ihn drückte.

Als sie sich schließlich doch beruhigt hatte, lockerte sie den Griff ihrer kräftigen Beine und setzte an, um wieder von Tom abzusteigen, wie sie es auch sonst immer tat. Doch der hielt sie diesmal fest, sodass sein harter Penis weiter tief in ihr blieb. Anna sollte doch nicht glauben, Bella hätte nur deshalb einen so schönen Orgasmus gehabt, weil sie ihn ritt, während er nur passiv dasaß.

Das Affenweibchen verstand sofort: Es war noch nicht vorbei, sondern sie gingen in eine zweite Runde, was sie so mochte. Deshalb legte Bella wieder die Arme um seinen Hals und drückte die Lippen auf seine, ließ ihre Beine aber nur noch entspannt hinabbaumeln, sodass nun Tom die Kontrolle übernehmen konnte.

Der fasste ihr Becken jetzt mit beiden Händen, um es ganz sachte vor und zurückzubewegen, während er ihr nun seine Zunge tief in den Mund schob. Bella sollte spüren, dass er sie begehrte, in ihr sein und in ihr kommen wollte. Er wusste, das mochte sie und tatsächlich begann sie nun zärtlich an seiner Zunge zu knabbern und zu saugen, während sie ihren zierlichen Körper, so fest sie konnte, an ihn presste. Es war eindeutig, dass auch sie ihn spüren und in sich haben wollte.

Etwa eine Minute saßen sie nur so, dann erhob Tom sich vorsichtig und trug Bella zum Bett, wobei sie sich sofort fest an ihn klammerte, damit er nicht aus ihr herausglitt. Dort legte er sie langsam auf den Rücken, sodass er nun zwischen ihren weit gespreizten Beinen auf ihr lag, gestützt auf seine Arme.

Bella ließ sich nicht nur willig fallen, sondern verschränkte sofort auch fest die Beine hinter seinem Po, wie sie es so gerne tat, als wollte sie ihn noch tiefer in sich hineindrücken. Tom sah ihr jetzt genau ins Gesicht und konnte sehen, dass ihre hübschen braunen Augen nicht nur Vertrautheit und Zuneigung, sondern auch schon wieder Lust und Begierde ausdrückten. Sie war bereit für einen zweiten Höhepunkt und wartete darauf, dass er ihn ihr bereitete.

Er begann daher langsam sein Becken vorwärts und rückwärts zu bewegen, was Bella sofort mit Bewegungen ihres Unterleibs im gleichen Rhythmus beantwortete. Dabei achtete er genau auf ihren immer schneller gehenden Atem und ihre sich langsam schließenden Augen, die, wie er inzwischen wusste, ein guter Indikator für ihre Erregung waren.

Sobald ihr Atem ein bestimmtes Tempo erreicht hatte und ihre Augen halb geschlossen waren, erhöhte er seine Geschwindigkeit etwas und drückte sich auch fester in ihren Schritt, um ihre Klitoris zu stimulieren, die er dabei jedes Mal deutlich auf seiner rasierten Haut spüren konnte. Als wäre sie Bellas Lustknopf, den er drückte.

Ihre Augen waren jetzt fast vollständig geschlossen und sie drückte ihm ihr Becken mittlerweile bei jedem seiner Stöße kraftvoll entgegen, damit er tiefer in sie gelangte. Beides ein klares Zeichen, dass ihr Orgasmus kurz bevorstand.

Dann explodierte sie auch schon, noch stärker als beim ersten Mal. „Jiiiiiiihhhhhhh, jiiiiiieeeeehhhhh, jiiiieeeeeeeee!“, schrie sie wieder, während ihre pulsierende Vagina versuchte, Toms Samen aus ihm herauszupumpen. Das war so erregend, dass er sich auch nicht mehr zurückhalten konnte und nur Sekunden später mit aller Kraft in sie kam. Sein eigenes Pumpen empfand er dabei als unglaubliches Gefühl der Erlösung, denn noch länger hätte er es keinesfalls zurückhalten können. Show für Anna hin oder her.

Wie Bella zuckte nun auch er am ganzen Körper im Bemühen, durch gemeinsames Wirken ihre Keimzellen zusammenzubringen, und vergaß darüber sogar für einen Moment, dass Anna sie beobachtete. In diesem Moment war es nur eine animalische Paarung zwischen zwei Lebewesen, die genau das miteinander erleben wollten.

Auch als Bella bereits den letzten Tropfen aus ihm herausgesaugt zu haben schien, blieb er schwer atmend auf ihr liegen, sein Kopf neben ihrem, und konnte hören, dass sie genauso angestrengt Luft holen musste wie er. Ihr zweiter Orgasmus war sogar stärker gewesen als der erste. Vielleicht, weil es eine echte Begattung war.

Erst nach etwa einer Minute hob er den Kopf, gab ihr noch einen zärtlichen Kuss und ließ sich dann neben sie auf die Seite fallen. Völlig ermattet starrte er einfach an die Decke, als plötzlich Annas Kopf über ihm auftauchte, die Wangen noch mehr gerötet als eben. Nun, wo es offensichtlich vorbei war, war sie vom Tisch aufgestanden und setzte sich jetzt zu ihnen auf die Bettkante.

Tom war zu erschöpft, um etwas zu sagen, und schaute sie deshalb nur an. Eigentlich erwartete er jetzt einen zynischen, zumindest sarkastischen Kommentar. Anna sagte aber nur mit leiser Stimme: „Das war wirklich schön. Und echt geduldig und liebevoll. Man konnte sehen, dass es Bella wirklich gefallen hat.“

Tom war überrascht, denn das war zweifellos das Netteste, was sie zu ihm gesagt hatte, seit sie sich kannten. Und als geduldig und liebevoll hatte ihn beim Sex noch niemand bezeichnet.

Aber da räusperte sich Anna, als fände sie das selbst zu freundlich, und fuhr wieder in ihrem nüchternen, wissenschaftlichen Ton fort: „Es ist interessant, dass Bella sich offenbar vollkommen deinem Kopulationsverhalten angepasst hat und ihr das auch gefällt. Normalerweise dauert es bei ihnen ja nur sehr kurz. So wie ich es von dir kenne.“

Tom wollte etwas erwidern, ihm fiel aber nichts Passendes ein. Dann sah er, dass Annas Aufmerksamkeit schon wieder voll auf Bella konzentriert war, die sich gerade ihr Tablet vom Nachttisch gegriffen hatte und jetzt anfing, damit zu spielen.

„Ist das dein Tablet vom Camp?“, fragte sie ungläubig. Tom drehte den Kopf und schaute kurz hin, dann antwortete er: „Nee, das ist ihres. Habe ich ihr gekauft, weil es nicht gut ist, wenn sie immer mit dem Diensttablet spielt. Dann kann ich ja nicht mehr arbeiten. Außerdem möchte ich ihre Fotos da lieber nicht drauf haben.“

Anna schaute ihn mit großen Augen an: „Du hast ihr das gekauft? Und sie SPIELT? Und FOTOGRAFIERT?“ Tom nickte. „Klar. Aber natürlich nur einfache Spiele wie Tetris und so. Und für ihre Fotos wird sie auch keinen Preis bekommen. Viel zu verwackelt. Aber ich mag sie. Sie sind irgendwie so natürlich.“

„Du meinst, du hast ihr das alles beigebracht?“ Tom verstand nicht recht, warum Anna so viel Aufhebens darum machte?

„Ja, aber nicht so, wie du das jetzt vielleicht denkst. Mit Schulung und Training und so. Ich habe es ihr einfach gezeigt und dann konnte sie das Wesentliche auch schon ziemlich schnell alleine. Und nachdem sie einmal das Prinzip verstanden hatte, wie so ein Tablet funktioniert, hat sie sich auch vieles selbst beigebracht. Ist ja nicht so schwer und sie hat hier sowieso endlos Zeit zum Üben.“

Jetzt konnte Tom echte Bewunderung in Annas Gesicht sehen, obwohl er noch immer nicht richtig verstand, warum. „Das ist doch der helle Wahnsinn. Ein Bonobo im Dschungel, der ein Tablet bedienen kann.“ Ihre Begeisterung war unüberhörbar. „Na ja, bedienen ist vielleicht ein bisschen zu viel gesagt. Sie kennt halt ihre Knöpfe und Gesten. Aber sie macht es echt nicht schlecht.“ Tom spürte gerade so etwas wie richtigen Stolz auf Bella.

„Setz dich doch einfach mal zu ihr und interessiere dich für das Tablet. So wie ich sie kenne, wird sie dir sofort alles zeigen, was sie kann. Und auch die Million Fotos, die sie schon geschossen hat. Ich räume derweil etwas auf und dann können wir erfassen gehen. Bella begleitet mich da immer. Wenn du nicht alleine in der Hütte bleiben willst, kannst du gerne mitkommen.“

„Das wäre echt super. Dann sehe ich auch die anderen Bonobos. Sind die auch so außergewöhnlich?“ „Ich denke nicht, aber die kenne ich ja auch nicht so gut wie Bella.“ Tom wollte ihr an dieser Stelle lieber nichts von seiner etwas komplizierten Beziehung zum Rudel erzählen. „Aber wenn du magst, können wir dann danach auch noch ein bisschen im See baden gehen. Versuche ich eigentlich jeden Tag zu machen, wegen der Bewegung.“ „Einen Badesee hast du auch noch? Das ist ja echt unglaublich bei dir hier. Wie im Urlaub. Fände ich aber richtig toll. Ich habe ja die letzte Zeit nicht mal duschen können. Außer, es hat geregnet.“ „Na, ja. Ein richtiger See ist es nicht. Bei uns wäre es wahrscheinlich eher ein Teich. Aber hier ist es im Umkreis das größte Gewässer. Man kann zumindest drin schwimmen.“

Tom rollte vom Bett, woraufhin Anna sich neben Bella setzte. Die fing auch tatsächlich sofort an ihr zu zeigen, was sie alles mit dem Tablet konnte. Genauso stolz, wie sie es bei Elizabeth gemacht hatte. Nur als Anna ebenfalls die Hand an das Tablet legte, um es etwas zu sich hinzudrehen, zog sie es mit einem entrüsteten Grunzen sofort weg.

Als er das hörte, drehte Tom den Kopf, um zu sehen, was Bella so entrüstete. „Ach, ja. Hätte ich dir vielleicht sagen sollen. Wenn es um ihr Tablet geht, ist Bella richtig eigen. Sonst teilt sie eigentlich alles. Aber bei dem Ding kann sie richtig wild werden, wenn man versucht, es ihr wegzunehmen.“ Anna musste lächeln. „Wahrscheinlich, weil sie genau weiß, dass sie sowas im Dschungel kein zweites Mal bekommen wird. Ist halt was anderes als ein Stock oder eine Frucht.“ Und nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Darum wird sie dich auch mit Zähnen und Klauen verteidigen.“ Tom verstand nicht genau, wie Anna das meinte, fand aber, es klang nicht schlecht.

Er räumte schnell den Tisch ab, spülte und packte dann den Rucksack für die Erfassung und das Baden. Heute, mit Anna, musste er dazu etwas mehr Wasser und Essen und auch drei Handtücher einpacken, was seinen Rucksack fast an seine Grenze brachte.

Zwischendurch schaute er immer wieder zu den beiden Frauen hinüber und freute sich, mit welcher Begeisterung Bella ihre Künste vorführte und wie demonstrativ Anna sie bewunderte. Da schienen sich echt zwei Seelen gefunden zu haben.

Dann rief er zum Aufbruch. „Wenn die Damen dann so weit wären, ihre Computerspiele zu unterbrechen, könnten wir aufbrechen.“ Anna schaute auf. „Na klar, sehr gut. Ich müsste nur noch mal eben auf Toilette.“ Sie stand schnell auf und hatte schon die Klinke zur Badtür in der Hand, als sie noch einmal innehielt und sich zu Tom umdrehte: „Sag mal, Tom. Wenn Bella hier bei dir in der Hütte wohnt, wie macht sie das eigentlich, wenn sie mal muss?“

Tom verstand die Frage nicht. „Wie soll sie es machen? Sie geht auf die Toilette, was sonst. Genau wie du und ich. Wo soll sie denn sonst hin?“ Anna machte wieder ein verblüfftes Gesicht: „Du meinst, sie geht auf eine normale Toilette? Und das klappt?“

„Na, ja. So ganz richtig nicht, ehrlich gesagt. Sie lässt immer die Tür offen und außerdem spült sie dann auch oft so lange, dass das warme Wasser knapp wird. Wir haben ja nur einen Wassertank für alles. Und sie vergisst auch häufig, sich die Hände zu waschen. Da muss ich echt aufpassen. Aber der Rest klappt eigentlich problemlos.“

Obwohl er wahrheitsgemäß geantwortet hatte, schaute Anna ihn bei den Worten an, als hätte er ihr eine Geschichte aus ‚Tausend und einer Nacht‘ erzählt. Sie sagte aber nichts, sondern schüttelte nur den Kopf und schloss dann die Badezimmertür hinter sich. Kurz darauf steckte sie den Kopf noch einmal heraus und fragte: „Ich nehme an, du gehst immer nackt zum Erfassen, oder?“ „Ja, klar. Schon wegen Bella. Aber du kannst dir natürlich etwas anziehen, wenn du magst.“ „Nee, ist gut. Passt schon. Wollte es nur wissen.“ Schon verschwand Annas Kopf wieder hinter der Tür.

Das Rudel

Als sie kurz darauf zurückkam, war sie auch tatsächlich weiter vollkommen nackt. Tom griff einen Rucksack und rief Bella nur zu: „Komm, wir gehen arbeiten.“ Sofort war die auf den Beinen, öffnete Tom und Anna die Tür und schloss sie dann auch wieder, bevor sie Toms Hand ergriff, während sie mit der anderen das Tablet fest umklammert hielt. Anna schaute zwar wieder erstaunt, hatte es aber wohl aufgegeben, das zu kommentieren.

„Um die Zeit gehen wir am besten zum Futterplatz. Denn nenne ich so, weil dort die meisten Früchte wachsen. Bella und ich versorgen uns auch da. Ich vermute, dass jetzt fast alle Affen dort sind, sodass du das ganze Rudel kennenlernen kannst.“ „Super Idee, danke.“ Tom war überrascht, wie freundlich Anna mittlerweile zu ihm war. Vielleicht änderte es wirklich was, dass sie jetzt ein Rudel waren.

„Tom, sag mal. Als Bella dich eben geritten hat, ist sie gekommen, du aber nicht, oder? Sah jedenfalls nicht so aus.“ Er schaute sie an. Eine solche Frage war an Intimität ja wohl kaum zu übertreffen. Aber nach ihrem fragenden Blick zu urteilen, war das kein Scherz und sie wollte es wirklich wissen. Tom überlegte, ob er antworten wollte, dann sagte er „Nein, bin ich nicht.“ „Und warum nicht? Weil ich dabei war?“ Das ging ihm jetzt eigentlich doch zu weit. Sollte er nicht nur Bella, sondern auch noch ihre Rolle kommentieren? Aber wo es zwischen ihnen gerade so gut lief, wollte er die Stimmung lieber nicht kaputtmachen.

„Nein, das mache ich häufiger so. Bella braucht viel Sex und ich bin ja das einzige Männchen im Rudel. Da muss ich mir das ein wenig einteilen. Sonst ist sie unglücklich und denkt nachher noch, sie hätte etwas falsch gemacht, nur weil ich nicht mehr kann.“

Anna zog die Augenbrauen hoch.

„Du verzichtest also beim Sex auf deine eigene sexuelle Befriedigung, damit Bella glücklich ist? Indem du ihr mehr Befriedigung verschaffst und sexuelle Enttäuschung vermeidest?“ Tom musste erst überlegen, was sie damit meinte. Dann hatte er es verstanden. So wie sie es sagte, hatte er das noch nicht gesehen und er hätte es bestimmt auch nicht so formuliert. „Irgendwie schon, wahrscheinlich.“

Einen Moment war es still, dann sagte Anna etwas leiser. „Heute Morgen habe ich gesagt, dass ich dich für ein arrogantes Arschloch halte, das schlecht fickt.“ „Ja, hast du. Habe ich mir gemerkt.“ Warum erinnerte sie ihn gerade jetzt daran?

„Ich habe meine Meinung über dich geändert. Ich finde es unglaublich, wie rücksichtsvoll und fürsorglich du auf Bella eingehst, was du ihr alles beibringst und zu welchen Leistungen du ihr dadurch verhilfst. Du bist richtig gut für sie und sie mag dich deshalb echt gern, das merkt man. Ich finde das richtig beeindruckend und schön.“ Sie machte eine kurze Pause. „Und der Sex mit ihr vorhin war echt gut. Danke, dass ich zusehen durfte.“

Tom wusste gar nicht, wie ihm geschah. So viel Lob hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht bekommen. Tat aber richtig gut, wie er feststellte.

„Äh, ja. Danke.“ Er suchte nach Worten. „Ich finde es aber auch gut, dass du hier bist. Du bist eine echte Bereicherung. Für Bella. Und auch für mich.“ Tom wusste, dass er an seinen Komplimenten noch feilen musste. Anna schien ihn aber trotzdem verstanden zu haben, denn sie griff nun nach seiner freien Hand.

Kurz bevor sie am Futterplatz ankamen, wollte Tom Anna vorsichtshalber noch etwas fragen: „Anna, du kennst dich doch so gut aus mit den Affen. Wegen Bella ist mein Verhältnis zu dem Rudel natürlich etwas kompliziert. Was glaubst du, wie sie reagieren werden, wenn du jetzt auch noch auftauchst? Dich können sie ja noch überhaupt nicht einordnen.“

Anna überlegte kurz, dann sagte sie: „Auch wenn sie meist sehr friedlich sind, ist Macht für Bonobos schon ziemlich wichtig. Das gilt einmal innerhalb des Rudels, wo es eine klare Hierarchie gibt. Aber auch die Größe des Rudels ist ein Machtfaktor, weil es zwischen Rudeln durchaus Rivalität um Futter und Reviere gibt. Und ein zahlenmäßig unterlegenes Rudel würde es normalerweise nie auf einen Kampf mit einem Größeren anlegen.“ „Aha. Und was heißt das jetzt?“ Tom hatte nicht ganz verstanden, was sie damit sagen wollte. „Nun, das Rudel ist es gewohnt, dass hier immer mal wieder Menschen vorbeikommen und wieder gehen. Du bist allerdings der Erste, der hier ein Rudel gegründet hat. Was sie sicher noch nicht richtig einordnen können. Sie werden also genau hinschauen, ob ich Teil deines Rudels oder nur Besucherin bin? Sehen sie mich als Teil deines Rudels, ist es stärker geworden und sie werden überlegen, ob wir dadurch zu einer Ressourcenkonkurrenz oder sogar Bedrohung für sie geworden sind. Wie viele Mitglieder hat das Rudel?“ „Sechs Erwachsene und zwei Kinder.“ „Dann denke ich nicht, dass sie uns drei schon als Bedrohung sehen und aggressiv werden. Wahrscheinlich werden sie nur neugierig sein.“

„Und was heißt das für Bella?“ Tom dachte an sein nicht einfaches Verhältnis zu Elizabeth und King Louie, von dem Anna ja noch nichts wusste. „Grundsätzlich ist es für Bella auch gut, Teil eines starken Rudels zu sein. Deswegen lassen die Weibchen ja auch nur fruchtbare Geschlechtsgenossinnen rein, die es größer machen können. Sie wird also einerseits stolz sein, dass sich das Rudel vergrößert hat und es gerne zeigen.“ „Und andererseits?“ „Bevor sie in dein Rudel gewechselt ist, hat Bella natürlich jahrelang ihren sozialen Status mit den anderen Rudelmitgliedern verglichen und um ihre Anerkennung gekämpft. So etwas legt man nicht so einfach ab, auch wenn man das Rudel wechselt. Ich vermute deshalb, es ist ihr immer noch wichtig, wie sie von ihrem ehemaligen Rudel gesehen wird.“

Tom verstand noch nicht richtig, worauf Anna hinauswollte.

„Bisher war Bella das Einzige und damit automatisch das Alphaweibchen in deinem Rudel. Wenn es jetzt so wirken würde, als wäre ich das und sie wäre quasi degradiert, würde ihr das bestimmt nicht gefallen. Weder die Tatsache an sich noch ihre Außenwirkung. Sie wäre einfach die Verliererin.“

Nun verstand Tom, was Anna meinte. Schon toll, was sie wusste und wie gut sie es erklären konnte. Es war richtig schön, dass er jetzt jemanden hatte, mit dem er über diese Fragen sprechen konnte.

„Und wie können wir das verhindern?“ Tom hatte natürlich keinerlei Interesse daran, dass sich Bella wegen Anna schlecht fühlte. „Ich denke, das ist eigentlich gar nicht so schwer. Du musst nur das machen, was du bisher auch immer getan hast. Jede Veränderung in deinem Verhalten würde nämlich genau beäugt. Und ich muss aufpassen, dass es nicht wirkt, als stünde ich im Rudel über Bella. Aber keine Sorge, das kriege ich hin.“

Tom war nicht ganz klar, was Anna damit meinte. Aber sie hatte gesagt, er solle sich verhalten wie immer. Das wäre ja nicht schwer.

Inzwischen waren sie angekommen und Tom stellte fest, dass heute tatsächlich das ganze Rudel am Futterplatz versammelt war. Er hätte auf die Männchen zwar verzichten können, besonders auf King Louie, aber so konnte er Anna das Rudel wenigstens komplett vorstellen. Schnell ging er sie alle durch, nannte ihre Namen und wie er sie einschätzte.

„Ah, wie interessant. Du hast ihnen allen Namen gegeben. Das habe ich bei meinem Rudel nämlich auch gemacht. Nur nicht so lustige. Besonders King Louie finde ich richtig gut und treffend.“

Weil er wusste, dass Anna das interessierte, erzählte Tom dann auch noch ein paar Geschichten, die er mit den Affen erlebt hatte. Wie die, als Starsky und Hutch versucht hatten, Bella wieder zurück ins Rudel zu holen. Und sie fand das auch richtig interessant. „Ist ja wahnsinnig spannend, diese Rudeldynamik so direkt zu erleben. Ich bin echt gespannt, ob heute auch so etwas passiert.“

Tom freute sich über ihre Begeisterung, hatte aber eigentlich nicht so viel Interesse an ‚Rudeldynamik‘. Meist hatte er, wie bei dem Vorfall mit King Louie, wo ihn Bella rausboxen musste, dabei schließlich nicht so richtig gut ausgesehen. Was die Neugier der Affen anbelangt, hatte Anna auf jeden Fall schon einmal recht gehabt. Bis auf die Kinder schauten alle unverhohlen immer wieder zu ihnen herüber, insbesondere auf Anna. Was sicherlich auch daran lag, dass sie wahrscheinlich noch nie eine vollkommen nackte Menschenfrau gesehen hatten.

Während Tom sein Tablet aus dem Rucksack nahm und sich für die Erfassung einrichtete, nahm Bella nun Anna an die Hand und führte sie zu den Sträuchern mit den Früchten, die etwa 30 Meter entfernt wuchsen, pflückte welche ab und steckte sie ihr in den Mund. Offensichtlich wollte sie den anderen zeigen, dass Anna jetzt zu ihnen gehörte. Wie die vorhergesagt hatte.

Ungefähr zwanzig Minuten verbrachten sie so und Tom stellte fest, dass es ganz gut war, dass Bella sich mit Anna beschäftigte. Er musste sie nicht unterhalten, nichts am Tablet einstellen und keine Früchte kosten, sondern konnte ganz entspannt seine Arbeit machen. Die war heute ohnehin nicht schwer, weil die Affen sowieso meist zu Anna und Bella schauten, um zu beobachten, was die gerade machten.

Auch Tom tat das natürlich immer wieder. Als er jetzt wieder herüberschaute, stellte er fest, dass die beiden nicht mehr an den Büschen standen, sondern sich einander gegenüber auf das Gras gesetzt hatten und gegenseitig streichelten. Überall. Auch an den Brüsten und zwischen den Beinen, wie Bonobo-Weibchen das untereinander so gerne tun.

Gerade jetzt ließ Bella sich nach hinten auf den Rücken fallen und spreizte die Beine. Und Anna ging dazwischen auf die Knie und versenkte ihren Kopf dann auf Höhe ihres Beckens, wo er anschließend immer wieder rauf und runter ging. Tom konnte es wegen der Entfernung und dem Gras nicht genau sehen. Aber es sah genau so aus, als würde sie bei Bella Cunnilingus machen. Immer wieder ging ihr blonder Schopf hoch und runter und jetzt konnte er auch sehen, wie Bella immer erregter wurde.

Kurz darauf hörte er schon ihre Lustschreie, während Annas Kopf noch immer zwischen ihren Beinen war und sie dort wohl ausgiebig leckte. Es stimmte also. Die beiden hatten gerade echt Sex und Anna hatte Bella zum Orgasmus gebracht.

Tom hatte vor Staunen völlig vergessen, weiter zu erfassen, was aber kein großes Problem war, weil alle Affen sowieso nur wie er, fasziniert dem Treiben von Anna und Bella zugeschaut hatten. Dafür musste er sich jetzt mit der Erfassung beeilen, denn offensichtlich hatte Starsky, Hutch, Nic und Jules diese Show so sehr erregt, dass sie statt gemütlich weiter zu futtern, nun erst einmal selbst zu Sex übergingen.

Tom war sich zwar nicht sicher, ob Sex, der durch ein Menschenweibchen ausgelöst wird, nicht die Statistik verfälscht, hielt aber alles, was die vier jetzt miteinander machten, akribisch fest.

Gerade als sie fertig waren, was bei ihnen ja zum Glück nicht so lange dauerte, kehrten auch Bella und Anna zu ihm zurück und setzten sich beide neben ihn. Während Bella sich wieder mit ihrem Tablet beschäftigte, betrachtete Anna ungerührt und ohne ein Wort die Affen.

Tom wartete einen Moment, dann hielt er es nicht mehr aus: „Hast du Bella da eben echt einen Zungenjob gegeben?“ Anna schaute ihn ganz unschuldig an: „Natürlich. Hatte ich doch gesagt. Wobei ich sie auch ein wenig gefingert habe, weil ihr das so gut gefällt.“ „Gesagt?“ Tom konnte sich nicht erinnern, dass Anna gesagt hätte, sie würde Bella einen Zungenjob geben. Oder sie fingern.

Anna drehte den Kopf und sah seinen irritierten Blick: „Ich habe das Alpha-Weibchen mit Mund und Zunge an ihren Genitalien sexuell befriedigt, ohne etwas dafür zurückzubekommen. Das ist eine eindeutige Unterwerfungshandlung. Damit habe ich dem Rudel da drüben klar signalisiert, dass wir zwar zusammengehören, ich aber die Rangniedrigere bin. Hätten wir uns nur gegenseitig gestreichelt oder aneinander gerieben, wäre zumindest das mit dem Rang nicht so klar gewesen. Und du hast ja gesehen: Alle haben es mitbekommen.“ Damit schaute sie wieder nach vorne zum Rudel.

Tom wusste in dem Moment nichts zu sagen und tat es ihr gleich. Wobei es stimmte, was sie sagte. Tatsächlich hatte das ganze Rudel beobachtet, wie Bella sich von dem Menschenweibchen zu einem Orgasmus lecken ließ. Das war für die ganz bestimmt eine Premiere. Und dass Bella lustvoll stöhnend nur da lag, während Anna gebückt zwischen ihren gespreizten Beinen kniete und Klitoris und Scheide ausgiebig mit der Zunge bearbeitete, sah tatsächlich mehr nach Herrin als nach Dienerin aus. Wenn Anna damit kein Problem hatte und fand, das sei sogar gut so, war es ihm Recht. Vor allem, weil auch Bella zufrieden wirkte.

Da sah er, dass Elizabeth sich vom Rudel gelöst hatte und auf sie zukam. Oh, Gott. Seine Schwiegermutter hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt. Wenn Anna richtig lag, hatte sie wohl gerade verstanden, dass Bella und Tom ein neues Rudelmitglied hatten und ihre Tochter trotzdem noch Alphaweibchen war. Bestimmt kam sie deshalb jetzt zur Gratulation. Oder zur Inspektion. Wer konnte das schon wissen?

Auch Anna hatte Elizabeth natürlich gesehen und fragte: „Tom, da kommt ein Weibchen auf uns zu. Elizabeth, richtig?“ „Ja, Elizabeth. Sie ist Bellas Mutter, denke ich.“ „Das ist doch die, die damals deine Männlichkeit inspiziert hat, als sie Bella zurück ins Rudel holen wollten?“ „Ja.“ So wie sie das sagte, klang das komisch. Und dabei hatte er ihr bewusst noch nicht einmal erzählt, dass er damals und auch noch danach Sex mit ihr gehabt hatte. „Ah, dann will sie jetzt bestimmt die neue Freundin ihrer Tochter kennenlernen. Toll.“ Das mit dem ‚toll‘ sah Tom eindeutig anders, aber Anna fand die Situation wieder richtig spannend. Hatte doch ihr Zungenjob offensichtlich gewirkt. Zumindest bei Elizabeth.

Als die sich bis auf etwa 10 Meter genähert hatte, stand Anna auf und schaute Elizabeth genau an. Tom tat es ihr gleich, wodurch dann auch Bella aufschaute und ihre Mutter bemerkte. Sie lief ihr sofort entgegen, um sie zu begrüßen. Dann nahm sie Elizabeth an die Hand und zog sie direkt vor Anna, wohl um ihr das neue Rudelmitglied vorzustellen.

Elizabeth musterte Anna sehr genau und fing dann, obwohl sie mehr als einen Kopf kleiner war, an, sie genauso zu betasten, wie sie es damals auch mit Tom gemacht hatte. Erst die Haare, dann das Gesicht. Ihr Gesichtsausdruck dabei war ausgesprochen freundlich. Genau wie der von Anna, die keinen Mucks machte, sondern es genauso ungerührt geschehen ließ wie am Morgen bei Bella.

Auch als Elizabeth jetzt begann, ihre Brüste zu betasten und zu drücken, die so viel größer waren als ihre eigenen. Auch die Brustwarzen befühlte sie intensiv und aus dem Grinsen auf Elizabeths Gesicht schloss Tom, dass Annas Brüste ihr gefielen. Sie waren aber auch sehr schön, wie Tom erneut feststellte. Für eine Menschenfrau hatten sie wirklich die optimale Größe und Form. Wobei für Elizabeth wahrscheinlich wichtiger war, dass sie damit sicher viele hungrige Junge ernähren konnte.

Elizabeths Hände wanderten nun weiter nach unten, strichen über das Becken, das viel breiter war als bei Bonobo-Weibchen, was für eine gute Gebärfähigkeit sprach. Schließlich steckte Elizabeth eine Hand sogar zwischen Annas Beine, was die ebenso klaglos geschehen ließ. Sie stellte sich sogar etwas breiter, damit Elizabeth sie dort unten besser betasten und so sicherstellen konnte, dass sie tatsächlich ein Weibchen war.

Nur als Elizabeth jetzt wohl einen Finger ziemlich tief in ihre Scheide schob, sah Tom, dass Anna kurz das Gesicht verzog und zuckte, wie sie es auch getan hatte, als Bella heute Morgen das Gleiche bei ihr gemacht hatte. Heute Morgen hatte er ihr Gesicht nicht sehen können, aber zumindest jetzt erkannte er darin jedoch keinen Schmerz. Offenbar war Elizabeth also vorsichtig da unten. Er sah bei ihr aber etwas Anspannung und Sorge, was Elizabeth mit diesem sensiblen Teil ihres Körpers wohl alles machen würde. Was ja verständlich war. Da zog die ihren Finger aber auch schon wieder raus und Annas Gesicht entspannte sich.

Der Äffin hatte wohl gefallen, was sie gesehen und gefühlt hatte, denn ihr Gesicht machte einen ganz zufriedenen Eindruck. Auch Bella daneben wirkte offensichtlich stolz, dass ihre Mutter fand, sie habe ein gutes, fruchtbares Weibchen in das Rudel gelassen. Und wohl auch, dass sie trotzdem immer noch das Alphaweibchen war.

Jetzt, wo ihre Musterung abgeschlossen war, drehte Anna den Kopf zu Tom und fragte leise: „Du kennst Elizabeth doch. Denkst du, ich könnte jetzt Sex mit ihr haben, um ihre Freundin zu werden? Sozusagen rudelübergreifend mit Mutter und Tochter. Das wäre doch sensationell.“

Tom schaute sie verblüfft an. Auf was für Ideen diese Frau bloß immer kam? Er setzte ein etwas schiefes Lächeln auf und sagte: „Nee, ich denke nicht, dass das jetzt funktioniert.“ Annas Gesicht bekam einen enttäuschten Ausdruck: „Wieso nicht? Bei Bella hat es doch auch geklappt. Oder hätte ich gerade besser etwas stöhnen sollen, als sie mich gefingert hat? Um meine Bereitschaft zu zeigen?“

In dem Moment ließ Elizabeth von Anna ab und wandte sich Tom zu. Sie schaute ihm kurz ins Gesicht und griff dann auch schon nach seinem Penis. Genau wie er es erwartet hatte. Und wie immer tat sie das so geschickt und gefühlvoll, dass der sich sofort mit Blut füllte. Sobald sein Penis voll erigiert war, drehte Elizabeth sich um, ging vor ihm auf alle viere und präsentierte ihm ihre Genitalien. Genau das hatte Tom befürchtet.

Annas Blick ging erst zwischen Elizabeth und Toms erigierter Männlichkeit hin und her, dann sagte sie mit einem süffisanten Lächeln: „Ah, verstehe, sie steht gerade mehr auf Menschenmänner als auf -frauen.“ Sie grinste Tom nun direkt ins Gesicht: „Und das ganz offensichtlich nicht zum ersten Mal. Du scheinst hier ja ziemlich aktiv zu sein, Schwiegersohn.“ Tom hörte den Spott deutlich heraus, aber auch eine gewisse Bewunderung.

Aber was sollte er denn machen? Anna hatte ja selbst gesagt: „Du darfst dein Verhalten nicht ändern, wenn ich dabei bin, sonst würde das Rudel glauben, Bella wäre die Verliererin.“ Wenn das schon für das Rudel galt, dann doch wohl erst recht für Bellas Mutter. Vor allem, nachdem sie gerade Anna als Rudelmitglied goutiert und Bella damit stolz gemacht hatte, konnte er sie jetzt kaum vor den Kopf stoßen. Und Bella genauso wenig.

Er ging deshalb hinter Elizabeth auf die Knie, positionierte seinen Penis an ihrer Vagina und drang langsam in sie ein. Wie immer war er überrascht, wie leicht das trotz ihrer Enge ging, weil sie auch ohne Vorspiel schon so feucht war. Als könnte sie das mit dem Kopf steuern. Nachdem er etwa zur Hälfte in sie eingedrungen war, fasste er ihre Hüfte und begann langsam zu stoßen, wobei er spürte, wie Elizabeth jedes Mal lüstern dagegenhielt.

Um es etwas zu beschleunigen, beugte er sich etwas vor, legte eine Hand auf ihre mächtige Klitoris und begann sie mit den Fingern immer schneller zu streicheln. Tatsächlich stieß Elizabeth schon kurz darauf die typischen Orgasmusschreie aus, während ihre Scheide so wunderbar um seinen Penis pulsierte.

Wie gut sich das anfühlte und wie gerne er jetzt in ihr kommen wollte. Trotzdem zog er sich aus Elizabeth heraus, streichelte aber weiter ihre Klitoris, bis ihr Orgasmus ausgeklungen war. Elizabeth stand daraufhin einfach auf, schaute sie alle noch einmal freundlich an und ging dann langsam zurück zu ihrem Rudel. Offenbar hatte sie alles erledigt, was sie wollte. Bella blickte ihr kurz nach und widmete sich anschließend wieder ihrem Tablet, als wäre nichts geschehen.

Anna dagegen fasste Tom nun an der Schulter: „Das ist ja Wahnsinn. Du begattest das Alphaweibchen eines anderen Rudels und die lassen das zu. Davon habe ich ja noch nie gelesen. Das ist ein ganz neuer Aspekt im Verhältnis zwischen Bonobo-Rudeln.“ Tom versuchte ein Lächeln: „Ja, echt?“ Ihm wäre es lieber, Elizabeth würde nicht immer Sex von ihm einfordern, aber Anna schien darüber richtig aus dem Häuschen. „Natürlich. Dass du Sex mit einem ihrer Weibchen hast, würde das Rudel normalerweise nie zulassen, weil sie dann dein Kind aufziehen müssten.“

Obwohl er es eigentlich hatte vermeiden wollen, erzählte Tom ihr jetzt die Geschichte, wie und warum er zum ersten Mal Sex mit Elizabeth gehabt hatte. So verstand sie sein kompliziertes Verhältnis zu ihr besser. Und nach eben gab es ja eigentlich sowieso kein Geheimnis mehr.

Anna hörte ihm gespannt zu und nickte dann mit dem Kopf. „Verstehe. Dann war es Elizabeth, die zugelassen hat, dass Bella in dein Rudel wechselt, obwohl du kein Bonobo bist. Weil Bella es wollte und sie ihre Mutter ist. Genetisch gesehen macht das für die Bonobos nämlich keinen Sinn, weil die Art damit ein fruchtbares Weibchen im besten Alter an eine andere Art verloren hat. Deshalb hatte auch nur sie als Alphaweibchen dafür eine ausreichend starke Position. Ohne ihre Unterstützung hätten sie Bella wahrscheinlich zurückgeholt.“

„Und warum hat sie uns dann beide so ausgiebig untersucht? Und warum will sie auch jetzt noch immer Sex mit mir?“ „Darüber kann ich auch nur spekulieren. Aber es ist erwiesen, dass Bonobo-Mütter sich darum kümmern, dass ihre Söhne sich mit vielen und möglichst ranghohen Weibchen paaren. Statistisch gesehen haben solche Muttersöhne dadurch eine dreimal höhere Wahrscheinlichkeit, ihre Gene und damit auch die der Mutter weiterzugeben.“

Sie schaute auf Bella. „Für Töchter gibt es solche Beobachtungen kaum. Es wird aber vermutet, dass das vor allem daran liegt, dass die das Rudel bei ihrer Geschlechtsreife verlassen und die Mütter einfach keinen Einfluss mehr haben. Bezüglich der reinen Genweitergabe würde es ja keinen großen Unterschied machen, ob die vom Sohn oder der Tochter stammen. Möglicherweise hat Elizabeth in diesem Sinne durch Sex einfach deine Virilität prüfen wollen. Also, ob du der Richtige bist, um für Nachwuchs und damit die Weitergabe von Bellas und damit auch ihren eigenen Genen zu sorgen. Aus dem Grunde hat sie wahrscheinlich auch eben meine Fruchtbarkeit geprüft. Denn wenn ich keine gesunden Kinder zum Rudel beitragen kann, bin ich ja nur eine Last für Bellas eigene.“

Anna schaute an sich herunter auf ihren Busen und drückte eine Brust, wie auch Elizabeth es vorhin getan hatte. „Wobei mir bestimmt geholfen hat, dass ich in ihren Augen sicher zumindest eine gute Amme mit viel Milch für Bellas Babys wäre. Die sind nämlich durchaus begehrt im Bonobo-Rudel. Vielleicht hat sie sogar geglaubt, ich hätte gerade Milch.“ Jetzt schaute sie wieder Tom an und grinste: „Dafür, warum sie mehrmals Sex mit dir haben will, habe ich allerdings auch keine Erklärung. Normalerweise hätte ich ja gesagt, weil ihr der Sex Spaß macht. Aber dir ist es bei Frauen wahrscheinlich noch nicht so oft passiert, dass sie wiederkommen, weil der Sex so gut war, oder?“

Da war sie also wieder, die Bitch in ihr.

„Sie hatte ja wohl gerade einen Orgasmus, oder? Und Bella hat auch immer einen.“ „Das stimmt allerdings. Wobei die Ansprüche von Bonobo-Weibchen natürlich auch nicht so hoch sind. Bonobo-Männchen ficken ja wirklich nicht gut.“ Anna lächelte noch immer verschmitzt, fragte dann aber etwas ernster: „Hast du vielleicht auch noch mit anderen Weibchen des Rudels Sex?“

Die Frage klang jetzt schon wieder eher nach wissenschaftlichem Interesse. Sie wollte wohl feststellen, ob es gerade noch mehr sensationelle Erkenntnisse zu gewinnen gab. Eigentlich hatte Tom keine Lust mehr, darüber zu reden, dann gewann aber sein verletzter Stolz die Oberhand.

„Nein. Aber zumindest bestand Interesse.“ Anna schaute ihn verdutzt an. „Interesse? Was soll das denn heißen?“

Daraufhin erzählte er ihr die Geschichte von seinem Fast-Sex mit Nic, wie King Louie es verhindert und dann Bella ihn gerettet hatte. Damit sie richtig verstand, warum ihm das alles unheimlich war, verheimlichte er auch nicht, dass er damals richtig Muffensausen gehabt hatte. „Wow, aber das ist ja genau das, was ich vorhin sagte. King Louie kann es natürlich schlecht zulassen, dass du ihm wie ein Kuckuck alle seine Weibchen wegnimmst oder schwängerst. Und er dann sie und deine Abkömmlinge ernähren darf.“ Kuckuck! Da hätte sie auch ein anderes Wort wählen können, fand Tom. Trotzdem klang das jetzt schon besser.

Als er jetzt plötzlich eine Hand an seinem Penis spürte, dachte er erst, dass es Annas wäre. Als er hinschaute, war es aber die von Bella, die ihr Spiel wohl mittlerweile beendet und sich unbemerkt zu ihnen gesellt hatte.

„Da will ja wohl tatsächlich noch jemand Sex mit dir.“ Auch Anna hatte Bellas Hand an seinem Gemächt bemerkt und wohl auch nicht ganz Unrecht, denn er kannte diesen Griff. Es war dieser sehr erotische, leicht massierende, den sie immer anwandte, wenn sie ihn zum Sex aufforderte.

Eigentlich war Tom allerdings nach Elizabeth und der Diskussion mit Anna nicht so richtig in Stimmung. Andererseits konnte er sie hier draußen vor dem Rudel aber auch schlecht abweisen. „Ooops.“ Das war jetzt die überraschte Anna, der Bella gerade die andere Hand zwischen die Beine geschoben hatte und sie dort ebenfalls stimulierte. Tom war überrascht. „Was soll das denn jetzt? Will sie etwa Sex mit uns beiden?“

Er sah, wie Anna nun Bella betrachtete, die erst ihr genau ins Gesicht schaute und dann auf Toms Penis. Das wiederholte sie dann sogar noch zweimal genauso. Erst wirkte Anna genauso überrascht wie Tom, dann schien wenigstens sie verstanden zu haben, was Bella wollte. „Ich glaube, ich weiß, was sie will.“ „Und das wäre?“ „Ich denke, sie möchte, dass wir Sex miteinander haben.“

„Warum das denn?“ Tom dachte an die Erfahrung von heute Morgen und daran, dass er, egal wie hübsch und erotisch Anna war, sich danach ziemlich schlecht gefühlt hatte. Er hatte seine Lektion gelernt und wollte ihr keine Chance für eine zweite geben. Da hätte er jetzt viel lieber Sex mit Bella. Der wäre auf jeden Fall erfüllender.

„Kann ich auch nur raten. Aber ich vermute, um dem Rudel zu beweisen, dass ich wirklich zu eurem Rudel gehöre. Genauso, wie sie selbst diesen Beweis heute Morgen ja auch gebraucht hat. Die Bonobos haben bestimmt noch nie Sex zwischen Mann und Frau gesehen und wissen daher gar nicht, ob wir das auch tun.“

Das konnte natürlich sein. Bei Bella hatte es heute Morgen ja auch geholfen. Aber warum sollte er sich das jetzt noch einmal für das Rudel antun? Tom kam sich gerade irgendwie benutzt vor. Und zwar auf eine Art und Weise, die leider nicht einmal richtig Spaß machte.

„Und wenn es mir egal ist, was das Rudel denkt?“ Anna schaute ihm nun direkt ins Gesicht. „Verstehe ich. Aber für Bella wäre das blöd. Ein größeres Rudel heißt bei Bonobos immer auch Erfolg und Macht. Und sie möchte natürlich auch lieber zeigen, dass sie jetzt in einem starken als in einem schwachen Rudel ist. Und Potenz ist bei Männchen immer der stärkste Ausdruck von Macht. Wer viele Weibchen hat und viele Nachkommen zeugt, ist hier im Dschungel der wahre King. Körperliche Kraft ist dagegen nur das Mittel, um die Weibchen zu bekommen und zu behalten. Wie bei uns Geld, Yachten und Autos. Das eigentliche Ziel ist immer das Weibchen.“

Das verstand Tom zwar, trotzdem war er noch nicht richtig überzeugt. „Ich will hier doch nicht rumprahlen wie die Typen, die vor den Clubs ihre Sportwagen mit den Tussi-Blondinen drin aufheulen lassen, nur um Eindruck zu schinden.“ Sowas hatte er noch nie machen müssen und verabscheute es auch. Wobei er natürlich immer den Vorteil gehabt hatte, dass die Leute meist wussten, wer er und vor allem, wer sein Vater war. Deswegen hat er den Sportwagen nie gebraucht und die Mädchen auch so bekommen. „Verstehe ich. Aber zum einen bin ich bestimmt nicht so eine Tussi Blondine …“ Sie warf ihm bei diesen Worten einen amüsiert strafenden Blick zu. „… und zum anderen hast du eben selbst erzählt, dass Bella dich bei King Louie hat raushauen müssen. Wobei sie sicher lieber auch einen starken Rudelführer hätte, der sie verteidigt und nicht umgekehrt. Da ist nachvollziehbar, dass es ihr gefiele, wenn du dich hier als potentes Alphatier zeigst, dass die Weibchen kriegt und sie begatten, ernähren und beschützen kann.“

„Hmmm.“ Tom hatte geahnt, dass es ein Fehler gewesen war, ihr das zu erzählen. Jetzt drehte sie es einfach um und übte damit Druck auf ihn aus. Aber als er nun auf Bella schaute, machte die tatsächlich einen ungeduldigen Gesichtsausdruck. Als ob es ihr inzwischen wirklich zu lange dauerte, bis er und Anna loslegten. Ganz Unrecht hatte Anna also möglicherweise nicht.

„Würdest du denn da überhaupt mitmachen?“ Anna schaute noch mal zum Rudel und sagte dann: „Für meine Freundin Bella würde ich mich noch mal opfern. Sie hat mich schließlich auch mit ihrer Mutter bekannt gemacht.“ Nun schaute sie wieder ihn an: „Aber wie heute Morgen. Nur kurz und du kommst nicht. Das ist nur Show.“

Tom hatte schon keine Lust mehr, aber Anna war bereits vor ihm auf alle viere gegangen und rieb sich die Klitoris, um sich vorzubereiten. Dann stellte sie die Beine breiter und sagte: „Wäre sicher gut, wenn du trotzdem zumindest so tust, als würdest du kommen und dabei kräftig und männlich stöhnst. Sonst bekommen die das auf die Distanz ja gar nicht mit.“

Das also auch noch. Aber Tom wusste, dass er jetzt keine Wahl mehr hatte. Neben ihm stand Bella mit erwartungsvollem Gesicht und auch das ganze Rudel schaute bereits, was da bei ihnen passierte. Das hieße, wenn er das Weibchen, das sich ihm gerade explizit anbot, nicht begattete, sondern verschmähte, wäre er für alle der totale Looser.

Und in der Tat sah Anna ja auch wirklich erotisch aus, wie sie da auf allen vieren vor ihm im Gras hockte und ihm ihre inzwischen feuchte Scheide hinhielt.

„Was solls?“ Tom ging ebenfalls auf die Knie und setzte seine Eichel an ihrem Scheideneingang an. Vorsichtshalber schaute er noch einmal zu den Affen und zu Bella, die alle jedoch nur darauf zu warten schienen, dass es endlich losging. Deshalb schob er seinen Penis nun vor, sodass er in Annas feuchter Wärme verschwand.

Dann fasste er ihre Hüfte fest mit beiden Händen und drückte sich langsam bis zum Anschlag hinein, was Anna mit einem überraschend lauten Stöhnen quittierte. Sie wollte also wirklich, dass die Affen auch hörten, wie er sie nahm. Gleichzeitig ging sie in die typische Haltung des Weibchens bei seiner Begattung, mit gesenktem Oberkörper und durchgedrücktem Rücken. Obwohl er wusste, dass es nur Show war, musste Tom zugeben, dass es wahnsinnig erotisch aussah.

Als er nun begann, sich langsam in ihr vor und zurückzubewegen, stieß sie zudem kleine, spitze Schreie aus, die er so von ihr bisher noch gar nicht kannte. Aber es wirkte. Denn wie er nun sah, hatten sie tatsächlich gerade die volle Aufmerksamkeit des Rudels.

‚Ok. Dann geben wir ihnen halt ihre Show‘, dachte Tom, fasste Annas Becken noch etwas fester und erhöhte das Tempo. Ihre Schreie wurden daraufhin noch lauter und schriller, dann warf sie plötzlich den Kopf in den Nacken, presste ihr Becken gegen seines und schrie laut: „Jaaaaaa, jaaaaaahhhh, jaaaaaaaahhhhhhhhh!“

Es waren sicher nicht mehr als vierzig Sekunden vergangen und Tom war noch weit von einem Orgasmus entfernt. Aber was sollte es? Wenn sie hier sowieso schon schauspielerten, dann wollte er dabei auch gut aussehen. Er zuckte, beugte sich vornüber und schrie dann auch: „Aaaaaaahhhhhhh, aaaaahhhhh!“

Anna ließ sich daraufhin sofort nach vorne ins Gras fallen und drehte sich dann auf den Rücken, als wäre sie komplett erschöpft. Tom tat es ihr gleich, wobei er allerdings sofort zutiefst bedauerte, dass keine kalte Dusche in der Nähe war, unter die er gerade hätte gehen können.

Anna schaute ihn fragend an. „Denkst du, das Rudel hat es mitbekommen?“ „Das Rudel? Ich glaube, der ganze Urwald, so laut wie du geschrien hast.“ Woraufhin sie grinste. „Ja, ein bisschen Schau muss manchmal halt sein. Jetzt wissen aber alle, was für ein potentes Alphatier du bist. Sogar gebrüllt hast du wie eines. Respekt.“ „Toll, danke. Ich habe mir auch echt Mühe gegeben. So Fake-Begattungen sind nämlich eigentlich nichts für mich.“

Anna sagte nichts darauf, lächelte ihn aber verschmitzt an. Tom konnte das allerdings nicht sehen, denn in dem Moment zwängte sich Bella genau in die Mitte zwischen sie und nahm ihm die Sicht. Erst dachte er, sie wäre doch eifersüchtig. Doch machte sie im Gegenteil sogar einen ganz zufriedenen Eindruck und küsste erst ihn, dann Anna auf den Mund. Wahrscheinlich fand sie, dass sie sich als Rudel heute gut verkauft hatten, und schien gerade richtig glücklich.

Tom hob sie daraufhin mit einem schnellen Griff auf seinen Bauch, sodass ihr Kopf über seinem war, und zog sie dann ganz fest an sich heran. „Nun, mein Schatz. Dir ist schon klar, dass wir das hier alles vor allem deinetwegen gemacht haben. Weil wir dich mögen und weil wir wollen, dass du dich gut fühlst. Und damit du stolz auf dein Rudel sein kannst.“

Bella hatte sicher nicht verstanden, was er gesagt hatte. Aber sehr wohl, dass es etwas Nettes gewesen sein musste, denn sie drückte ihm wieder ihre Lippen auf den Mund und gab ihm einen langen, intensiven Zungenkuss.

Ein paar Minuten blieben sie noch so zu dritt liegen, dann erhoben sie sich langsam wieder. Das Rudel war inzwischen an einen anderen Ort gezogen und Tom stellte fest, dass er heute seine Erfassungsstunde wieder nicht ganz vollbekommen hatte. Er würde also ein wenig schummeln müssen, denn sonst würden sie ihn bestimmt irgendwann feuern, was er momentan nicht riskieren wollte. Schließlich war es gerade richtig schön hier und er musste noch eine Lösung für Bella finden.

Da meldete sich Anna wieder: „Du hattest doch gesagt, dass wir noch schwimmen gehen. Da hätte ich jetzt auch richtig Lust drauf. Allein schon, um das Gras wieder abzuwaschen.“ Tom sah, dass Annas Beine und Rücken vom vielen Hocken, Knien und Liegen wirklich ziemlich dreckig waren.

„Klar, ich auch.“ Er hob Bella herunter, packte schnell die Sachen wieder in den Rucksack und zeigte Anna anschließend den Weg zum Wasserfall. Als sie den sah, stieß sie einen Freudenschrei aus. „Wow, das ist ja total schön und romantisch hier. Unglaublich. Ich liebe solche Naturseen. Und das Wasser ist so klar.“ „Aber stellenweise auch ganz schön kalt, das sage ich dir.“ Obwohl er ja eigentlich nichts dazu beigetragen hatte, war Tom doch etwas stolz, dass es Anna in seinem ‚Revier‘ so gut gefiel.

„Und da hinten ist übrigens das Loch, in das Bella gefallen war.“ Das interessierte Anna natürlich und sie gingen hin, um es sich anzuschauen. Nur Bella blieb am Schluss zurück und näherte sich ihrem dunklen Verlies auf nicht mehr als 5 Meter. Was sicher verständlich war. Anna hingegen stellte sich direkt an den Rand und schaute hinunter. Als ihre Augen sich ein wenig an die Dunkelheit dort unten gewöhnt hatten, verzog sie das Gesicht. „Das ist ja echt ganz schön tief. Hätte ich gar nicht gedacht. War schon mutig, dass du allein da runtergestiegen bist. Und so dreckig. Bella muss ja ziemlich schmutzig gewesen sein, als du sie rausgeholt hast.“ Sicher hatte sie den Schlamm und den Kot gesehen, der noch immer da unten herumlag.

„Ja, ziemlich. Und ziemlich streng gerochen hat sie auch. Meine Kleidung hat damals so gestunken, dass ich sie aus der Hütte werfen musste. Und dann habe ich Bella erst einmal gründlich geduscht, sonst hätte ich sie nicht verarzten können. Seitdem bin ich eigentlich fast immer nackt.“ Er drehte den Kopf zu Bella „Und so mutig bin ich eigentlich gar nicht. Tatsächlich hatte ich damals die ganze Zeit Schiss, dass Bella mich totbeißt, sobald sie aufwacht.“ „Dass man es trotzdem tut, ist doch gerade Mut. Ich glaube nicht, dass ich das auch geschafft hätte.“ Anna schaute noch einmal hinunter, dann sammelten sie Bella wieder ein und gingen zusammen zurück zum See.

Wenig überraschend hatte Bella keine Lust, mit ihnen zu baden. Und auch Anna schien einen Moment zu zögern, als sie einen Fuß hineinhielt und merkte, wie kalt das Wasser war. Tom erzählte ihr daraufhin, dass sogar Bella regelmäßig mit ihm ins Wasser ging. Und auch, dass sie sogar einmal hineingesprungen war, als sie glaubte, er würde ertrinken. Anna war erstaunt. „Echt, ein Bonobo, der freiwillig in tiefes Wasser springt?“ Sie schaute erst zu Bella, dann zu Tom. „Das ist ganz ungewöhnlich und zeigt, wie viel du ihr bedeutest.“ Tom winkte ab. „Ach, was. Wahrscheinlich hatte sie nur Sorge, wer das Abendessen macht.“

Anna schaute ihn nun ernster an. „Ich glaube, das unterschätzt du.“ Sie blickte wieder zu Bella. „Bonobos können starke Gefühle entwickeln, das ist erwiesen. Besonders zur Mutter. Ansonsten verteilen sie ihre Gefühle breit im Rudel, weil sie, außer zur Mutter, keine intensiven Zweierbeziehungen kennen. Sie wissen ja nicht einmal, wer ihr Vater ist. Aber Bella ist gerade vollkommen auf dich fixiert.“

Sie machte eine kurze Pause.

„Du bist für sie momentan alles, was sie hat: Partner, Geliebter, Beschützer, Ernährer, Unterhalter, Lehrer. Andere, wie sonst im Rudel, gibt es nicht. Ihre Gefühle konzentrieren sich damit vollkommen auf dich. Gleichzeitig steht sie zwangsläufig auch für dich vollkommen im Mittelpunkt, was bei Bonobo-Männchen normalerweise nie vorkommt, weil sie immer mehrere Weibchen im Rudel haben. Ihr habt im Moment aber nur euch. Eine so intensive Beziehung kennen Bonobos normalerweise nicht und ich kann mir gar nicht vorstellen, was emotional gerade in Bella vorgeht. Du bist das absolute Zentrum ihrer kleinen Welt und sie ist wahrscheinlich verliebt wie ein Teenager. Und diese Welt bräche unweigerlich grausam zusammen, wenn dir etwas passiert. Deshalb will sie auch immer in deiner Nähe sein.“

So hatte Tom das noch gar nicht gesehen. Aber Anna hatte sicher recht. Seine anderen Bekanntschaften waren sauer gewesen, hatten aber sonst meist kein Problem damit gehabt, wenn sie ihn nicht mehr interessierten. Da sie fast immer hübsch gewesen waren, hatten sie in der Regel schnell einen anderen Kerl gefunden. Bella wäre aber tatsächlich zunächst einmal vollkommen allein und verloren hier draußen. Plötzlich fühlte er die Verantwortung, die er seit ihrer Rettung trug, noch viel stärker auf seinen Schultern.

Um das Thema zu wechseln, sagte er schnell: „Ich bin ja ganz sicher nicht das Zentrum deiner Welt, aber ich gehe jetzt rein und es wäre wirklich schön, wenn du mitkommen würdest.“ Anna gab sich daraufhin einen Ruck und kurz darauf standen sie und Tom schon bis zur Brust im Wasser. „Uuuuuhhhh. Wirklich ziemlich kalt. Aber schön.“ „Ja, das ist immer so kalt, weil ständig neues Wasser nachfließt. Ist übrigens das Wasser, das auch die Hütte versorgt. Also pinkel bitte nicht rein. Wir trinken es zwar in der Regel nicht, aber trotzdem.“ Anna musste lächeln. „Würde ich natürlich nie machen. Aber gut, dass du es sagst.“

Sie schwammen ein wenig, was zu zweit nicht ganz einfach war, weil der See doch ziemlich klein war. Andererseits blieben sie dadurch relativ nah beieinander und konnten gut miteinander reden. „Wenn ich sehe, was du riskiert hast für Bella und was du alles für sie tust, tut es mir fast schon leid, dass ich dich ein Arschloch genannt habe. Ich glaube, nicht viele Menschen hätten sich in der Situation so anständig verhalten wie du.“

Tom spürte, wie er errötete. „Nee, ist schon in Ordnung. Echt. Ich war ein echtes Arschloch, das weiß ich. Muss dir also überhaupt nicht leidtun, dass du das zu mir gesagt hast. Und ohne Bella wäre ich es bestimmt immer noch. Sie hat also viel mehr für mich getan, als ich für sie. Wirklich.“ „Und was willst du mit ihr machen, wenn du hier wieder weggehst?“

Damit hatte sie genau Toms wunden Punkt erwischt.

„Muss ich noch rausfinden. Deswegen habe ich mir ja den Laptop und das Satellitentelefon mit dem Internet kommen lassen.“ „Ah, so. Und hast du schon eine Idee?“ „Ich dachte, es müsste doch irgendwen geben, der sich um die Tiere kümmert, die von Wilderern geraubt wurden. Oder aus irgendwelchen Privatzoos befreit werden. Die kann man doch dann nicht einfach irgendwo aussetzen.“ „Ja, so eine Organisation gibt es. Sogar speziell für Bonobos. Nennen sich Lola ya Bonobo. Sitzen auch hier im Kongo und sind meines Wissens weltweit die Einzigen, die sowas machen.“ Schon beeindruckend, fand Tom. Es schien nichts zu geben, was Anna über Bonobos nicht wusste.

„Echt? Das klingt doch gut. Wenn ich es schaffe, Bella da reinzukriegen, wäre sie doch auf jeden Fall versorgt. Und irgendwann würden sie doch auch ein neues Rudel für sie finden, oder?“ Das könnte wirklich ein Ausweg für ihn sein, freute sich Tom und war ihr für den Tipp richtig dankbar.

Anna war jedoch nicht ganz so enthusiastisch. „Ja, könnte funktionieren. Aber du brauchst schon eine verdammt gute Story, um sie sicher da reinzukriegen. Gerade weil die meisten Tiere eine illegale Herkunft haben, prüfen die nämlich immer genau, wo sie herkommen. Sie wollen ja nicht selbst Ärger kriegen. Und Bella ist vom Camp erfasst. Nehmen würden sie sie wahrscheinlich, aber bestimmt auch recherchieren, wie sie von hier verschwinden konnte. Da musst du ganz schön aufpassen, dass sie dabei nicht auf dich kommen. Am besten bist du auch schon außer Landes, denn bei einer Gegenüberstellung würden sie schnell darauf kommen, dass ihr euch kennt. Ich sehe schon vor mir, wie Bella dir um den Hals fällt und einen Zungenkuss gibt.“

„Hm“, machte Tom nur. Das war wohl richtig und auch ein ziemliches Problem. Er konnte Bella ja schlecht monatelang aus dem Kongo raus und dann wieder reinbringen, um ihren Weg zu verschleiern. Wohin denn? Und sie hielte das auch nicht durch. Seine Laune verschlechterte sich sofort wieder etwas.

Darüber würde er wohl erst noch einmal nachdenken müssen und anschließend noch mal mit Anna sprechen. Obwohl er sonst viel länger schwamm, sagte er deshalb nun, dass ihm kalt sei und er wieder rausgehen wolle.

Anna stimmte sofort zu. Sicher war ihr inzwischen auch schon kalt.

Forschungsansätze

Wieder draußen trockneten sie sich schnell ab und legten sich dann nebeneinander auf die Handtücher. Eine Weile genossen sie nur die wohlige Wärme der Nachmittagssonne, dann sagte Anna mit geschlossenen Augen: „Du weißt gar nicht, wie gut du es hast. Eine intakte Hütte mit großem Bett, Bad, Strom und warmem Wasser. Dazu eine wunderbare Landschaft mit eigenem Badesee. Verglichen mit meiner Hütte ist das der pure Luxus. Sogar bevor der Baum drauffiel. Und ohne es zu wollen, bist du Teil eines Bonobo-Rudels geworden und kannst dieses Abenteuer hautnah erleben. Ich bereite mich stattdessen monatelang darauf vor, studiere alle Bücher über Bonobos und schaffe es trotzdem nicht, ihnen auch nur annähernd so nahezukommen wie du, obwohl ich das unbedingt will.“

Tom hob den Kopf, stützte sich auf den Ellbogen und schaute Anna an. „Du versuchst, in ein Bonobo-Rudel reinzukommen?“ Anna öffnete auch die Augen und drehte ihm den Kopf zu. „Ja, natürlich. Genau deswegen bin ich hier. Ich will doch nicht nur für andere stupide Statistiken führen, sondern eigene Forschung betreiben.“ „Und warum gehst du dann nicht in das Forschungscamp, sondern hierher, wo du nur der HiWi bist und es eigentlich sogar verboten ist, mit den Tieren in Kontakt zu kommen?“ „Weil die mich meine Forschungen da nicht machen lassen würden.“ Tom zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Was sind das denn für ungewöhnliche Forschungen, die du nur alleine im Dschungel machen kannst, aber nicht im Camp?“

Nun hob auch Anna den Kopf und stützte sich auf den Ellbogen.

„Normalerweise spreche ich da mit keinem drüber. Aber weil du mich hier aufgenommen hast und sowieso irgendwie das Gleiche tust, erzähle ich es dir. Du musst mir aber versprechen, dass du es für dich behältst!“

Jetzt war Tom aber gespannt. Er fand es jedoch gut, dass Anna ihm ein offensichtlich brisantes Geheimnis anvertrauen würde, denn dann würde sie ihn bestimmt nicht mehr wegen Bella verpetzen. Wobei er sich sicher war, dass sie mit diesem Vertrauensbeweis irgendetwas bezweckte. Er hatte nur keine Idee, was das sein könnte.

„Nee, mache ich nicht. Versprochen. Und du sprichst dafür mit keinem über Bella. Oder Elizabeth.“ Wahrscheinlich erzählte sie ihm ihr Geheimnis ohnehin nur, weil sie wusste, dass sie ihn mit Bella sowieso in der Hand hatte und er schon deshalb niemals etwas sagen würde. „Deal.“ Zur Besiegelung schüttelte Anna seine Hand.

Dann legte sie los und man konnte merken, dass es ihr guttat, endlich mal mit jemandem über ihre Forschungen reden zu können: „Bonobos faszinieren die Menschen vor allem, weil sie Sex nicht nur zur Fortpflanzung haben, sondern auch für sozialen Zusammenhalt und schlichten Spaß. Dabei sollte nach der reinen Lehre Sex eigentlich nur Spaß machen, damit wir uns oft paaren und deshalb vermehren. Nicht um seiner selbst willen. Sex nur aus Spaß ist eigentlich Ressourcenverschwendung, weil er Energie kostet und die Eltern von der Brutpflege abhält. Deswegen sind bei den meisten Arten die Weibchen ja auch nur 1–2 mal im Jahr läufig, werden schnell vom Männchen besprungen und das wars dann schon mit dem Spaß am Sex. Nur bei uns nicht. Und den Bonobos. Deshalb glauben wir Menschen, wenn wir die Bonobos besser verstehen, verstehen wir uns auch selbst besser.“

„Ja, ok. Aber das ist doch bekannt. Und ist doch auch gut, dass es Spaß macht.“ Tom sah den Punkt noch nicht. Für ihn reichte es, dass es Spaß machte. „Aber schau doch mal, wie die Forschung bei den Bonobos dann abläuft. Meist beschäftigt sie sich nur damit, wer mit wem, wie oft und auf welche Art sie Sex haben. Und ob sie dabei einen Orgasmus bekommen oder nicht. Anschließend wird dann versucht, das auf menschliches Verhalten zu übertragen. Das ist doch total mechanisch.“

Jetzt verstand Tom langsam, worauf Anna hinauswollte. Er hatte sich ja auch schon öfter gefragt, warum er hier immer nur notieren musste, wie und wie oft die Affen Geschlechtsverkehr miteinander hatten. Was will man denn da später herauslesen? „Wann, wie und mit wem ein Bonobo-Weibchen Sex hat, passiert doch meist nicht einfach so. Wir wissen, dass es nicht nur die Hormone sein können, die ihre Fruchtbarkeit steuern. Denn dann würden sie ja nur um den Eisprung herum Sex haben wollen. Aber wir untersuchen viel zu wenig, welche anderen Faktoren die Häufigkeit und die Art des Bonobo-Sexes beeinflussen.“ „Aber du hast doch selbst gesagt wegen des sozialen Zusammenhalts.“ „Aber das ist doch total oberflächlich und geht nicht an den Kern der Frage.“

Man konnte merken, dass Anna jetzt in ihrem Element war. Sie setzte sich vor Aufregung sogar auf, sodass sie jetzt auf ihn herunterschaute.

„Bei der menschlichen Sexualität werden alle Gründe und Formen von Sex im Detail erforscht. Jede Emotion, jede Geste und jede Handlung. Der Puls, der Blutdruck und sogar der Hormonspiegel werden genau analysiert und versucht, in einen kausalen Zusammenhang mit der Motivation für Sex zu bringen. Es gibt auch Unmengen Artikel über den Charakter, die Kindheit, die Stimmung, die soziale Situation oder die Ernährung der Frau und was das alles für ihr Sexleben bedeutet. Und bei den Bonobos sagen wir immer nur Spaß und sozialer Zusammenhalt und zählen, mit wem und wie oft sie ficken. Und das soll uns dann helfen, uns selber besser zu verstehen? Das macht doch keinen Sinn.“ „Und was willst du in deinen Forschungen dann anders machen?“ „Ich denke, wir können die Tiere nicht nur auf die Aspekte Spaß und Gemeinschaft reduzieren, sondern müssen sie gesamtheitlich sehen. Wie uns Menschen. Und dazu müssen wir viel näher an sie ran, um ihre echten Gefühle zu verstehen.“

Tom verstand nicht genau, was Anna damit meinte. Da sie das wohl an seinem Blick erkannte, fuhr sie fort: „Ich gebe dir ein Beispiel. Wir wissen fast nichts über die erogenen Zonen der Bonobo-Weibchen. Und damit auch nicht, was sie beim Sex wirklich empfinden und wie. Du liest immer nur über ihre große Klitoris. Dabei haben Menschenfrauen viel mehr erogene Zonen als nur die Klitoris. Und zwar sowohl außen am Körper als auch innen. Zum Beispiel den G-Punkt. Haben Bonobos den auch? Und wenn ja, beeinflusst das, wie und mit wem sie gerne Sex haben? Es ist doch komisch, dass Bonobo-Weibchen so gerne Sex untereinander haben, obwohl sie einander nicht befruchten können. Einfach, weil er ihnen mehr Spaß macht als der mit den Männchen. Aus Sicht der Natur wäre es doch viel effizienter, sie hätten den Spaß mit den fruchtbaren Männchen und würden deshalb mehr Babys bekommen. Was läuft da also anders? Und warum?“

Jetzt wurde es richtig interessant, fand Tom. Denn so etwas würde er wegen Bella natürlich auch gerne wissen. Zum Glück war Anna in ihrem Redefluss gerade ohnehin nicht zu stoppen.

„Da stellt sich dann auch gleich die Frage, ob Bonobo Weibchen Sex auch genießen, wenn sie nicht zum Orgasmus kommen? Beim Sex mit anderen Weibchen juchzen sie am Schluss fast immer, weil sie einen Orgasmus haben. Beim Sex mit Männchen juchzen sie dagegen manchmal, manchmal halten sie aber auch einfach nur still und lassen es teilnahmslos geschehen. Was macht da den Unterschied? Ihre Stimmung? Oder das jeweilige Männchen, obwohl sie alle im gleichen Rudel sind?“

In der Tat hatte Tom sich das auch schon öfter gefragt. Und er wusste ja jetzt von Bella, dass sie zwar relativ schnell zum Orgasmus kam, es aber trotzdem länger dauerte als die meisten Kopulationen im Rudel. Mit Bonobo-Männchen werden die Weibchen also wahrscheinlich nicht so viele Orgasmen haben.

„Eine wichtige Frage wäre z. B., ob die einen Männchen einfach besser sind als die anderen, oder ob die Weibchen ihnen einfach etwas vorspielen. Frauen simulieren ja auch oft einen Orgasmus, damit ihr Partner nicht unglücklich ist. Aber warum sollten Bonobo-Weibchen das tun? Und warum bei den einen und bei den anderen nicht?“

Jetzt glaubte Tom, sie verstanden zu haben. Und er musste zugeben, das waren alles wirklich interessante Fragen. Vor allem für ihn. Wegen Bella.

„Und was sind deine Theorien dazu? Oder hast du noch keine?“ „Doch, habe ich. Und genau die will ich hier überprüfen.“ „Und was wären so deine Theorien?“ Tom hatte den Eindruck, gleich würde er etwas wirklich Praxisrelevantes lernen.

„Zum einen glaube ich, dass Bonobo Weibchen viel mehr starke erogene Zonen haben als nur die Klitoris. Die Männchen haben nur verlernt, sie zu nutzen, weil sich ihre Art nun mal so entwickelt hat, dass sie Sex von den Weibchen auch bekommen, wenn es denen keinen Spaß macht. Quasi als Pflichtübung, nur wegen des Gruppenzusammenhalts. Und deshalb holen die sich ihre Lust von anderen Weibchen, die das gleiche Problem haben, aber natürlich ihre erogenen Zonen kennen.“

Klang durchaus plausibel. Und ihn hatte es früher ja auch nicht besonders interessiert, was die Mädchen beim Sex fühlten. Nur, wie sie sich anfühlten. Vielleicht hätte er sich tatsächlich mehr Mühe gegeben, wenn er sonst keine mehr gekriegt hätte.

Jetzt verstand er auch, warum Anna so schnell Sex mit Bella wollte und auch gerne mit Elizabeth gehabt hätte: um ihre erogenen Zonen zu verstehen. Wobei es ihn natürlich auch brennend interessierte, welche erogenen Zonen Bella hatte.

„Und deshalb willst du das im Dschungel gerne praktisch ausprobieren. Wie bei Bella heute Morgen.“ „Natürlich. Wüsstest du, wie ich das sonst machen sollte?“

Es war klar, dass das im Camp natürlich nicht ging, da hatte Anna recht. Deshalb war sie auch so froh gewesen, über ihn an Bella herangekommen zu sein.

„Und deine andere Theorie?“ Anna holte noch einmal tief Luft. „Ich glaube, dass Bonobo-Weibchen über ihr Verhalten in gewissem Umfang steuern können, welches Männchen der Vater ihrer Kinder wird. Und dass sie das auch bewusst tun.“

An dieser Stelle hatte Tom Anna wieder verloren. „Also, das verstehe ich jetzt nicht. Die haben doch täglich mit allen Männchen Sex. Und weder Pille noch Kondome.“ „Ja, stimmt. Aber sie haben nicht auf die gleiche Weise Sex. Du hast mir vorhin selbst erzählt, dass Anna sich King Louie damals angeboten hat, um dich rauszuhauen, dabei aber keinerlei Emotion gezeigt hatte, oder?“

Tom gefiel nicht, wie sie das formulierte, aber er nickte.

„Ich glaube, sie war so stoisch, weil sie wusste, dass sie Sex mit King Louie haben musste, von ihm aber nicht besamt werden wollte. Ein Kind von ihm würde für sie ja keinen Sinn machen, wenn sie in deinem Rudel ist. Und du hast auch gesagt, dass King Louie wahrscheinlich nicht gekommen ist.“ „Das stimmt.“ Tom hoffte es zumindest inständig, denn auch jetzt würde es ihn noch ärgern. „Deshalb glaube ich, dass Bonobo-Weibchen über ihr Verhalten beim Sexualakt die Wahrscheinlichkeit steuern können, ob ein Männchen sie besamt oder nicht. Wenn sie besamt werden wollen, machen sie richtig gut mit und belohnen es auch mit einem vorgespielten Orgasmus. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das Männchen selbst einen bekommt. Und damit die Chance, dass es das öfter wiederholen will und das Weibchen sein Baby von diesem Männchen bekommt.“

Jetzt glaubte Tom, es verstanden zu haben: „Und wenn es ein hässliches Männchen nicht als Papa seiner Kinder sieht, nimmt es ihm einfach die Lust, indem es völlig gelangweilt ist und ihm zeigt, dass es ihn nur ranlässt, weil sie es für den sozialen Frieden im Rudel muss. Also eine Art Empfängnisverhütung ohne Kondom? Richtig?“ „Ja, so ungefähr. Und stell dir mal vor, welche Einblicke uns das in unsere eigene Entwicklungsgeschichte geben würde.“

„Klingt logisch. Aber warum sollte die Natur das wollen? Nachher weiß das Weibchen doch sowieso nicht, wer der Vater ist und im Rudel ist eh alles ein Brei. Dafür gibt es doch das Rudel.“ „Das stimmt so nicht ganz. Das Rudel dient vor allem dem Schutz. Sozusagen Risikovorsorge. Für das Weibchen macht es aber einen Riesenunterschied, ob sie sich den Erzeuger ihrer Kinder und damit die Qualität seiner Gene vorher aussuchen kann. Bei Arten, wo das Weibchen das nicht kann, weil sie nicht steuern kann, wer es bespringt, produzieren sie in der Regel oft und viel Nachwuchs. Weil dann irgendwann schon mal was Gutes dabei sein wird, das ihre Gene lange weiterträgt. Ist z. B. ganz typisch bei Insekten.“ Sie schaute, ob Tom ihr noch folgen konnte, aber der fand das bisher ganz nachvollziehbar.

„Kann das Weibchen sich ihren Begatter dagegen aussuchen, muss der sich schon mehr anstrengen, um sie zu überzeugen, der Richtige zu sein. Denn natürlich will sie nur den Stärksten mit den besten Genen. Nicht den Kranken und Schwächlichen. Deswegen sind bei den Enten die Erpel ja viel schöner als die Weibchen. Und auch ihr Kerle versucht immer, vor den Weibchen als der Größte zu glänzen.“

Sie grinste Tom an, aber der sah sich diesmal nicht betroffen.

„Weil durch die Wahlmöglichkeit des Weibchens die Wahrscheinlichkeit von hochwertigem Nachwuchs steigt, brauchen sie aber auch nicht so viel davon. Die Energie setzen sie lieber dafür ein, diesen hochwertigen Nachwuchs großzuziehen. Deshalb besteigt bei anderen Menschenaffen immer nur das Alphatier im Rudel, also das Stärkste von allen, die Weibchen.“

Sie machte eine Kunstpause, wohl weil sie jetzt auf den entscheidenden Punkt kam.

„Da ist es doch irgendwie komisch, dass ein Bonobo-Weibchen nur alle paar Jahre ein Kind gebären, aber jeder x-beliebige Nerd sie schwängern kann. Das kann doch nicht im Sinne der Natur sein. Es wäre viel logischer, wenn sie trotzdem Einfluss darauf hätte, wer sie befruchtet, oder? Warum sollte es schließlich genau bei ihnen anders sein als beim ganzen Rest der Natur? Hier ist also noch ein riesiger weißer Forschungsfleck und ich glaube, damit könnte man richtig berühmt werden.“

Tom überlegte, wie willig und erotisch Bella bei ihrem ersten Sex gewesen war und dass sie danach sogar nachgeprüft hatte, ob er tatsächlich in ihr gekommen war. Als hätte sie ihn bewusst als Vater ihrer Kinder gewollt. Vielleicht war ja tatsächlich etwas dran, an Annas Theorie.

„Ja, aber wenn das so wichtig und interessant ist, warum hat das bislang noch keiner erforscht? Bonobo-Forscher gibt es doch sicher genug.“ „Ich denke, das scheitert einfach an der Praxis. Du kannst die Bonobo-Weibchen ja schlecht nach jedem Geschlechtsverkehr einfangen und nachschauen, ob sie besamt wurden oder nicht.“

Da hatte sie sicher recht. So oft wie die am Tag Sex hatten, wäre das wirklich nicht realistisch. Und wahrscheinlich verlören die Weibchen auch ganz schnell die Lust am Sex, wenn danach immer einer in ihrer Scheide rummachte. „Ja, aber wenn das nicht geht, wie willst du denn dann deine Forschungen dazu machen? Du hast doch das gleiche Problem.“ „Feldversuch. Dazu bin ich hier.“ Anna sagte das so bestimmt, als wäre das absolut logisch.

Doch Tom brauchte einen Moment, bis er verstand.

„Das heißt, du willst …“ „… Teil eines Rudels werden und meine Experimente direkt mit den Affen in ihrer natürlichen Umgebung durchführen. Genau. Das ist der einfachste und effektivste Weg.“

Tom zog wieder die Augenbrauen hoch.

„Wow. Das heißt, du gehst zu den Bonobos von deiner Gruppe hin, ziehst dich aus und versuchst, Sex mit ihnen zu haben? Mit den Weibchen, um ihre erogenen Zonen zu erforschen und mit den Männchen, um festzustellen, ob sie dich besamen oder nicht.“ „So ungefähr. Wobei ich bei mir die ganze Zeit nackt bin. Die Bonobos hätten sicher kein Verständnis dafür, wenn ich mich immer erst lange ausziehen müsste. Und Lust bekämen sie bestimmt auch nicht bei einem Weibchen in Kleidung, die alles Wesentliche verdeckt.“ „Puuh“, dachte Tom. Klang irgendwie verrückt, das alles selbst auszuprobieren. Mit einem wilden Rudel Affen. Nur für die Wissenschaft.

Anna schien seine Gedanken zu erraten.

„Viele berühmte Forscher mussten ihre Erkenntnisse im Selbstversuch machen, sonst wären sie nie so berühmt geworden. Denk nur an Edward Jenner, der sich als erster gegen Pocken geimpft hatte, obwohl er nicht wusste, was passieren würde. Das hätte Selbstmord sein können und der gilt gemeinhin als unethisch. Und trotzdem kennt ihn heute jedes Kind.“ „Die Bonobos spritzen dir aber schon was anderes als einen Impfstoff. Und verboten ist das sicher auch.“ „So anders ist das auch nicht. Sowohl Impfstoff als auch Sperma sollen im Körper des Empfängers etwas bewirken. Und Sperma ist ja auch nicht eigentlich gefährlich.“

Tom hatte da wohl einen wunden Punkt getroffen, denn Anna wurde plötzlich sehr energisch.

„Aber während es gesellschaftlich akzeptabel ist und man vielleicht sogar einen Nobelpreis bekommt, wenn man sich mit dem Einspritzen eines Impfstoffs in Lebensgefahr bringt, ist das Aufnehmen von ungefährlichem Sperma für Forschungszwecke verpönt und wird verboten. Obwohl es auch interessante Erkenntnisse für die Menschheit bringen kann. Wie damals bei Kopernikus, der nicht erforschen sollte, ob die Erde rund ist. Wo stünden wir heute, wenn er es nicht trotzdem getan hätte?“

Tom fühlte sich für eine Diskussion über die Ethik von Forschung nicht ausreichend gewappnet. Weil er merkte, wie sie das aufregte, versuchte er das Thema etwas von Forschungsverboten abzulenken. „Ja, und wie läuft es bisher so?“ Das schien eine schwierige Frage zu sein, denn Anna legte sich wieder hin und stützte sich auf den Ellbogen, sodass sie ihm in die Augen schauen konnte.

„Ehrlich gesagt bislang leider nicht so gut. Mein Rudel akzeptiert mich einfach nicht. Sie sind neugierig und manchmal komme ich auch bis auf ein paar Meter ran, aber mehr nicht. Selbst das rangniedrigste Weibchen, das ja selbst fast noch Außenseiter ist und deshalb immer alle anderen befriedigen muss, vermeidet jeden Kontakt mit mir. Obwohl doch gerade die sich freuen müsste, wenn jemand noch rangniedrigeres käme, sie aufstiege und endlich mal jemand sie befriedigt.“

Jetzt wusste Tom zumindest, wie Anna auf die Idee mit dem Zungenjob für Bella gekommen war.

„Komisch. Hier im Rudel gibt es keine, die vor allem die anderen befriedigen muss. Das ist eigentlich immer alles sehr ausgeglichen.“ „Klar, die kennen sich ja auch alle schon lange. In der Regel sind es die jungen Weibchen, die neu hinzukommen und sich dann bei den anderen langsam hochschlafen müssen. Genau das will ich im Grunde ja auch machen. Wahrscheinlich fliege ich aber in ein paar Monaten zurück und habe außer ein paar blöden Sex-Statistiken für andere nichts zuwege gebracht.“

Anna tat Tom gerade richtig leid und am liebsten hätte er sie in den Arm genommen.

„Und was glaubst du, woran es liegt, dass sie dich nicht akzeptieren?“ „Gute Frage. Bis heute Morgen hatte ich gedacht, es liegt daran, dass ich anders aussehe. Ich bin blond und weiß und habe kein Fell. Was alles schlecht hier in der Sonne ist. Meine Arme sind zu kurz und meine Beine zu lang zum Klettern. Außerdem bin ich viel größer, d. h., ich brauche mehr Futter als andere Weibchen. So gesehen wäre ich kein echter Gewinn für das Rudel, sondern eher eine Last. Aber wenn es nur solche Äußerlichkeiten wären, dann müssten die Bonobos hier auch dich ablehnen. Auch wenn du ein Männchen bist. Aber du hast Sex mit Bella und Elizabeth. Fast auch mit Nic. Und King Louie sieht dich als echten Konkurrenten. Das heißt, irgendwie akzeptieren sie dich.“

Sie machte eine kurze Pause, als wollte sie betonen, was sie als Nächstes sagte: „Deshalb glaube ich seit heute, es ist vor allem der Nachweis der Reproduktionsfähigkeit, der mir gefehlt hat.“ „Der was?“ „Ist doch klar. Bella hat dich erst richtig akzeptiert, als sie wusste, dass du ein Männchen bist und sie mit Penis und Sperma begatten kannst. Das Gleiche bei Elizabeth. Und mich haben beide akzeptiert, nachdem sie wussten, dass ich Brust und Vagina habe und von einem Männchen begattet werden kann. Ist doch logisch. Wer nicht zur Vergrößerung des Rudels beitragen kann, macht darin keinen Sinn. Nachwuchs ist ja der Raison d’être des Rudels.“

Plötzlich wurde auch Tom klar, warum die Weibchen ihn so genau untersucht hatten. Und sein Sperma gekostet.

„Aber jetzt, wo ich bei dir zumindest das Problem verstanden habe, kann ich mir eine Lösung überlegen.“ Anna klang bei diesen Worten schon wieder deutlich zuversichtlicher und einen Moment fühlte Tom so etwas wie stolz, dass er ihr helfen konnte. Dann schoss aber ein Gedanke durch seinen Kopf. „Moment mal! Kann es sein, dass es beim Sex am Futterplatz vorhin gar nicht primär um Bella ging, sondern darum, den Männchen im Rudel zu zeigen, dass du – wie hast du gesagt? – ein reproduktionsfähiges Weibchen bist? Hast du deshalb so laut gestöhnt und sollte ich deshalb auch einen Orgasmus vorspielen? Damit sie sehen, dass man dich begatten und auch Spaß dabei haben kann?“ Anna schlug die Augen nieder. „Nein, Bella war natürlich der eigentliche Grund. Aber was wäre denn so schlimm daran, wenn es diesen Nebeneffekt hatte und mir bei meiner Forschung hilft?“

Das stimmte natürlich schon. Es war ja auch nichts Schlimmes passiert und er hätte diesen unerquicklichen Quickie wahrscheinlich auch mit Anna gehabt, wenn sie ihm das vorher gesagt hätte. Schon wegen Bella. Aber trotzdem: Gerade hat er angefangen, Anna richtig zu mögen, und nun scheinen er und Bella eigentlich nur Objekte ihrer Forschung zu sein. Und zu diesem Zweck manipulierte sie sie beide. Zum Glück kam jetzt Bella angelaufen, setzte sich genau zwischen sie und hielt das Tablet vor sich. Wenn Tom es richtig verstand, wollte sie ihnen wohl zeigen, was für tolle Fotos sie gemacht hatte.

Er setzte sich deshalb auf, nahm sie vor sich auf den Schoss und Anna setzte sich daneben. Dann half er Bella, in der Fotogalerie die richtige Stelle zu finden, damit sie nicht auch die alten Fotos noch einmal sehen mussten, und schauten sich ihre neuen Kunstwerke an.

Sie ähnelten denen der letzten Tage, waren vielleicht nur etwas weniger verwackelt, was wohl ihrer zunehmenden Übung geschuldet war. Und egal wie profan ein Bild war, konnte Bella sich über jedes Einzelne freuen und zeigte immer wieder auf Details, damit Tom und Anna auch bloß nichts übersahen und sich mit ihr freuen konnten. Obwohl das ein bisschen anstrengend war, war Tom froh, dass er sie mit seinem Geschenk so glücklich gemacht hatte.

Die meisten Bilder waren, neben Steinen, Insekten und Früchten, wieder von Tom und betrafen seinen Genitalbereich. Überraschend viele hatte Bella aber heute auch von Anna geschossen, oft bewusst auf Höhe von Busen und Becken. Wenn Annas Theorie stimmte, war das ein klares Zeichen, dass Bella sie mochte.

Obwohl eigentlich logisch, hatte Bella, zu Toms Überraschung, aber auch ein paar Fotos davon gemacht, wie er mit Anna am Futterplatz kopuliert hatte, wie sie zusammen schwammen und wie sie danach hier nebeneinander in der Sonne gelegen hatten. Das hatte er gar nicht mitbekommen. Anna wohl auch nicht, denn sie war genauso überrascht wie er. Alle Bilder waren unscharf und verwackelt. Aber dass sie beide das zentrale Motiv waren, war eindeutig.

„So heimlich geschossene Pornofotos sieht man ja normalerweise nur in Scheidungsprozessen. Denkst du, Bella ist eifersüchtig und hat einen Plan? Und hat uns nur deshalb zum Sex in der Öffentlichkeit verführt? Glaubst du, wir müssen uns Sorgen machen, weil sie uns mit den Fotos jetzt in der Hand hat?“, grinste Tom Anna an. „Du Blödmann. Ihr Männer habt immer nur schmutzige Fantasien“, boxte Anna ihn auf den Arm, musste aber auch schmunzeln. Er mochte es, wenn sie auf diese Art ‚Blödmann‘ sagte. Es klang so sympathisch kumpelhaft und vertraut. Viel besser als Arschloch oder Idiot.

Sofort war sie aber schon wieder wissenschaftlich: „Bonobos sind sehr harmoniebedürftig und mögen keinen emotionalen Stress. Und wenn wir Sex haben, zeigt das Bella, dass das Rudel gut funktioniert, was ihr sehr wichtig ist. Sie würde deshalb wahrscheinlich auch nie etwas fotografieren, was ihr unangenehm ist oder Angst macht. Vielleicht hättest du mal darauf achten sollen, was sie nicht fotografiert hat.“

„Ja, was denn?“ Tom hatte keine Ahnung, was das sein konnte. „Deinen Sex mit Elizabeth.“

Anna hatte recht. Den hatte sie wirklich noch nie fotografiert, obwohl das kein Problem gewesen wäre. Und es war ja heute auch nicht das erste Mal. Trotzdem gab es kein gemeinsames Foto von ihm und Elizabeth.

„Ja, stimmt. Jetzt, wo du es sagst. War mir bisher tatsächlich nicht aufgefallen. Und was heißt das? Dass sie das gar nicht will? Sie hat mich doch quasi verkuppelt.“ „Vielleicht. Schwer zu sagen. Zumindest ist es ihr aber nicht so angenehm, dass sie daran erinnert werden möchte. Elizabeth ist zwar ihre Mutter und sie liebt sie. Sie ist aber nicht im Rudel. Und Bella will ganz bestimmt Kinder von dir, aber nicht zwingend Halbgeschwister mit dir als Papa. Ich denke, das spielt da schon rein.“

So hatte Tom das noch gar nicht gesehen, es War aber ein interessanter Aspekt. Trotz seines Ärgers über Anna war er wieder froh, dass sie da war. Zumindest verstand er Bella so besser. Nachdem er inzwischen um Annas wissenschaftliches Interesse wusste, beschloss er trotzdem, bei ihr lieber etwas vorsichtig zu sein.

Erogene Zonen

Da es mittlerweile schon später war und Anna und er nach dem Schwimmen Hunger hatten, kehrten sie bald darauf zurück in die Hütte und aßen erst einmal etwas. Bella fütterte sie dabei beide mit Inbrunst, bis Anna ihr den Löffel abnahm und das Gleiche machte. Bei Bella und Tom. Erst schien Bella verärgert, dann aber gefiel ihr wohl, dass sie das tat. Das rangniedrigere Weibchen kümmerte sich um die anderen. Nur Tom fand es etwas komisch, dass Anna ihm wie einem Kleinkind immer wieder den Löffel in den Mund steckte. Und ihn dabei nicht nur angrinste, sondern auch immer etwas von Flugzeugen und Zügen erzählte, die in seinen Mund mussten. Aber was sollte er machen?

Anna schlug dann auch noch vor, dass sie Abräumen und Spülen könnte, was Tom gerne annahm. Nachdem sie ihm den Namen der Auswilderungsstation genannt und gleichzeitig verdeutlicht hatte, wie problematisch es trotzdem werden konnte, Bella dort hineinzubringen, wollte er lieber gleich anfangen, sich einen Plan zu überlegen, den er dann vielleicht auch schon mit ihr diskutieren konnte, bevor sie wieder abreiste. Klug war sie ja, da biss die Maus keinen Faden ab. Und hübsch. Und witzig. Manchmal sogar fast nett. Aber trotzdem irgendwie doch eine Bitch. Wissenschaftsbitch.

Er schnappte sich Laptop, Satellitentelefon und einen Stuhl und ging dann vor die Tür, um besseren Empfang zu haben. Trotz des neuen Telefons war die Verbindung langsam und es dauerte ziemlich lange, bis er ein paar interessante Dokumente zu der Station und ihrer Arbeitsweise gefunden und heruntergeladen hatte. Zumindest hatte er so aber schon mal einen Startpunkt. Weil es allmählich dunkel wurde, schaltete er den Laptop dann wieder aus und ging zurück in die Hütte.

Wie er sah, hatte Anna dort zwischenzeitlich nicht nur den Tisch abgeräumt und gespült, sondern die Hütte auch neu dekoriert. Eigentlich hatte sie nur ein paar Sachen anders hingestellt, weggepackt oder verrückt. Es wirkte aber tatsächlich deutlich gemütlicher als vorher, das musste er zugeben. Und wie er sah, hatte sie ebenfalls ihr Satellitentelefon und einen kleinen Laptop aus dem Rucksack geholt und auf den Küchentisch gelegt. Den hatte sie wahrscheinlich bereits wegen ihrer Forschungen von zu Hause mitgebracht, damit sie nicht auf dem Tablet vom Camp schreiben musste. Anna dachte wirklich an alles.

Trotzdem wirkte der Rucksack noch ziemlich voll. Wahrscheinlich war er voller Wäsche, denn bestimmt hatte sie nicht damit gerechnet, hier nur nackt herumzulaufen, weil sie Teil seines Rudels werden würde.

Jetzt lag sie aber mit Bella auf dem Bett. Die auf dem Rücken und Anna seitlich daneben, wobei sie Bella sanft über den Körper streichelte. „Wahrscheinlich sucht sie jetzt ihre erogenen Zonen“, dachte Tom sofort und ärgerte sich etwas, dass Bella gerade wieder zum Forschungsobjekt wurde.

Anna machte es aber wirklich sehr geduldig und gefühlvoll und Bella schien es richtig gut zu gefallen. Sie lag jedenfalls ganz ruhig da, genoss Annas Berührungen und schloss dabei vor Wohligkeit sogar manchmal die Augen. Wahrscheinlich würde es sie auch gar nicht stören, wenn sie wüsste, dass sie gerade Teil eines Experimentes war. Tom beschloss daher, sich einfach auf den Stuhl zu setzen und den beiden zuzuschauen. Konnte ja nichts schaden, wenn auch er mehr über die erogenen Zonen von Bella wusste.

Gerade strich Anna ihr mit den Fingerspitzen über die Leisten und die Innenseiten der Oberschenkel. Was Bella richtig gut zu gefallen schien, denn sofort spreizte sie die Beine ganz weit, um Anna leichten Zugang zu gewähren. Tom konnte so sehen, dass Anna jetzt auch die Scham und den Damm in ihr Streicheln einbezog, die Klitoris und den Scheideneingang aber bewusst ausließ.

Und obwohl er etwas weiter weg saß, konnte er genau sehen und hören, wie Bellas Atem schneller ging. Und auch, wie ihre Schamlippen anschwollen, und ihr Scheideneingang anfing zu glänzen. In der Tat schien Bella also mehr und größere erogene Zonen zu haben, als er bisher vermutet und genutzt hatte. Das war ja bereits ein interessanter Anfang.

Anna warf ihm nun wortlos einen kurzen, triumphierenden Blick zu, als wollte sie sagen: „Siehst du, ich wusste doch, dass es nicht immer nur die Klitoris ist.“ Sie hatte also richtig gelegen, wobei Tom fand, als Frau hatte sie es natürlich auch leichter, weil sie eher wusste, wo sie suchen und wie sie dort berühren musste.

Anna hörte nun jedoch auf, Bellas Unterleib zu streicheln, und legte die Hand nur flach auf ihr Schambein. Dafür senkte sie nun den Kopf über ihren Brustkorb und begann, mit der Zunge an Bellas linker Brustwarze zu spielen. Auch das schien Bella zu gefallen, denn unwillkürlich drehte sie ihren eigenen Arm etwas weg, damit Anna besser drankam.

Obwohl er Frauenbrüste eigentlich mochte, stellte Tom fest, dass er tatsächlich noch nie Bellas Brüste verwöhnt hatte. Nicht einmal auf die Idee war er gekommen. Wahrscheinlich, weil es gar kein richtiger Busen, sondern nur eine kleine Erhebung mit einer Brustwarze war. Selbst manche Männer hatten da mehr.

Aber trotzdem schien Bella zu gefallen, wie Annas Zunge damit spielte und sie jetzt auch vorsichtig an der Brustwarze saugte und knabberte. Ihr Atem ging noch immer schnell und auch ihre Scheide glänzte noch immer lüstern. Wie Anna vermutet hatte, ließ Bella sich dennoch ganz auf ihr bewusst gemächliches Tempo ein und schien es einfach zu genießen, so von ihr verwöhnt zu werden. Jedenfalls machte sie überhaupt nicht den Eindruck, dass sie schnell einen Orgasmus haben wollte.

Jetzt legte sie sogar eine Hand auf Annas Hinterkopf und begann ihn zu kraulen, als wollte sie sie in dem, was sie gerade tat, noch bestätigen. Sie war also noch verschmuster, als Tom geglaubt hatte.

Er war beeindruckt. Davon, dass Anna mit ihren Vermutungen zu den erogenen Zonen von Bonobos offenbar gar nicht so falsch lag. Aber auch, dass sie jetzt schon mehr davon verstand als er, der immerhin seit einigen Wochen mehrmals täglich Sex mit Bella gehabt hatte. Und wie zielgerichtet und trotzdem gefühlvoll sie Bella stimulierte. Vollkommen vorbehaltlos. Immerhin war es ja nicht ganz normal, dass eine Frau das bei einer anderen machte.

Er merkte, wie ihn selbst das erregte, und konnte es gar nicht vermeiden, bei dem Anblick eine starke Erektion zu bekommen.

Das entging sicher auch Anna nicht, die nun wieder den Kopf hob, um ihn erneut triumphierend anzulächeln. Woraufhin er ihr bestätigend zunickte. Ja, sie hatte auch hier richtig gelegen und davon hatte er auch noch nie in einem Buch gelesen. Wobei Tom natürlich bei Weitem nicht so viele kannte wie Anna. Und erst recht nicht vollständig gelesen hatte.

Anna legte sich jetzt wieder etwas bequemer und führte dann ihre Hand, die noch immer auf Bellas Schambein gelegen hatte, unter Umgehung der Klitoris etwas weiter zu ihrem Damm, setzte den Mittelfinger an ihrer Scheide an und führte ihn dann langsam in Bella ein. Die musste inzwischen sehr feucht sein, denn Tom konnte sehen, wie der Finger problemlos in einem Zug hineinglitt, während Bella nur ein leises Luststöhnen von sich gab.

Anna wartete einen Moment, bis Bella sich wieder beruhigt hatte, dann begann sie ganz langsam deren Scheide von innen zu massieren, wobei sie immer wieder die Tiefe ihres Eindringens variierte. Auch das schien Bella außerordentlich gut zu gefallen, denn zu ihrem schnellen Atem kamen nun auch immer wieder leichte Stöhner und Juchzer hinzu, wenn Anna wohl einen besonders schönen Punkt gefunden hatte.

Als sie jetzt besonders laut juchzte, hob erst Anna ihren Kopf, um zu schauen, wie tief ihr Finger gerade in Bella steckte, und begann dann, diese Stelle immer intensiver zu massieren. Bellas Atem ging daraufhin immer schneller, wie auch ihr Juchzen immer lauter wurde. Und dann explodierte sie: „Iiiiiiiiiiih, iiiiiiiiiiih, iiiiiiiiiih!“ Nur durch Annas relativ kleinen Finger, der ihre Scheide auch nur an einer Stelle massiert hatte, bekam sie also einen sehr starken Orgasmus, ohne dass Anna ihre Klitoris auch nur berührt hatte. Wieder war Tom überrascht und stellte fest, dass es wirklich anders war, wenn eine Frau so etwas direkt am Weibchen ausprobieren konnte. Er hätte möglicherweise Jahre mit Bella schlafen können, ohne so viel über sie zu erfahren wie heute an diesem Nachmittag.

Obwohl sie schon bewiesen hatte, dass es funktionierte, ließ Anna ihren Finger in Bellas Scheide und massierte sie ganz langsam weiter, während sie Tom wieder ihren triumphierenden Blick zuwarf. Diesmal nickte sie ihm aber auch zu, um ihm zu zeigen, dass er jetzt ebenfalls auf das Bett kommen sollte.

Nichts lieber als das. Anna und Bella zu beobachten hatte Tom so erregt, dass er geradezu darauf brannte, Teil von dem zu werden, was die beiden gerade miteinander machten. Weil Annas Finger noch in Bella war, legte er sich vorsichtig auf deren andere Seite und schmiegte sich dort ganz eng an sie. Wie warm und weich und gleichzeitig willig das Affenweibchen gerade war. Sie schmiegte sich sofort ganz fest an ihn, schien dabei aber kaum ansprechbar. Als wäre sie in sexueller Trance.

Nun war es wieder Anna, die die Initiative ergriff. Mit ihrem freien Arm drehte sie die willenlose Bella vorsichtig auf die Seite, sodass sie Tom den Rücken zudrehte. Dann zog sie ihren Finger langsam aus ihrer Scheide, fasste aber zu Toms Überraschung stattdessen sofort seinen voll erigierten Penis und setzte ihn an Bellas Scheide an.

Erst wollte Tom protestieren, aber es fühlte sich einfach zu gut an. Weil er seine Erregung kaum mehr ertragen konnte, versuchte er sofort, tief in Bella einzudringen, was Anna aber mit festem Griff um seinen Phallus sofort verhinderte. Nur ein kleines Stück gewährte sie ihm, obwohl er kräftig vordrückte und auch Bella ihm ihr Becken nun entgegenpresste. „Das kann sie doch nicht machen“, dachte Tom. Doch Anna konnte.

Nur ganz langsam, Stück für Stück, ließ sie Tom und Bella sich vereinigen, wodurch deren Lust aufeinander ins Unermessliche gesteigert wurde. Und auch als Tom sich schließlich vollständig in Bella versenkt hatte, ließ Anna nicht zu, dass er anfing, sie schneller als nur gemächlich zu stoßen.

Immer wieder griff sie am Penisschaft zu, wenn er sich zu schnell bewegte und verhinderte so sein erneutes Eindringen, bis er sein Tempo wieder reduzierte. Erst nach einer Weile hatten sie so alle drei einen gemeinsamen Rhythmus gefunden, der weit unter dem lag, was Tom und Bella bislang praktiziert hatten. Aber auch genau deshalb besonders intensiv und erregend war.

Weil sie sich wahrscheinlich auf nichts anderes als ihren lustbebenden Körper mehr konzentrieren konnte, hatte Bella ihren Kopf mittlerweile an Annas Schulter tief in deren Haar vergraben, wo sie nur noch stoßweise atmete.

Die Finger weiter wachsam an Bellas Scheideneingang, begann Anna nun mit dem Daumen sanft über ihre Klitoris zu streicheln. Und obwohl sie dies viel langsamer und sachter tat, als Tom es je versucht hatte, dauerte es nicht lange, bis Bella erneut einen Höhepunkt herausschrie: „Iiiiiiiiiiiiiiiiiihhhhhhhhh, iiiiiiiiiiiihhhhhhhhh, iiiiiiiiiiiiiiiii!“ Noch nie hatte Tom sie so laut juchzen hören und auch ihre Scheide sog mit einer Intensität an seinem Penis, wie er es zuvor noch nicht erlebt hatte.

Als Anna nun ihre Hand wegzog und seinen Phallus freigab, brauchte er deshalb nur noch drei kräftige Stöße, dann presste er ihn schon fest in Bella hinein und explodierte in einem mächtigen Orgasmus: „Jaaaaaahhhhh, jaaaaahhhhh, jaaaaaaaaaaaahhhhhh!“ Sein Körper schien gar nicht mehr aufhören zu wollen zu pumpen, um Sperma in Bella zu geben. Tom fühlte sich, als sei es die letzte Vereinigung, die er in seinem Leben schaffen würde. Mehr als das ging nicht.

Kurz darauf lag er, wie Bella, auf dem Rücken, starrte an die Decke und versuchte, wieder Luft zu bekommen und das Erlebte zu verarbeiten.

Doch schon bevor er wieder klar denken konnte, hörte er wieder Annas Stimme: „Wie du siehst, erhöht es die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Begattung deutlich, wenn das Männchen und das Weibchen nicht nur selbst Lust haben, sondern spüren, dass es dem anderen genauso geht. Du hast eben sicher mehr Sperma abgegeben als bei einer nur durchschnittlichen Kopulation und Bella hat es sicher auch williger aufgenommen. Warum sollte das nicht gelten, wenn sie mit Bonobos kopuliert? Und warum sollte sie es dann nicht nutzen, um sich den Vater ihrer Babys auszuwählen?“

Tom hätte sie in dem Moment erwürgen können. Bella und er waren gerade wieder nur ihre Forschungsobjekte gewesen, die sie manipuliert und beobachtet hatte. Aber sie hatte auch recht gehabt und er einen der besten Höhepunkte seines Lebens erlebt, genau wie wahrscheinlich Bella. Irgendwie hatte er von ihrer Forschung also tatsächlich profitiert. Was es etwas weniger schlimm machte, nur Teil ihres Experimentes zu sein.

„Ja, du hast recht. Und ich gebe zu, ich hätte auch nicht gedacht, dass Bella so viele erogene Zonen hat. Wäre mir tatsächlich nie in den Sinn gekommen.“ „Siehst du. Dabei wäre es für Euren Begattungserfolg sicher vorteilhaft, wenn ihr besser verstehen würdet, wie ihr Frauen dafür empfänglich macht.“ Das sah Tom etwas anders, denn für Anna war Begattungserfolg die Befruchtung des Weibchens, was hier draußen sicher Sinn machte. Er wollte die Mädels aber gar nicht schwängern, sondern nur guten Sex. Es wäre aber im Moment sicher kein guter Zeitpunkt, das mit Anna zu diskutieren. Dazu war sie viel zu begeistert über ihre neuen Erkenntnisse und die Bestätigung ihrer Hypothesen.

„Und hast du gesehen? Bella hat auch einen G-Punkt, der sehr stark auf erotische Stimulation reagiert. Ungefähr da, wo wir Frauen ihn auch haben. Hätte mich auch gewundert, wenn der sich evolutorisch erst irgendwo zwischen Affe und Mensch entwickelt hätte. Wozu? Monogame Menschen in einer festen Beziehung haben doch auch ohne diese Stimulation regelmäßig Sex miteinander. Welcher Mann kennt schon den G-Punkt seiner Partnerin?“ Tom kam sich vor wie in der Schule. Weil er auch etwas Kluges beitragen wollte, sagte er deshalb: „Überrascht hat mich aber, dass die Brustnippel auch erogene Zonen sind. Wo Bella doch fast keine Brust hat.“ Anna schaute ihn an. „Das hat mich jetzt gar nicht überrascht. Ihr Männer denkt immer, die Brüste sind euretwegen erogene Zonen. Weil ihr sie so gerne anfasst. Tatsächlich sind sie es aber nur, damit die Frauen mehr Freude daran haben, ihre Kinder zu stillen. Manche Frauen können beim Stillen sogar einen Orgasmus bekommen. Und Bonobo-Weibchen stillen ihre Kinder ziemlich lange. Was hier draußen auch wichtig ist, damit sie gut gedeihen. Da macht es natürlich Sinn, dass Saugen an den Nippeln Freude auslöst.“

Tom beschloss, lieber nichts mehr zu sagen. Gegen Annas Wissen und Enthusiasmus bei diesen Themen kam er einfach nicht an. Musste er auch nicht, er wollte ja kein Wissenschaftler sein und den Nobelpreis bekommen, wie sie.

„Aber hast du auch gesehen, dass Bella sich erotisch stimulieren ließ, ohne direkt nach einem Orgasmus zu verlangen? Es hat ihr genügt, dass es erotisch war.“ „Ja, habe ich.“ Das war etwas, das Tom bestimmt künftig auch machen würde. Nur mit Bella schmusen und sie streicheln. Schließlich musste er mit seinen eigenen Orgasmen sowieso etwas haushalten und es war auch nicht so anstrengend. „Das heißt, sie kann Erotik auch unabhängig von Fortpflanzung genießen, nur für sich selbst. Wie eine spezielle Form von ichbezogenem Entertainment und nicht nur dem Durchlaufen eines Fortpflanzungsalgorithmus. Das ist ein starker Ausdruck von Selbstbewusstsein und Persönlichkeit, den viele wahrscheinlich so nicht erwarten würden.“

Annas intellektueller Redeschwall wurde unterbrochen von Bella, die sich jetzt aufsetzte, sie umarmte und ihr einen langen, intensiven Zungenkuss gab. Tom musste schmunzeln: „Bella kann das alles wahrscheinlich nicht so gut ausdrücken wie du. Aber ich denke, das heißt, es hat ihr gefallen und sie mag dich richtig gern.“

Man konnte merken, dass diese Gefühlsregung Anna etwas verwirrt hatte. Bisher hatte immer sie die Beziehung zu Bella gesteuert und bei ihr die richtigen Knöpfe gedrückt wie bei einem Automaten. Da kam dieser spontane, herzliche Ausdruck von Zuneigung natürlich etwas überraschend.

Sie fasste sich aber schnell wieder, nahm Bellas Kopf in beide Hände und gab ihr ebenfalls einen langen Zungenkuss. „Ich mag dich auch wahnsinnig gern Bella. Und finde dich richtig toll.“ Dann sagte sie, zu Tom gewandt: „Ich würde jetzt eigentlich gerne noch einmal duschen und ein bisschen Körperpflege machen, bevor wir schlafen. Ist das ok?“ „Na klar, wird nur ziemlich dunkel sein im Bad, weil die Sonne weg ist und wir dort nur eine kleine LED-Funzel haben. Also besser keinen feinen Lidstrich.“ Anna musste schmunzeln. „Nee, nur Haare waschen, Zähne putzen und ein bisschen Hautpflege. Dafür reicht auch wenig Licht.“

Sie stand auf und holte ihren Kulturbeutel aus dem Rucksack, den sie mittlerweile wohl dort wieder verstaut hatte.

„Dann ist gut. Wenn du magst, kannst du auch Bella mitnehmen. Ich denke, die könnte auch mal wieder eine Dusche vertragen.“ „Super Idee. Möchte wirklich sehen, wie sie das macht.“ Sie stand schnell auf, machte die Tür zum Bad auf und nickte dann Bella einladend zu. „Komm, Bella. Bei uns Menschenfrauen ist es üblich, dass wir immer gemeinsam zum Waschraum gehen. Und die Männer dürfen dann raten, was wir dort machen.“

Auch wenn sie diese Gepflogenheit sicher nicht kannte, hatte Bella wohl durchaus Lust auf eine gemeinsame Zeit mit Anna im Bad. Jedenfalls war sie mit drei Sätzen vom Bett und durch die Tür. Anna schloss daraufhin die Badtür hinter ihnen, machte sie aber noch einmal auf und steckte den Kopf heraus. „Und nicht lauschen, ja? Wir führen hier Frauengespräche.“ Tom musste lachen. „Ist mir egal. Aber verbraucht bloß nicht das ganze warme Wasser. Ich will nachher auch noch duschen und ohne Sonne wird es heute nicht mehr warm.“

Er nutzte die störungsfreie Zeit dann, um die verschiedenen Geräte wieder aufzuladen. Wobei er feststellte, dass es inzwischen eine ganze Menge waren. Zwei Tablets, drei Satellitentelefone, zwei Laptops und ein Radio waren ziemlich viel Equipment hier mitten im Dschungel. Er hoffte nur, dass die Solarzellen und die altersschwache Autobatterie, die ja auch noch das Licht versorgen musste, dafür ausreichen würden. Weil er nicht genügend Dosen hatte, entschied er, erst einmal Bellas und sein Tablet, sein Notebook und sein Satellitentelefon zu laden. Bella musste schließlich beschäftigt werden, er für sie eine Lösung finden und Anna nicht arbeiten.

Dann setzte er sich auf einen Stuhl und hörte vom Bad die Dusche, die WC-Spülung, aber auch, wie Anna und Bella immer wieder lachten oder juchzten. Was immer sie gerade machten, sie schienen Spaß dabei zu haben.

Es war schon irgendwie eine komische Situation. Anna war hübsch, sexy und intelligent und hatte Humor. Er mochte sie inzwischen richtig gern und wusste, dass er sich wahrscheinlich in sie verlieben könnte, denn er fühlte sich richtig wohl in ihrer Nähe. Nicht nur, weil er endlich wieder jemanden hatte, mit dem er richtig reden konnte. Er mochte einfach alles an ihr: wie sie sprach, wie sie sich bewegte, wie sie dachte. Und sogar, dass sie ihn immer aufzog. Alles an ihr war so unglaublich aufregend und interessant und er war richtig gerne mit ihr zusammen. So hatte er bisher bei noch keiner Frau empfunden.

Doch obwohl sie beide ständig nackt waren, sie ihn heute zweimal aktiv zum Sex aufgefordert hatte und über fast nichts anderes mit ihm sprach, schienen sie sich nicht näherzukommen. Es war, als seien Bella und er nur ihre Laborratten, die sie zwar pflegte und streichelte. Aber nur, damit sie mit ihnen ihre Experimente durchführen konnte. Und obwohl sie bei dem, was sie sagte, wahrscheinlich sogar meist ehrlich war, hätte er nicht sagen können, was Anna tatsächlich dachte oder fühlte. Wobei es ihn brennend interessierte. Sonst war es immer umgekehrt gewesen. Er hatte mit Mädchen geflirtet, bis sie ihn mochten. Dann hatte er mit ihnen geschlafen und danach waren sie langweilig für ihn gewesen. Für ihre Gedanken und Gefühle hatte er sich eigentlich nie interessiert.

Jetzt musste zum ersten Mal wohl er aufpassen, dass er sich keinen Liebeskummer einhandelte. Das wäre weder gut für ihn, noch für Bella. Wobei er überrascht feststellte, dass die aufkommenden Gefühle für Anna seine bereits starken Gefühle für Bella in keiner Weise beeinträchtigten. Im Gegenteil. Sie war ihm unbedingt zugetan und dabei uneingeschränkt ehrlich. Außer ihren kleinen Neckereien würde sie nie Spiele mit ihm spielen und immer zu ihm stehen. Auch der Sex mit ihr war nicht nur super, sondern auch sehr unkompliziert und befriedigend. Sogar wenn er Bella zuschaute, wie sie ihn mit Anna hatte, fand er das unglaublich aufregend.

„Wie schön wäre es, wenn wir drei ein echtes und nicht nur ein Forschungsrudel wären“, überlegte Tom. Aber selbst wenn das nicht ginge, könnte Anna ihm mit ihrem Wissen wahrscheinlich in seiner Beziehung zu Bella helfen und auch, wie er eine gute Lösung für sie fand. Das wäre immerhin etwas.

In dem Moment ging die Badtür auf und die beiden kamen heraus, Hand in Hand und ganz offensichtlich bester Laune. Ihr Haar bzw. Fell waren noch etwas feucht, denn er hatte ja keinen Föhn. Aber Anna war frisch frisiert und gekämmt und hatte Bella wohl nicht nur geduscht, sondern danach auch gebürstet. Und beide strömten einen dezenten, schönen Duft aus. Bestimmt hatte Anna sich eingecremt und Bella etwas von der Creme abgegeben. Was das Gegiggel vorhin erklären würde.

Auf jeden Fall hatte er ein sehr attraktives, sexy Rudel, fand Tom.

„Nachdem ihr Mädchen so lange gebraucht habt, gehe ich dann mal ins Bad. Wahrscheinlich mache ich das künftig ohnehin besser vorher, denn ich brauche nicht ein Zehntel so lang wie ihr. Und ihr könnt Euch dann gerne so viel Zeit lassen, wie ihr wollt.“ „Keine Sorge, das tun wir auch so“, antwortete Anna kokett und legte sich mit Bella aufs Bett.

Tom stellte fest, dass Anna und Bella das Bad trotz ihrer Pflegeorgie sehr ordentlich hinterlassen hatten. Keine Haare, keine Flecken auf dem Spiegel, keine nassen Handtücher, die herumlagen. Wahrscheinlich war es sogar ordentlicher als vorher. Wenn er lange duschte oder sich rasierte, war das durchaus nicht immer so, das wusste er.

Als er nun das Wasser der Dusche aufdrehte und unter den Strahl treten wollte, zuckte er jedoch sofort wieder zurück. „Verdammt! Das ist ja eiskalt. Ihr habt das ganze warme Wasser aufgebraucht!“

Von draußen hörte er nur Anna lachen und dann auch Bella, die sicher nicht verstanden hatte, was er gesagt hatte, aber an Annas Lachen merkte, dass sie ihm wohl einen Streich gespielt hatten.

‚Und ich Depp soll hier das Rudeloberhaupt sein‘, dachte Tom und entschied, dass er lieber nicht duschen würde. Sie schliefen hier ja immer ohne Decke und da würde er ewig brauchen, bis er wieder richtig aufwärmte. Selbst wenn Bella sich an ihn kuschelte.

Er ging nur schnell auf die Toilette, putzte die Zähne und ging dann mit grimmigem Gesicht zurück in den Wohnraum, wo Anna und Bella es sich auf dem Bett richtig bequem gemacht hatten.

„Stimmt, das ging wirklich echt schnell. War aber sicher auch nur Katzenwäsche“, schaute Anna ihn mit einem Grinsen auf dem Gesicht an, in das Bella wie eine Zwillingsschwester einfiel. Die beiden schienen wirklich auf einer Wellenlänge zu sein.

Aber auch Tom konnte dabei nicht ernst bleiben. „Ja, macht Euch nur über mich lustig. Aber ihr müsst jetzt damit leben, dass ich nicht duschen konnte.“ „Ach, wir sind hier im Dschungel. Da habe ich schon Schlimmeres gerochen. Und Bella bestimmt auch.“

Tom ging darauf lieber nicht ein. Was sollte er machen, wenn die beiden sich gegen ihn verbündeten?

Jetzt schaute Anna ihn aber wieder etwas ernster an. „Wenn es euch zu eng wird, schlafe ich natürlich mit meiner Isomatte auf dem Boden. Sonst nutze ich die für mein Yoga, aber zum Schlafen geht sie auch.“

Tom schaute auf die Matte, die noch zusammengerollt an der Wand lehnte. Als Gentleman müsste er natürlich anbieten, dass er auf der Matte schliefe. Die sah für den harten Boden aber ziemlich dünn aus. Außerdem hatte er sich mittlerweile daran gewöhnt, Bella nachts neben sich zu spüren und morgens neben ihr aufzuwachen. Und eigentlich passten sie auch alle drei auf das Bett. Bella war ja nicht so groß.

„Nein, du musst natürlich nicht auf der harten Matte schlafen, das würde dann schon ich machen. Aber wenn ihr ein bisschen Platz macht, passt es wahrscheinlich auch ganz gut zu dritt im Bett.“

Anna rückte daraufhin ein Stück zur Seite, doch Tom wollte eigentlich nicht neben ihr liegen, weil er es zu gefährlich fand, die ganze Nacht ihren verführerischen Duft zu riechen und ihre zarte, warme Haut zu spüren. Stattdessen schob er Bella etwas näher an Anna heran, löschte dann das Licht und legte sich neben die. Bella drehte ihm sofort das Gesicht zu und gab erst ihm, dann Anna einen feuchten Zungenkuss. Anschließend kuschelte sie sich im Löffelchen an ihn und Tom legte seinen Arm um sie, weil er wusste, dass sie das mochte. Wie gut ihr Fell roch. Er musste Anna unbedingt fragen, was das war. Da hörte er noch einmal deren Stimme: „Gute Nacht, Tom. Noch mal vielen Dank, dass ich hier sein darf. Es gefällt mir echt gut bei Euch.“ „Keine Ursache. Schön, dass du hier bist. Schlaf gut.“

Kurz darauf waren alle drei eingeschlafen.

Morgensex

Am nächsten Morgen wachte Tom relativ früh auf. Dabei hatte er eigentlich ziemlich gut geschlafen, wenn man bedachte, dass er mit zwei nackten Frauen in einem Bett lag. Ihn wunderte allerdings, dass er Bella gar nicht spürte. Da die meist vor ihm wach war, würde er jetzt normalerweise bereits ihre prüfende Hand an seiner Morgenlatte spüren oder sie würde ihr Becken fordernd gegen ihn drücken. Nicht aber heute.

Als er deshalb die Augen öffnete und den Kopf drehte, sah er zu seiner Überraschung, dass Bella und Anna eng umschlungen auf der anderen Seite des Bettes lagen und sich küssten und streichelten. Heute war es dabei nicht nur Anna, die Bella guttat, sondern die revanchierte sich in gleichem Umfang. Überall leckten und streichelten sich die beiden und Tom stellte fest, dass Bella bei Anna auch die erotischen Stellen einbezog, an denen Anna sie gestern so gefühlvoll stimuliert hatte. Sie machte es nicht so geschickt und geschmeidig wie Anna, aber man konnte sehen, dass sie sich bei ihren Zärtlichkeiten richtig Mühe gab.

Weder sie noch Anna schienen es dabei in irgendeiner Weise eilig zu haben, sondern einfach diese intensiven Gefühle miteinander genießen zu wollen. Beide waren vollkommen aufeinander konzentriert und Tom fand es unglaublich schön, aber auch erregend, wie gefühlvoll die beiden miteinander umgingen. Ihn schienen sie dagegen überhaupt nicht wahrzunehmen, weshalb er sich zum ersten Mal ein bisschen vorkam wie ein Voyeur.

Deshalb schaute er ihnen nur noch einen Moment zu und verschwand dann leise im Bad. Das Wasser war nach dem bisschen Morgensonne noch nicht wieder warm. Das war ihm im Moment aber sogar ganz recht. So käme er von seiner Erregung runter und könnte wenigstens auf die Toilette gehen. Er drehte die Dusche voll auf, stellte fest, dass sie wirklich noch eiskalt war, und stellte sich dann darunter. Einmal drin, entschied er sich dann auch, gleich noch die Haare zu waschen und den Körper neu zu rasieren. Bella sah das mit den Körperhaaren naturgemäß nicht so eng, aber vor Anna wollte er keinen schlechten Eindruck machen. Wie er gesehen hatte, war die ja auch überall blitzblank rasiert.

Als er fertig war, spülte er die Dusche auch noch sauber aus, sodass kein Haar mehr zu sehen war, und wischte sie sogar etwas trocken. Auch diesbezüglich hatte Bella sich nie beschwert. Aber er hatte ja gestern gesehen, dass das bei Anna anders zu sein schien.

Weil er sich dann auch noch ausgiebig den Bart rasierte und sich auch kämmte, was er sonst kaum noch tat, waren schließlich mehr als zwanzig Minuten vergangen, als er zurück in den Wohnraum kam. Da er Bellas orgiastische Lustschreie noch nicht gehört hatte, war er überrascht, dass sie noch auf dem Bett lag, während Anna schon einmal angefangen hatte, Frühstück zu machen.

„Guten Morgen. Sooo schnell war das aber jetzt auch nicht, wenn man bedenkt, dass wir gestern schließlich zu zweit waren“, grinste sie ihn fröhlich an. Offenbar hatte sie doch bemerkt, dass er sie beobachtet hatte und dann ins Bad gegangen war. Und jetzt zog sie ihn als Erstes schon wieder auf.

„Morgen. Waren aber auch erschwerte Bedingungen. Das Wasser war nämlich immer noch so kalt, dass mein Motor nicht auf Touren kommen wollte.“ „Oh, meiner ist heute Morgen dank Bella richtig gut auf Touren gekommen“, grinste sie ihn immer noch an. „Habe ich bemerkt, danke.“ „Hast du auch gesehen, dass sie mir alles zurückgegeben hat, was ich ihr gestern gezeigt habe? Und wie zärtlich sie dabei war?“ „Yep, habe ich.“ Bei der Erinnerung daran bekam Tom schon wieder eine Erektion, was auch Anna nicht entging. Sie schaute auf seinen Phallus und sagte: „Ja, ganz offensichtlich. Und fandest es wohl auch gut.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr sie mit dem ihr eigenen Temperament sofort fort: „… Und weil ich es nicht getan habe, hat sie es auch nicht auf einen Orgasmus angelegt. Weder für sich noch für mich. Sie hat meine Bedürfnisse also verstanden und sich daran angepasst. Und wenn du sie dir jetzt anschaust …“, sie nickte Richtung Bella, „scheint sie deswegen trotzdem nicht unglücklich oder unzufrieden.“

Das musste Tom zugeben. Bella wirkte vollkommen zufrieden und glücklich und auch nicht so, als würde sie von ihm oder Anna kurzfristig Sex einfordern wollen. Der intensive körperliche Kontakt und die schönen Berührungen schienen ihr also erst einmal gereicht zu haben.

Weil Anna mit dem Frühstück inzwischen fertig war, setzte er sich jetzt schon mal an den Küchentisch, denn er war richtig hungrig. Als Anna um den Tisch herumkam und sich neben ihn setzte, war Bella mit wenigen Sprüngen vom Bett, hüpfte auf ihren Schoß und legte ihre Arme um Annas Hals. Die war davon sichtlich genauso überrascht wie Tom.

„Oh, wow. Damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Wenn du sie lieber bei dir hast, kannst du sie natürlich zu dir nehmen“, stammelte sie fast entschuldigend.

Zu seiner eigenen Überraschung hatte Tom jedoch kein Problem damit, wenn Bella heute auf Annas Schoß saß. Er spürte keinerlei Eifersucht, sondern wieder eher Genugtuung und Freude darüber, dass die beiden sich so gut miteinander verstanden. So ungefähr musste es doch in einer Familie sein und zeigte doch nur, dass sie intakt war. Und Bella und Anna waren sein Rudel, d. h. seine Familie. Momentan wenigstens.

„Nein, das ist völlig ok. Dann kleckert sie heute wenigstens deine Brust und deinen Schoss voll. Ich bin ja schon geduscht und du musst dann halt auch.“ Er machte eine kurze Pause und fügte dann lächelnd hinzu: „Hatte ich übrigens schon erwähnt, dass die Dusche eiskalt ist?“

Anna nahm daraufhin den Löffel, tat wässrige Cornflakes darauf und führte ihn langsam zu Toms Mund, der es drollig fand, dass sie ihn auch wieder füttern wollte. Aber warum nicht? Gerade als er dafür seine Lippen öffnete, drehte sie den Löffel jedoch langsam um, sodass der ganze Inhalt direkt auf sein frisch rasiertes Gemächt fiel. Dann grinste sie ihn wieder an: „Ja, hattest du.“

Weil sie sich heute deutlich besser kannten als gestern, war das Essen dann doch viel entspannter als gestern und sogar richtig lustig. Vor allem, weil Bella sich immer mit Anna darum zankte, wer den Löffel zum Füttern bekam. Bella verspürte ganz offenbar einen unbändigen Drang, ihren beiden Rudelpartnern gutzutun und ihnen zu zeigen, dass sie ihr wichtig waren. Wie erwartet, war Anna deshalb nach dem Essen von oben bis unten vollgekleckert und auch Tom hatte noch einiges abbekommen.

Der nahm nun Bellas Tablet vom Ladegerät, gab es ihr, woraufhin sie sich sofort wieder auf das Bett legte, um damit zu spielen. Als er sich anschließend wieder zu Anna umdrehte, schaute die an ihm und sich herunter und sagte: „Du hast recht. Es macht hier wenig Sinn, vor dem Frühstück zu duschen. Und es war gemein von mir, dass ich dich auch wieder schmutzig gemacht habe, nur weil du mich gewarnt hattest. Mache ich aber wieder gut.“ Damit nahm sie Tom bei der Hand und zog ihn hinter sich her ins Bad. Dort stellte sie die Dusche auf Schulterhöhe, drehte das Wasser auf und stellte sich, obwohl das Wasser nicht wesentlich wärmer war als vor dem Frühstück, darunter. Dann nahm sie den Seifenspender und goss sich etwas Seife in die linke Hand.

„Komm“, zog sie ihn dann mit der rechten ebenfalls unter den Wasserstrahl und begann sofort, mit beiden Händen seinen Unterleib und seinen Penis einzuseifen. Sie ließ keine Stelle aus und machte das auch so unglaublich geschickt, dass Tom bestimmt eine mächtige Erektion bekommen hätte, wenn das Wasser nicht so furchtbar kalt gewesen wäre. So aber bekam er statt einer Lanze nur ein Wasserhähnchen, als Anna auch schon fertig war.

„So, jetzt blitzt du wieder wie neu. Also bitte nicht mehr böse sein.“ Damit drehte sie sich einfach um und fing an, sich selber einzuseifen, ohne Tom weiter Beachtung zu schenken. Der war verdutzt, denn er war ja gar nicht böse gewesen, sondern nur schmutzig und das hätte er auch selbst abwaschen können.

Da Anna nun mit sich selbst beschäftigt war, nahm er sein Handtuch, trocknete sich ab und ging dann zurück in den Wohnraum, wo er sich zu Bella auf das Bett setzte und überlegte. Warum hatte Anna das gemacht? Wahrscheinlich hatte sie ihn nur sexuell aufheizen wollen, damit er wieder Sex mit Bella hatte, den sie studieren konnte. So war er ja am wertvollsten für sie. Aber angefühlt hatte sich ihr Aufheizen ganz gut, das musste er zugeben. Wie wäre es erst bei warmem Wasser gewesen?

Er beugte sich zu Bella herunter und sagte leise: „Die Bitch spielt mit uns, Bella, weißt du das? Da müssen wir echt aufpassen.“

Bella unterbrach ihr Spiel jedoch nur für einen Moment, drückte ihm einen Kuss auf den Mund und spielte dann ungerührt weiter. Von ihr konnte er hinsichtlich ihrer Busenfreundin Anna also wohl keine echte Unterstützung erwarten.

Lebenslinien

Ein paar Minuten später kam Anna aus dem Bad, als wäre nichts gewesen. Sie nahm ihren Laptop in die Hand und fragte Tom: „Ich muss die Ergebnisse von gestern und heute noch erfassen, bevor ich sie wieder vergesse. Kann ich das hier irgendwo machen?“ „Ja, klar. Ich muss auch noch meine Vorbereitungen für den Datenversand machen. Wahrscheinlich ist der Küchentisch am besten geeignet. Das Büro wird leider gerade renoviert.“

Er nahm ebenfalls sein Tablet und setzte sich mit Anna an den Küchentisch, wo die sofort anfing, mit ihren geschickten Fingern schnell zu schreiben. Viel schneller als Tom es je gekonnt hätte. Immer wieder schaute er zu ihr herüber, auch weil er sich etwas unwohl fühlte, als er sah, wie viel sie schrieb.

Tom verstand, dass sie ihre Forschungsergebnisse aufschreiben wollte. Aber ihre einzigen Probanden waren bislang Bella und er gewesen. Was hieß, dass sie wahrscheinlich über sie und ihn schrieb.

„Ganz schön viel, was du da schreibst.“ „Deswegen muss ich es ja auch jetzt aufschreiben. Sonst vergesse ich es.“ Ihre Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass sie momentan nicht gestört werden wollte. Ihre Forschungsarbeit schien Anna wirklich ernst zu nehmen.

Tom widmete sich daher wieder seinen Daten, was viel langsamer ging und woran er auch erkennbar viel weniger Freude hatte. Dennoch waren sie etwa gleichzeitig fertig. Als Tom merkte, dass Anna ihren Text nun noch einmal Korrektur las, traute er sich, ihr eine Frage zu stellen, die ihn schon die ganze Zeit beschäftigt hatte.

„Du Anna. Wie kommt man eigentlich dazu, sich mit Bonobos zu beschäftigen? Und dann auch noch so eine spezielle Thematik?“ „Ach, das ist eine komplizierte Geschichte.“ Anna hatte nicht den Blick vom Bildschirm genommen. „Och, ich hätt´ grad ein bisschen Zeit. Die Cafés haben noch nicht auf und im Fernsehen läuft auch grad nichts Gutes. Da höre ich mir gerne komplizierte Geschichten über hübsche Frauen im Urwald an, die sich mit Sex bei Affen beschäftigen.“

Nun musste Anna lächeln und blickte auf. „Also gut. Obwohl du feststellen wirst, dass sie gar nicht so spannend ist. Eher etwas traurig und schräg.“ „Toll. Wie eine gute griechische Tragödie. Hoffentlich nur nicht so tragisch.“ „Schauen wir mal.“ Sie machte eine kurze Pause, als müsste sie nach dem Einstieg in ihre Geschichte suchen.

„Vielleicht solltest du als Erstes wissen, dass ich bisexuell bin. Das heißt, ich kann genauso gut Sex mit Männern wie mit Frauen haben. Und ich tue das auch.“ „Ok.“ Tom war überrascht, aber nicht schockiert. Jetzt verstand er wenigstens, warum Anna so gefühlvollen, ausdauernden Sex mit Bella haben konnte. Sie musste sich dazu nicht überwinden, sondern es lag ihr im Blut und machte ihr Spaß. Er wunderte sich nur, dass sie ihm gerade etwas so Persönliches erzählte. Aber vielleicht glaubte sie ja, dass sie ihm etwas Ehrlichkeit schuldete, nachdem er sie in sein Rudel gelassen und mit den Bonobos bekannt gemacht hatte. Außerdem hatte er ihr ja auch ziemlich ehrlich erzählt, wie das mit Bella passiert ist.

„Und ich bin polyamor“, fuhr Anna nun fort. Das Wort hatte Tom noch nie gehört, was Anna ihm wohl vom Gesicht ablesen konnte. „Polyamor zu sein heißt, dass ich gleichberechtigte intime Beziehungen zu mehreren Männern oder Frauen haben kann. Das ist für Bisexuelle nicht untypisch.“ „Also so etwas wie Swinging oder Gruppensex, wie damals bei den Hippies?“

Anna brauste bei diesen Worten geradezu auf.

„Blödsinn! Das ist wieder so eine typische Männerphantasie, weil ihr sowieso immer nur an das eine denken könnt. Polyamorie ist genau das Gegenteil. Es geht wie bei der Ehe um langfristige, stabile Beziehungen. Nur halt mit mehr als einem Partner. Also keine heimlichen Seitensprünge oder heimlichen Affären, sondern mehrere Partner mit offener Ansage.“

Sie musste kurz Luftholen, so sehr regte sie sich gerade auf.

„Alle Menschen können grundsätzlich gleichzeitig mehrere Menschen lieben. Ihre Partner, ihre Eltern, ihre Kinder. Das ist gesellschaftlich kein Problem. Und ich kann halt mehrere wie einen Partner lieben und mir Sex mit ihm wünschen. Und eine Familie. Das habe ich mir nicht ausgesucht, aber es ist einfach so. Und dann sagen mir wildfremde Leute, dass das schlecht ist und ich mich zwischen meinen Partnern entscheiden soll. Einer Mutter würde doch normalerweise auch keiner sagen, sich zwischen ihren Kindern zu entscheiden, weil sie zu viele liebt.“

So wie sie es sagte, hatte Tom das Gefühl, dass es wohl tatsächlich mal ein Problem gegeben haben musste. „Klingt aber auch irgendwie kompliziert.“

Anna beruhigte sich wieder etwas. „Ist es auch. Aber genau da kommt deine Frage nach den Bonobos ins Spiel.“ „Wieso das?“ „Dass ich polyamor bin, habe ich so etwa mit 15 gemerkt, als ich die ersten richtigen Freunde und Freundinnen hatte. Die wollten mich alle immer für sich allein haben und waren eifersüchtig, wenn ich mich auch mit anderen traf. Das habe ich damals überhaupt nicht verstehen können. Wenn du mehrere Partner hast und das ganz offen spielst, darf natürlich keine Eifersucht entstehen, sonst funktioniert das nicht. Sobald ein Partner eifersüchtig ist, wenn du beim anderen bist, gibt das nur Ärger. Und das gilt natürlich für beide. Ich hatte Freunde und Freundinnen, die behaupteten, sie könnten damit umgehen und dann hat es doch nur dauernd Zoff gegeben.“

„Und so bist du auf die Bonobos gekommen?“ „Exakt. Als wir sie im Studium durchgenommen hatten, war ich sofort fasziniert gewesen. Sie haben alle problemlos miteinander Sex, Männchen wie Weibchen. Das heißt, sie sind alle bi und irgendwie auch polyamor. Außerdem weiß keiner, wer der Vater von den Kindern ist, und trotzdem gibt es keine Eifersucht und keinen Streit. Seitdem versuche ich zu verstehen, was da emotional so anders läuft als bei uns, wo sie doch eine Art Vorfahre von uns sind. Wo sind wir Menschen anders abgebogen als die Bonobos? Und warum? In den Büchern dazu lese ich immer nur: Die haben viel Sex, deswegen halten sie so gut zusammen. Wenn es so einfach wäre, wäre keine meiner Beziehungen in die Brüche gegangen.“

Jetzt verstand Tom. Indem sie verstand, was Bonobos anders machten, hoffte sie, ihre eigenen Beziehungen besser managen zu können und Liebeskummer zu vermeiden. Vielleicht war sie doch keine Bitch, sondern sehnte sich auch nur danach, auf ihre Weise in stabilen Beziehungen zu leben, ohne dafür immer streiten zu müssen.

„Wenn ich das richtig sehe, machst du deine Forschungen also nicht nur, um berühmt zu werden, sondern auch, um dein eigenes Leben zu fixen?“ „Wahrscheinlich sogar hauptsächlich deswegen. Denn dass meine Arbeit jemals von einem seriösen Journal veröffentlicht wird, ist ja eher unwahrscheinlich. Egal wie richtig und wichtig die Ergebnisse sind. Aber wenn ich besser lerne, damit umzugehen, gleichzeitig bi und polyamor zu sein wie ein Bonobo-Weibchen, wäre das schon mal toll. Ich weiß ja nicht, was ich getan habe, um gleich beides zu sein. Eines hätte doch auch gereicht, um mein Leben spannend zu machen.“

Tom überlegte, dass Gott sich sicher gedacht hatte, wenn er ihr schon den perfekten Körper für die Liebe gibt, sollte sie ihn auch maximal nutzen. Das sagte er Anna aber lieber nicht, denn sie fände es möglicherweise chauvinistisch.

„Also ich finde das zwar ein bisschen schräg, aber eigentlich völlig ok. Wenn du im Vergleich dazu mein verkorkstes Beziehungsleben kennen würdest, wärest du über deines wahrscheinlich noch richtig froh.“

Nachdem sie eben noch ein ernstes und etwas betrübtes Gesicht gemacht hatte, konnte Anna jetzt schon wieder lächeln. Bestimmt war sie froh, dass Tom einfach akzeptierte, was sie sagte und ihr keine Moralpredigt hielt.

„Der echt traurige Teil kommt ja erst noch. Da wirst du dich schon anstrengen müssen, den zu toppen.“ „Schieß los. Dann erzähle ich dir danach meine Horrorgeschichte und wir können vergleichen.“

Anna holte noch einmal Luft, dann erzählte sie weiter.

„Also, obwohl ich wirklich über Bonobos forsche und das wirklich gerne mache, bin ich nicht ganz freiwillig hier. Eigentlich bin ich Doktorandin an der Uni in Stockholm und hatte da zwangsläufig eher theoretisch geforscht. Das heißt, vor allem Feld- oder Laborstudien anderer ausgewertet.“

Jetzt verstand Tom, warum sie wohl jedes Buch gelesen hatte, das es über Bonobos gab.

„Damals hatte ich eine Partnerschaft mit einer Frau, die eigentlich auch gut funktionierte. Doch dann habe ich noch einen Mann kennengelernt. Gutaussehend, charmant, belesen. Ich habe mich sofort in ihn verliebt. Er war hoher Diplomat am schwedischen Hof, kannte viele Leute und reiste deshalb oft auch zu anderen Königshäusern. Manchmal durfte ich sogar mitreisen.“ „Klingt für mich gerade eher wie ein Märchen als wie eine Horrorgeschichte. Das ist doch der Traum jedes Mädchens.“ „Aber du weißt sicher, wie Märchen ausgehen. Weil ich plötzlich bei diesen Anlässen dabei war, kam dann auch die Klatschpresse auf unsere Beziehung und hat dann schnell herausgefunden, dass ich noch eine andere Partnerschaft hatte. Noch dazu mit einer attraktiven Frau. Und weil die halt immer Klischees brauchen, war ich dann schnell die sexsüchtige Konkubine am Hof. Mit der Bezeichnung war ich sogar einige Male auf den Titelseiten. So ein richtiger C-Promi war ich.“

Sie versuchte ein Lächeln, aber Tom konnte merken, dass sie das damals überhaupt nicht komisch gefunden hatte. „Einmal habe ich versucht, einem Journalisten zu erklären, dass es nicht um Sex, sondern Liebe ging und ich bestimmt nicht mehr Sex habe als jedes normale Mädchen meines Alters in Schweden. Hat den aber gar nicht interessiert. ‚Sex verkauft sich besser´, hat er nur gesagt. Und ich solle über meine Popularität doch froh sein und zum Fernsehen gehen.“

Tom stellte sich ein Titelblatt mit der attraktiven Anna und den Worten Sex und Königshaus daneben vor und konnte sich gut vorstellen, dass man so Auflage machen konnte. „Und was hat dein Diplomatenfreund dazu gesagt?“ „Der hat sich einfach hingestellt und der Presse gesagt, ich hätte ihn betrogen und er wäre völlig schockiert. Obwohl ich ihm schon am ersten Tag gesagt hatte, dass ich polyamor bin und noch eine Partnerin habe. ‚Das wäre kein Problem für ihn´, hatte er damals behauptet. Und nach dem Artikel dann sowas. ‚Das musst du verstehen, meine Karriere´, meinte er. Aber ich habe da nur verstanden, dass er ein Arschloch ist, das mich allein im Regen stehenlässt.“

Tom konnte sich gut vorstellen, wie verletzt und entblößt Anna sich in dem Moment gefühlt haben musste.

„Und deine andere Partnerin? Hat die dir nicht geholfen?“ „Nicht wirklich. Die Presse hörte ja nicht auf und hat immer neue Geschichten ausgegraben. Und sie wollte auch nicht dauernd in der Zeitung stehen. Sie hatte gerade eine Frauenarztpraxis aufgemacht und sagte, eine Beziehung mit einer Frau, die noch dazu als Sexschlampe und Beziehungsbetrügerin durch die Presse geht, sei Gift für ihren Umsatz. Deshalb hat sie mir den Laufpass gegeben. Obwohl wir seit Studienanfang zusammen waren. Gerade als ich am dringendsten einen Partner gebraucht hätte, war ich also ganz allein.“

Tom glaubte zu sehen, dass für einen Moment Annas Augen etwas feucht wurden, aber dann hatte sie sich schon wieder gefasst und versuchte sogar einen Scherz: „So viel also zu dem Sprichwort, doppelt genäht, hält besser. Gilt zumindest nicht bei Partnerschaften.“

Sie machte eine kleine Pause, dann schaute sie Tom mit einem etwas verkrampften Lächeln an und sagte: „Du siehst also, ich bin toxisch. Sei froh, dass du für die Presse nicht interessant bist, sonst müsstest du dich echt vor mir hüten.“ „Ja, ich gebe zu, das klingt schon deutlich mehr nach Horror.“ Bei Tom hatte ja zum Glück immer sein Vater mit viel Geld oder guten Beziehungen verhindert, dass etwas von seinen Eskapaden und Frauengeschichten von der Presse veröffentlicht wurde.

„So, und jetzt top mal so eine traurige Geschichte.“ „Kein Problem. Aber vorher musst du mir noch erklären, warum du hier die Parkwächterin machst. Bei deiner Qualifikation müsstest du doch im Camp forschen und nicht hier draußen stupide tippen.“ „Bei einer offiziellen Bewerbung hätten die mich bei meiner Vorgeschichte doch nie genommen. Die recherchieren immer auch den akademischen Background, damit nicht jeder kommt, der nur behauptet, er sei Forscher. Und selbst wenn ich genommen worden wäre, hätte bestimmt irgendein Journalist rausgefunden, wo ich bin. Die haben doch alle ihre Drähte in die Uni. Und dann hätte es geheißen ‚sexsüchtige Konkubine jetzt bei sexsüchtigen Affen´. Das hätte doch voll ins Bild gepasst.“ Sie machte eine kurze Pause. „Und außerdem hätte ich im Camp meine Forschungen ohnehin nicht machen können. So habe ich einfach ein Sabbatical genommen und mich für die Station beworben.“ „Aber du riskierst doch immer noch, dass jemand rausfindet, dass du hier bist?“ „Das glaube ich nicht. In Schweden habe ich keinem gesagt, wo ich hinfliege. Außerdem habe ich zwei Zwischenstopps gemacht und bin hier unter falschem Namen und mit falscher Adresse angemeldet. Wer soll das rausfinden?“ „Die haben dich hier unter falschem Namen reingelassen?“

Anna schaute ihn an, als wäre er ein unwissendes Kind.

„Ich weiß ja nicht, wie es bei dir gelaufen ist. Aber ich habe mich einfach mit einem angepassten Lebenslauf und anderem Namen auf der Internetseite beworben, dann kamen ein paar Fragen und schon die Zusage. Wir sind hier doch nur die HiWis, die 6 Monate in einer ärmlichen Hütte wohnen, kein Gehalt bekommen und sich auch noch selbst versichern müssen. Da ist die Schlange nicht so lang, dass sie besonders wählerisch sein können. Oder hat dich im Camp etwa irgendjemand nach einem Ausweis gefragt? Sowas interessiert mitten im Dschungel doch keinen.“

Sie hatte recht. Als er damals angekommen war, hatte er auch nur seinen Namen gesagt, sie haben einen Haken auf einer Liste gemacht und ihm dann sein Zimmer gezeigt. Nach dem Pass hatte tatsächlich niemand gefragt. Aber sein Bild von Anna bekam gerade eine ganz neue Facette. Sie war nicht nur clever, sondern auch echt abgebrüht. Vielleicht hätte er es auch so machen sollen wie sie, um sicher zu sein, dass ihn keiner findet.

„Und wie bist du dann ins Land gekommen?“

Annas Blick zeigte noch mehr Unverständnis.

„Na, Einreisen konnte ich natürlich noch mit meinem eigenen Namen. Und auf dem Weg zum Camp wurde ich dann halt plötzlich jemand anderes.“

Logisch. Da hatte er nicht mitgedacht. Anna musste ihn jetzt für einen kompletten Deppen halten. Zum Glück wechselte sie jetzt aber das Thema.

„So, nachdem du alles von mir weißt, erzähl aber nun du, wie du hier hinkommst?“

Tom erzählte ihr daraufhin vom Tod seiner Mutter bei seiner Geburt, dass sein Vater ihn nicht bei sich haben wollte, den vielen Heimen, in denen er war, Pflegeeltern, Schulproblemen, Affären, Alkohol und dem kürzlichen Tod seines Vaters. Auch, dass er hier in Afrika gerade versuchte, sein Leben zu ordnen.

Eigentlich erzählte er das alles sehr offen, ehrlich und unverblümt. Nur hielt er es für besser nicht zu erwähnen, dass die ‚Heime‘ die teuersten Privatschulen der Welt, die ‚Pflegeeltern‘ eigentlich Nannys oder Angestellte seines Vaters waren und der einer der reichsten Industriellen Deutschlands war, über den Umgang mit dessen Erbe er jetzt nachdenken musste. Nach seiner Erfahrung im Camp wusste er ja, dass Anna auf Machogehabe und Protzen überhaupt nicht stand. Außerdem hatte er schon zu oft die Erfahrung gemacht, dass Mädchen ihr Verhalten änderten, wenn sie erfuhren, wer er war. Und Anna gefiel ihm eigentlich genauso unkompliziert und direkt, wie sie war. Warum sollte er riskieren, das zu ändern?

„Wow, das ist wirklich echt gruselig. Dagegen gebe ich mich tatsächlich geschlagen.“ Anna schaute ihn gerade fast mitleidig an. „Hab´ ich doch gesagt. Mein Leben ist an Tragik kaum noch zu toppen.“ „Und wovon lebst du, bis du rausgefunden hast, was du irgendwann mal machen willst? Du kannst ja nicht ewig in dieser spartanischen Hütte bleiben.“ „Also, erstens gefällt mir das Leben in der Hütte gar nicht so schlecht. Zumindest habe ich keinen schlechten Umgang mehr, sondern mit Bella sogar richtig guten. Und zweitens hat mein Vater mir zumindest etwas Geld hinterlassen, sodass ich vorläufig noch über die Runden komme.“

Da er sich gerade den Laptop, das Tablet und das Satellitentelefon geleistet hatte und nach einer wahrscheinlich nicht ganz billigen Lösung für Bella suchte, hätte sie ihm sicher nicht abgekauft, wenn er gesagt hätte, dass er arm sei, wie eine Kirchenmaus. Aber er musste ihr ja auch nicht auf die Nase binden, dass er Milliarden geerbt hatte.

Anna machte jetzt ein fast mitleidiges Gesicht: „Du bist echt ein toller Typ, Tom und ich mag dich wirklich gern. Aber du musst unbedingt sehen, dass du dein Leben in den Griff bekommst, damit du nicht total abrutschst. Ich würde dir ja gerne helfen. Aber ich habe im Moment echt selbst zu viele Probleme, als dass ich mich auch noch um andere kümmern könnte.“

Tom sagte lieber nichts, war aber nicht unzufrieden. Zumindest war er für sie jetzt nicht mehr der arrogante Macho. Und mitfühlende Frauen wie Anna liebten es, kaputte Typen wie ihn zu ‚reparieren‘. Auch bei ihm hatten es schon einige versucht. Aber Anna war die Erste, die nicht wusste, dass er ihr dafür eine luxuriös ausgestattete Werkstatt bieten könnte.

Was er allerdings noch nicht verstand, war, warum sie während der Reparatur ihrer Hütte gerade zu ihm gekommen war, obwohl sie ihn doch da noch für ein arrogantes Arschloch gehalten hatte? Er hätte doch eigentlich so ziemlich der Letzte auf ihrer Liste gewesen sein müssen. Verheimlichte sie ihm vielleicht noch etwas?

„Anna, kann es eigentlich sein, dass dein plötzlicher Besuch bei mir etwas mit deiner Geschichte zu tun hat?“

Anna schaute ihm in die Augen und er konnte sehen, dass sie genau überlegte, was sie jetzt sagen sollte. Also war da tatsächlich noch etwas und sie wusste nicht, ob sie es ihm sagen sollte oder nicht. Offensichtlich entschloss sie sich dann aber doch, ehrlich zu sein.

„Erwischt. Die Wahrheit ist, dass ich vorgestern mit einer Kollegin an der Uni telefoniert hatte, weil ich eine bestimmte Information brauchte und hier ja nicht ins Internet kann. Und sie wusste sofort, wo sie suchen musste. Obwohl sie gefragt hatte, habe ich ihr natürlich nicht gesagt, wo ich bin. Aber dann hat sie mir erzählt, wie aufgeregt sie sei, dass sie mit einer kleinen Forschungsgruppe der Uni heute für eine Feldstudie zwei Wochen in den Kongo fliegen würde. Ausgerechnet in unser Camp. Spätestens morgen müssten die also alle eintreffen.“ Sie verzog das Gesicht. „Super Zufall, nicht? An mir klebt gerade irgendwie echt das Pech.“

Jetzt verstand Tom. „Und dann hast du plötzlich nicht gewusst wohin?“ „Genau. Im Camp wäre ich doch sofort aufgeflogen. Einschließlich der Sache mit dem falschen Namen. Damit wäre ich dann auch bei der Uni unten durch. Und das Camp zu bitten, die Reparatur der Hütte um ein paar Tage zu verschieben, ging auch nicht, weil die wegen der Besucher den Hubschrauber brauchten. Das heißt, es hätte wieder Wochen gedauert mit der neuen Hütte. Was auch Mist gewesen wäre bei dem Zustand, in dem die Alte war.“

Das war in der Tat ein Dilemma, das musste Tom zugeben. „Und so bist du auf mich gekommen?“ „Was sollte ich denn machen? Außer mir sind in allen Stationen ja nur Männer. Sollte ich vielleicht zu Samuel gehen? Was hätte der wohl gedacht? Und mit dir war wenigstens geklärt, dass wir keinen Sex mehr haben würden. Und dann hattest du auch noch angerufen und mir Hilfe angeboten, was ich übrigens echt lieb fand. Die anderen hatten das nicht gemacht. Deshalb warst du die beste Alternative, die ich hatte. Und dann brauchte ich nur noch den Piloten zu überzeugen.“ „Ich war also nur deine Notlösung? Und dafür hast du mich angelogen?“ Tom fühlte sich gerade wieder irgendwie benutzt.

Anna schaute tatsächlich etwas betroffen.

„Könnte man so sehen. Oder man sagt, du warst mein Retter in höchster Not. Und dafür habe ich eine kleine Notlüge gebraucht.“ Offenbar hatte Anna gemerkt, dass sie ihn etwas verletzt hatte, und wollte wieder für etwas bessere Stimmung sorgen. „Hm.“ Tom sagte nichts. Er wusste gerade nicht, ob er sich als Retter oder Depp fühlen sollte.

Anna klappte daraufhin ihren Laptop zu und wechselte das Thema: „Ich bin jetzt übrigens fertig. Kann ich heute wieder mitkommen, wenn du zum Beobachten gehst? Ich verspreche auch, dass ich dich und Bella dabei nicht erforsche.“

Zumindest schien sie ein schlechtes Gewissen zu haben. Wenn Tom es recht überlegte, war er ja trotzdem froh, dass sie hier war. Auch wenn sie dafür etwas gelogen hatte. Und es war bestimmt auch nicht schlecht, wenn Anna ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte.

„Klar, gerne. Würde uns echt freuen.“ „Und wann willst du so gehen?“ „Ich bin da flexibel. Wie schon gesagt: Mein Terminkalender ist heute nicht so voll.“ „Könnten wir dann gleich gehen und vielleicht wieder zum Futterplatz? Da müssten doch jetzt eigentlich die meisten Bonobos sein, weil bald Mittag ist. So lohnt sich die Erfassung doch am meisten.“

Tom stellte wieder fest, dass ihre Einstellung zum Erfassen eine ganz andere war als seine. Während er eigentlich froh war, wenn er nichts zu tun hatte, wollte sie so viel von den Bonobos mitbekommen, wie sie konnte. Deshalb sagte er nur: „Gerne. Manchmal suchen natürlich welche auch woanders Futter, aber heute glaube ich nicht. Nach der Show gestern kommen die bestimmt alle für eine mögliche Fortsetzung.“ Anna reagierte auf diese Spitze nicht, sondern sagte nur: „Super, dann mache ich mich nur noch mal eben frisch.“

Feldversuch

Als sie am Futterplatz ankamen, waren tatsächlich alle Bonobos dort versammelt und schauten auch sofort zu ihnen herüber. Da die Affen sich in den letzten Wochen kaum noch dafür interessiert hatten, wenn Bella und Tom zum Futterplatz kamen, war es zweifellos Anna, die diese Aufmerksamkeit erregte.

Und die schaute mit gleichem Interesse zurück, als wollte sie abschätzen, ob das Rudel auch vollzählig versammelt war. Noch während Tom seine Sachen auspackte, ging sie auch schon Richtung der Büsche mit den Früchten, Bella an der Hand, die ihr Tablet wie immer in der anderen hielt.

Während Bella dann ihre einmal gefundene Stelle nicht mehr verließ und ihr Essen nur ab und zu unterbrach, um eine besonders interessante Frucht zu fotografieren, wechselte Anna ständig die Büsche und bewegte sich dabei immer näher an das Bonobo-Rudel heran.

Als Tom das sah, bekam er etwas Sorge und beschloss deshalb, sie genau im Auge zu behalten. Inzwischen war Anna schon etwa 70 Meter von ihm, aber nur noch 20 Meter von King Louie entfernt. Wenn etwas passierte, wäre er also keinesfalls schnell genug da, um ihr zu helfen. Anna musste verrückt sein, so ein Risiko einzugehen. Warum tat sie das?

Dass gerade etwas Ungewöhnliches geschah, schien auch Bella nicht entgangen zu sein, denn sie kehrte nun zu Tom zurück, stellte sich neben ihn und schaute ebenfalls zu Anna. Die nahm gerade mit beiden Händen diverse Früchte und ging damit direkt auf King Louie zu. Alle Affen unterbrachen daraufhin ihre jeweilige Tätigkeit und starrten nur noch auf diese nackte Menschenfrau, die gerade so unverfroren in ihre ‚Sicherheitszone‘ eindrang. Anna ließ sich davon augenscheinlich jedoch nicht beeindrucken, sondern ging weiter schnurstracks Richtung King Louie.

„Also Mut hat sie, das muss man sagen“, sagte Tom etwas zu laut, weil er inzwischen ziemlich nervös war, und schaute hinunter zu Bella. Die schien das Ganze allerdings nur interessant zu finden und sich darüber auch nicht besonders aufzuregen. Sie knabberte jedenfalls weiter an einer Frucht, die sie sich mitgebracht hatte, und schaute einfach nur zu.

„Wenn Bella keine Angst um ihre Freundin hat, muss ich es wahrscheinlich auch nicht“, überlegte Tom. „Sie kennt das Rudel ja viel besser.“

Als er jetzt wieder zu Anna schaute, stand die mittlerweile nur noch ungefähr drei Meter von King Louie entfernt und hielt ihm mit ausgestreckter Hand eine wohl sehr saftige Frucht hin. Der große Affe betrachtete sie einen Moment genau, dann stand er tatsächlich auf und bewegte sich langsam etwas auf Anna zu. Als er noch etwa eineinhalb Meter von ihr entfernt war, nahm er ihr mit ebenfalls ausgestrecktem Arm die Frucht aus der Hand und begann sie zu essen. Näher kam er ihr aber nicht, wohl weil er die Situation noch nicht richtig einschätzen konnte.

Anna nahm daraufhin eine weitere Frucht aus der anderen Hand und hielt ihm auch die hin. King Louie machte nun einen weiteren Schritt auf sie zu, bevor er auch diese aus ihrer Hand nahm. Sie lockte King Louie also bewusst mit den Früchten an und Tom fühlte sich sofort an Eva erinnert, wie sie Adam den Apfel angeboten hatte.

Jetzt war er ihr schon so nah, dass er Anna berühren konnte. Als sie nun die Hand sinken ließ, streckte er tatsächlich seinen Arm aus, berührte vorsichtig ihre Brust und begann dann, sie zu betasten. Da Bonobo-Weibchen nur kleine Busen hatten, interessierte ihn der von Anna wohl besonders.

Die schien davon nicht überrascht, denn Tom konnte bei ihr kein Zucken erkennen. Auch nicht, als King Louie ihr jetzt noch näher kam, und sie nun auch an Bauch und Becken befühlte. So ähnlich muss es ausgesehen haben, als Elizabeth beim ersten Mal ihn untersucht hatte.

Jetzt beugte King Louie sich sogar vor, um Anna zu beschnüffeln, worauf die ihm sanft über die Wange strich. Nun verstand Tom ihre Strategie: Sie zeigte King Louie mit dem Essen und dem Streicheln, dass sie keine Angst vor ihm hatte und bereit war, mit ihm Freundschaft zu schließen. Tatsächlich hielt der Affe inne, setzte sich auf den Boden und ließ es zu, dass Anna ihn nun auch an der Schulter und an den Armen streichelte.

Um mit ihm auf Augenhöhe zu sein, ging Anna jetzt ebenfalls in die Hocke und ließ ihre Hand langsam und gefühlvoll über seine Brust und seinen Bauch gleiten. Dabei machte King Louie durchaus nicht den Anschein, als ob es ihm nicht gefiele, von Anna gestreichelt und gekrault zu werden. Im Gegenteil richtete er sich sogar etwas auf, damit sie ihn besser erreichen konnte.

Wie Tom schauten auch alle anderen Affen gebannt zu, was diese Menschenfrau gerade mit ihrem Anführer machte. Vor allem, weil ihre Hand jetzt noch tiefer wanderte. Durch das hohe Gras konnte Tom nicht sehen, was Anna genau tat. Er vermutete aber, dass sie gerade King Louies Penis streichelte. Das schloss er jedenfalls aus dessen verzücktem Gesichtsausdruck. Wobei er allerdings keine Ahnung hatte, warum sie das tat.

Einen Moment lang streichelte Anna King Louie noch, dann drehte sie sich plötzlich ganz langsam um, positionierte sich direkt vor dem Affen auf allen vieren und stellte die Beine breit. Also die typische Haltung eines Weibchens, das bereit für seine Begattung war.

Weil sie seine Hand nun etwas fester drückte, schaute Tom unwillkürlich zu Bella, die ihn genauso überrascht anschaute, wie er selbst gerade war. Was machte Anna da? Wollte sie wirklich Sex mit King Louie, um ihre Theorie in der Praxis zu überprüfen? Was für ein unglaublicher Gedanke, der ihr allerdings durchaus zuzutrauen war.

King Louie schien allerdings auch noch nicht zu wissen, was er von diesem Angebot halten sollte. Er blieb weiter sitzen und betastete jetzt nur ausgiebig mit beiden Händen Annas schönen Po und ihre aufregende Scham. Tom konnte nicht sehen, was er genau tat, stellte sich aber vor, wie seine dunklen, kräftigen Finger gerade ihre zarten, rosa Schamlippen abfuhren und ihren sensiblen Scheideneingang abtasteten, hinter dem sie doch so unglaublich verletzlich war. Eine falsche Bewegung von King Louie würde reichen, Anna dort zu verletzen. Und Tom wüsste nicht einmal, wie er sie in ein Krankenhaus bringen oder welche Geschichte er dazu erzählen sollte.

Und die ließ das gerade nicht nur zu, sondern begann nun sogar leise zu stöhnen und King Louie ihr Becken etwas entgegenzudrücken, als würde diese Untersuchung ihres Geschlechtsbereiches sie sogar erregen. Ganz offenbar wollte sie King Louie also Lust auf sich machen.

Wie Tom sie kannte, sorgte sie bestimmt gerade auch dafür, dass sie feucht wurde, damit er ihre Paarungsbereitschaft sehen und riechen konnte. So hatte sie es bei ihm ja ebenfalls gemacht. Und tatsächlich beugte King Louie sich jetzt ein ganzes Stück vor und roch an ihrer Scham, als wollte er die brünstige Witterung aufnehmen, die sie dort verströmte.

Als Anna nun auch noch den Oberkörper senkte und das Kreuz durchdrückte, schien ihm das als Beleg ihrer Paarungsfähigkeit und -willigkeit zu reichen. Jedenfalls stand er plötzlich mit einem Ruck auf, packte mit beiden Händen ihre Hüfte und drückte dann seinen Unterleib fest an ihr empfangsbereites Becken.

Sie waren zu weit weg und Toms Blickwinkel etwas ungünstig, um es genau zu erkennen. Aber der Affe schien tatsächlich in Anna eingedrungen zu sein. Jedenfalls bewegte er nun rhythmisch seine Hüfte vor und zurück, während Anna deutlich erkennbar dagegenhielt und jetzt auch anfing, so laut zu stöhnen, dass sogar Tom und Bella es gut hören konnten. Sie klang wirklich wie eine hocherregte Frau auf dem Weg zu einem starken Orgasmus. Obwohl er das Bild ziemlich befremdlich fand, konnte Tom gar nicht verhindern, eine Erektion zu bekommen.

Er merkte aber auch, dass es ihn maßlos störte, dass Anna sich mit King Louie paarte. Natürlich konnte sie Sex haben, mit wem sie wollte. Aber musste es gerade King Louie sein, der ihn schon durch den Koitus mit Bella gedemütigt hatte? Und das, wo er Anna gerade erst in sein Rudel aufgenommen hatte.

Jetzt war es freilich schon zu spät, denn nachdem Annas Stöhnen immer schneller und lauter geworden war, ging es nun plötzlich in laute Lustschreie über. Viel lauter, als beim Fake-Sex gestern mit ihm. Ganz so, als ob der Affe ihr gerade einen wunderschönen Orgasmus bereitete.

Fast im gleichen Moment hörte aber auch King Louie auf zu stoßen und drückte seinen Unterleib fest gegen Annas Becken, wohl um seinem eigenen Orgasmus in ihrem Unterleib freien Lauf zu lassen. Gleichzeitig stieß er ein lautes Brüllen aus, als wollte er dem ganzen Urwald zeigen, dass er mit seinem Samen gerade dieses Menschenweibchen aus Toms Rudel befruchtete. Zumindest verstand Tom jetzt, wie King Louie sich fühlen musste, wenn er selbst das bei Elizabeth tat. Gar nicht gut und irgendwie betrogen.

Jetzt blickte der sogar zu ihm herüber, als wollte er sagen: „Schau her, du Looser. Dein Weibchen ist zu mir gekommen, weil sie ein Baby von mir wollte. Und nicht von dir. Und genau das mache ich ihr jetzt.“ Was Tom in der Tat einen Stich versetzte.

Der Triumph, ihm möglicherweise ein Kuckucksbaby in sein Rudel gelegt zu haben, schien King Louie dann aber auch schon zu genügen. Denn ohne Anna weiter zu beachten, zog er sich nun wieder aus ihr raus, drehte sich einfach wieder um und ging zurück zu seinem Platz, um sich wieder anderen Dingen zu widmen.

Noch ganz aufgewühlt, aber auch fasziniert, von dem, was er gerade beobachtet hatte, schaute Tom runter zu Bella. „Vorhin habe ich gesagt, sie ist eine Bitch. Das ist sie wahrscheinlich nicht. Aber du musst zugeben, sie ist schon schräg. Ziemlich schräg.“

Als Bella ihn daraufhin anblickte, stellte er fest, dass auch sie gar nicht glücklich schaute. Es war eher eine Mischung aus Besorgnis und Verärgerung und Tom überlegte, ob sie vielleicht doch Angst um Anna gehabt hatte?

„Wie? Meinst du etwa doch, das ist gefährlich?“ Er blickte wieder nach vorne. „Sieht aber eigentlich gar nicht mehr gefährlich aus. Und ich muss sagen, von Sex versteht Anna wirklich was, oder? Die Show war jedenfalls die beste, die ich in deinem alten Rudel bisher gesehen habe. Echt erotisch. Aber glaubst du, dass sie echt einen Orgasmus hatte?“ Es würde Tom zusätzlich ärgern, wenn Anna bei King Louie gerade einen echten Orgasmus gehabt hätte, während sie ihn bei ihm nur vorgespielt hatte.

Dass Annas Show gut gewesen war, schien auch Bella so zu sehen, denn sie umfasste nun unvermittelt Toms erigierten Penis fest mit der Hand, wobei sie ihn gleichzeitig aufmunternd von unten anschaute. Unverkennbar hatte sie genauso Lust auf Sex bekommen, wie Tom. „Du hast recht. Das können wir auch.“ Tom hatte nicht nur Lust auf Sex, er wollte King Louie auch zeigen, dass er ein mindestens so guter Liebhaber war wie er. Deshalb fasste er Bella unter den Armen und hob sie hoch, worauf die ihre Arme sofort um seinen Hals schlang und die Beine hinter seinem Rücken verschränkte.

Weil er dadurch die Hände freibekam, konnte er sie so leicht über seinem Phallus positionieren, auf den sie sich sofort langsam herabsinken ließ, wodurch Tom ihre bereits erhebliche, wohlige Feuchtigkeit deutlich spüren konnte. Er fasste Bella jetzt unter ihren zierlichen Po und fand dann mit ihr ziemlich schnell einen Rhythmus, zu dem sie sich etwas nach oben zog, während er sie gleichzeitig unterstützend etwas anhob oder absinken ließ. Mittlerweile waren sie ja ziemlich geübt darin und Bella hatte erfreulicherweise auf jeden Fall die Ausdauer für solche erotische Artistik.

Da er nach Annas erregendem Schauspiel nicht nur unglaubliche Lust verspürte, sondern Bella ihn auch immer wieder leidenschaftlich küsste, konzentrierte er sich nun völlig auf sie und ihr aufregendes Liebesspiel, hier mitten in der natürlichen Öffentlichkeit des Urwalds. Mittlerweile machte es ihm überhaupt nichts mehr aus, Sex so zu haben, dass jeder es sehen konnte. Es gefiel ihm sogar, offen zu zeigen, dass Bella ‚sein Weibchen‘ war, das nur er sexuell befriedigte und besamte. Vor allem King Louie, der genau das gerade offenbar bei Anna getan hatte.

Schon kurz darauf schrie Bella auch bereits einen starken Orgasmus laut hinaus, wobei sie sich mit ihren Beinen fest an Tom heranzog, um ihn möglichst tief zu nehmen. Das und ihre orgiastisch saugende Vagina bescherten auch ihm einen heftigen Höhepunkt, den er laut stöhnend und in ziemlich großer Menge in sie hineinspritzte.

Sein Orgasmus war so stark, dass er Sorge hatte, seine Knie könnten dabei weich werden und sie beide stürzen. Es war wirklich unglaublich, wie viel Lust und Befriedigung ihm dieses Bonobo-Weibchen bereiten konnte und wollte. Einen Moment drückte er Bella danach noch fest an sich, dann zog er sich aus ihr heraus und setzte sie mit nun wieder etwas zufriedenerem Blick zurück auf den Boden.

Vor lauter Lust mit Bella hatte er einen Moment gar nicht an Anna gedacht. Als er jetzt aber wieder zu ihr schaute, kniete die zu seiner Überraschung noch immer unverändert auf allen vieren an genau der Stelle, an der King Louie sie vor ein paar Minuten so triumphierend genommen hatte. „Warum steht sie nicht auf? Sie hatte doch, was sie wollte.“

Dann jedoch erkannte er, dass sich ihr mittlerweile Starsky und Hutch bis auf zwei Meter genähert hatten und offensichtlich gerade darum stritten, wer von ihnen Anna als Nächstes bekommen würde. Und die schien es überhaupt nicht zu stören, von ihnen als Siegertrophäe verteilt zu werden. Es wirkte eher so, als warte sie nur darauf, dass dieser Streit endlich entschieden würde. Offensichtlich hatte sie also vor, ihre Theorie auch noch mit den beiden zu überprüfen.

Bereits kurz darauf schien Starsky sich durchgesetzt zu haben. Jedenfalls ging er nun auf Anna zu, während Hutch zurückblieb, und begann völlig ansatzlos von hinten ihre nackte Scham zu beäugen und zu befühlen, als wäre sie irgendein Objekt.

„Wahrscheinlich sucht er nur ihre Öffnung“, dachte Tom und fand das irgendwie erniedrigend. Anna war doch keine gefühllose Sexpuppe, die man einfach so benutzte. Obwohl sie bei dieser intimen Untersuchung tatsächlich wie paralysiert wirkte und keinerlei Regung zeigte. Sie stöhnte auch nicht oder drückte ihm ihr Becken entgegen, wie sie es vorhin bei King Louie getan hatte.

Starsky schien das jedoch nicht zu stören. Er positionierte sich jetzt direkt hinter Anna und schaute noch einmal nach unten. Dann drückte er seinen erigierten Penis einfach in sie hinein und fing sofort an, ihn immer wieder tief in die weiterhin völlig regungslose Menschenfrau zu stoßen, die sich ihm dazu so offen und uneingeschränkt anbot. Was ihm eigentlich auch nicht zu verdenken war.

Und obwohl er inzwischen verstand, dass Anna es wahrscheinlich nur zu wissenschaftlichen Zwecken tat, störte es Tom wieder maßlos, dass dieser rücksichtslose Rüpel seinen Penis einfach in sie reinstecken und in ihr abspritzen konnte. Obwohl sie nicht in Starskys Rudel war und er sie nicht einmal kannte.

Auch wenn es ihm nicht gepasst hatte, hatte Tom es bei King Louie doch erotisch gefunden. Dem, was Starsky da machte, konnte er jedoch überhaupt nichts Erotisches abgewinnen. Tom wusste nicht, ob es daran lag, dass er selbst gerade einen Höhepunkt gehabt hatte oder daran, dass Anna bei diesem Akt so vollkommen stoisch und unbeteiligt wirkte wie ein Stück Holz. Was die beiden da gerade vollzogen, wirkte jedenfalls kalt und steril wie in einer Zuchtstation.

Er schaute zu Bella, deren Interesse nun auch wieder Anna galt. Mit einem nun allerdings wieder unzufriedenen, fast wütenden Gesichtsausdruck. „Gefällt dir auch nicht, oder?“ Bella reagierte nicht auf diese Frage, sondern schaute nur weiter auf Anna, wie sie sich gerade teilnahmslos von Starsky begatten ließ.

Anders als zuvor bei King Louie, dem man die Vermehrungsabsicht deutlich anmerken konnte, schien Starsky auch gar nicht fertig zu werden. Erst nachdem er eine ganze Weile ziemlich mechanisch in Anna hineingestoßen hatte, sah es so aus, als hätte er doch noch einen Höhepunkt. Anders als bei King Louie war der jedoch völlig unspektakulär, fand Tom. Kein Triumphschrei und auch kein Stöhnen wie bei dem Alphatier. Sein Körper zuckte nur ein paar Mal, dann zog er sich auch schon wieder aus Anna heraus und entfernte sich, um damit Hutch seinen Platz zu überlassen, der sich nun auch sofort hinter Anna stellte.

Der machte sich dann gar nicht erst die Mühe, Anna zu untersuchen. Wahrscheinlich, weil er bei Starsky aus der Nähe gesehen hatte, wo der sein Ding reingesteckt hatte. Nur einmal strich er mit den Fingern über Annas Scham, die dabei genauso ungerührt blieb wie bei Starsky. Dann schob er seinen Penis auch schon in sie hinein und begann zu stoßen. Was Tom noch erniedrigender und demütigender fand als die beiden Male zuvor.

Allerdings wirkte Hutch dabei noch weniger motiviert als Starsky und hörte auch nach etwas mehr als zehn Sekunden schon wieder auf, ohne dass Tom den Eindruck gehabt hatte, dass er bereits einen Orgasmus bekommen hätte. Ohne Anna eines weiteren Blickes zu würdigen oder sie auch nur zu berühren, drehte er sich anschließend um und folgte Starsky, der sich inzwischen in der Nähe hingesetzt hatte, und voll auf die Früchte konzentrierte, die er gerade aß. Für die beiden war der Sex mit Anna damit eindeutig erledigt.

Die stand jetzt, da es keine weiteren Männchen mehr gab, ebenfalls auf, klopfte sich die Beine und Hände ab und ging dann schnurstracks auf Tom zu. Bereits von der Ferne konnte er ihr zufriedenes Gesicht sehen. Sie schien richtig glücklich und gelöst. Noch bevor sie Tom erreicht hatte, rief sie: „Hast du gesehen, es hat funktioniert. Ich habe es geschafft. Und das sogar gleich bei allen dreien.“

In gewisser Weise konnte Tom nachvollziehen, warum sie das als Triumph sah. Und auch, warum sie noch so aufgeregt war, als sie nun vor ihm stand und einfach loserzählte. Trotzdem war es irgendwie komisch.

„Hast du das gesehen? Ich glaube, ich weiß jetzt, wie es geht. Und das verdanke ich eigentlich sogar dir.“ Sie schaute ihm direkt in die Augen. „Mir?“ „Ja, natürlich. Von dir habe ich gelernt, dass sie uns erst erforschen müssen, um unsere Körper zu verstehen. Und nur weil du gestern hier Sex mit mir hattest, haben sie überhaupt verstanden, dass das mit mir möglich ist, und Spaß macht.“

Sie machte eine kleine Pause, um Luft zu holen.

„Am Anfang hatte ich bei diesem Erforschen durch King Louie noch ein wenig Bammel gehabt, aber dann war es doch ganz problemlos. Er hat zwar ausnahmslos alles angefasst und befühlt und sogar seinen Finger ziemlich tief in mich reingesteckt. Aber es hat überhaupt nicht wehgetan, weil er echt vorsichtig war. Ich musste nur stillhalten und ihn machen lassen. Und sobald er wusste, dass er reinpasst und ich feucht bin, hat er mich dann ja auch sofort bestiegen.“

Sie holte kurz Luft.

„Und als er gekommen ist, hat er sogar einen Triumphschrei ausgestoßen. Es war ihm also wichtig, seinen Samen in mich hineinzubekommen.“ Während sie das toll fand, merkte Tom, wie ihm genau das wieder einen Stich versetzte.

Anna dagegen atmete sichtlich zufrieden wieder tief ein, während Tom überlegte, wie sie es geschafft hatte, dabei feucht zu werden. Irgendwie muss sie es dann ja wohl auch erotisch gefunden haben. Aber da sprudelte Anna auch schon weiter.

„Und bei Starsky ging es dann eigentlich schon wie von selbst. Nachdem er King Louie beobachtet hatte, hat den eigentlich nur noch interessiert, wo genau die Muschi ist und wie er am besten reinkommt. Dass er mich besteigen kann, hat er da ja schon gewusst. Und Hutch hatte überhaupt kein Problem mehr mit dem Reinkommen, weil er es schon zweimal beobachtet hatte.“

Sie machte wieder eine Pause zum Atmen und schaute zu den Affen.

„Und hast du gesehen: Ich konnte sogar austesten, wie sie bei der Kopulation auf den Erregungszustand des Weibchens reagieren!“

Tom freute sich tatsächlich etwas mit ihr, wenn er auch verwundert war, wie locker sie damit umging, gerade Sex mit Affen gehabt zu haben. Aber sie schien es in der Tat rein wissenschaftlich zu sehen.

„Ja, äh, habe ich gesehen. Und hast du denn auch die Ergebnisse bekommen, die du erwartet hast?“ „Das kann ich noch nicht sagen. King Louie ist echt heftig in mir gekommen, wie erwartet. Und er hat auch unglaublich stark gespritzt. Ich habe richtig gespürt, wie es gegen meinen Muttermund geklatscht ist. Als wollte er alles direkt in die Gebärmutter schießen. Ich habe mich aber auch mächtig ins Zeug gelegt, denke ich.“

Sie schaute Tom an, als wartete sie auf seine Bestätigung. „Das hast du zweifellos.“ Tom sah noch einmal das erregende Bild vor sich, wie sie ihm laut stöhnend mit gesenktem Oberkörper und durchgedrücktem Rücken ihren knackigen Po entgegenstreckte, während der Affe sie begattete. Und auch, wie sie dann laut ihren Orgasmus hinausschrie.

„Und Hutch ist überhaupt nicht gekommen. Bei ihm hat es sich sowieso nur angefühlt wie eine reine Pflichtübung, damit die anderen sehen, dass er es auch kann.“ „Na, das ist doch genau das, was du vorhergesagt hattest, und bestätigt deine Theorie, oder?“ Tom dachte, er sollte Anna etwas Positives sagen, egal wie schräg er das alles fand. „Ja, schon. Aber Starsky ist auch gekommen, obwohl ich bei ihm ebenfalls ganz passiv war und keinerlei Lust oder Paarungswillen gezeigt habe.“ Sie machte ein nachdenkliches Gesicht. „Heißt das, deine Theorie ist falsch?“

„Nicht unbedingt. Um das zu verifizieren, braucht es noch viel mehr Versuche. Und es gab schon deutliche Unterschiede zwischen den Kopulationen. King Louie hat genau 67 Sekunden gebraucht bis zur Ejakulation, in denen sich die Geschwindigkeit, mit der er gestoßen hat, von circa 1,5 Mal pro Sekunde bis auf am Schluss 2,5 Mal pro Sekunde gesteigert hat. Wenn ich es richtig gespürt habe, hat er dann 5 Mal kräftig gespritzt. Gemessen am Ausfluss schätze ich, dass das etwa 20 ml waren, was ziemlich viel ist. Aber ist halt nur eine Schätzung. Eigentlich hätte ich es auffangen und messen müssen, aber dafür bräuchte ich die Ausrüstung und ein Labor. Idealerweise würden die Kopulationen auch gefilmt, um sie hinsichtlich Körperhaltung, Mimik und Gestik noch genauer auswerten und vergleichen zu können. Ist außerdem ein guter Nachweis für eine Publikation. Trotzdem ist ziemlich klar, dass er mich tatsächlich schwängern wollte, denke ich.“

Sie machte eine kurze Pause, als müsste sie überlegen, während Tom bei diesen Worten wieder einen Stich verspürte. Die Vorstellung, wie Anna sich filmte, während sie von den Affen bestiegen wurde, und sich danach noch das Sperma entnahm, um es zu messen, irritierte und störte ihn irgendwie. Auch wenn es der Wissenschaft diente. Anna störte der Gedanke jedoch eindeutig nicht.

„Hutch war nur 13 Sekunden drin und hat dabei auch nur 1 – bis 1,5 Mal pro Sekunde gestoßen. Und das nicht mal sehr fest. Ejakuliert hat er gar nicht. Das war also nur Schau und er wollte mir nicht wirklich ein Baby machen. Dagegen hat Starsky auch mit etwa 1,5 Stößen begonnen, war am Schluss aber bei 3,5, sonst wäre er wahrscheinlich nicht gekommen. Ich bin allerdings natürlich auch nicht so eng wie Bonobo-Weibchen. Wahrscheinlich hat er auch deshalb 93 Sekunden bis zur Ejakulation gebraucht und am Schluss nur dreimal so schwach gespritzt, dass ich es kaum spüren konnte. Und auch nur zwischen 5 und 10 ml, schätze ich. Aber das ist wirklich nur eine grobe Schätzung, weil ich mich nach King Louie ja nicht reinigen konnte. Und er hat dabei auch keinen Triumphschrei ausgestoßen. Es war ihm also wahrscheinlich nicht richtig wichtig, mich besamt zu haben.“

Tom fand es beeindruckend, wie nüchtern und analytisch sie darlegte, dass und in welchem Umfang die Affen sie gerade begattet hatten. Millionen von Affenspermien versuchten gerade, in ihrem Körper eine Eizelle zu finden, um sie zu befruchten. Und Anna sah das rein wissenschaftlich. Sie war echt eine Vollblutforscherin.

„Bei Hutch ist es also klar. Und Starsky hat immerhin länger gebraucht und sich mehr anstrengen müssen, um am Schluss dennoch weniger Samen in mich reinzubekommen. Was ihm auch gar nicht so wichtig zu sein schien. Das würde schon für einen Unterschied sprechen, je nachdem, ob ich zeige, dass ich von einem Männchen geschwängert werden will oder nicht. Oder?“ „Ja, denke ich auch. Und vielleicht war Hutch ja auch deshalb weniger motiviert, weil er gesehen hatte, wie abtörnend es bei Starsky war. Der hatte dagegen noch das Bild von King Louie im Kopf, das richtig erregend war.“ Tom hatte es selbst ja ebenso empfunden.

Anna sah Tom zum ersten Mal an, als hätte er etwas Kluges gesagt. „Das kann natürlich sein. Kopfkino ist bei Bonobos erwiesenermaßen wichtig und stimulierend beim Sex. Vielleicht sollte ich den situativen Kontext künftig tatsächlich mit berücksichtigen.“

Sie drehte sich wieder zu den Affen. „Aber wie gesagt, drei Versuche sind statistisch ohnehin noch nicht wirklich aussagekräftig. Da brauche ich noch deutlich mehr. Nachdem ich jetzt weiß, wie ich an sie rankomme, bin ich da sicher bald schlauer.“

Sie hatte also wirklich vor, ihre Versuchsserie fortzusetzen, und schien jetzt sogar noch motivierter als zuvor.

„Wahnsinn, dass du das alles so mitzählst und bei King Louie trotzdem noch einen Orgasmus bekommen hast. Ich könnte das nicht.“

Jetzt schaute Anna ihn an wie ein kleines Kind, dem sie gerade versuchte, Quantenphysik zu erklären. „Habe ich natürlich nicht! Das wäre ja auch absolut unprofessionell. Sobald ich da meine eigenen Emotionen mit reinbringe, verlieren die Versuche ja jede Vergleichbarkeit. Wenn mein Verhalten als Weibchen der entscheidende Trigger ist, muss es in jedem Versuch gleich sein. Egal ob ich nur passiv bin oder es scheinbar genieße.“

„Ok.“ Tom hatte bisher immer gedacht, nur Schauspieler würden einen echten Orgasmus als unprofessionell ansehen. Aber irgendwie war Anna bei ihren Versuchen ja auch eine Schauspielerin.

„Das jeweilige Programm habe ich schon länger definiert und es wird immer gleich ablaufen. Nur ein bisschen angepasst natürlich, ob es länger oder kürzer dauert. Am besten habe ich meinen Höhepunkt nämlich, wenn er kommt oder kurz davor. Da ist er am motivierendsten und verstärkt die Ejakulation, die ja das Wichtigste am Ganzen ist. Sobald er ejakuliert hat, hilft mein Orgasmus nicht mehr bei der Befruchtung.“

Wie nüchtern sie über ihren vorgespielten Orgasmus sprach, faszinierte Tom.

„Wobei 67 Sekunden ohne Vorspiel wahrscheinlich bei mir ohnehin zu kurz für einen echten Orgasmus wären. Da könnte ich also sowieso keinen vergleichbaren Versuchsablauf garantieren“, ergänzte sie dann noch.

Tom erinnerte sich daran, wie sie ihm gestern etwas vorgespielt hatte. Erst wegen Bella, dann um dem Rudel ihre Paarungsfähigkeit zu demonstrieren. Sie setzte ihr schauspielerisches Talent also sehr geschickt ein.

Da kam ihm aber noch ein anderer Gedanke, der ihn wirklich interessierte. „Wie fühlen sie sich eigentlich so an …?“ Anna blickte ihn fragend an: „Wer ‚sie‘?“ „Na, ihre …“ Tom machte eine Pause. „Ach, so. Ihre Penisse.“ Anna schaute unwillkürlich an Tom herunter und schmunzelte. „Du meinst wohl, so im Vergleich? Das ist echt typisch Mann: Immer geht es darum, wer den Größten hat.“

Tom wurde etwas rot. „Nee, ich meine nur so allgemein halt.“ Tatsächlich interessierte es ihn aber doch, was für einen Unterschied zum Beispiel Bella zwischen einem Affenpenis und einem Männerpenis wahrnahm.

„Nun, sie sind unglaublich hart. Fast wie ein Knochen. Und warm.“ Tom konnte sehen, wie sie nun überlegte.

„Ja, und die Haut ist viel glatter, als ich gedacht hätte. Wahrscheinlich, damit sie die Weibchen schnell tief penetrieren können, auch wenn die noch nicht richtig feucht sind. Deshalb haben sie bestimmt auch keine Eichel, denn die ist ja vor allem bei längerem Sex sinnvoll, um die Aufnahme des Samens sicherzustellen.“

„Und wenn sie … drin sind?“. Tom wusste, dass das eine komische Frage war. Aber Anna war wahrscheinlich das einzige Lebewesen auf dem Planeten, das sie beantworten konnte. Und es schien ihr auch nichts auszumachen, darüber zu sprechen. Denn sie antwortete ohne Zögern: „Eigentlich nicht unangenehm, muss ich wirklich sagen. Könnten freilich ein bisschen länger sein, aber das stört eigentlich nicht wirklich. Nur wären sie mir auf Dauer sicher zu dünn. Vor allem wegen der fehlenden Eichel und weil sie so glatt sind. Deshalb habe ich sie fast gar nicht gespürt. Sie sind halt für eine engere Scheide gemacht.“ Sie machte eine kurze Pause. „Und die Männchen stoßen zu schnell. Fast schon hektisch. Das wirkt wie ein völlig überdrehter Vibrator und ich glaube, selbst wenn ich wollte, könnten sie mich damit nicht zu einem Orgasmus bringen.“

Das war genau die Antwort, die Tom hatte hören wollen. Mit seinem größeren Penis und ihrer engeren Scheide musste Bella ihn dann ja richtig intensiv spüren. Und er bemühte sich ja auch immer, das Tempo langsam zu steigern und zu variieren. Wenn sie genauso tickte wie Anna, machte er es also richtig. Aber wenn Anna mit den Bonobo-Männchen keinen Höhepunkt bekommen konnte, wie war das dann mit Bella? „Heißt das, bei Bella bekommst du auch keinen Orgasmus. Da habt ihr doch Zeit ohne Ende.“

„Das stimmt. Aber ich glaube, dass ich mit ihr aktuell trotzdem keinen Orgasmus bekommen würde. Obwohl sie das mit den verschiedenen erogenen Zonen inzwischen prinzipiell verstanden hat, ist sie doch immer noch sehr auf die Klitoris fixiert. Und die Klitoris der Bonobos ist nicht nur viel größer als meine, sondern auch viel strapazierfähiger. Gerade, weil sie so groß und auch ungeschützt ist. Weil Affen keine Kleidung tragen, rutscht die halt auch mal über das Gras oder einen Ast. Deshalb langt Bella ziemlich kräftig zu, habe ich festgestellt. Und obwohl viele Männer glauben, uns würde das gefallen, gibt es da einen Punkt, wo es nur noch wehtut und der Kitzler sich wieder zurückzieht. Dann ist die Lust vorbei.“

Sie schaute auf Bella. „Wobei sie eigentlich eine gute Liebhaberin und auch sehr lernfähig ist. Mit ein bisschen Übung kriegt sie den Dreh sicher raus. Dann ist es mit ihr bestimmt richtig schön. Wie mit meiner Partnerin damals. Ich denke, sie ist ein Naturtalent.“

Anna wollte Bella, die noch immer neben Tom stand, zärtlich über den Kopf streichen, war dann aber überrascht, dass die den sofort wegzog und sie auch keines Blickes würdigte.

„Nanu? Was hat sie denn plötzlich? Ist irgendetwas passiert?“ „Nein, bei uns eigentlich nichts, seit du da rübergegangen bist, um mit den Männchen zu forschen. Wir haben nur zugeschaut.“

Anna schaute wieder auf Bella, die ihr nun demonstrativ den Rücken zudrehte. Einen Moment schien sie zu überlegen, dann sagte sie: „Ok, verstehe. Das war natürlich mein Fehler. Wie dumm von mir.“ „Wie jetzt? Was war dein Fehler? Du hast Bella doch gar nichts getan.“ „Doch, habe ich. Ich bin freiwillig zu einem anderen Rudel gegangen und habe mich von allen Männchen begatten lassen.“

Tom verstand nicht ganz. „Wieso ist das ein Problem? Sie hat doch damals auch freiwillig mit King Louie Sex gehabt, um mich bei dieser Sache mit Nic rauszuhauen.“ „Das war etwas völlig anderes. Sie hat das nur gemacht, um ihr Rudel zu schützen. Und Sex war dazu nun einmal das einzige Instrument, das sie hatte. Außerdem hat King Louie diese Unterwerfungsgeste wahrscheinlich schon gereicht und er ist nicht in ihr gekommen. Weil sie auch einfach nur hingehalten hat.“

Anna blickte jetzt sehr verständnisvoll auf Bella.

„Aus ihrer Sicht bin ich dagegen ohne jede Not zu ihm gegangen und habe ihn durch mein Verhalten dann auch noch bewusst motiviert, in mir zu ejakulieren. Für ein Bonobo-Weibchen habe ich mich damit gegenüber dem Rudel extrem unsozial verhalten. Weil ich nicht zu dessen Vermehrung beitrage und sogar möglicherweise Bälger von anderen einschleppe, die das Rudel dann auch noch durchfüttern darf.“ „Und was heißt das jetzt?“ Tom hatte sich bei solch emotionalen Themen noch nie wohlgefühlt. „Na, ja. Bonobos können durch Konflikte ausgelöste Spannungen nur schwer ertragen. Schaffen sie es nicht, sie zu lösen, kommt es zu emotionalem Stress bis hin zur Depression. Und ein auseinanderfallendes Rudel ist neben Kindstod eines der größten Traumata, das Bonobos in ihrem Leben erleiden können.“

Anna blickte jetzt wieder Tom in die Augen. „Daran hätte ich echt denken müssen. Mein Fehler. Da ist wohl ein bisschen der Forschungsdrang mit mir durchgegangen. Obwohl es in gewisser Weise auch meine Theorie stützt, wenn Bella so genau unterscheidet, warum und wie man Sex hat. Sie hat schließlich genau gemerkt, dass ich zumindest von King Louie tatsächlich besamt werden wollte.“

Tom verstand jetzt, welches Problem Bella hatte, aber noch nicht, wie man es löste. Denn dass Bella eine Depression bekam, wollte er schließlich auf keinen Fall. „Und was willst du jetzt machen, um das wieder zu reparieren?“ „Nun, zum einen muss ich mein Verhältnis zu Bella wieder kitten und ihr Vertrauen geben, dass ich ein gutes und wertvolles Rudelmitglied bin. Was zum anderen heißt, dass ich künftig meine Forschungen besser ohne Begleitung mache, falls das geht.“

„Das kannst du vergessen!“ Tom sprach etwas lauter, als er es eigentlich beabsichtigt hatte. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich alleine so nahe an die Affen ranlasse? Wenn du dich schon mit ihnen paaren willst, passe ich wenigstens auf, dass dir nichts passiert. Basta!“ Abgesehen von dem unglaublichen Ärger, den eine Verletzung von Anna durch die Bonobos für ihn und Bella bringen könnte, hatte Tom auch echte Sorge um sie. Immerhin hatte er selbst ziemlich Bammel vor King Louie. Und Anna nicht einmal eine Bella, die sie notfalls wieder raushauen würde.

„Aber du kannst Bella doch nicht zu Hause einsperren und mit mir hierherkommen. Das wäre ja noch viel schlimmer für sie.“

Da hatte Anna natürlich recht.

„Natürlich muss sie mitkommen. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen einer vielleicht schwerverletzten Anna und einer Bella, die sauer auf eine unverletzte Anna ist, kann ich dir klar sagen, wie ich mich entscheide. Keine Diskussion. Du bist in meinem Rudel und da passen wir aufeinander auf. Außerdem ist es mein Revier.“

Eigentlich hatte er erwartet, dass Anna nun trotzig reagiert und Widerstand gegen diese Bevormundung leistet. Sie sagte jedoch nur: „Ok. Dann bist du halt mein Aufpasser. Danke. Aber dann müssen wir achtgeben, dass wir Bella nicht zu sehr frustrieren, weil sie mich für ein Flittchen und dich für einen Schlappschwanz hält.“ Wahrscheinlich wollte sie nicht riskieren, seine und damit auch Bellas Unterstützung zu verlieren.

Tom fand freilich, dass sie sich den letzten Satz hätte sparen können. Immerhin bewies er doch gerade, dass er kein Schlappschwanz war und sein Rudel notfalls verteidigen würde. Auch wenn das Bella so vielleicht nicht zu vermitteln war.

Er fragte aber nur: „Und wie willst du das machen, mit Bella?“ „Na ja, das wird wahrscheinlich gar nicht so schwer sein. Bonobos sind grundsätzlich nicht sehr nachtragend und vergeben recht schnell. Sonst hätten die ja immer irgendwie Trouble im Rudel. Das heißt also im Wesentlichen: ab jetzt rudelkonformes Verhalten. Und Sex natürlich. Das hilft bei Bonobos immer.“

Tom überlegte, ob sie damit Sex mit Bella oder Sex im Rudel meinte, fand es aber nicht passend, dazu nachzufragen. Möglicherweise hatte sie es ja auch bewusst offengelassen. Weil er das Gefühl hatte, Anna etwas Positives sagen zu müssen, sagte er stattdessen: „Ich glaube, Bella würde es gefallen, wenn du mehr Sex mit ihr hättest. Sie mag dich nämlich eigentlich richtig gern. Und für deine Forschung zu den erogenen Zonen der Bonobos wäre das doch optimal. Du könntest das Schöne mit der Wissenschaft verbinden.“

Tom hatte tatsächlich nichts dagegen, wenn Anna Bella vielleicht noch ein paar Kniffe beibrachte, die sie noch nicht kannte. Manches würde schließlich sicher auch bei ihm funktionieren.

„Ja, sicher. Reizvoller Gedanke. Noch besser wäre natürlich, wenn ich von ihr auch lernen könnte, wie man die Befruchtung durch Bonobo-Männchen steuert. Im Moment kommuniziere ich den Affenmännchen meine Bereitschaft zur Begattung ja so, wie ich glaube, dass sie es verstehen. In der Hoffnung, dass ich ähnlich denke und empfinde wie die Bonobo-Weibchen. Ist aber halt nur eine Vermutung. Vielleicht empfinden sie Sex ganz anders als Menschen und verhalten sich deshalb auch anders. Oder die Männchen reagieren auf ganz andere Reize. Woher soll ich das wissen? Ich kann ja nicht in den Kopf eines Bonobo-Männchens reinschauen. Da wäre es zumindest vorteilhaft, wenn ich die Affenweibchen noch besser verstünde.“

„Aber dann probier mit Bella doch aus, wie sie kommuniziert, was sie möchte.“ Tom fand die Idee richtig reizvoll, so mehr über die sexuellen Wünsche von Bella und vielleicht sogar von Anna zu erfahren. Die aber schüttelte nur den Kopf.

„Nee, das geht nicht.“ Die Antwort überraschte Tom. „Wieso? Ihr habt hier doch Zeit. Und sogar ein Bett, wo ihr euch voll aufeinander konzentrieren könnt. Oder liegt es an mir? Wenn ich die wissenschaftliche Atmosphäre störe, kann ich ja so lange gehen. Kein Problem, wirklich. Gehe ich einfach ein bisschen schwimmen.“

Anna schüttelte wieder den Kopf. „Das nutzt aber nichts. Ich will doch verstehen, wie Bonobo-Weibchen bei den Männchen den Begattungsimpuls steuern, also ihre Besamung entweder provozieren oder verhindern. Und Bella weiß, dass ich selbst ein Weibchen bin. Was sollte sie da also steuern? Und warum?“ Da hatte Anna natürlich recht. Das hatte Tom nicht richtig überlegt. „Außerdem, selbst wenn ich ein Männchen wäre, wäre es auch nicht so objektiv, wie es für eine wissenschaftliche Studie sein müsste.“

Tom verstand nicht, worauf sie hinauswollte. „Warum? Ihr könnt doch machen, was und wie ihr wollt.“

„Das ist nicht der Punkt. Sondern, dass ich Bella inzwischen auch richtig gern habe.“ „Ok. Aber ich glaube, das würde fast jeder, der sie kennenlernt. Sie ist doch auch eine ganz Liebe. Und es ist beim Sex doch besser, wenn ihr euch beide mögt.“ „Ja, aber ich glaube, ich mag sie nicht nur auf eine Weise, wie man ein Tier liebt. Zum Beispiel seinen Hund. Und ich fühle mich auch erotisch stark von ihr angezogen. Da kann ich bei Versuchen nicht mehr objektiv sein. Du darfst nicht vergessen, dass ich bisexuell bin. Und für mich ist Bella quasi wie eine sehr spezielle, interessante Frau.“ Sie machte eine kurze Pause und fügte dann hinzu: „Wie für dich ja wahrscheinlich auch.“

„Oh, ach so.“ Jetzt verstand Tom. Und konnte Anna keinen Vorwurf machen. Er könnte in der Tat auch keinen ‚objektiven‘ Sex mit Bella haben, bei dem er einfach ‚Programme‘ abspulte, wie Anna es bei den Männchen tat. Weder könnte er sich so zurückhalten, noch würde sie es verstehen, wenn er mit ihr experimentierte. Das gäbe sicher das reine Chaos und kein Versuch wäre mit dem anderen vergleichbar.

Anna schien über das Thema aber auch nicht mehr reden zu wollen, denn sie verabschiedete sich nun rasch. „Ich gehe jetzt am besten gleich zurück zur Hütte und tippe die Ergebnisse in den Computer, bevor ich sie wieder vergessen habe. Das ist halt der Nachteil von Selbstversuchen.“ „Ok. Ich muss aber erst noch fertig erfassen. Hier ist in letzter Zeit immer so viel los, dass ich kaum mehr eine Stunde am Stück zusammenbekomme. Irgendwann schmeißen die mich deswegen bestimmt mal raus.“

Anna legte die Hand auf Toms Arm und schaute ihm mit gestelltem Ernst ins Gesicht. „Wenn die das machen, rufe ich da natürlich an und sage, dass ich schuld war, weil ich dich abgelenkt habe.“ „Ach ja? Und was sagst du womit?“

Nun schaute Anna eher kokett. „Da fällt mir dann schon was ein. Bin doch ein Mädchen.“

Tom war sich sicher, dass Anna etwas einfallen würde, clever wie sie war. Und fand es nett, dass sie anbot, so für ihn einzuspringen. Auch wenn das natürlich ziemlich hypothetisch war. „Bella und ich wollen danach eigentlich noch zum Wasserfall. Wenn du magst, kannst du ja auch noch kommen. Dein Handtuch habe ich schon dabei.“ „Oh, ja. Sehr gerne. Das Eingeben dauert bestimmt nicht sooo lange.“ „Super. Dann sehen wir uns gleich da. Und – ääähhhh – du hast da übrigens noch Sperma an den Beinen.“ „Wirklich?“ Anna schaute an sich herunter. „Oh, ja. Tatsächlich. Danke. Dann dusche ich am besten auch gleich noch mal.“

Das beruhigte Tom. Die Vorstellung, dass sie mit dem Affensperma in den See gegangen und es dann in ihrem Wasser wäre, wenn er duschte oder kochte, hätte ihm nämlich gar nicht gefallen. Ganz besonders das von King Louie.

Erotik

Als Anna etwa eine Stunde später zum Wasserfall kam, lag Tom auf dem Rücken und Bella auf seinem Bauch, den Kopf an seiner Schulter. Sie döste offenbar, während Tom sie ganz ruhig an Rücken, Beinen und Po streichelte. Das Bild strahlte so viel Ruhe und gleichzeitig Intimität aus, dass Anna einen Moment innehielt und einfach nur zuschaute. Dann ging sie vorsichtig zu Toms Rucksack, holte ihr Handtuch heraus und versuchte, sich ganz leise danebenzulegen.

Bella und Tom hörten sie allerdings trotzdem und während Tom nur „Hallo, schön, dass du da bist“ sagte, sprang Bella sofort auf, um Anna an der Hüfte zu umarmen. Offensichtlich war sie ihr nicht mehr böse und freute sich nur, dass ihr Rudel wieder komplett war. Woraufhin Anna sie ebenfalls in den Arm nahm und kräftig drückte. So konnte sie jetzt auch sehen, dass Tom eine kräftige Erektion gehabt hatte, während Bella auf ihm lag.

Sie schaute daraufhin erst ihn, dann seinen glattrasierten, prallen Penis an, der etwas feucht in der Sonne glänzte. „Interessant. Sie muss doch eigentlich gespürt haben, dass du paarungsbereit bist und hat trotzdem nicht versucht, dich zum Kopulieren zu bringen?“

Noch vor ein paar Wochen wären die Situation und auch die Frage Tom wirklich peinlich gewesen. Inzwischen, nach der Zeit mit den Bonobos und den Erlebnissen mit Anna, jedoch nicht mehr. Sollte sie doch ruhig sehen, dass er erregt war. Und dass er es kontrollieren konnte. „Nein, hat sie nicht. Passt doch in deine Theorie. Schöne Erotik auch ohne Höhepunkt bei Bonobos.“ Anna starrte noch immer auf seinen Penis. „Ja, äh, genau. Erotik ohne Höhepunkt. Kann auch total schön sein, richtig?“

Als er sie so stammeln hörte, fiel es Tom wie Schuppen von den Augen. Anna hatte mittlerweile Sex mit ihm, Bella und den drei Affen gehabt. Sie war dabei aber nach eigener Aussage nie zum Höhepunkt gekommen. Wenn er sich nicht komplett täuschte, müsste sie also gerade ziemlich rallig sein.

Und das würde sich auch nicht ändern. Bella und er würden in der Hütte sicher weiter Sex miteinander haben. Anna wollte ihre Versuche mit den Affen fortsetzen und untereinander hatten die Bonobos ohnehin dauernd Sex. Das hieß, Anna war permanent damit konfrontiert und doch gab es außer ihm aktuell keinen, der sie befriedigen konnte. Die Affen schafften es nicht. Und Bella war nach Annas eigener Aussage noch nicht so weit. Das waren ja ganz neue Perspektiven.

„Ich gehe jetzt ein wenig Schwimmen, um wieder runterzukommen. Ich kann ja nicht die ganze Zeit mit so einer Latte rumlaufen. Willst du auch?“ Annas Augen waren immer noch auf Toms steinharten Penis gerichtet, der nun, nachdem er aufgestanden war, aufreizend in die Höhe ragte. „Oh ja, gerne. Das wäre jetzt genau das Richtige.“

Sie waren dann erst kurz geschwommen, als Anna plötzlich auf Tom zukam, „Du, Tom“, sagte und ihre Arme um seinen Hals schlang, sodass er anhalten und sich hinstellen musste. Zum Glück ging ihm das Wasser an dieser Stelle nur bis zur Schulter. Anna zog sich daraufhin an ihn heran und legte die Beine um seine Hüfte, woraufhin Tom sie reflexartig am Po festhielt, damit sie nicht umfielen.

Anna schaute ihm nun genau in die Augen. „Jetzt, wo ich weiß, wie verkorkst dein bisheriges Leben war und was für Probleme du selber hast, finde ich es noch toller, was du für Bella tust. Da muss doch irgendwo ein richtig guter Kern in dir stecken. Wir müssen ihn nur rausholen, dann kann echt noch was aus dir werden.“

Tom fand es irgendwie nett und amüsant, dass Anna ihn zu einem besseren Menschen machen wollte. Und zu einem erfolgreichen. Irgendwie schienen kaputte Typen tatsächlich einen Schlag bei Frauen zu haben. Und ihm gefiel die Rolle auch nicht schlecht.

„Na ja. Hoffentlich finden wir da nicht nur eine Erdnuss.“ „Nein, echt jetzt. Du musst da selbstbewusster sein. Die Tatsache, dass Bella sich entschieden hat, dir ihr Leben anzuvertrauen, zeigt, dass sie das auch so sieht. Tiere spüren sowas. Sie hat totales Vertrauen zu dir und mag dich wirklich gern.“

Sie schlang ihre Beine noch etwas enger um Tom.

„Gestern hat sie mir ihre Fotos gezeigt. Du bist mit Abstand ihr beliebtestes Motiv.“ Jetzt musste Tom lachen. „Ja, untenrum. Ich weiß. Das Tablet darf echt niemals in falsche Hände geraten.“

Auch Anna musste schmunzeln. „Stimmt. Aber ist ja auch nicht das schlechteste Motiv. Und zeigt, dass ihr das wichtig ist, weil sie unbedingt ein Rudel mit dir begründen möchte. Sie hätte sich ja auch einfach einem anderen anschließen können. Wäre für sie viel einfacher und sicherer gewesen. Stattdessen hat sie sich dich ausgesucht, obwohl du nicht einmal Bonobo bist. Du bist ihr also richtig wichtig. Bonobos sind da zu wirklich tiefen Emotionen fähig.“

So hatte Tom es noch gar nicht gesehen. Aber wahrscheinlich hatte Anna recht. Wobei ihm gleichzeitig auch wieder die große Verantwortung bewusst wurde, die er dadurch für Bella hatte. Andererseits war sie damit aber auch irgendwie eine gute Referenz für ihn, dass er so einer Verantwortung gerecht werden konnte. Zumindest bei Anna. Wenn er es nicht verbockte.

Die brachte ihr Gesicht nun etwas näher an seines und fing gleichzeitig an, ihr Becken kaum merklich zu bewegen, sodass es sanft über den Schaft seines Penis strich. Tom war froh, dass das Wasser so kalt war, dass er nicht sofort eine starke Erektion bekam. Und überlegte, ob Anna genau das vielleicht sogar provozieren wollte?

Eigentlich hatte er aber keine Lust, hier gerade nur wieder benutzt zu werden, um ihre überbordende Lust abzubauen. Deshalb wechselte er schnell das Thema: „Meinst du wirklich? Ich mag sie auch wirklich gern. Sie ist so offen und sympathisch und auf ihre naive Art absolut ehrlich und verlässlich. Und der Sex mit ihr ist wirklich gut. Besser als mit jeder Frau bisher. Eigentlich kann sich ein Mann gar nicht mehr wünschen.“ Er schaute Anna ebenfalls in die Augen. „Aber wie ich schon sagte. Dich mag sie auch. Wirklich.“ „Ja, meinst du?“ Sie sagte das so, dass Tom das Gefühl bekam, sie wollte nun ein Kompliment oder zumindest etwas Nettes hören. Er überlegte fieberhaft, was er sagen sollte. Es sollte ja weder plump noch aufdringlich klingen.

In dem Moment kam vom Ufer ein zorniger Schrei. Bella. Sie schien irgendein Problem zu haben. „Sorry, da muss ich wohl helfen!“ Tom nutzte die Gelegenheit, löste Annas Arme und Beine von seinem Körper und eilte, so schnell er konnte, zum Ufer. Wie er feststellte, war es nichts Ernstes. Bella hatte nur aus Versehen eine falsche App gestartet, aus der sie nun nicht mehr herauskam, weswegen sie nicht mehr fotografieren konnte. Deshalb war sie verärgert.

Tom schloss die App, öffnete die Kamera-App und schon ging wieder ein Strahlen über Bellas Gesicht. Sie nahm sich schnell ihr Tablet zurück und verschwand dann auch sofort wieder, um sich neue Motive zu suchen.

Inzwischen war auch Anna aus dem See gekommen. Sehr lange konnte man in dem kalten Wasser ja nicht bleiben. Sie trockneten sich beide schnell ab und legten sich dann in die Sonne, um sich wieder aufzuwärmen. Obwohl eigentlich genug Platz war, legte Anna sich heute jedoch so dicht, dass ihre Arme und manchmal auch ihre Hände sich berührten.

„Du hast wahrscheinlich ein ganz schlechtes Bild von mir. Weil ich nur an meine Forschung denke und Sex mit Affen habe.“

Tom drehte sich auf die Seite und schaute ihr ins Gesicht. „Im Gegenteil. Ich denke, dass du nicht nur eine superhübsche, sondern auch sympathische und intelligente Frau bist, die weiß, was sie will und konsequent ihren Weg geht. Auch gegen Widerstände. Das finde ich absolut toll und beeindruckend.“ Dabei strich er ihr mit den Fingern zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht.

„Echt?“ Anna legte eine Hand auf seine Wange und rückte noch etwas näher heran. „Und ich hatte Sorge, dass es so aussehen könnte, als würde ich Bella und dich nur ausnutzen. Dabei habe ich das nie gewollt. Eigentlich wollte ich ja nur dich besuchen und dann war es so ein unglaublicher Zufall, dass Bella auch da war.“

Tatsächlich hatte Tom genau das gedacht. Und als Gastgeber hatte sie ihn sich ja auch nur ausgesucht, weil sie ihn für ein arrogantes Arschloch hielt, dem sie schon kommuniziert hatte, dass sie KEINEN Sex mit ihm wollte. Was sie bei den anderen erst noch hätte tun müssen.

Weil er sich inzwischen einen Plan überlegt hatte, sagte er aber lieber: „Keine Sorge, habe ich nie geglaubt. Und ich finde deine Forschung echt spannend. Etwas ungewöhnlich, aber spannend. Deshalb will ich dir auch gerne helfen. Wie du mir ja auch hilfst.“

„Das ist nett. Aber wie willst du mir denn helfen?“ Man konnte Anna ansehen, dass sie nicht wusste, wie gerade der unbedarfte Tom ihr sollte helfen können. „Du hast doch vorhin gesagt, dass es für deine Forschung vorteilhaft wäre, wenn du besser verstehen würdest, was Bonobo-Weibchen beim Sex empfinden. Und dass du das mit Bella selbst nicht erforschen kannst, weil du neutrale Probanden brauchst und das selbst nicht bist.“

„Ja, stimmt. Am besten sogar eine Probandengruppe.“ Anna schien noch nicht zu verstehen, worauf er hinauswollte. „Bei den Affen vom Rudel kann ich dir natürlich nicht helfen. Aber bei Bella schon. Da mache ich gerne den Probanden für dich. Dann hättest du ein Weibchen und ein Männchen. Wäre für Bella und mich sicher keine große Umstellung, wenn wir beim Sex einfach ausprobieren, was du sagst. Und du schaust, wie wir darauf reagieren. Dass du uns beobachtest und alles aufschreibst, wäre für Bella sicher kein Problem und ich bin es inzwischen auch gewohnt, Zuschauer zu haben.“

Es war bestimmt nicht perfekt, das wusste Tom. Aber besser würde Anna es sicher nicht hinbekommen. Vor allem, bevor sie wieder nach Hause zurückkehrte und ihre Feldstudie endete. Und dort erst recht nicht. Wobei ihr das dann ohnehin nichts mehr nützen würde. Er konnte richtig sehen, wie sie anfing zu überlegen.

„Das wäre tatsächlich ein richtiges experimentelles Setup. Klein zwar, aber man könnte das Experiment ja wiederholen. Und auch variieren. Und Bella will ohne Zweifel ein Baby von dir. Sie würde also alle erotischen Register ziehen, damit du in ihr ejakulierst. Und das möglichst oft. Wir könnten also das volle Spektrum ihrer Stimulationstechniken ausprobieren und analysieren, wie ihr aufeinander reagiert. Und das könnte ich dann auch für meine eigenen Versuche mit den Männchen nutzen.“

Anna machte eine kurze Pause, dann ergänzte sie „Wobei sie in deinem Rudel natürlich auch nicht viel Auswahl hat.“ Sie schaute Tom verschmitzt an, der ignorierte diese Spitze jedoch. „Ja, genau.“ Tom war ein bisschen stolz auf sich, dass er einen Vorschlag gemacht hatte, an dem Anna jetzt richtig Gefallen zu finden schien.

„Du bist zwar kein richtiges Bonobo-Männchen. Aber wissenschaftlich gesehen ist das sicherlich die beste Kombination, die ich bekommen kann. Viel besser jedenfalls, als wenn du ein rangniedriges Bonobo-Männchen wärst, von dem sie nicht besamt werden möchte und deswegen einfach nur stillhält. Und bezüglich sexueller Reize unterscheidest du dich wahrscheinlich gar nicht so sehr von den Bonobo-Männchen. Da denkt ihr Männer doch alle nur mit dem Schwanz.“

Tom fand die Aussage zwar etwas chauvinistisch, wollte ihr aber bewusst nicht widersprechen.

„Genau. Du hättest echte Probanden für deine Experimente und sogar einen, der dir richtig Auskunft geben kann. Bella hätte ihren Spaß und ich lerne auch mehr über ihre versteckten erogenen Zonen und wie ich damit umgehen muss. Und wenn ich etwas nicht verstehe, kannst du es mir auch noch erklären. Eine echte Win-Win-Win-Situation für uns drei.“

„Das stimmt. Klingt echt logisch.“ Anna schien die Idee wirklich zu gefallen. Tom erwähnte lieber nicht, dass er es auch vorgeschlagen hatte, damit Anna ihm dadurch zwangsläufig ganz genau beim Sex zusehen musste und er ihr zeigen konnte, wie gut er inzwischen war. Indem sie ihm sagte, was er zu tun hatte, bekäme er wahrscheinlich außerdem die Chance, besser zu verstehen, wie sie selbst beim Sex dachte. Was sicher auch nicht schaden würde. Immerhin mochte er sie inzwischen ja richtig gern.

„Du müsstest natürlich nur sicherstellen, dass wir anonyme Probanden bleiben. Das ist die einzige Bedingung. Bella wäre es wahrscheinlich egal. Aber vielleicht wird aus mir ja doch mal was und dann wäre es echt blöd, mit sowas in einer wissenschaftlichen Zeitschrift zu stehen.“

Anna musste schmunzeln, sagte aber: „Nee, klar. Das verspreche ich. Und ich finde es echt lieb, dass du das für mich tun willst.“ Sie drückte Tom einen Kuss auf die Wange, zielte dabei aber so schlecht, dass sie seinen Mundwinkel traf und sich ihre Lippen berührten. Anna zögerte einen Moment und schaute ihn an, als wollte sie ihn noch einmal küssen. Richtig. Das wollte Tom jetzt aber nicht. Noch nicht.

„Kein Ding, mache ich wirklich gerne für dich.“ Er setzte sich auf. „Dann sollten wir die Zeit aber auch gut nutzen und sofort loslegen. Es ist jetzt etwa drei, da sollten wir locker noch einen Versuch schaffen. Du hast ja nur noch ein paar Tage hier und willst vielleicht morgen auch noch Versuche mit King Louie, Starsky und Hutch machen.“

Anna wirkte von seinem abrupten Unterbrechen ihrer Unterhaltung etwas überrascht, schien das aber auch so zu sehen. „Ja, klar. Das ist natürlich richtig. Je mehr Versuchsreihen wir schaffen, umso besser ist es natürlich.“ Um nach einer kurzen Pause noch hinzuzufügen: „Wegen der statistischen Signifikanz.“

Sie standen beide auf und packten die Sachen wieder zusammen. Dann rief Tom Bella, die noch immer fotografierte: „Bella, komm. Wir gehen zusammen mit Anna forschen.“

Auf dem Weg zu Hütte wollte Tom Anna dann noch etwas fragen, was ihn schon länger beschäftige. „Du, Anna, glaubst du, dass Bella besonders intelligent ist? Ich meine, weil sie so schnell lernt und so viel kann?“

Anna schaute ihn von der Seite an: „Du willst wahrscheinlich wissen, wie viel Tier und wie viel Mensch in ihr steckt, oder? Wie ähnlich sie uns also ist?“ So hätte er es nicht gesagt, aber Anna hatte recht. Er arbeitete ja noch immer daran, seine Beziehung zu diesem Affenweibchen irgendwie zu verstehen. Denn er hatte gemerkt, dass er sie tatsächlich nicht als Tier gesehen hatte, als er hier mit ihr alleine gewesen war. Sondern mehr als seine Partnerin. Nicht nur beim Sex. Aber war das richtig oder machte er sich damit nur etwas vor?

Anna schien das zu verstehen, denn sie fand seine etwas naive Frage überhaupt nicht lächerlich.

„Bonobos sind sowieso sehr intelligent, so ungefähr auf dem Niveau eines drei- bis vierjährigen Kindes. Was etwa einem IQ von 60 entspräche. Da gab es viele Tests zu. Und ich denke, dass Bella auf jeden Fall zu den Intelligenteren gehört, d. h. also vielleicht mit einem IQ von 70. Aber, dass sie so außergewöhnlich ist, dass sie jemals auch nur annähernd mit einem erwachsenen Menschen vergleichbar wäre, glaube ich nicht.“ „Oh.“ Tom war von dieser Aussage, obwohl sie eigentlich logisch war, etwas enttäuscht. „Aber sie kann doch so viel, was sonst nur Menschen können? Und lernt jeden Tag etwas dazu.“ „Stimmt. Aber ich denke, das hat mehr mit Motivation als mit Intelligenz zu tun.“ „Motivation?“ Gerade konnte Tom Anna nicht folgen. „Ja, Motivation. Stell dir mal vor, du musst in der Schule Chinesisch lernen, weil deine Eltern es so möchten. Mit Unterricht, Büchern, Tests und alledem. Dann wirst du die Sprache nach vier Jahren wahrscheinlich einigermaßen leidlich sprechen. So ungefähr geht es den Bonobos bei den Intelligenz- und Lerntests im Labor. Sie werden aus einem Käfig geholt, müssen irgendetwas machen, kriegen eine Belohnung und kommen zurück in den Käfig.“

Sie schaute Tom an und der nickte zustimmend.

„Und jetzt stell dir vor, du verliebst dich in eine hübsche Chinesin, die nur Chinesisch spricht, und beschließt, zu ihr nach Peking zu ziehen, um dort mit ihr zu leben. Ich bin mir sicher, schon nach ein paar Monaten kannst du richtig gut mit ihr kommunizieren. Weil das jetzt zu deinem Leben gehört. Bei Bella ist es wahrscheinlich genauso. Sie hat sich vollkommen auf dich eingelassen und ist hochmotiviert, ihren Weg in dein Leben zu finden. Mit allem, was dazugehört.“

Anna machte eine kurze Pause.

„In der Literatur wird häufig der Fall eines Bonobos namens Kanzi zitiert. Der hat 3.000 unterschiedliche Symbole gelernt und kann damit richtig gut kommunizieren. Aber nur, weil er bei Menschen aufgewachsen ist. Quasi als Familienmitglied. Und deshalb das Bedürfnis hatte, mit ihnen zu sprechen.“

Wie meistens, klang es sehr logisch, was Anna da sagte. Im Grunde war es auch nicht schlecht. Hieß es doch, dass Bella so viel und schnell lernte, weil sie ihn richtig mochte. Und sooo schlecht war ein IQ von 70 ja auch nicht.

Sie gingen noch ein Stück, als Anna plötzlich anhielt und Tom direkt in die Augen schaute: „Jetzt hätte ich aber auch mal eine Frage. Eine wissenschaftliche.“ „Äh, ja, klar. Welche denn?“ Tom konnte sich nicht vorstellen, was Anna ihn wissenschaftlich fragen könnte, dass sie nicht selbst schon wusste. „Als ich vorhin Sex mit den Bonobos hatte, hat dich das genauso gestört wie Bella, oder nicht? Obwohl wir keine Partner sind, nichts miteinander haben und ich in ein paar Tagen wieder weg bin?“

Damit hatte er nicht gerechnet. Tom war sich sicher, dass Anna sehen konnte, wie er gerade errötete. Natürlich hatte ihn das gestört. Er hätte King Louie erwürgen können. Und die anderen auch. Aber das würde er ihr doch nicht sagen. Und warum fragte sie das überhaupt? „Äh, nö. Natürlich nicht. Wie du sagst, sind wir ja nicht zusammen. Und du kannst natürlich tun, was du willst. Geht mich nichts an.“

Anna schaute ihn eindringlich an: „Ehrlich?“ Tom zögerte einen Moment. „Na, ja. Vielleicht doch ein bisschen.“ Bevor er weiter überlegen und einen Ausweg aus dieser peinlichen Befragung finden konnte, hakte Anna schon nach: „Bei allen gleich oder nicht?“

Ihre Penetranz war manchmal wirklich anstrengend. Aber was sollte er machen, sie hatte ihn ja schon am Haken. „Hmm. Ich denke, bei King Louie hat es mich am meisten gestört.“ „Wie damals, als Bella sich ihm angeboten hat?“ „Ja, äh. So ungefähr.“

„Interessant.“ Anna hatte wieder ihr wissenschaftliches Gesicht aufgesetzt, sagte aber nichts weiter.

Nachdem er ihr damit zumindest halbwegs ehrlich geantwortet hatte, wollte Tom nun aber auch wissen, warum sie die Frage gestellt hatte und seine Antwort interessant fand.

„Warum?“

Fast kam es ihm vor, als hätte Anna nur darauf gewartet, dass er die Frage stellte: „Na, ja. Eigentlich leben wir Menschen ja heute monogam. Mit einigen wenigen Ausnahmen wie mir selbst vielleicht.“ Sie musste bei diesen Worten selbst lächeln. „Das heißt, eigentlich sollte es uns nur stören, wenn der eigene Partner Geschlechtsverkehr mit anderen hat und dadurch die Vererbung unserer Gene gefährdet. Was die Nachbarn treiben und wer von denen wen schwängert, sollte uns dagegen ziemlich egal sein.“

„Ja, ist es doch auch.“ Tom hatte sich noch nie daran gestört, wer es mit wem trieb. Was war an der Erkenntnis also neu?

„Wir sind aber auch soziale Wesen, deren frühe Vorfahren selbst in Rudeln gelebt haben. Weil solche Gruppen immer auch Schutz und damit bessere Chancen für die Vererbung unserer eigenen Gene bedeuten. Soziale Gruppen leben dabei davon, dass sie sich von anderen abgrenzen und gegenseitig schützen. Egal ob Nationen, Parteien oder Fußballvereine. Es gibt immer uns und die anderen. Und im Zweifel sind wir immer für uns. Sonst funktioniert es nicht.“ „Ja, und was hat das mit meiner Antwort auf deine Frage zu tun?“ Tom fand, sie sollte jetzt bitte mal auf den Punkt kommen.

„Ist doch interessant: Wir sind kein Paar und kennen uns kaum. Und für die Vererbung deiner Gene bin ich ganz sicher genauso irrelevant wie irgendeine Frau auf der Straße. Aber wir haben uns gestern als Rudel definiert. Zumindest auf Zeit. Und schon bekommst du ein Störgefühl, wenn ich mit anderen Sex habe. Und ganz besonders, wenn das mit Befruchtungsabsicht geschieht. Genau wie Bella. Obwohl sie mich erst ein paar Stunden kennt. Das sind also ganz alte, starke Algorithmen aus unserer Stammesgeschichte, die da getriggert werden: Allein die Vorstellung, dass sie ein Rudel sind, löst bei Rudelmitgliedern einen Schutzmechanismus bezüglich der Vererbung der Rudelgene aus. Und das übrigens nur bei eigenen Weibchen, nicht bei Männchen, die Weibchen anderer Rudel begatten. Mich hat es kein bisschen gestört, als du Sex mit Elizabeth hattest. Und Bella auch nicht. Ist doch faszinierend, oder?“

„Ääääh.“ Tom musste überlegen, was Anna da genau gesagt hatte. Und fühlte sich dabei schon wieder wie ein Versuchskaninchen, das gerade seziert wurde. „Hast du gerade gesagt, weil wir zumindest virtuell ein Rudel sind, bin ich jetzt eifersüchtig? Weil noch viel archaischer Rudelaffe in mir steckt?“

Anna schaute nun wieder verschmitzt. „Ja, so ungefähr, denke ich. Und archaischer Rudelaffe klingt gut. Wissenschaftlich gesehen. Spricht ja dafür, dass du so ziemlich auf die gleichen sexuellen Reize reagierst wie Bonobo-Männchen. Was gut für unseren Versuch gleich ist.“

Damit marschierte sie wieder los Richtung Hütte, während Tom noch grübelte, als er hinter ihr herlief. Darüber, dass er tatsächlich Eifersucht empfand. Wegen Bella und wegen Anna. Und dass Anna ihn gerade geschickt dazu gebracht hatte, zuzugeben, dass er eifersüchtig war. Woraus sie gleich geschlussfolgert hat, dass noch viel Affe in ihm steckt.

Experimentelles Setup

In der Hütte angekommen, sagte Tom dann: „Anna, wenn wir gleich loslegen, musst du mir genau erklären, was ich tun soll. Bella ist ohnehin Dauerforschungsobjekt hier im Dschungel. Für mich ist es aber das erste Mal und ich muss mich erst daran gewöhnen. Natürlich kannst du mir auch immer sagen, wenn ich was falsch mache. Damit habe ich kein Problem.“ Er merkte, dass Anna selbst noch überlegen musste, wie sie das Experiment am besten organisierte. Es war für sie sicher auch das erste Mal, dass sie das so spontan machen musste.

„Äh, ja. Ok. Dann sollten du und Bella vielleicht als erstes Duschen. Gerüche sind ein wichtiger Faktor beim Sex und ihr wart heute am Futterplatz und am See und hattet auch schon Sex miteinander. Eine solche Geruchskombination ist natürlich schwer zu reproduzieren. Deshalb wäre es gut, wenn wir den Faktor Geruch bei den Experimenten neutralisieren könnten. Zumindest alle, die nicht eure eigenen Körpergerüche sind. Denn die sind schon wichtig beim Sex.“

„Verstehe. Kein Problem.“ Tom nahm Bella an der Hand und verschwand mit ihr im Bad, während Anna ihnen noch nachrief: „Und nicht zu viel Seife bitte. Vor allem bei Bella. Auch wenn sie es will. Sie soll schon noch nach Affe riechen und nicht nach Parfümerie.“

Das hätte sie gar nicht sagen müssen, denn Tom mochte inzwischen den animalischen Geruch, den Bella verströmte und fand ihn richtig erotisch. Als sie unter der Dusche deshalb wie üblich nach dem Shampoo griff, dessen Geruch sie so liebte, nahm Tom es ihr wieder ab. „Heute nicht Bella. Anna will, dass unser Sex gleich möglichst affentypisch ist. Weil sie das für ihre Forschung braucht. Deshalb dürfen wir auch nicht so sehr nach Zivilisation riechen.“

Tatsächlich versuchte Bella nun, ihn stattdessen von Sex unter der Dusche zu überzeugen, den sie mittlerweile wohl richtig mochte. Zumindest, solange das Wasser warm war. Und war eindeutig enttäuscht, als er auch das nicht wollte. Aber es zeigte Tom, dass sie auf jeden Fall in der richtigen Stimmung war. Er sowieso. Tom freute sich sogar richtig darauf, Anna zu zeigen, wie gut er sich inzwischen beim Sex kontrollieren konnte.

Weil er ebenfalls auf Seife verzichtete und sich nur mit Wasser abspülte, waren sie so schon nach wenigen Minuten wieder zurück im Wohnbereich. Bella nun mit leicht feuchtem, aber immer noch natürlich duftendem Fell.

Tom sah, dass Anna inzwischen schon einen Stuhl seitlich direkt vor das Bett gestellt hatte, auf dem bereits ihr Laptop bereitlag. Das sollte also wohl ihre Instruktorenposition sein.

„So, jetzt sind wir bereit. Wie sollen wir es machen?“ Tom stand, Bella an der Hand, neben dem Bett und schaute Anna an. „Nun, so viele Möglichkeiten haben wir ja nicht. Deswegen ist es am besten, ihr geht auf das Bett und ich setze mich hier auf den Stuhl, damit ich alles gut sehen und hören kann. Und du mich auch, wenn ich dir sage, was du machen sollst.“ Sie schaute ihn eindringlich an: „Oder was nicht.“ „Nein, keine Sorge. Habe ich doch gesagt: Ich mache nur das, was du mir befiehlst. Du bist die Chefin bei dem Experiment und ich nur Proband.“

Anna musste lächeln, als sie jetzt mit ihrer Erläuterung fortfuhr: „Ok. Sehr gut. Weil ich mir bestimmt nicht alles merken kann, tippe ich meine Beobachtungen dann gleich in den Laptop und überarbeite sie später. Das sollte dich also nicht ablenken.“

Als würde sie bereits ahnen, was kommt, war Bella inzwischen schon auf das Bett gesprungen. Anna war mit ihrer Einweisung jedoch noch nicht fertig, sondern wandte sich noch einmal an Tom. „Bitte denk dran: Wir wollen bei diesem Versuch überprüfen, über welche erogenen Zonen Bella verfügt und wie stark sie durch die jeweils stimuliert wird. Ich weiß zwar schon, dass sie fast die Gleichen hat wie ich, weil ich mit ihr geschlafen habe. Aber wissenschaftlich zählt das nicht. Dafür müssen wir das hier im Experiment noch einmal alles wiederholen und dokumentieren. Ok?“

„Ja, klar. Sag mir einfach, was ich tun soll.“ Tom fand es sogar gut, dass Anna die Vorarbeit gemacht hatte und ihn so gleich zu den richtigen Stellen lotsen konnte. „Und noch etwas: Erogene Zonen bei einer Frau sind nicht binär, sondern können je nach Kontext ganz unterschiedlich funktionieren.“

Sie schaute Tom wieder eindringlich an, als wollte sie ganz sichergehen, dass er ihr zuhörte und sie auch verstand.

„Manche werden erst zu erogenen Zonen, wenn ein bestimmter Erregungszustand erreicht ist oder sind dann stärker oder schwächer. So kann zum Beispiel die Berührung von Ohrläppchen, Füßen und Zehen sehr erotisch sein oder auch einfach nur kitzeln. Andere erogene Zonen, die bei niedriger Erregung stark wirken, gehen bei starker Erregung dafür eher unter, weil ihr Impuls neben den vielen anderen dann zu schwach ist, um noch durchzudringen. Wie eine Glocke, die sich alleine wunderschön anhört, die du aber nicht mehr hörst, wenn das Orchester loslegt. Oder du musst sie viel kräftiger schlagen. Aber nur, wenn sie es aushält.“

Sie hörte sich gerade wirklich an wie eine Professorin an der Uni. „Verstehe ich. Und du formulierst das echt schön. Ich meine, Glocke und so.“ Anna musste lächeln.

„Danke. Für uns heißt das, dass wir bestimmte erogene Zonen mehrfach bei unterschiedlichen Erregungszuständen und vielleicht auch mit unterschiedlicher Intensität stimulieren müssen, um zu sehen, wie sie jeweils wirken. Deswegen bitte genau das tun, was ich sage. Und nicht einfach selbst loslegen. Sonst werden die Ergebnisse verfälscht. Ok?“ „Du hast doch nicht etwa Angst, dass ich da zu forsch rangehe, weil Männer das immer so machen?“

Da Anna darauf nichts sagte, ergänzte er: „Ich verspreche dir, dass ich mich ganz auf Bella einstellen werde und es genau so mache, wie du es mir sagst. Keine Eigeninteressen, egal wie scharf ich bin. Ich bin quasi der Sexroboter, den du steuerst. Großes Ehrenwort.“ Wobei er die Hand wie zum Schwur hob.

Anna musste wieder schmunzeln: „Na, sehen wir mal, wie lange du das durchhältst. Die Empirie sagt da eindeutig was anderes. Meine zumindest.“ Sie schaute nun auf Bella, die sie beide schon ungeduldig von der Mitte des Bettes aus betrachtete.

„Dann können wir jetzt loslegen. Fürs Erste wäre es gut, wenn du Bella nur mit steigender Intensität küsst, gerne auch an Hals und Ohren. Und dann fängst du vielleicht vorsichtig an, ihre Brüste mit Hand und Mund zu stimulieren. Da ihr schon so oft miteinander geschlafen habt, wird sie sicher auch dich berühren und auf eine Kopulation hinarbeiten. Das solltest du aber möglichst ignorieren. Nach der Penetration ist ihre Empfindung nämlich komplett anders. Viel stärker auf den Unterleib fokussiert.“ „Jawohl, Frau Forschungsleiterin. Ist klar. Ignorieren. Und nicht penetrieren.“ Tom war sich sicher, dass es ihm Spaß machen und er viel lernen würde.

Er ging aufs Bett und legte sich zu Bella, die sofort ihre Arme um seinen Hals schlang und ihm einen Kuss auf den Mund drückte, während Anna auf dem Stuhl Platz nahm und den Laptop hochfuhr. Dass sie alles, was auf dem Bett passierte, genau beobachtete, schien Bella überhaupt nicht zu stören. Tom dagegen merkte, dass es doch anders war, als wenn er im Freien Sex mit Bella hatte. Weil Anna sich voll auf sie konzentrierte und ganz genau hinschaute. Irgendwie fühlte er sich deshalb wie bei einer praktischen Prüfung an der Uni.

Als Erstes löste er nun ganz sanft Bellas Arme von seinem Nacken und positionierte sie flach auf dem Bett. Nachdem sie ihn mittlerweile ganz gut kannte, schien Bella zu verstehen, worauf das hinauslief und blieb tatsächlich ruhig liegen. Nur ihre Augen waren vollkommen wach und erwartungsvoll.

Tom nahm nun seinen Zeigefinger und strich ihr damit ganz langsam und gefühlvoll über die Lippen, was ihr sehr zu gefallen schien. Dann nahm er noch den Mittelfinger dazu und berührte damit zusätzlich vorsichtig ihre Zungenspitze. Es war nicht zu übersehen, dass dies Bella erregte, denn sie fing an, immer wieder an seinen Fingern zu saugen oder zu knabbern.

Gleichzeitig merkte Tom aber auch, wie sie nach seinem Penis griff und anfing, ihn zu massieren. Obwohl sich das wirklich gut anfühlte, versuchte er es so gut wie möglich zu ignorieren, wie er es Anna versprochen hatte.

Dafür beugte er sich nun über Bella und strich statt mit dem Finger mit der Zunge langsam über ihre Lippen. So konnte er ihren schon schneller gehenden Atem spüren und dann auch, wie ihre Zunge anfing, mit seiner zu spielen. Immer wieder bewegte sie auch den Mund ein wenig, um seine Zunge einzusaugen und daran zu knabbern, während sie gleichzeitig den Griff um seinen Phallus verstärkte. Bella schien das also zu mögen und Tom stellte fest, dass er damit seine erste Lektion schon gelernt hatte.

Im Hintergrund hörte er dabei das Klackern der Tastatur, mit der Anna ihre Beobachtungen notierte. Wie sie gesagt hatte, legte er nun zusätzlich eine Hand auf Bellas Brust, die sich so viel kleiner anfühlte als die einer Frau. Trotzdem gewann ihre Brustwarze überraschend schnell an Größe, als er nun gefühlvoll mit den Fingern darüberstrich. Es war, als würde sie unter seiner Hand vor Lust wie eine Knospe sprießen. Was hieß, dass es Bella wohl gefiel, hier gestreichelt zu werden. Tom bedauerte richtig, diese für Bella offenbar so wunderbare Stelle bislang nicht ausreichend gewürdigt zu haben. Nur, weil ihre Brust nicht so attraktiv war.

Deshalb löste er seinen Mund jetzt von ihren Lippen, führte ihn nach unten und versenkte ihn auf ihrer inzwischen nicht nur ziemlich großen, sondern auch warmen Brustwarze. Erst streichelte er sie nur mit der Zunge, dann saugte er etwas und knabberte schließlich auch ganz zart an ihr.

Bella schien auch das zu mögen. Zu seiner Überraschung ließ sie nun sogar seinen Penis los und führte ihre Hand, zusammen mit der anderen zu seinem Kopf, um ihn etwas fester an sich zu pressen. Schon seine zweite Lektion und wahrscheinlich sogar eine ziemlich wichtige.

„Du machst das super. Jetzt die Innenseiten der Schenkel. Aber bitte ohne Schambereich, ja?“ Anna hatte sich etwas vorgebeugt, um ihm dies leise ins Ohr zu flüstern. Tom schaute kurz auf und glaubte dabei zu erkennen, dass ihr eigener Schambereich feucht glänzte. Aber dann war auch schon wieder der Laptop darüber.

Egal. Wie sie gesagt hatte, führte er seine rechte Hand nach unten und strich mit einem Finger langsam und ganz zart über die Innenseite von Bellas Oberschenkeln. Sofort stellte sie die Beine so breit, wie nur Affen es können, um ihm freien Zugang zu gewähren. Tom konnte ihre Schenkel dadurch problemlos vom Oberschenkel bis zur Leiste streicheln, vermied es aber, wie Anna gesagt hatte, noch weiter nach oben zu gehen. Obwohl er das Gefühl hatte, dass Bella genau das wirklich gern gehabt hätte.

Die hatte seinen Kopf jetzt wieder freigegeben und ihre Arme hinter ihrem eigenen verschränkt, als wollte sie ihm signalisieren, dass sie sich ihm ergeben hatte. Bereit, genommen zu werden. Mittlerweile konnte er auch bereits riechen, dass sie ziemlich feucht sein musste. Ohne dass Anna es ihm gesagt hatte, nur weil er das Gefühl hatte, dass es richtig war, fing Tom nun auch wieder an, Bella zärtlich zu küssen. An der passiven Weichheit ihrer Lippen konnte er erkennen, dass sie gerade nur noch genoss und auf den nächsten Lustreiz wartete, den er ihr bereiten würde.

„Den Damm. Aber ohne Vagina“, hörte er Anna jetzt leise über sich sagen und hätte schwören können, dass er dabei auch ihre Lüsternheit riechen konnte, die etwas anders roch als die von Bella.

Wie aufgetragen führte er seine Finger jetzt zu deren Damm, was sie mit einem Zucken des Beckens und einem kleinen Aufbäumen ihres Körpers quittierte. Das Zucken verstärkte sich noch, als er nun mit seinen Nägeln ganz langsam über ihre haarige und dennoch zarte Haut an dieser Stelle strich, die durch herablaufende Scheidenflüssigkeit schon richtig feucht war.

Weil Anna nur ‚Damm‘ gesagt hatte, stoppte er immer kurz vor dem Scheideneingang, woraufhin Bella ihm jedes Mal das Becken entgegendrückte. Daran und an ihren wieder fordernden Lippen merkte er, dass sie jetzt penetriert werden wollte und offenbar kaum mehr aushielt, dass er es nicht endlich tat.

Auch Anna schien das erkannt zu haben, denn sie flüsterte nun „Versuche nun bitte, ihren G-Punkt zu finden. Aber vermeide möglichst, die Klitoris zu berühren. Die würde sonst alles übertönen.“ Anders als die Klitoris gehörte der G-Punkt bislang eigentlich nicht zu Toms Repertoire. Aber natürlich hatte er schon davon gehört und wusste zumindest ungefähr, wo er zu finden sein müsste.

Als er deshalb nun seinen Mittelfinger zu Bellas klatschnassem Scheideneingang führte und ganz langsam in sie eindrang, konnte er förmlich spüren, wie die etwas entspannte. Das war eindeutig das Gefühl, das sie jetzt wollte. Bella atmete aus und drückte ihm gleichzeitig das Becken entgegen, im klaren Verlangen, dass er tiefer in sie gehen möge.

Ihre Scheide war so erregend warm und feucht, dass Tom ihr den Gefallen liebend gern getan hätte. Aber er hatte Anna versprochen, nur zu tun, was sie ihm auftrug. Und sie hatte eindeutig G-Punkt gesagt. Nur ganz langsam führte er seinen Finger deshalb tiefer und tastete dabei massierend Bellas Scheidenwand ab, um ihren Lustpunkt zu suchen. Die war inzwischen so erregt, dass sie ihr Becken dabei immer wieder hin und her bewegte, was es ihm gar nicht so leicht machte, systematisch zu suchen.

Dann aber glaubte er, den typischen kleinen Knubbel gefunden zu haben, und begann ihn erst ganz sanft, dann etwas fester zu massieren. Zunächst passierte überhaupt nichts. Doch dann fing Bella plötzlich an heftig zu atmen und auch kleine spitze Schreie auszustoßen. Kein Zweifel, er hatte die richtige Stelle gefunden. Angesichts von Bellas Reaktion war Tom sich sicher, sie hier auch zum Orgasmus bringen zu können.

Da an Küssen bei ihrer Erregung nicht zu denken war, hob er nun den Kopf und konnte sehen, dass Anna gerade mit rasendem Tempo auf dem Laptop schrieb, dabei aber die Beine übereinandergeschlagen hatte. Was zum Schreiben eigentlich nicht die praktischste Stellung war. Gleichzeitig rutschte sie sogar noch etwas auf dem Stuhl hin und her.

Als sie nun aufsah und bemerkte, dass Tom sie beobachtete, während er weiter Bellas G-Punkt bearbeitete, stellte sie die Beine aber sofort wieder flach und beugte sich vor: „Noch keinen Orgasmus bitte. Probier bitte vorher noch aus, ob der Muttermund erogen ist. Meine Finger waren zu kurz dafür. Aber sei vorsichtig, das kann ihr auch unangenehm sein.“

Obwohl es ihm wirklich leidtat, weil Bella wahrscheinlich kurz vor einem schönen Orgasmus stand, hörte Tom wie gewünscht auf, ihren G-Punkt zu stimulieren. Woraufhin sie unverzüglich ihre Augen öffnete und ihn überrascht, aber auch sichtlich unzufrieden anschaute.

Damit ihre Lust nicht komplett zusammenbrach, bewegte er seinen Finger nun langsam vor und zurück, und zwar genau in dem Tempo, von dem er schon wusste, dass sie es mochte. Bella schloss wieder die Augen und begann sofort, ihr Becken im gleichen Rhythmus zu bewegen.

Bei jeder dieser gemeinsamen Wellen schob Tom seinen Finger ein Stück tiefer in sie hinein, was sie jedes Mal mit einem leisen Stöhnen quittierte. Schnell war er so bei ihrem Muttermund, den er zwar schon häufig erfühlt, bislang aber noch nicht als erogene Zone gesehen und deshalb auch nicht weiter beachtet hatte.

„Bist du am Muttermund?“ Tom nickte.

Weil Anna gesagt hatte, dass es Bella auch unangenehm sein könnte, legte er die Fingerspitze ganz vorsichtig darauf und begann dann, ihn ganz sanft zu streicheln. Bella schien das jedoch zu gefallen, denn sie machte sich ganz weich, spreizte Arme und Beine ganz weit und schien sich nur noch auf seine intimen Berührungen tief in ihrem Innersten zu konzentrieren.

„Versuch bitte jetzt mal, ein Stück einzudringen. Aber gaaaanz vorsichtig. Wenn es nicht geht, lassen wir es.“

Tom erhöhte den Druck seiner Massage erst ein wenig, dann etwas mehr und konnte auf einmal spüren, wie sich das winzige Löchlein in der Mitte des Muttermunds tatsächlich etwas öffnete. Das hieß, Bella öffnete ihm gerade den Zugang zu ihrem Allerheiligsten, ihrer Gebärmutter. Das hatte er noch nie erlebt. Aber er hatte ja auch noch nie einen Muttermund massiert.

Inzwischen war der so weit geweitet, dass Toms Finger sogar ein Stück in ihre Zervix hineinglitt, die seinen Finger nun eng umschloss. Das war also Bellas Tunnel zur Fruchtbarkeit, durch den die Spermien hindurchgingen und als Babys wieder zurückkamen, schoss es ihm durch den Kopf. Und sie hatte kein Problem damit, dass er ihn öffnete. Es gefiel ihr sogar. Auf einmal hatte er richtig Lust, sie zu begatten, wollte seine Spermien hier durchschicken, mit Bella verschmelzen und neues Leben schaffen.

Auch für Bella war es sicher ein neues Gefühl, dass jemand durch dieses besondere Tor in sie eindrang. Dennoch sträubte sie sich nicht dagegen, dass Tom damit diese letzte Schutzbarriere ihrer Fruchtbarkeit durchbrach. Im Gegenteil schien sie es sogar zu genießen, denn sie stieß nun wieder wohlige, fast gurrende Laute aus. Sie musste also wirklich viel Vertrauen zu ihm haben.

An ihrem Stöhnen merkte Tom, wie ihre Erregung schnell weiter stieg. Bella stand wohl ganz kurz vor einem mächtigen Orgasmus, während er gleichzeitig spürte, dass auch ihre Zervix scheinbar gerade anfing, um seinen Finger herum zu pumpen, wie es sonst ihre Scheide tat.

„Ok, ich denke, das reicht. Vielen Dank.“ Es war Annas leise Stimme, die ihn aus seinen Gedanken riss. Er schaute auf und sah, dass sie inzwischen bereits wieder aufgestanden war. Deshalb konnte er auch den großen dunklen Fleck sehen, den sie auf dem Stuhl hinterlassen hatte.

„Versuch beendet?“

„Versuch beendet.“

Tom hatte seinen Finger noch nicht aus Bella herausgezogen. Eigentlich wollte er das auch nicht. Bella genoss es gerade so sehr und auch er fühlte sich ihr gerade so nah. Aber er hatte Anna versprochen, alles zu tun, was sie sagte.

Also zog er seinen Finger aus der Zervix, streichelte noch ein paar Mal über den Muttermund, diese Zauberöffnung zu ihrer Weiblichkeit, die sie gerade für ihn geöffnet hatte, und zog ihn dann ganz heraus. Sofort öffnete Bella die Augen und blickte ihn überrascht, aber auch verständnislos an. Tom wusste sofort, dass er einen Fehler gemacht hatte. Er konnte Bella nicht erst auf solche Höhen der Lust bringen und sie dann einfach wieder runterfallen lassen. Für sie war das kein Versuch, den man abbrach und sie kein Versuchsobjekt. Sie war sein Weibchen und machte gerade Liebe mit ihm.

Tom beugte sich vor, drückte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen und sagte leise „Tut mir echt leid.“

Dann beugte er sich wieder über sie, woraufhin sie ihm sofort die Beine weit öffnete, und führte seinen immer noch vor Lust schier berstenden Penis in sie hinein. Der Versuch war ja vorbei, und damit war er wieder frei, selbst zu entscheiden, was er tat.

Während er in Bella eindrang, hatte er das sichere Gefühl, dass er sie noch nie so feucht, warm und willig erlebt hatte. Auch ihr Blick schien eindeutig zu sagen: „Na, endlich.“ Ohne Zweifel wollte sie ihre echte, fleischliche Vereinigung gerade genauso brennend wie er.

Den Blick immer auf ihre schon etwas verschleierten Augen gerichtet, drang er immer weiter in sie ein, bis er den scheinbar noch etwas geöffneten Muttermund an seiner Penisspitze zu spüren glaubte. Was für ein Gefühl, jetzt wo er wusste, wie es war, wenn man in ihn eindrang. Und dass er wahrscheinlich gerade noch ein Stück offen stand. Für ihn und seine Spermien.

Wie automatisch fingen er und Bella nun an, ihre Becken rhythmisch immer schneller zu bewegen, bis Tom das Gefühl hatte, sein Körper wäre ein Dampfkessel, der nur noch explodieren wollte.

Da bäumte sich Bella auch schon auf und schrie ihre Lust hinaus, während ihre Scheide fordernd fest an seinen Penis klopfte. Sie wollte seinen Samen. Jetzt. Tom presste sich fest in Bella hinein und explodierte förmlich, wobei in seinem Kopf sofort das aufregende Bild erschien, sein Sperma direkt durch ihren geöffneten Muttermund in ihre Gebärmutter zu schießen.

„Jaaaaaaaaaaahhhhhhh, jaaaaaaahhhhhhh, jaaaaaaaahhhhhhhhh!“

Wahrscheinlich hatte er bei einem Orgasmus noch nie so gebrüllt und sich danach auch noch nie so erschöpft gefühlt, wie jetzt, als er auf Bellas Körper zusammensank. Nach ihrem Gesicht zu urteilen, das ganz dicht vor seinem war, war es aber auch für sie eine neue, doch zweifellos wunderbare Erfahrung gewesen. Tom konnte gar nicht anders, als sie zu umarmen und seinen Mund fest auf ihren zu drücken. Er wollte gerade eins mit ihr sein, wie wohl auch sie mit ihm. Denn auch Bella schlang ihre Arme und Beine fest um seinen Körper, um ihm möglichst nahe zu sein.

So blieben sie eine ganze Weile, dann gaben sie einander wieder frei und Tom setzte sich auf.

„Das hast du wirklich gut gemacht.“ Tom drehte den Kopf und sah Anna, die ihn richtig freundlich anschaute. Einen Moment lang hatte er sie in der Tat vergessen, aber nun freute er sich über das Lob. Sie saß wieder auf dem Stuhl, hatte ihn nur etwas zurück gerückt und auch den Laptop nicht mehr auf dem Schoß.

„Tatsächlich?“ Tom war etwas unsicher, ob sie das vielleicht nur ironisch meinte. „Ja, war perfekt. Der Schluss war nicht im Plan, aber ich verstehe, dass ihr beide da Druck ablassen musstet.“ Sie machte eine kurze Pause: „Weil du vorher wirklich nicht schlecht warst.“ „Ehrlich?“ Tom war sich immer noch nicht sicher, ob das tatsächlich ein Lob war. „Ja, ehrlich. Ich denke, jede Frau wäre froh, einen so geduldigen und einfühlsamen Liebhaber zu haben. Ich habe Bella echt beneidet. Hätte ich nicht geglaubt, bei dir.“ „Du wirst wahrscheinlich nicht glauben, dass mir noch nie eine Frau gesagt hat, dass ich ein guter Liebhaber bin?“ „Doch, das glaube ich ohne jeden Zweifel. Aber wir erkennen zumindest, du hast ein bisschen Potenzial.“ „Danke. Man sieht, du und Bella machen mich eindeutig zu einem besseren Menschen.“

Anna musste schmunzeln. „Dafür sind wir Frauen da. Ob bei Kindern oder verkorksten Männern.“ Sie lächelte ihn verschmitzt an. „Und ich kann dir sagen, es hat mir richtig Spaß gemacht, dass du genau das getan hast, was ich wollte. Das wünscht sich jede Frau in ihren Träumen.“

Da war sie also wieder, die Bitch in ihr. Aber irgendwie fand Tom es auch schön, wie sie es sagte.

„Und hilft dir das jetzt auch bei deiner Forschung?“ „Auf jeden Fall, obwohl das Ergebnis etwas irritierend war.“ „Irritierend? Wieso das?“ Tom überlegte, ob er vielleicht doch etwas falsch gemacht hatte?

„Bella scheint über die gleichen erogenen Zonen zu verfügen wie eine menschliche Frau. Und reagiert auch sehr ähnlich darauf. Man konnte genau merken, dass ihr die gefühlvolle Stimulation richtig gut gefallen hat. Trotzdem ist der Sex zwischen Bonobo-Männchen und -Weibchen in der Regel voll auf die Kopulation und die Befruchtung ausgerichtet. Keine Zärtlichkeiten, kein erotisches Vorspiel. Das gibt es höchstens zwischen den Weibchen unter sich. Da stellt sich doch die Frage, wozu die erotischen Zonen bei Bonobo-Weibchen dann dienen bzw. warum die Evolution nicht darauf verzichtet hat.“

Die Aussage beruhigte Tom, denn sie zeigte, dass er es bei Bella eindeutig besser machen konnte als die Bonobo-Männchen. Aber auch, dass Anna schon wieder voll im Forschungsmodus war.

Nachlese

Während Tom nun ins Bad ging, um noch einmal zu duschen, weil er doch ziemlich ins Schwitzen geraten war, begann Anna damit, das Abendessen vorzubereiten.

Gerade als Tom die Dusche aufdrehen wollte, fiel ihm ein, dass er Anna vielleicht fragen sollte, ob Bella mitduschen sollte? Damit sie wieder ‚neutral roch‘, falls sie heute noch einen Versuch machen würden. Er ging zurück zur Tür und hatte sie gerade erst einen Spalt geöffnet, als er Annas Stimme hörte, wie sie wohl mit Bella sprach.

„Du weißt schon, dass du es bei deiner Rudelwahl verdammt gut getroffen hast. Tom ist zwar schräg, aber auch irgendwie nett. Er sieht ziemlich gut aus und du bist ihm wirklich wichtig. Und im Bett ist er dank dir mittlerweile auch ganz ok. Er scheint also durchaus lernfähig zu sein. Und dass er ein Streuner ist, der wahrscheinlich sein Leben lang arm bleiben wird, kann dir hier im Dschungel ja egal sein. Du brauchst schließlich sowieso kein Haus und keine Schulbildung für die Kinder.“

Tom schloss die Tür ganz leise wieder. Er fand, er hatte genug gehört und Anna musste ja nicht wissen, dass er das mitbekommen hatte. Mit Bella duschen konnte er später auch noch.

Während das warme Wasser über ihn lief, war er dann aber so fröhlich, dass er hätte singen können.

Sekundäre erotische Zonen

Als er ein paar Minuten später wieder aus dem Bad kam, hatte Anna das Abendessen schon fertig und Tom stellte fest, wie schön es war, wenn jemand sich um einen kümmerte, weil er ihn mochte. Und nicht nur, weil er dafür bezahlt wurde. Der schlichte Tisch in der kargen Hütte wirkte richtig einladend und man merkte, dass Anna ihn mit Bedacht gedeckt hatte, damit es gemütlich war. Das hatte er noch nie hinbekommen.

Nachdem sie beide sich gesetzt hatten, verließ auch Bella das Bett und stieg wieder auf Annas Schoß. Anders als sonst legte sie heute jedoch sofort die Arme um ihren Hals und schmiegte sich, den Kopf auf ihrer Schulter, ganz eng an sie. Was Anna ziemlich überraschte: „Was hat sie denn? Sie hat doch gerade wirklich genug Zuwendung bekommen.“ „Wenn ich das richtig verstehe, glaubt sie, DU bist im Rudel Moment die, die nicht genug Zuwendung bekommt. Und deshalb möchte sie dir zeigen, dass sie dich mag.“

Tom sah, wie Annas Augen etwas feucht wurden. „Das ist ja total lieb von ihr.“ Anna nahm Bellas Kopf in beide Hände und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Dann legte sie einen Arm um sie und begann, sie mit der freien Hand zu füttern, woraufhin Bella sofort anfing, ihr ebenfalls Fruchtstücke in den Mund zu stecken.

Tom war gar nicht so traurig, dass er bei der gegenseitigen Fütterung damit heute außen vor blieb, denn er wollte Anna sowieso noch einige Dinge fragen, die ihn brennend interessierten. Und dafür war das Essen kein schlechter Moment, weil es viel beiläufiger wirkte. „Woher wusstest du eigentlich, in welcher Reihenfolge Bella die Stimulation ihrer erogenen Zonen am liebsten hat? Gibt es da eine Regel?“

Anna musste für die Antwort einen Moment abpassen, in dem Bella ihr gerade nichts in den Mund steckte.

„Wusste ich nicht. Und es gibt auch keine allgemeingültige Regel, weil jede Frau da anders ist. Ich habe es deshalb einfach so gemacht, wie ich es selbst gern gehabt hätte. Und voilà: So viel scheint der evolutorische Unterschied zwischen ihr und mir gar nicht auszumachen.“

„Und das mit dem Muttermund? Davon hatte ich noch nie gehört. Dabei hatte ich das Gefühl, wenn ich noch ein wenig weitergemacht hätte, hätte sie sogar einen richtig schönen Orgasmus bekommen.“

Anna musste wieder eine Fütterungspause abwarten.

„Stimmt. Zervix-Orgasmen sind bei Frauen sogar besonders schön. Aber welche Frau sagt ihrem Partner schon ‚Übrigens, ich mag es auch, wenn du meinen Muttermund massierst?´“

Da hatte sie sicher recht. Tom konnte sich so etwas auch nicht vorstellen. Immerhin wusste er jetzt aber, dass sowohl Bella als auch Anna es mochten. Und sie war offensichtlich sogar bereit, davon zu erzählen: „Ich habe auch erst von meiner Partnerin mit der Frauenpraxis gelernt, wie schön das sein kann. Sie hat mir auch erklärt, dass es daran liegt, dass durch die Zervix wahnsinnig viele Nerven verlaufen. Außerdem lässt sie dann eine Droge ausschütten, die dich total von der Welt abkoppelt und voll auf deinen Körper und deine Gefühle konzentrieren lässt. Ist eigentlich für die Mutter bei der Geburt gedacht, beim Sex aber auch wahnsinnig toll. Gerade weil sie diese starken Effekte hat, mögen viele Frauen es aber auch nicht, wenn die Zervix berührt wird. Ist also ganz individuell und sicher auch eine Trainingsfrage.“

Viele Nerven, Glücksdroge. Jetzt verstand Tom Bellas Reaktion und warum sie wie im Rausch wirkte.

„Und warum hast du den Versuch dann abgebrochen? Wir hatten doch offenbar einen guten Lauf und so ein Zervix-Orgasmus wäre doch schön für sie gewesen.“

Anna schluckte schnell herunter.

„Eben deshalb habe ich abgebrochen. Wenn Bella wüsste, dass sie so einen schönen Lustpunkt mitten im Körper hat, würde sie das immer wiederholen wollen. Aber mit wem denn? Da denkt doch kein Affenmännchen dran. Dann hätte sie sich vielleicht selbst den Finger reingesteckt. Oder etwas anderes. Und das ist im Urwald echt gefährlich.“

Das verstand Tom sogar. Anna hatte wohl aber noch einen zweiten, egoistischeren Grund.

„Außerdem ist ein Zervix-Orgasmus zwar schön, hat aber wenig mit Paarung zu tun, weil er in der Regel nicht vom Penis ausgelöst werden kann. Es gibt da zwar so ein paar Geschichten über lange, dünne Penisse. Aber die glaube ich nicht. Wenn Bella dich also drängen sollte, sie zu einem Zervix-Orgasmus zu bringen, musst du das immer mit den Fingern machen. Und das hat nichts mit meiner Forschung zu tun. Da brauche ich den koitalen Orgasmus mit Samenerguss und all den erogenen Zonen, die als kleine Wegweiser genau dahin führen. Die sind für mich viel spannender.“

Tom hatte fast vergessen, dass Anna nicht seine Beraterin in Sexualfragen war, sondern er ihr Forschungsobjekt. Aber er konnte ja trotzdem weiter versuchen, etwas zu lernen. „Und welche Wegweiser wären das so?“ „Na, zum Beispiel Hände, Füße, seitlicher Hals, Nacken, Schulter, Ohrläppchen. Manche hast du ja gerade schon ausprobiert. Das sind aber alles eher sekundäre erogene Zonen und sie funktionieren auch nicht immer.“

Als sie Toms fragenden Blick sah, ergänzte sie: „Wenn eine Frau einen Mann an seinem Schwanz packt, findet der das immer erotisch, weil es seine stärkste erogene Zone ist. Wenn du einer Frau am Ohrläppchen knabberst, kann das dagegen erotisch oder auch nur kitzlig sein. Das kommt auf den Kontext und ihre Stimmung an. Deshalb nur sekundäre erotische Zone.“

Tom erinnerte sich daran, was Anna am Morgen in der Dusche mit ihm gemacht hatte, und musste ihr recht geben. „Und welche probieren wir noch aus?“ Tom fand wirklich, dass Anna ihn gerade zu einem besseren Liebhaber machte. „Nun, manche Frauen mögen noch die Achselhöhlen, viele den Po.“

„Den Po?“ Tatsächlich hatte Tom das schon ein paar Mal praktiziert und es auch gar nicht schlecht gefunden. Aber das war schon verdammt intim und er konnte sich nicht vorstellen, das hier vor Anna mit Bella zu machen. Überhaupt nicht. „Bei vielen Frauen ist der Po eine primäre erotische Zone. Und auch Bonobos werden regelmäßig beim Analverkehr beobachtet. Weibchen bieten ihn dabei den Männchen sogar aktiv an. Da das ganz sicher nicht zur Befruchtung führt, stellt sich natürlich die Frage, warum? Wollen sie damit bewusst eine Schwängerung verhindern, ohne das Männchen zu frustrieren? Oder gibt es Lustgefühle, die sie dazu bringen? Weiß bislang keiner.“

Tom verstand Annas wissenschaftliches Interesse, aber trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, das hier vor ihr mit Bella auszuprobieren. „Du musst sie natürlich nicht penetrieren. Das ginge bei deiner Penisgröße sowieso nicht, ohne Bella zu verletzen. Und innen gibt es ohnehin keine Lustbereiche. Aber du könntest sie ein wenig streicheln und den Sphinkter massieren. Da sitzen nämlich die meisten Nerven.“

„Sphinkter?“ „Schließmuskel.“

Tom überlegte kurz, dann sagte er: „Ok. Ich denke, das kriege ich hin. Wollen wir das heute Abend noch machen?“

Anna schaute auf Bella, die immer noch angeschmiegt in ihren Armen lag.

„Ich bin mir nicht so sicher, ob Bella für noch einen Versuch in der Stimmung ist. Sie ist so schmusig.“ „Ach, Lust auf Sex hat sie immer. Und wenn sie gerade nicht empfänglich für deine Tests ist, brechen wir halt ab. Aber wenn du morgen wieder zu King Louie und den anderen willst, fehlt uns sonst vielleicht die Zeit.“ Tom hatte Sorge, dass Anna wieder abreiste, bevor er ausreichend viel von ihr gelernt hatte.

Das war wohl ein Argument, dass sie überzeugte. Da sie ohnehin mit dem Essen fertig waren, räumten sie schnell den Tisch auf, stellten den Küchenstuhl wieder an das Bett und nahmen ihre Plätze ein. Bella hatte sich diesmal allerdings nicht hingelegt, sondern blieb sitzen und schaute dabei unablässig Anna an.

„So, womit fangen wir an?“ „Vielleicht versuchst du mal, sie ganz vorsichtig an Hals und Ohr zu necken.“

Tom begann, Bella vorsichtig auf Schulter und Hals zu küssen und berührte mit den Lippen auch immer wieder sanft ihr Ohr. Das schien ihr durchaus zu gefallen, dennoch blieb sie ruhig sitzen und nahm ihren Blick nicht von Anna. Die schien dabei freilich etwas ratlos.

„Komisch. Sie lehnt es nicht ab. Aber wenn es sie sexuell erregen würde, würde sie sich auf dich konzentrieren und nicht auf mich. Und auch aktiver werden. Vielleicht massierst du ihr mal sanft die Füße. Das sollte ihre Aufmerksamkeit viel stärker auf dich lenken.“

Tom setzte sich vor Bella, nahm einen ihrer kräftigen Füße in die Hand und begann, ihn zu massieren. Tatsächlich wandte Bella sich ihm auch sofort zu. Anstatt sexuelle Erregung zeigte sie jedoch ihre Zähne und fing herzhaft an zu lachen. Ganz offensichtlich empfand sie Toms Berührungen nicht als erotisch, sondern als kitzlig.

Weil sie dies Spiel mittlerweile schon öfter gespielt hatten, sprang sie daher nun auf ihn zu und fing ihrerseits an, Tom an allen möglichen Körperteilen zu kitzeln, sodass der vor Lachen laut aufschrie. Wobei er wusste, wie das ausgehen würde, denn im Kitzeln hatte er bislang noch nie gegen Bella gewonnen.

„Anna, du musst mir helfen. Die kitzelt mich tot, ich kenne das.“ Anna war durch das Bild, das sich ihr bot, zwar sehr amüsiert, wollte aber ganz offensichtlich nicht mitmachen. „Nee. Ich bin hier nur die Beobachterin. Du musst schon selber sehen, wie du da wieder rauskommst.“ „Du hast mir das eingebrockt, also musst du mir auch helfen.“

Mit einem Griff packte Tom Annas Handgelenk und zog sie zu sich und Bella aufs Bett. Die war begeistert, dass Anna nun auch an dem Spiel teilnahm und stürzte sich sofort auf sie. Da Anna wohl ebenfalls überaus kitzlig war, fing sie sofort laut an zu lachen und zu kreischen. Dazwischen schrie sie auch immer wieder „Tom, hilf mir, hilf mir.“

„Ach, auf einmal.“ Tom stürzte sich zwischen die beiden, machte dabei aber keinen Unterschied, wen von beiden er kitzelte. Da sie nun zu zweit waren, gewann Bella allerdings nicht so sehr die Oberhand wie sonst und nach fünf Minuten lagen sie alle drei heftig atmend nebeneinander auf dem Bett.

„Ich kann nicht mehr.“ Annas Stimme war kaum zu hören, so sehr war sie außer Atem. „Aber schön war’s.“ Sie streichelte Bella zärtlich über den Kopf. „Ich wusste gar nicht, dass du so temperamentvoll sein kannst.“

Bella legte sich daraufhin breitbeinig auf Annas Bauch und Brust, rieb erst ihr Gesicht an ihrem und begann dann, Anna sanft zu küssen. Zweifellos fand sie, dass Anna im Rudel heute nicht die ihr zustehende Liebe bekommen hatte.

Damit sie nicht herunterrutschte, legte Anna unwillkürlich ihre Hände auf Bellas Po, schien mit deren Gewicht aber sonst keine Probleme zu haben. Eine Weile schmusten die beiden nur so. Dann merkte Tom, wie Annas Hände über Bellas Damm zu streichen begannen, den sie in der Position gut erreichen konnte, weil die ein ganzes Stück kleiner war als sie selbst.

Bella schien das zu gefallen, denn ihre Küsse wurden nun etwas heftiger und auch ihr Körper lag nicht mehr so ruhig auf Anna wie zuvor. Diese Unruhe verstärkte sich noch, als Anna nun mit der einen Hand begann, Bellas Scheideneingang zu streicheln und mit der anderen ihren Po. Sie wollte also offenbar selbst ausprobieren, ob er eine erogene Zone war.

Wie schon als sie ihn anleitete, schien sie dabei ein gutes Gespür für das zu haben, was Bella mochte. Jedenfalls konnte Tom mittlerweile genau erkennen und auch schon riechen, dass sie feucht wurde. Weil ihm die Beobachtung so leichter fiel, wechselte er schnell auf den Küchenstuhl, der noch neben dem Bett stand, und fand das auch nicht verwerflich. Anna hatte ihn und Bella schließlich auch von hier beobachtet. Deshalb war es ihm auch nicht peinlich, dass seine eigene Erregung nun gut sichtbar war. Die beiden beachteten ihn ja gerade sowieso nicht.

Anna hatte mittlerweile einen Mittelfinger ein Stück in Bellas Scheide versenkt, hielt ihn dort aber anschließend ganz still. Dafür bewegte sie den anderen nun mit kreisenden Bewegungen langsam auf Bellas vergleichsweise große Rosette zu.

Als sie sie erreichte, zuckte Bella merklich. Da sie gleichzeitig ihren Mund fester auf Annas presste, war sich Tom jedoch sicher, dass es sich um ein Lustzucken handelte und ihr nicht unangenehm war.

Anna schien das genauso zu interpretieren, denn ihr Finger wanderte kreisend weiter in das Zentrum der Rosette. Weil Bella gleichzeitig begann, ihre Klitoris an Annas Unterleib zu reiben, bestand kein Zweifel, dass sie das als erotisch empfand.

Anna hatte ihr Löchlein nun erreicht, drückte die Fingerkuppe darauf, und begann es leicht zu massieren. Sofort erhöhte Bella das Tempo ihres Rubbelns, wie sie jetzt auch schneller atmete und leise Lustschreie ausstieß.

Anna begann gerade, ihren Finger in der Scheide etwas kreisen zu lassen, als Tom sah, wie der am Sphinkter in Bella versank. Offensichtlich hatte sie ihn entspannt, um Anna auch hier Zutritt zu gewähren. Die Szene wirkte so unglaublich innig und intensiv, dass Tom den Blick keine Sekunde abwenden konnte. Anna hatte tatsächlich gerade bewiesen, dass das bei Bonobos eine erogene Zone war. Und Bella hatte ihr an dieser sehr intimen Stelle sogar Zutritt gewährt, damit sie ihr dort Lust bereitete.

Dadurch, dass Bella sich so heftig an Anna rieb und dann auch aufbäumte, rutschte der Finger nun sogar noch ein Stück tiefer, während Bella ihre schrillen Lustschreie ausstieß. Die gleichzeitige Stimulation von Klitoris, Scheide und Sphinkter hatten sie wohl über den Punkt kommen lassen. Kein Wunder, wenn es alle drei primäre erogene Zonen waren.

Kurz darauf lag Bella wieder ganz ruhig auf Anna und küsste sie zärtlich. Diesmal jedoch eher schmusend dankend, als erotisch fordernd. Da auch Anna das zu genießen schien, hatte er den Eindruck, dass die beiden durch diese gemeinsame Überschreitung eines körperlichen Tabus gerade auch ein ganz besonderes Niveau an Intimität und Vertrautheit erreicht hatten, und beneidete sie richtig darum.

Eigentlich hatte er erwartet, dass es damit vorbei sei, als Bella sich plötzlich aufstützte, umdrehte und dann ihre Hand zwischen Annas Beine schob. Sofort machte die sie etwas breiter, sodass Bella ihren Kopf dazwischen versenken konnte und begann, über Annas Klitoris zu lecken. Die hatte wohl auch erst nicht gewusst, was Bella wollte, stellte ihre Beine nun aber widerstandslos etwas breiter und zog sie auch etwas an, um Bella besseren Zugang zu gewähren.

Den nutzte die sofort, um mit der Zunge nun auch über Annas Schamlippen, Scheide und Damm zu streichen. Tom konnte sehen, wie erst Annas Wangen sich röteten und sie dann Bella mit den Händen etwas zu sich zog, bis sie sich so über sie kniete, dass Annas Kopf zwischen Bellas Beinen war und sie dort ihre Zunge ebenfalls in ihrem Körper versenken konnte. Eindeutig war Anna gerade nicht mehr die nüchterne Forscherin, die Bella beobachtete und analysierte, sondern nur noch eine junge Frau, die das Liebesspiel mit ihr hemmungslos genoss.

Jede körperliche Grenze und jedes Tabu zwischen beiden schien jetzt gefallen. Es ging nur noch darum, die andere zu schmecken, zu riechen und ihr gutzutun. Wie entfesselt ließen sie ihre Zungen zwischen Klitoris und Anus der anderen wandern, versenkten sie immer wieder tief in deren Lustlöchlein oder knabberten oder saugten an ihr. Daran, wie offen sie dabei einander ihre Becken darboten und entgegendrückten, war zu erkennen, dass sie sich ihre Körper gerade uneingeschränkt und bedingungslos anvertrauten. In dem Wissen, dass die andere genau wusste, was sie damit zu tun hatte. Es war fast, als würden sie miteinander verschmelzen. Was sicher daran lag, dass die eine genau wusste und nachempfinden konnte, was die andere empfand.

Tom bedauerte richtig, dass er einer Frau wahrscheinlich niemals so nahe kommen, mit ihr tatsächlich so eins sein könnte, wie die beiden auf dem Bett vor ihm gerade. Auch wenn sie ihn eindringen ließen, würden sie ihm ihren Körper bestimmt nicht so bedingungslos und uneingeschränkt öffnen, wie Anna und Bella es eben füreinander taten.

In dem Moment drückte Anna ihr Becken nach oben, warf den Kopf in den Nacken und schrie ihre ganze aufgestaute Lust in einem gigantischen Orgasmus heraus: „Jaaaaaaaahhhhhhhhhh!“ Weil Bella dennoch nicht nachließ und Anna wohl wirklich viel Lust aufgestaut hatte, folgten diesem noch zwei weitere, kleinere. Dann lag sie leise wimmernd, aber glücklich auf dem Rücken. Bella kuschelte sich nun seitlich an sie und Anna begann, zärtlich ihr Fell am Rücken zu kraulen.

Erst jetzt merkte sie, dass Tom sie immer noch beobachtete. Und sicher auch, dass er dabei weiterhin eine starke Erektion hatte. Was sie jedoch beides nicht zu stören schien. „Das war unglaublich. Selbst mit meiner Arztfreundin habe ich sowas noch nie erlebt. Und die kannte sich echt gut aus. Es war, als wüsste Bella immer ganz genau, was ich gerade wollte und brauchte.“ „Du hast ja vorhin schon gesagt, ihr seid auf einer Wellenlänge.“ „Ja, das sind wir wirklich. Echt unglaublich. Sie scheint tatsächlich ganz ähnlich zu empfinden wie ich.“ Anna gab Bella einen Kuss auf ihren Kopf. „Und das mit dem Po muss ich jetzt wohl auch nicht mehr klären, oder?“

Anna schaute ihn an und lächelte.

„Nee, musst du nicht. Ich denke, das war absolut eindeutig. Obwohl ich gerade ebenso eindeutig nicht objektiv und auch nicht immer klar war. Deshalb kann ich das eigentlich auch nicht als objektives Forschungsergebnis werten.“ Sie gab Bella noch einen Kuss auf den Kopf und schaute sie dann an, wobei auf ihrem Gesicht eine ungewöhnliche Mischung aus Zuneigung und Betrübnis war. Tom beobachtete sie einen Moment, dann fragte er: „Ist irgendetwas nicht in Ordnung? Kann ich was machen?“

Anna schaute ihm jetzt genau in die Augen, doch schien ihr Blick woanders zu sein. Einen Moment sagte sie nichts und dann, völlig ansatzlos: „Ich habe Bella richtig, richtig gern.“ „Aber das ist doch schön. Sie ist doch auch wirklich ein Schatz. Deswegen mag ich sie ja so.“ Anna drehte den Kopf wieder zu Bella: „Mit Bella fühle ich eine Verbundenheit, wie ich sie mit einem Menschen noch nie hatte. Es ist, als würde ihr Wesen meines perfekt ergänzen. Ich hätte sie am liebsten immer um mich, um sie anfassen und umarmen zu können, wann immer ich will. Und wenn ich dann daran denke, dass sie in ein paar Monaten ganz alleine und hilflos ohne Rudel und Zuhause sein wird, könnte ich sofort anfangen zu heulen.“

Jetzt verstand Tom die Betrübtheit in ihrem Blick. Schließlich bereitete die Zukunft von Bella ihm ja auch großes Kopfzerbrechen. Trotzdem glaubte er, Anna etwas Tröstendes sagen zu müssen. „Ich arbeite doch an einer Lösung. Und wenn ich so schnell keine finde, bleibe ich halt noch ein bisschen länger hier.“

Anna musste bei diesen Worten lächeln, ihr Blick war aber jetzt schon fast mitleidig.

„Du bist süß, Tom. Aber wirklich ein Träumer und Fantast. Irgendwann wirst du dich jedoch den Realitäten des Lebens stellen müssen. Du kannst Bella weder irgendwohin mitnehmen noch ewig in dieser Hütte leben, Früchte essen und mit Quellwasser duschen. Und auch dein Erbe ist irgendwann mal weg. Dann wirst du mit dir selbst genug zu tun haben.“

Tom konnte sehen, wie Annas Augen feucht wurden. „Ich bin echt Weltmeisterin im Aufbauen von aussichtslosen Beziehungen, die mich nur traurig machen.“

Er wollte sie gerne trösten, wusste jedoch nicht, was er sagen sollte. Jetzt sprang Anna aber auch plötzlich auf und lief ins Bad. Wahrscheinlich, weil sie nicht vor Tom weinen wollte. Der fühlte sich gerade komplett hilflos. Gerne hätte er Anna einfach in den Arm genommen, war sich aber nicht sicher, ob die das jetzt wollte.

Da sah er, wie auch Bella sich erhob, langsam zur Badtür ging und sie öffnete. Anna ließ sie auch tatsächlich ein, schloss die Tür dann aber sofort wieder. Tom hatte keine Ahnung, was die beiden jetzt darin taten. Weil er nichts hörte, stellte er sich aber vor, dass sie sich einfach umarmten und trösteten, wie er es eigentlich auch gern getan hätte.

Da es mittlerweile schon allmählich dunkel wurde, schaltete Tom das Licht ein. Hier ging das mit dem Dunkelwerden ja ziemlich schnell. Dann fing er an, seinen Wochenbericht zu schreiben. Dazu hatte er zwar keine Lust, aber was sollte er sonst schon groß machen.

Als sich die Badtür schließlich nach etwa einer halben Stunde wieder öffnete und erst Bella, dann Anna herauskam, schaute er sofort in ihr Gesicht, um die Stimmungslage zu testen. Anna wirkte eigentlich wieder genauso wie sonst, nur dass die Augen ein wenig gerötet zu sein schienen. Bella dagegen war ganz fröhlich und sprang sofort aufs Bett, um sich mit ihrem Tablet zu beschäftigen.

Tom wusste nicht, was er sagen sollte, deshalb fragte er einfach nur: „Alles ok?“ „Alles bestens. Du weißt ja, Frauen gehen immer gemeinsam ins Bad, um Dinge zu besprechen, die Männer nicht hören sollen.“

Ihre Stimme klang zwar eigentlich fröhlich, aber auch immer noch etwas belegt. Die Zukunft von Bella schien sie wirklich zu beschäftigen. Wie ihn ja auch. Gerne würde er Anna deshalb auf andere Gedanken bringen. Viele Möglichkeiten dazu hatte er freilich nicht. Für noch einen Versuch mit Bella war es inzwischen zu spät und einen Spaziergang zum See konnten sie nicht mehr machen, weil es dafür draußen schon viel zu dunkel war.

Deshalb beschloss er zu versuchen, Anna in ein wissenschaftliches Gespräch zu verwickeln. Das machte ihr ja Spaß. Vor allem, wenn sie ihm etwas erklären konnte. Außerdem wurde sie dabei automatisch immer ganz sachlich, was bestimmt gegen ihre Traurigkeit half. Und lernen konnte er vielleicht auch noch was.

„Du, Anna. Kann ich dich mal was fragen zu vorhin?“ „Klar. Wenn ich es beantworten kann?“

„Als ich vorhin Bellas Zervix massiert habe und sie kurz vorm Orgasmus stand, habe ich deutlich gespürt, wie sich die Zervix bewegt hat. Als wäre sie ein Muskel. Ist das normal bei einem Zervix-Orgasmus?“ Anna schaute ihn an. „Gute Frage. Und durchaus wichtig für meine Forschung. Denn das Kontrahieren hat nichts mit dem Zervix-Orgasmus zu tun, sondern passiert bei jedem Orgasmus.“ Tom merkte, dass er jetzt wieder eine Lehrstunde bekommen würde.

„Die Kontraktionen, die du gespürt hast, kommen nämlich vor allem vom Gebärmuttermuskel, nicht der Zervix selbst. Beim weiblichen Orgasmus kontrahiert der immer und erzeugt so einen Unterdruck. Und wenn der Muttermund weich ist, weil das Weibchen empfängnisbereit ist, öffnet und schließt der sich dadurch gleichzeitig auch ein wenig. Durch den Unterdruck werden dann die Spermien eingesaugt und schon mal ein Stück Richtung Gebärmutter befördert. Das ist ungefähr so wie bei einem Goldfisch, wenn er Wasser einsaugt.“ Sie machte einen runden Goldfischmund und saugende Bewegungen mit den Wangen.

„Dadurch erhöht sich natürlich die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung enorm. Damit es funktioniert, muss das Männchen aber kurz vor oder zusammen mit dem Weibchen kommen. Kommt es später oder gar nicht, ist ja noch nichts zum Ansaugen da. Weshalb das auch selten passiert.“

Sie schaute ihn wieder mit ihrem ironischen Blick an. „Aber wenn das Weibchen gar nicht kommt, bringt es natürlich auch nichts.“ Sie konnte es scheinbar einfach nicht lassen, auf dieser einen Erfahrung herumzureiten. Aber Tom verstand zumindest immer besser, wie sie darauf kam, dass Bonobo-Weibchen die Wahrscheinlichkeit ihrer Befruchtung in gewissem Umfang auch selbst beeinflussen konnten: keine Lust, kein Orgasmus, kein unterstützendes Einsaugen der Spermien.

Sie unterhielten sich dann noch ein wenig, bis sie beide feststellten, dass sie mittlerweile doch recht müde waren. Und dass es besser war, morgen früh ausgeschlafen zu sein, wenn es draußen wieder hell ist. Deshalb legten sie sich zusammen mit Bella auf das Bett, Tom löschte das Licht und sie kuschelten sich alle drei aneinander. Kurz darauf waren sie auch schon eingeschlafen.

Rudelglück

Am nächsten Morgen stellte Tom fest, dass sich die Stimmung deutlich verändert hatte. Sie war jetzt viel lockerer und vertrauter, nahezu familiär, wie er sich das bei einem echten Rudel auch vorgestellt hätte. Ist ja schließlich so etwas wie eine Familie.

Das gemeinsame Frühstück war wieder sehr lustig und vollkommen entspannt. Obwohl sie alle drei danach duschen mussten, weil Bella sich heute entschlossen hatte, sowohl Anna als auch ihn zu füttern. Parallel und natürlich mit dem gleichen Löffel.

Wieder duschte Anna mit Bella zuerst, sodass für Tom nur ziemlich kaltes Wasser übrig war. Er wollte sich aber nicht beschweren, dafür lief es momentan viel zu gut. Nur dass Anna sich ihm gegenüber weiterhin eher wie eine Schwester verhielt, störte ihn.

Als er wieder aus dem Bad herauskam, saß sie schon am Tisch und schrieb fleißig in ihren Laptop. Wahrscheinlich wertete sie gerade den Versuch mit Bella und ihm gestern aus, was Tom wieder ein wenig das unschöne Gefühl einer Laborratte gab. Weil er gar nicht darüber nachdenken wollte, was Anna da alles über ihn und Bella schrieb, sagte er: „Ich gehe jetzt mit Bella zum Futterplatz, um meine Erfassung zu machen. Willst du vielleicht mitkommen?“

Anna schaute sofort auf. Als hätte sie nur darauf gewartet, dass er das sagt. „Oh, ja. Natürlich.“ Sie drückte noch ein paar Tasten und klappte dann den Laptop-Deckel zu. „Heute versuche ich mal, ob ich an die Weibchen rankomme. Vielleicht klappt das ja auch und dann hätte ich auch dafür schon richtige Ergebnisse, und weiß, wie ich es bei meinem eigenen Rudel anstellen muss.“

Obwohl er es inzwischen immer besser verstand, fand Tom ihr Forschungsgebiet noch immer ungewöhnlich und etwas irritierend. Aber was sollte er machen? Anna zu unterstützen, so gut er konnte, war eigentlich seine einzige Wahl, wenn er Frieden in seinem Rudel wollte. „Wieso vielleicht? Das sollte doch ganz leicht sein, nachdem du gestern mit allen Männchen Sex gehabt hast, oder? Mit Bella war es doch auch ganz leicht danach.“

Anna schüttelte den Kopf.

„Ja, weil ich dann in eurem Rudel war. Für King Louies Weibchen bin ich aber trotzdem nicht in ihrem Rudel. Ich bin mit euch weggegangen und wiedergekommen. Also bin ich für sie nur ein Flittchen und sie haben keinen Grund, zur Beziehungspflege Sex mit mir zu haben. Wenn überhaupt, dann machen sie es nur aus Spaß, was heißt, dass ich richtig gut sein muss.“

Tom überlegte, dass das sicher interessant werden würde. Er hatte ja schon gesehen, wie viel Spaß Bella mit Anna hatte. Wie würde es dann erst sein, wenn sie noch eine Schippe drauflegte?

Anna schaute jetzt allerdings etwas ernster: „Ich werde es wahrscheinlich zuerst mit deiner Schwiegermutter versuchen. Die hat mich schließlich schon als Weibchen inspiziert und außerdem hatte ich Sex mit ihrer Tochter, was bestimmt auch hilft. Und wenn es beim Alphaweibchen funktioniert, sind die anderen sicher kein Problem mehr.“

Das Wort ‚Schwiegermutter‘ gefiel Tom überhaupt nicht, obwohl es ja so falsch eigentlich gar nicht war. „Also, wenn du denkst, dass mich das eifersüchtig macht, irrst du dich. Hab´ nur viel Spaß mit Elizabeth. Dann bin ich hoffentlich wenigstens bei ihr raus. Ist doch komisch, so mit Tochter und Mutter.“ „Ja, in der Tat. Und das wäre auch so ein Punkt für heute?“ Anna druckste etwas herum. „Wieso? Was stimmt denn nicht?“ „Na, ja. Ich habe ja nicht so viele Versuche bei Elizabeth. Und was, wenn sie lieber mit dir Sex haben will? Oder wenn es Bella nicht passt, dass ich Sex mit ihrer Mutter habe?“ „Wieso sollte sie das nicht wollen? Mich hat sie doch auch geradezu verkuppelt.“ „Ja, du bist das Alphamännchen in ihrem Rudel. Und sie ist stolz auf dich. Ich bin aber nur ein rangniedrigerer Neuankömmling. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob es ihr Recht ist, wenn ich mich so schnell so tief in all ihre Beziehungen reindränge. Sie hat ja im Moment nur dich und Elizabeth. Vielleicht wäre es deshalb am besten, wenn ich heute ohne sie zum Futterplatz gehe.“

Das konnte natürlich sein, das verstand Tom. Auch wenn Bella bestimmt nicht eifersüchtig war, achtete sie doch genau auf ihren Status. „Und wie soll das deiner Meinung nach gehen? Sollen wir Bella etwa hier einschließen und sagen, wir möchten jetzt etwas ohne dich machen? Das wäre auf jeden Fall noch schlimmer für sie.“ Auch wenn er viel Verständnis für Annas Forschungen hatte, wollte Tom Bella auf keinen Fall wehtun. Das gestern mit dem Zervix-Orgasmus war ja schon grenzwertig gewesen.

„Natürlich nicht. Aber wenn ihr beide zum Erfassen einfach irgendwo anders hingeht? Dann ist das doch kein Problem. Sie kriegt es gar nicht mit. Und ich verspreche dir, dass ich heute nicht zu den Männchen gehe.“ „Auf keinen Fall! Auch wenn es nur die Weibchen sind, lasse ich dich auf keinen Fall mit ihnen alleine. Du hast doch selbst keine Ahnung, wie sie in einer solchen Situation reagieren. Ich vermute sogar, noch niemand hat das je ausprobiert. Das ist viel zu riskant alleine.“

Er musste kurz Luft holen, so echauffierte er sich gerade. „Was, wenn sie dich wegbeißen, weil du dich als Rudelfremde an ihre Männer herangemacht hast?“ „Machen sie schon nicht. Und wenn ich zurück in meiner Hütte bin, werde ich das bei meinem Rudel natürlich auch versuchen. Und dann bist du auch nicht da.“ „Klar, kannst du das machen. Aber dann hast du auch die Erfahrung von heute. Und ich bin dann auch nicht mehr für dich verantwortlich. Jetzt bist du in meinem Rudel und da passe ich auf dich auf. Basta!“

Zu seiner Überraschung widersprach Anna ihm auch heute nicht und wies auf ihre Unabhängigkeit hin, wie er es erwartet hatte. Tatsächlich schien es ihr sogar zu gefallen, dass er sich für sie verantwortlich fühlte und sie beschützen wollte. Jedenfalls sagte sie nur „Ok.“ Mehr nicht.

Woraufhin auch Tom deutlich versöhnlicher sagte: „Und dass ich dir bei Elizabeth nicht in die Quere komme, darauf passe ich schon auf. Versprochen.“ Anna grinste ihn an: „Wahrscheinlich hat sie sowieso kein Interesse mehr an dir, sobald sie merkt, wie gut es mit einem weiblichen Menschen sein kann.“ Kaum hatte sie das gesagt, lachte Anna unvermittelt laut los.

„Wahnsinn. Wenn ich mich selbst hier reden höre, bediene ich tatsächlich jedes Klischee, das die in der Presse über mich geschrieben haben. Flittchen, das ausschweifenden Sex mit Männchen und Weibchen hat. Rudelübergreifend und sogar mit Mutter und Tochter. Und spanne einem Mann dabei seine Mätresse aus. Alles mit voller Absicht. Nur gut, dass kein Reporter in der Nähe ist. Ich könnte nie erklären, dass das alles nur der Wissenschaft dient.“

Tom musste auch schmunzeln. Er merkte an ihren Worten aber, dass dieser Stachel bei Anna noch ziemlich tief saß. Und dass das hier für sie irgendwie auch Verarbeitungstherapie war.

Lesbensex

Zum Glück war das Rudel heute vollzählig am Futterplatz versammelt und hatte auch schon begonnen, sich die Bäuche vollzuschlagen. Was hieß, dass jeder sich einen ruhigen Platz zum Essen gesucht hatte, wodurch sich eine Annäherung deutlich vereinfachte. Elizabeth saß etwas am Rande und kaute im Schneidersitz genüsslich ein paar Früchte, die sie wohl vorher gepflückt hatte.

Noch bevor Tom sein Tablet ausgepackt und die Erfassung begonnen hatte, war Anna bereits losmarschiert. Zielstrebig Richtung Elizabeth. Als könnte sie es nicht erwarten, ihr Experiment durchzuführen.

Während Anna sich dem Rudel näherte, waren die Augen aller Affen auf sie gerichtet. Wahrscheinlich, weil sie inzwischen wussten, dass nun wieder eine interessante Show folgen würde. Bei diesem Menschenweibchen war ja immer was los.

Darüber hinaus zeigten sie jedoch keine Regung. Ganz so, als würde Anna irgendwie schon dazugehören, nachdem sie von den Männchen begattet und damit vielleicht von einem Rudelmitglied geschwängert worden war.

Zumindest schien sie damit für die Affen keine Bedrohung zu sein, was schon mal gut war, fand Tom. Er wunderte sich nur, dass Bella heute überhaupt nicht zu interessieren schien, was Anna tat. Sobald sie gemerkt hatte, dass Anna wieder zum Rudel gehen wollte, war sie mit ihrem Tablet demonstrativ zu den Büschen mit den Früchten gegangen und fing an, abwechselnd zu essen und zu fotografieren. Als wahrscheinlich Einzige, die nicht Anna beobachtete.

Obwohl die unterdessen weiter schnurstracks auf Elizabeth zuging, rührte die sich nicht, bis Anna etwa 5 Meter vor ihr stand. Erst dann hob sie den Kopf und schaute Anna an. Die blieb daraufhin stehen und blickte Elizabeth genau ins Gesicht. Sicher, um ihr zu zeigen, dass sie keine unfreundlichen Absichten hatte. Und um festzustellen, in welcher Gemütslage Elizabeth war.

Eigentlich war Anna ja gar nicht so groß. Neben dem sitzenden Bonobo-Weibchen, das ohnehin noch ein Stück kleiner war als Bella, fand Tom sie nun aber gerade nahezu riesig.

Als hätte sie seine Gedanken gelesen, sah er nun, wie Anna auf die Knie ging, sodass ihr Kopf fast auf Augenhöhe mit dem von Elizabeth war, und sich ihr dann auf allen vieren näherte, was auch alle anderen Affen interessiert beobachteten. Das wirkte so devot, dass Tom sich sicher war, dass Anna das mit Absicht tat, um Elizabeth und allen anderen im Rudel zu zeigen, dass sie rangniedere Dienerin war und nicht Herrin.

Elizabeth ließ sie auch ohne jedes Zeichen von Furcht ganz nahe an sich herankommen, wo Anna dann auf ihren Knien hockte, während Elizabeth weiter im Schneidersitz blieb. Einen Moment saßen sie sich nur so gegenüber. Dann streckte Elizabeth plötzlich die Hand aus und strich Anna damit vorsichtig durch die blonden Haare. Das war anscheinend ihre Form einer freundlichen Begrüßung.

So sah das wohl auch Anna. Sie streckte jedenfalls nun ebenfalls die Hand aus, streichelte Elizabeth aber nicht über den Kopf, sondern über die Innenseiten der Oberschenkel. Die schien zwar etwas überrascht, hatte aber scheinbar nichts dagegen. Jedenfalls ließ sie Anna gewähren. Auch, als sie sich mit dem Streicheln immer mehr Elizabeths Scham näherte und inzwischen fast bei den Schamlippen angekommen war. Tom war sich sicher, dass Elizabeth verstand, dass Anna ihr damit gerade Sex anbot.

Und tatsächlich ließ sie sich jetzt rücklings ins Gras fallen und spreizte die Beine so breit wie vorgestern Bella, als Anna mit ihr vor dem Rudel Cunnilingus praktiziert hatte. Ganz offensichtlich fand Elizabeth es nicht schlecht, wenn sie mit ihr jetzt das Gleiche machte.

Heute hatte Tom einen viel besseren Blickwinkel und konnte daher sehen, wie Anna sich nach dieser Einladung nach vorne beugte und dann mit der Zunge ganz langsam Elizabeths Schambereich abfuhr und sie anschließend erst um die Klitoris, dann den Scheideneingang kreisen ließ, bevor sie sie sogar ein Stück in die Scheide hineinschob.

Er hatte sowas bei Bonobo-Weibchen durchaus schon öfter beobachtet. Aber noch nie so gefühlvoll und geduldig, wie Anna es jetzt machte. Die Äffinnen gingen da untereinander deutlich gröber miteinander um. Gemessen daran, wie wohlig sie sich dabei im Gras räkelte, schien Elizabeth dies behutsame erotische Spiel mit ihren Genitalien jedoch sehr gut zu gefallen.

Sicher war sie inzwischen schon richtig feucht, denn nun setzte Anna bereits den Mittelfinger an ihrem Scheideneingang an und schob ihn ganz langsam hinein, während sie mit Zunge und Lippen weiter die Klitoris verwöhnte. In ihrer engen Scheide fühlte sich der Finger für Elizabeth wahrscheinlich wie ein Penis an und Tom konnte bis zu sich hören, wie sie nun anfing, vor Lust zu juchzen. Bestimmt hatte Anna gerade ihren G-Punkt gefunden. Sie hatte ja gesagt, dass sie es gut machen würde, und spielte daher sicher alle Register ihrer bisexuellen Erfahrungen.

Der Anblick, wie Anna da auf allen vieren zwischen den weit gespreizten Schenkeln kniete und das Alphaweibchen befriedigte, war so erotisch und spannend, dass Tom überhaupt nicht mehr auf die anderen Affen geachtet hatte.

Deshalb war ihm auch nicht aufgefallen, dass Hutch sich inzwischen erhoben und langsam auf Anna und Elizabeth zubewegt hatte, die gerade voll aufeinander konzentriert schienen und das sicher ebenfalls nicht mitbekamen. So wie es sich anhörte, war Elizabeths Orgasmus jedenfalls nicht mehr fern.

Erst als Hutch jetzt hinter Annas so aufreizend in die Höhe ragendem Po stand, nahm Tom ihn wahr. Anna dagegen war so vertieft auf ihre Zärtlichkeiten zwischen Elizabeths Beinen, dass sie sicher noch nicht bemerkt hatte, dass ein anderer Affe nun direkt hinter ihr stand.

Da legte Hutch aber auch schon seine Hände auf ihre Hüfte, zielte kurz und drückte seinen Penis ansatzlos tief in Annas Scheide. Die war sicher auch nicht mehr ganz trocken. Trotzdem zuckte Anna bei diesem zweifellos auch für sie überraschenden Eindringen zusammen, hob den Kopf und schaute Hutch erkennbar verdutzt an. Damit hatte sie also tatsächlich nicht gerechnet.

Einen Moment schien es, als überlegte sie, was sie tun sollte. Dann versenkte sie ihren Kopf wieder zwischen Elizabeths Beinen und machte weiter wie zuvor. Es sah für Tom sogar so aus, als stellte sie bewusst die Beine etwas breiter, damit ihre Scheide für Hutch in einer besseren Höhe war. Woraufhin der sofort anfing, rhythmisch in sie hineinzustoßen.

„Hut ab“, dachte Tom gerade, als Elizabeth einen offenbar starken Orgasmus laut hinausschrie.

Anna hatte ihren Job wohl in der Tat gut gemacht, denn so laut hatte sie selbst bei ihm noch nie geklungen. Und auch nicht so lang. Denn Anna hatte zwar ihren Finger aus Elizabeths Scheide gezogen, stattdessen aber ihren Mund fest darauf gepresst, um sie mit der Zunge weiter kräftig zu stimulieren. Und das, obwohl Hutch inzwischen von hinten in sie hämmerte wie ein Presslufthammer. Schon kurz darauf presste der sich mit beiden Händen fest gegen ihr Becken und Tom konnte auch ihn Stöhnen hören, weil er wohl gerade einen starken Orgasmus hatte.

Anna befand sich also zwischen zwei Affen, deren Höhepunkt sie, wenn auch bei Hutch ungeplant, gerade bewirkt hatte. So etwas hatte Tom noch nie gesehen. Er fand es aber irgendwie aufregend und überlegte, wie sie sich dabei wohl fühlen musste.

Nach dem, was er sehen konnte, wirkte Anna eigentlich völlig ungerührt. Und während Hutch sich jetzt wieder aus ihr herauszog und geradezu gleichgültig auf seinen Platz zurückging, blieb sie sogar weiter in ihrer gebückten Haltung, mit dem Kopf zwischen Elizabeths Beinen, bis die sich schließlich von selbst aufrichtete und Anna anschaute. Einen Moment blickten sie sich in die Augen, dann gab Elizabeth ihr unvermittelt einen Kuss auf den Mund, streichelte ihr einmal über das Gesicht und widmete sich dann wieder ihren Früchten.

Auch wenn es ihr zweifellos um den Spaß gegangen war, hatte Elizabeth sich, anders als Hutch, also zumindest bedankt und Anna damit als Individuum mit Gefühlen wahrgenommen. So gesehen hatte Anna ihr Ziel also tatsächlich erreicht.

Eigentlich hatte Tom erwartet, dass sie sich, nachdem sie so einen guten Lauf hatte, nun einem anderen Weibchen zuwenden würde, wie sie es ja auch bei den Männchen gemacht hatte. Und er hatte auch den Eindruck, dass Nic und Jules beide durchaus nicht abgeneigt wären. Zumindest schauten sie sehr freundlich und einladend zu Anna herüber.

Anna stand zu seiner Überraschung jetzt aber auf und kam zu ihm zurück, wobei sie freilich ein sehr zufriedenes Gesicht machte.

„Brichst du ab? Wegen Hutch?“, fragte er, als sie ihn fast erreicht hatte. „Abbrechen? Wegen Hutch? Ach wo, nein. Ich habe nur so einen furchtbaren Durst.“ Sofort bückte Tom sich, um eine Flasche Wasser aus dem Rucksack zu nehmen, und reichte sie ihr. „Danke.“ Anna trank einen großen Schluck, bevor sie begann zu berichten.

„Hutch hat mich zwar echt überrascht, aber damit hätte ich eigentlich rechnen müssen. Ich bin ja im Moment das Flittchen für den Sexspaß. Und Hutch ist bestimmt der arme Kerl im Rudel, bei dem die Weibchen am wenigsten Lust zeigen, weil sie lieber Babys von King Louie oder Starsky hätten. Und da hat der Schlawiner gerade seine Chance gesehen, dass mal ein Weibchen richtig stöhnt, wenn er Sex hat, wenn auch nur mittelbar. Und ich kniete ja bestimmt auch ziemlich einladend, oder?“ „Ja, in der Tat. Aber dass er sich so reindrängt, habe ich noch nie bei ihm beobachtet. Und die anderen Weibchen treiben es doch auch oft miteinander.“

„Das rangniedrigste Tier im Bonobo-Rudel ist immer ein Männchen. Also bestimmt Hutch. Sowas wie eben hätte der sich bei den anderen daher nie getraut. Aber ich habe halt noch überhaupt keinen Rang im Rudel, d. h. ich stehe sogar noch unter ihm. Deshalb hat er bei mir keine Hemmungen. Was kann ihm schon passieren?“

Sie nahm noch einen Schluck.

„Aber deswegen konnte ich doch bei Elizabeth nicht abbrechen. Wäre total der falsche Zeitpunkt gewesen. Hast du gesehen, sie hat sich sogar bedankt? Hutch wollte ich aber auch nicht frustrieren. Dann hätte er vielleicht beim nächsten Mal gar keine Lust mehr. Hat ja eigentlich auch nicht gestört und außerdem meine Rolle als devote Liebesdienerin betont. Das kann vielleicht sogar noch helfen.“

Sie trank noch einmal.

„Und er ist ja auch tatsächlich gekommen und hat viermal gespritzt. Ich konnte aber weder die Zeit festhalten noch die Geschwindigkeit. Dafür war ich selbst zu überrascht und musste mich ja auch auf Elizabeth konzentrieren. Außerdem hätte ich es sowieso nicht werten können, weil es ja ein ganz anderes Setting war. Obwohl es eigentlich für meine These spricht, dass er gekommen ist, als er hörte, dass Elizabeth ihren Höhepunkt hat, oder? Das hat ihn wohl stimuliert.“

„Ja, schon.“ Tom wollte Annas Begeisterung nicht dämpfen. Trotzdem fand er es fair, ihr zu sagen, wie er es wahrgenommen hatte: „Aber für mich hat es so ausgesehen, als hätte er in dem Moment jedes enge Loch genommen, das sich im angeboten hätte. Nicht wirklich so, dass du ihn gesteuert hast. Ich hatte das Gefühl, der nimmt dich gar nicht richtig wahr, sondern benutzt dich nur.“

Anna schien Tom diese Feststellung tatsächlich nicht übelzunehmen, sondern war sogar richtig interessiert an seiner Meinung. „Ja, wirklich? Du meinst also, ich war nur so eine Art Masturbationshilfe mit Schlitz für ihn? Wie eine Gummisexpuppe und nicht wie ein reproduktionsfähiges Weibchen zum Begatten? Und Elizabeth mit ihren Emotionen wäre dann sein Pornoheft gewesen?“ Tom hätte es nicht so formuliert, aber er nickte.

„Hmmm. Als reine Sexpuppe würden ihn meine Emotionen und Signale natürlich überhaupt nicht interessieren. Ich wäre sozusagen noch mindestens eine Stufe unter dem Flittchen.“ Anna schaute Tom mit so konzentriertem Blick an, dass er plötzlich unsicher wurde, ob es klug gewesen war, ihr das zu sagen. Dann aber hellte sich ihre Miene wieder auf.

„Interessanter Gedanke. Passt auch zu dem, was du gestern über Hutch gesagt hast. Mit dem Bild in seinem Kopf. Eine interessante Perspektive. Damit fiele die Fortpflanzungsaussicht als Motivator weg und es wäre tatsächlich weniger wichtig, dass ich ihm zeige, ob ich geschwängert werden will oder nicht. Wahrscheinlich nicht irrelevant, aber halt weniger wichtig. Echte Sexpuppen haben ja keine Gefühle und man kann sie auch nicht schwängern. Trotzdem ejakulieren Männer lieber in sie, als zu masturbieren. Muss ich echt mal drüber nachdenken.“

Anna nahm noch einen kräftigen Schluck Wasser.

Tom war stolz, dass sie fand, er habe einen interessanten Gedanken gehabt. Inzwischen machte es ihm auch richtig Spaß, mit ihr über ihre Forschung zu sprechen. Die war zwar irgendwie schräg, aber doch interessant. Und betraf ja auch direkt ihn und seine Beziehung zu Bella. „Dafür ist es bei Elizabeth doch genau so gelaufen, wie du geplant hattest. Sah jedenfalls aus wie ein perfektes Experiment.“ „Ja, eigentlich schon, nicht? Obwohl ich auch das vollkommen unterschätzt hatte.“ „Unterschätzt? Wieso?“ Was sollte Anna denn da unterschätzt haben, fragte sich Tom?

„Weil sie bei dir lebt, duscht Bella ja relativ häufig. Was bei Bonobos in der Wildnis fast nie vorkommt, außer vielleicht bei Regen. Deshalb hatte ich gar nicht daran gedacht, dass Elizabeth da unten ziemlich staubig ist. Nicht schmutzig, das kann man wirklich nicht sagen. Aber irgendwie staubig halt, weil nie gewaschen. Das schmeckt komisch und macht vor allem einen Wahnsinnsdurst. Um die Vagina herum ist es ok, wenn sie feucht ist. Die schmeckt auch gut. Aber der Rest ist wie Löschpapier. Deshalb konnte ich sie am Schluss auch nur noch in der Scheide stimulieren, obwohl die Klitoris wahrscheinlich besser gewesen wäre. Mein Mund und meine Zunge waren aber einfach schon zu trocken.“ Bei den Worten nahm sie noch einen Schluck, dann schaute sie Tom triumphierend an.

„Aber es zeigt, wie wichtig der Feldversuch ist. Im Labor werden Affen ja permanent gehegt und gepflegt und sind nie richtig schmutzig. Kein Forscher arbeitet mit dreckigen Tieren. Schon wegen der Hygiene und so. Da würde sowas daher nie auffallen. Deshalb hat darüber meines Wissens auch noch nie jemand publiziert. Dabei ist es so wichtig.“ „Ja? Warum?“ Tom überlegte, dass wahrscheinlich kaum ein Tier ganz saubere Genitalien hatte. Es sei denn, es reinigte sich dort selbst. Das war also vollkommen normal.

„Weil es heißt, dass die Affen möglicherweise viel mehr Lust auf Oralverkehr mit den Weibchen hätten, als wir glauben, ihn aber nicht praktizieren aus Gründen, die eigentlich gar nichts mit Sex zu tun haben. Erogene Zone hin oder her. Wenn es nicht schmeckt oder den Mund so austrocknet, dass du es nicht aushältst, sind das rationale Gründe, keinen Oralverkehr zu haben. Hat aber eigentlich nicht direkt mit Sex zu tun. Das muss ich also künftig als Parameter berücksichtigen. Genauso wie das, was du wegen Hutch gesagt hast. Also, welche exogenen Wahrnehmungen jenseits der konkreten Sexualpartnerin seine Lust beeinflussen können.“

Sie machte eine kurze Pause.

„Vielleicht genießt Bella ja deshalb den Oralverkehr mit uns so sehr. Weil wir ihn so machen, wie sie ihn gerne hätte, aber von den Artgenossen nicht bekommt. Deshalb ist sie zumindest für die Lokalisierung der erogenen Zonen momentan auch eindeutig die beste Probandin. Ich kann ja schlecht mit einem Waschlappen zu den anderen Weibchen gehen, um das auszutesten. Zumindest noch nicht.“

Tom stellte sich vor, wie Anna mit einem nassen Lappen zu den Äffinnen ging und sie erst einmal reinigte, bevor sie Oralverkehr mit ihnen hatte. Wirklich eine lustige Vorstellung. Die nahm unterdessen noch einen Schluck und schaute zum Rudel, wo jeder inzwischen wieder seiner Beschäftigung nachging. „Apropos andere Weibchen. Am besten gehe ich jetzt noch mal und versuche es bei Nic und Jules. Nachdem die gesehen haben, wie viel Spaß Elizabeth hatte, müssten sie ja gerade recht offen für mich sein. Löschpapier hin oder her.“ „Glaube ich auch. Zumindest haben dich beide genau beobachtet.“ „Gut. Dann nehme ich Nic. Die ist etwas näher dran.“

Sie reichte Tom die Flasche zurück.

„Willst du die nicht lieber mitnehmen? Vielleicht kannst du sie damit ja sogar ein bisschen waschen. Bella hat das eigentlich ganz gern da unten.“ „Nee, vielen Dank. Die Flasche würde sie nur ablenken. Bonobos lieben solche Spielzeuge. Und waschen wäre auch nicht mehr natürlich. Eine geduschte Bella ist deswegen eine gute Referenz zum Vergleichen. Aber eben nicht der natürliche Standardfall.“

Mit diesen Worten ging sie auch schon los. Diesmal direkt auf Nic zu, die selbst kein Auge von Anna ließ, sobald sie bemerkte, dass die zurückkam. Fast sah es so aus, als hoffte sie sogar, dass sie zu ihr käme.

Wie bei Elizabeth ging Anna wenige Meter vor ihr auf die Knie und dann auf allen vieren weiter. Nic verstand offensichtlich sofort, was das hieß. Denn schon bevor Anna sie erreicht hatte, ließ sie sich nach hinten fallen und spreizte die Beine. Sie hatte also genau beobachtet, wie es bei Elizabeth gelaufen war, und wollte sich das unnötige Vorspiel einer Begrüßung ersparen.

Und Anna tat ihr den Gefallen. Sobald sie Nic erreicht hatte, senkte sie schon den Kopf auf ihre Vulva und fing an, sie zu lecken. Anders als bei Elizabeth legte sie sich dazu jetzt aber auf den Bauch, wohl um sich voll auf sie konzentrieren zu können, ohne Gefahr zu laufen, wieder von einem der Männchen von hinten als Sexpuppe benutzt zu werden.

Tom stellte sich vor, wie sich das mit dem Staub wohl gerade für Anna anfühlte? Vor allem, da Nic bestimmt noch nicht richtig feucht war. Sicher nicht sehr angenehm. Wie gut, dass Bella inzwischen nichts mehr gegen Duschen hatte.

Apropos Bella. Wo war die eigentlich? Er schaute sich um und stellte fest, dass die mittlerweile an Büschen hinter ihm pflückte, deutlich weiter weg vom Rudel. Als würde sie überhaupt nicht interessieren, was Anna da gerade machte. Komisch.

In dem Moment hörte er ein Stöhnen und drehte den Kopf wieder Richtung Anna. Die verwöhnte Nic gerade genauso gefühlvoll und langsam, wie sie es bei Elizabeth gemacht hatte. Sie leckte nicht nur Scheide, Schamlippen und Klitoris, sondern auch das Schambein und gab ihr, wenn er es richtig sah, sogar sanfte Küsse auf die Innenschenkel. Also das volle Programm, Löschpapier hin oder her.

Es war unschwer zu erkennen, dass Nic das gefiel. Sie stöhnte nicht nur laut, sondern stieß Anna auch ihr Becken regelrecht entgegen. Als die nun noch einen Finger vorsichtig in ihre Scheide einführte, fing sie auch wie Elizabeth an, leise zu juchzen.

„Jetzt nur noch den G-Punkt finden. Dann hast du sie“, dachte Tom, der inzwischen richtig mit Anna mitfieberte. Kurz darauf wurde das Juchzen lauter, während Nic fast vollständig aufhörte, ihr Becken zu bewegen. Anna hatte den G-Punkt wohl gefunden und Nic genoss nur noch dessen sanfte Massage.

„Treffer. Jetzt gehört sie dir.“ Tom freute sich richtig, dass Annas Theorie sich dadurch auch bei Nic bestätigte. Fast so, als wäre es auch seine eigene Forschung.

Das ganze Rudel schaute zu, wie Anna ihre Bemühungen jetzt noch einmal intensivierte. Diesmal rührte sich aber keines der Männchen, um vielleicht mitzumachen. Was mit einer auf dem Bauch liegenden Anna sicher auch nicht so einfach gewesen wäre. Aber selbst wenn, hätte Anna sich bestimmt noch weniger ablenken lassen als von Hutch. Sie zog diesmal nicht einmal den Finger aus Nics Scheide, sondern leckte deren Klitoris ausgiebig weiter und begann jetzt auch, kräftig an ihr zu saugen.

An ihrem Stöhnen und Juchzen war zu erkennen, dass Nic kurz vor einem Orgasmus stehen musste. Tom drehte schnell noch einmal den Kopf zu Bella. Das musste sie doch interessieren? Aber die stand unverändert an der gleichen Stelle, wandte ihm den Rücken zu und aß von den Früchten. Wirklich ungewöhnlich.

„Jiiiieeeeeeh, jiiiieeeeeehhhhh, jieeeeeehhh!“

Tom schaute schnell wieder zu Anna, denn Nic kreischte so laut, als wollte sie dem ganzen Dschungel mitteilen, wie gut sich das anfühlte, was die mit ihr tat. Und Anna war augenscheinlich noch nicht so ausgetrocknet, dass sie damit schon aufhören musste. Jedenfalls massierte sie Nics Scheide weiter, wenn auch deutlich langsamer und sanfter, und strich auch mit der Zunge weiter behutsam über Schamlippen und Klitoris, sodass Nics Orgasmus gar nicht aufzuhören schien. Sowas hatte sie bestimmt noch nie erlebt.

Jedenfalls blieb sie einfach liegen und genoss, wie die Menschenfrau sie weiter stimulierte. Tom wusste, dass auch Bella es liebte, wenn er das nach ihrem Orgasmus tat und überlegte, ob Nics Blick dabei wohl gerade genauso selig und entrückt war wie ihrer?

Jetzt legte Nic sogar eine Hand auf Annas Kopf. Als wollte sie verhindern, dass sie ihn von dieser schönen Stelle wegnimmt. Ebenfalls das eine Geste, die Tom von Bella kannte. Anna schien auch überhaupt kein Interesse daran zu haben, aufzuhören. Nach einer Minute intensivierte sie ihre Bemühungen sogar wieder. Wahrscheinlich, weil sie gemerkt hatte, dass Nic erneut bereit war. Denn schon kurz darauf hallte der Urwald erneut wider von deren Lustschreien.

Nach diesem zweiten Orgasmus beendete Anna nun jedoch ihre Bemühungen, richtete sich auf und setzte sich Nic gegenüber. Die erhob sich daraufhin ebenfalls langsam, ignorierte Anna jetzt jedoch vollkommen und interessierte sich wieder nur noch für ihr Futter. Ohne dabei Anstalten zu machen, Anna etwas davon abzugeben.

Anna wartete noch einen Moment. Als nicht mehr passierte, stand sie aber auf und kehrte zu Tom zurück. Obwohl Nic ihr, anders als Elizabeth, eindeutig nicht gedankt hatte, schien ihr Gesichtsausdruck dabei sehr zufrieden.

„Das ist ja auch gut gelaufen. Glückwunsch“, empfing er sie und reichte ihr wieder eine Wasserflasche. Anna nahm die Flasche und trank erstmal einen großen Schluck. „Ja, nicht? Ich denke, ich werde auch immer besser. Wobei Nic deutlich feuchter wurde als Elizabeth, was es etwas leichter machte. Vielleicht, weil sie jünger ist.“ „Also wenn ich als Laie und Proband das sagen darf: Ich denke deine Versuche heute bestätigen deine Theorie.“ „Danke. Und ja, das glaube ich auch. Dass Bella, Elizabeth und Nic alle ähnlich stark auf die Stimulation erogener Zonen reagieren wie eine Menschenfrau, kann kein Zufall sein. Besonders innerhalb der Scheide. Die außerhalb sind auch alle sehr ähnlich wie bei uns, aber etwas weniger reizempfindlich. Also Schamlippen, Klitoris, Po und so. Was Sinn macht, weil sie ja oft nackt auf rauem Boden sitzen. Da wäre ich da unten auch ungern so empfindlich. Bleibt also die Frage, warum diese erotischen Zonen dennoch so wenig genutzt werden. Aber dafür habe ich ja inzwischen mit dem Löschpapiergefühl zumindest einen Erklärungsansatz. Nur reichen zwei Versuche natürlich noch nicht für eine valide Aussage. Nur dass Nic mir gegenüber keine Emotion gezeigt hat, ist natürlich schade. Aber das kommt schon noch. Da muss ich mich halt hochschlafen.“

Inzwischen hatte sie die Flasche schon leergetrunken, weshalb Tom ihr eine weitere reichte. Weil sie offensichtlich auch etwas erschöpft war, setzte Anna sich damit nun ins Gras, woraufhin Tom daneben Platz nahm.

Einen Moment ließ er Anna durchatmen, dann wollte er ihr unbedingt eine Frage stellen, die ihn gerade beschäftigte: „Darf ich dich noch mal was fragen?“ „Klar, gerne.“ „Die Weibchen stimulierst du so ausgiebig durch Oralsex, obwohl du gesagt hast, dass es durch den Staub eher unangenehm ist. Bei den Männchen hast du es gar nicht gemacht. Obwohl du denen dadurch doch ganz leicht hättest zeigen können, dass du ein sexwilliges Weibchen bist. Das würde jeder von denen sofort kapieren. Und sie müssten dich dafür nicht erst untersuchen, wodurch du es besser steuern könntest.“

„Hm. Interessante Frage.“ Anna schien einen Moment überlegen zu müssen. „Ich denke, es gibt zwei Gründe. Zum einen ist Oralsex zwischen Frauen und auch Bonobo Weibchen sehr üblich und beliebt. Uns fehlt ja euer Ding zwischen den Beinen, d. h. wir haben nicht so viele Variationsmöglichkeiten. Zumindest ohne Spielzeug. Und es ist auch so wunderbar intim. Bonobo Weibchen machen es aber ohnehin eher selten bei den Männchen. Oralsex gibt es eher bei heranwachsenden Männchen untereinander.“ „Ok. Aber das heißt nicht, dass du damit nicht eventuell schneller zum Ziel kämest.“ „Stimmt. Aber der zweite Punkt ist, dass mich bei den Weibchen ja vor allem die erogenen Zonen interessieren. Auch die nicht so Offensichtlichen. Und die erspüre ich nun mal am besten, wenn ich nah dran bin und bestimmte Stellen mit der Zunge oder den Lippen mal auch nur ganz sanft stimulieren kann. Dass ich das gerne mache, zumindest ohne Staub, ist dabei bei den Weibchen sogar doppelt gut. Die paar erogenen Zonen der Männer sind dagegen nicht mein Forschungsgegenstand. Außerdem kenne ich die sowieso schon alle.“ „Das verstehe ich. Aber sie würden dich trotzdem sicher schneller als Sexpartnerin wahrnehmen. Genau wie bei den Weibchen. Und das mit der Wahrnehmung als Liebesdienerin gilt bei Männchen doch mindestens genauso.“

Anna wartete etwas mit einer Antwort, so als überlegte sie, ob sie sie geben sollte.

„Wenn ich ehrlich bin, habe ich bei den Männchen auch keine Lust. Weil die immer so schnell kommen. Und dann erwarten sie, dass das Weibchen es zu Ende bringt, sonst werden sie ärgerlich. Und ich möchte ihr Sperma einfach nicht im Mund.“ „Wie? Dass sie dir ungeschützt in die Scheide spritzen ist ok, aber ein Blowjob nicht? Das kenne ich eher andersrum?“

Anna musste Grinsen. „Kann ich mir vorstellen, du Chauvi.“

Dann fuhr sie aber etwas ernster fort: „Liegt bei mir vielleicht daran, dass ich es wissenschaftlich sehe. Ich erforsche nun mal die Fortpflanzung von Bonobos und da ist es unten ganz normal. So hat die Natur es nun mal vorgesehen. Und wenn sie kommen, spüre ich, wie sie spritzen, kann es objektiv zählen und messen. Und das war es eigentlich schon. Es läuft von alleine wieder raus und fertig. Mehr spüre ich davon ja eigentlich nicht. Außerdem nehme ich die Pille, das heißt bei mir passiert auch nichts. Das mit dem Reinspritzen kann ich deshalb für die Forschung im Kopf gut trennen und verarbeiten.“

Anna machte eine kleine Pause. „Im Mund hat Sperma dagegen nichts mit Zeugung zu tun. Null. Es ist also keine Frage der Forschung, sondern eine rein persönliche Entscheidung, es dort aufzunehmen, um dem Männchen einen Gefallen zu tun. Wobei man es als Frau kaum kontrollieren kann. Irgendwann schießt ihr einfach los. Und danach hat man noch eine Weile den Geschmack und das klebrige Gefühl im Mund. Sperma riecht und schmeckt ja sehr intensiv. Und ist nicht gerade Kaviar.“

Anna machte eine kurze Pause, als stelle sie sich das gerade vor. „Außerdem kann man bei Oralsex ohne Kondom gar nicht vermeiden, zumindest einen Teil auch runterzuschlucken. Das wird anschließend alles verdaut und verteilt sich über den Stoffwechsel anschließend im ganzen Körper, ohne dass man es noch verhindern kann. Tatsächlich dringt es dadurch viel tiefer in einen ein, als wenn es nur in die Scheide gespritzt wird. Und dagegen hilft auch die Pille nicht. Ich will aber bestimmt nicht, dass sich Teile des Bonobo-Samens mit all seiner DNA, seinen Proteinen und seinen Hormonen später irgendwo in meinem Körper befinden. Das wäre mir viel zu intim und persönlich. Die Bonobos sind Forschungsobjekte und sollen bestimmt nicht irgendwo Teil von mir werden.“

Tom hatte das noch nie so gesehen, konnte aber an Annas Gesichtsausdruck sehen, dass sie das mit dem ‚persönlich‘ und ‚intim‘ tatsächlich so meinte. Vielleicht wusste sie als Wissenschaftlerin einfach zu viel über die Stoffwechselvorgänge im Körper. Bella hatte jedenfalls erwiesenermaßen kein Problem damit, sein Sperma zu schlucken.

„Spaß hat beim Blowjob ohnehin nur das Männchen. Ich habe noch nie gehört, dass eine Frau durch einen Blowjob beim Mann zum Orgasmus gekommen ist. Kann man deshalb machen, muss man aber nicht. Und die Affen sind halt nur Probanden und ich nicht primär zu deren Spaß da. Ich forsche. Und da darf ohnehin nichts privat oder persönlich sein.“

Sie merkte, dass Tom die letzten Sätze falsch verstehen könnte, und ergänzte schnell „Außer bei Bella natürlich. Die ist selbstverständlich keine einfache Probandin. Aber bei ihr stellt sich die Frage mit dem Sperma sowieso nicht.“

„Interessante Argumentation. Aber nachvollziehbar.“

Einen Moment sagten beide nichts, dann fragte wieder Tom: „Und, drehst du jetzt noch eine dritte Runde mit Jules?“ Anna schüttelte den Kopf. „Nee, danke. Heute nicht mehr. Meine Lippen und meine Zunge sind inzwischen schon ziemlich rau. Und im Liegen ist das auch für den Nacken nicht so richtig bequem. Außerdem werde ich dabei ziemlich schmutzig. Ehrlich gesagt, würde ich viel lieber zum See gehen und mich ein wenig abspülen.“

„Klar, kein Problem. Ich muss nur noch ein bisschen erfassen.“ Weil er heute fast nur auf Anna geachtet hatte, hatte Tom eigentlich noch gar nichts erfasst. Was die Ergebnisse der anderen Forscher sicher ein wenig verfälschen würde. Aber die waren auch viel weniger spannend als die von Anna. „Ok, klar. Dann unternehme ich so lange noch etwas mit Bella. Vielleicht hat sie ja schöne Fotos von dem eben gemacht. Wo ist sie überhaupt?“

Tom nickte mit dem Kopf in Bellas Richtung und Anna sah, wie weit sie sich von ihnen entfernt hatte.

„Ich glaube nicht, dass sie viele Fotos geschossen hat. Tatsächlich hat sie sich Null dafür interessiert, was du da mit Elizabeth und Nic gemacht hast.“ Anna machte ein fragendes Gesicht.

„Wirklich? Das ist aber komisch. Sonst ist sie doch so interessiert.“ „Finde ich auch. Vielleicht gehst du einfach mal hin und schaust, ob sie was hat?“ „Klar, mache ich.“

Anna erhob sich und ging langsam Richtung Bella, während Tom sich beeilte, seine Erfassung zu beenden. Mit Anna und Bella am See wäre es sicher viel angenehmer als jetzt in der Hitze hier am Futterplatz.

Immer wieder schaute er aber auch zu seinen beiden Rudelweibchen, um zu sehen, was da gerade zwischen ihnen passierte. Anna hatte Bella inzwischen erreicht und er konnte sehen, dass sie wohl auf die Äffin einredete und dabei auch immer wieder versuchte, sie zu berühren. Bellas Körpersprache war jedoch eindeutig: Sie drehte Anna den Rücken zu und versuchte jedes Mal, ihren Berührungen auszuweichen. Ganz offensichtlich hatte sie gerade keine Lust auf Kommunikation mit Anna und kam Tom gerade vor, wie ein trotziges, beleidigtes Kind. Zweifellos hatte ihr nicht gepasst, dass Anna Sex mit den Weibchen gehabt hatte. Obwohl heute kein Männchen involviert war und sie umgekehrt rudelübergreifenden Sex ja durchaus selbst organisiert hatte.

Jetzt konnte er sogar sehen, wie Anna wieder alleine zurückkam, während Bella ihr weiter den Rücken zuwandte. Offenbar war ihr Konflikt also nicht gelöst. Und wer weiß, vielleicht war Bella ja auch wütend auf ihn. Weil er Anna nicht zurückgehalten hatte, wie King Louie es damals bei Jules gemacht hatte.

Das konnte ja heiter werden, wenn Anna und Bella sich nicht mehr verstanden. Und er dazwischen. Wie verhält man sich in einer solchen Situation wohl am besten? Und findet raus, worum es eigentlich geht und wie man es lösen könnte? Nicht, dass sie nachher beide sauer auf ihn sind.

Gerade sehnte Tom sich zu den Zeiten zurück, als er noch nicht darüber nachdenken musste, was Frauen fühlen und denken. „Und?“, fragte er deshalb vorsichtig, als Anna kurz darauf bei ihm angekommen war. „Ich denke, sie ist sauer auf mich.“ „Ja? Und hast du eine Idee, warum? War doch eigentlich alles wie sonst heute?“ Tom hoffte inständig, dass wenigstens Anna wusste, was konkret mit Bella los war.

„Genau weiß ich es natürlich auch nicht, aber ich habe zumindest eine Vermutung. Und danach bin ich selbst daran schuld.“ Es beruhigte Tom zumindest etwas, dass offensichtlich nicht er der Auslöser war. Trotzdem hätte er gerne gewusst, was denn nun los ist. „Ja und? Was ist es?“

Anna wartete einen Moment mit einer Antwort, als müsste sie sie erst im Kopf formulieren. „Weißt du noch, wann wir ihr das letzte Mal Sex vorgespielt haben?“ Natürlich wusste Tom das. „Klar. Gestern, bevor du dann zu King Louie gegangen bist.“ „Eben. Seitdem habe ich mit fast dem ganzen anderen Rudel geschlafen. Außer Jules. Und ich war es, die sich dem Rudel aktiv angeboten hat. Mit dir hatte ich dagegen keinen Sex.“ „Ja und? Willst du ja auch nicht.“ „Richtig. Aber für Bella sieht das gerade so aus, als plane ich, das Rudel zu verlassen, indem ich mich bei ihrem alten Rudel einschmeichele. Über Sex. Als reproduktionsfähiges Weibchen.“

„Aber gestern hat sie sich doch auch schnell wieder beruhigt, nachdem du das mit King Louie, Starsky und Hutch gemacht hast? Obwohl zumindest King Louie dich eindeutig schwängern wollte.“ „Wahrscheinlich war sie schon ziemlich angefressen. Aber dann sind wir zusammen zur Hütte gegangen, du hattest Sex mit ihr und wir haben zusammen gespielt. Dann hatte ich Sex mit ihr. Da hat sie sicher gedacht, es ist wieder alles in Ordnung.“

Sie schaute nun auf Bella.

„Und heute gehe ich ganz devot zu den Weibchen und schmeichele mich bei einer nach der anderen ein. Wie soll sie das denn anders verstehen, als dass ich versuche, eine Position in dem Rudel zu bekommen? Stimmt doch sogar. Genau das will ich ja.“

Da hatte Anna sicher recht.

„Aber sie hat sich doch selbst auch King Louie zur Verfügung gestellt und der war im anderen Rudel?“ „Ja, in einer Notsituation. Um dich zu retten. Das ist für sie normal und etwas anderes. Ich bin dagegen ohne Not rübergegangen, habe mich aktiv zur Begattung angeboten und bin ja auch inzwischen von allen drei Männchen besamt worden. Und um die Weibchen buhle ich auch. Sogar bei ihrer Mutter. Dagegen habe ich mit dir keinen Sex mehr, also sicher auch keine Babys. Das MUSS für sie doch so aussehen, als wollte ich das Rudel verlassen. Dieses Problem habe ich echt unterschätzt, weil sie sich gestern so schnell wieder beruhigt hatte. Mein Fehler.“

Tom wusste, dass es durchaus auch seine Schuld war. Immerhin hatte Anna ihn darum gebeten, heute ohne Bella zum Rudel gehen zu können. Während er darauf bestanden hatte, sie zu begleiten. „Ja, aber du wohnst und isst doch noch mit uns, nicht dem anderen Rudel. Zählt das nicht?“ „Das hieße doch dann auch nur, dass ich ein Baby mitbringe, das mir eines dieser Männchen möglicherweise gemacht hat und um das ihr euch dann mit mir kümmern dürft. So ein Kuckucksei würde ihr auch nicht passen.“

Anna schaute jetzt zum Rudel.

„Insbesondere wenn es dann auch noch von Hutch stammen sollte, der in der Hierarchie weit unter ihr stand und von dem sie selbst wahrscheinlich nie eines gewollt hätte. Bella will jetzt in eurem Rudel verständlicherweise nur Babys von dir sehen.“

Klang schmeichelhaft, löste aber irgendwie nicht das Problem, fand Tom. „Ok. Und was machen wir jetzt?“ „Ich muss Bella beweisen, dass ich voll zu unserem Rudel stehe. Sonst eskaliert das bestimmt, wenn ich morgen wieder zu den anderen gehe. Was ich wirklich gern tun würde, wo ich endlich so weit gekommen bin.“ „Und wie willst du das bitte anstellen?“ Tom sah noch keine Lösung vor Augen, hatte aber auch keine Lust auf einen Konflikt. „Weiß ich auch noch nicht. Gib mir etwas Zeit zum Überlegen, ja? Ist für mich ja auch eine neue Situation.“ „Ok, aber bitte nicht zu lange. Sonst wird wahrscheinlich eine von euch beiden heute Nacht draußen schlafen müssen, so wie ich das sehe. Und ich werde bestimmt nicht entscheiden, wer.“

Anna musste bei diesen Worten schmunzeln. „Ist mir klar. Gib mir einfach etwas Zeit, dann fällt mir schon was ein.“ Sie schaute wieder zu Bella. „Können wir jetzt zum See?“ „Klar. Jetzt kann ich sowieso nicht mehr erfassen. Bei den ganzen Problemen im Rudel.“ „Dann schau doch mal, ob Bella mit dir geht. Mit mir nämlich gerade bestimmt nicht.“

Tom packte schnell alle Sachen in den Rucksack. Dann machte er ein paar Schritte auf Bella zu und die Arme ganz breit. „Bella, Schatz, komm. Wir gehen zum See, etwas ausruhen.“ Inzwischen wusste Bella genau, was die Worte ‚Bella‘ und ‚See‘ bedeuteten. Sie drehte sich um, sah Tom an und lief dann im Galopp auf ihn zu. Was etwas komisch aussah, weil sie dabei auch noch das Tablet in der Hand hatte.

Als sie ihn erreichte, sprang sie sofort in Toms weit geöffnete Arme und umschlang seinen Hals und seinen Körper, was ihn fast umgeworfen hätte. Dann begann sie, ihn abzuküssen. „Gut, auf mich ist sie wohl nicht sauer. Ein Glück“, überlegte Tom.

Mit Bella so vor der Brust ging er zurück zu Anna und sie starteten gemeinsam Richtung See. Wobei Bella freilich stets den Kopf so drehte, dass sie Anna nicht ansehen musste. Stattdessen klammerte sie sich nur noch fester an Tom und gab ihm auch immer wieder zärtliche Küsse. Offenbar wollte sie Anna zeigen, dass sie das bessere Rudelweibchen und ihre Beziehung felsenfest war. Was Tom durchaus schön und schmeichelnd fand. Nur, dass das Laufen unter ihren Küssen nicht so einfach war, störte ihn etwas.

Mitgliedschaftsbestätigung

Am See angekommen, ging Anna sofort ins Wasser, um den Staub abzuwaschen, während Tom und Bella es sich auf ihrem angestammten Liegeplatz gemütlich machten. Normalerweise wäre er wahrscheinlich auch Schwimmen und Bella erst einmal fotografieren gegangen. Heute war sie jedoch so schmusig, dass sie sich beide nur hinlegten, wobei Bella sich ganz eng an ihn schmiegte. Den Kopf an seiner Schulter und die Hand auf seinem Penis, so wie sie es gerne machte. Allerdings bislang nur zu Hause im Bett, noch nie hier draußen am See.

Tom war es inzwischen jedoch so gewohnt, dass es ihm kaum mehr auffiel. Doch Anna bemerkte es sofort, als sie jetzt aus dem Wasser kam und sich abtrocknete, ohne dabei von Bella auch nur eines Blickes gewürdigt zu werden.

„Macht sie das immer so?“ Sie nickte Richtung Toms Becken. „Ach, das. Na ja, nicht immer, aber manchmal. Für mich ist es ok. Fühlt sich, ehrlich gesagt, ja auch nicht schlecht an.“ „Und was glaubst du, warum sie das macht?“ Anna hatte sich inzwischen neben ihn gesetzt, dabei allerdings etwas Distanz gewahrt, um Bella nicht weiter zu verärgern. Ohne dabei allerdings ihren typischen wissenschaftlich interessierten Blick von seinem Unterleib zu nehmen. „Keine Ahnung. Weil es sich gut anfühlt? Oder weil sie mein empfindlichstes Körperteil schützen will? Ist ja nicht ganz unwichtig in unserer Beziehung.“ „So, wie sie ihre Hand hält, glaube ich das nicht. Dann müsste ihre Hand ja eher ein Schirm sein. Sie umfasst ihn aber richtig mit den Fingern, als würde sie tasten.“ Jetzt hob auch Tom den Kopf etwas und schaute an sich herunter. Wodurch Bella zwar ihre Position etwas veränderte, nicht aber die Hand wegzog.

„Ich glaube eher, sie will dich auf diese Weise kontrollieren und steuern. Und mir heute damit zeigen, wer das ranghöhere Weibchen ist und die bessere Beziehung zu dir hat.“ „Kontrollieren und steuern? Am Penis? Was soll das denn heißen?“ Es war nicht zu überhören, dass Tom ihr diesmal nicht glaubte. „Doch. Eindeutig. Das macht am meisten Sinn.“

„Und wie soll das funktionieren?“ „Nun, zum einen steckt ungefähr die Hälfte eures Verstandes im Schwanz. D. h. da kann man zumindest eure schlichten Gedanken ganz gut abgreifen und lesen.“ Anna konnte sich bei den Worten selbst ein Grinsen nicht verkneifen. „Zum Zweiten ist das Ding wie ein Joystick. Richtig bedient, kann man euch damit fast alles machen lassen.“ „Du meinst, sie lässt ihre Hand dort liegen, um meine Gedanken abzugreifen und anschließend steuert sie mich darüber?“

„Ja. Nur nicht zwingend sequentiell, sondern in Kombination. Zumindest deine sexuellen Gedanken erfasst sie da unten am ehesten, weil der Penis sofort mehr oder minder stark darauf reagiert. Und ihre Finger sind ja recht sensible Sensoren. Mit ihren Fingerspitzen bekommt sie das kleinste Zucken und Anschwellen infolge sexueller Erregung sofort mit. Und Sexualität ist für Bonobos nun mal wichtig.“

Sie redete jetzt wirklich wieder wie eine Wissenschaftlerin.

„Und umgekehrt kann sie deine Gedanken durch geschicktes Fingerspiel auch steuern. Sie muss ja nur ein bisschen drücken oder streicheln. Dass Bonobo-Weibchen die Männchen sexuell manipulieren, ist ja bekannt. Nur über diese Form habe ich noch nie gelesen. Das muss daran liegen, dass du ein Mensch bist und hierfür länger ruhig liegenbleibst.“

Sie machte eine kurze Pause.

„Und vielleicht auch, weil dein Ding größer ist. Ein bisschen jedenfalls. Was wahrscheinlich auch heißt, dass es sich mehr lohnt, weil mehr von deinem Hirn da unten versammelt ist.“

„Ha, ha. Sehr witzig.“

Tom erinnerte sich tatsächlich, wie Bella früher im anderen Rudel immer die Männchen manipuliert hatte, um an Futter oder andere gute Sachen zu kommen. Meist hatte sie nur ein wenig an deren Penissen reiben müssen und schon gaben sie ihr, was sie wollte. Aber in der Tat hatte er noch nie gesehen, dass die Weibchen ihre Hand länger und vor allem ganz ruhig auf dieser Stelle ließen. Auch Bella früher nicht. Es war immer irgendwie nur kurzes Reiben gewesen.

„Ok, nehmen wir an, das stimmt. Und wie zeigt sie dir damit, dass sie ranghöher ist?“ „Nun, allein schon die Tatsache, dass sie ihre Hand dort ungestört lassen darf, drückt eine besondere Intimität der Beziehung aus. Und wenn meine Theorie von Kontrolle und Steuerung stimmt, dadurch gleichzeitig auch Einfluss und damit Macht im Rudel.“

Sie schaute noch einen Moment auf Bellas Hand um Toms Phallus, dann fragte sie: „Darf ich einmal etwas ausprobieren?“ „Ja, klar. Was denn?“

Statt zu antworten, legte Anna nun ebenfalls ihre Hand auf seinen Penis, sodass sich ihre und die von Bella dabei berührten. Was Bella dazu brachte, sie zum ersten Mal wieder anzuschauen, seit Anna vorhin zu Elizabeth gegangen war. Mit einem fragenden, aber nicht mehr ganz so abweisenden Blick.

„Was soll das denn jetzt werden? Ich bin doch nicht euer Handschmeichler, an dem ihr euch einfach so bedient!“ Tom richtete sich etwas auf. „Reg dich nicht auf. Ich versuche doch nur, wieder Vertrauen bei Bella aufzubauen.“ „Indem du mich begrapschst?“ „Ich muss Bella doch zeigen, dass ich mich um das Wohl ihres Rudels sorge. Damit es wächst und gedeiht. Und dafür spielt dein Ding ja tatsächlich eine nicht ganz unwesentliche Rolle.“

„Glaubst du nicht, dass du sie damit eher eifersüchtig machst?“ „Bild dir da mal nicht zu viel ein. Individuelle Eifersucht ist den Bonobos nämlich ziemlich fremd. Macht ja auch wenig Sinn, wenn sowieso jeder mit jedem vögelt. Ihnen geht es vor allem um das Wohl des Rudels. Insbesondere im Vergleich zu anderen Rudeln, mit denen sie um Ressourcen konkurrieren. Da muss ich ihr zeigen, dass mir das auch wichtig ist.“ „Kannst du dann nicht sie begrapschen?“

Anna schaute ihn wieder an, als hätte er eine einfache Rechenaufgabe nicht gelöst.

„Das würde nichts bringen, weil das ihr vielleicht individuell gefiele, aber nichts für das Rudel tut. Bella und ich können allein das Rudel nicht vergrößern. Dafür brauchen wir dummerweise Männchen. Und da du nun mal unser einziges Männchen bist und wir deshalb nur ein Ding haben, muss ich ihr zeigen, dass mir das genauso wichtig ist wie ihr.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie noch hinzu: „Ob ich will oder nicht.“

„Hmmm.“ So halb hatte Tom es verstanden, obwohl sie sich den letzten Satz hätte sparen können. Und wenn es half, die Atmosphäre wieder zu bereinigen, sollte es ihm recht sein. Vor allem, weil es sich ja auch nicht schlecht anfühlte.

Wobei Bella ihre Hand nun plötzlich zurückzog und ihren Kopf wieder auf Toms Brust legte, dabei jedoch Anna nicht aus den Augen ließ. Sie wollte ihr offensichtlich also die Chance geben zu beweisen, dass ihr das Rudel wichtig war. Der Einstieg war wohl geschafft und Tom gespannt, ob Annas These stimmte, dass das so funktionieren könnte.

Er spürte, wie die jetzt, wo sie allein die Kontrolle hatte, anfing, mit den Fingerspitzen ganz sanft seinen Penis zu drücken, wodurch natürlich sofort Blut hineinschoss. „Oh, ich kann deine Gedanken lesen. Mein Gott, sind die schlicht“, flüsterte Anna daraufhin ganz leise. „Ha, ha“, flüsterte Tom genauso leise zurück. „Mit solchen Äußerungen willst du Bella also beweisen, dass du gut für unser Rudel bist. Toll.“

Anna ignorierte das und begann seinen Penis, der mittlerweile schon in voller Größe schräg von seinem Unterleib emporragte, ganz langsam und vorsichtig von oben bis unten mit den Fingernägeln abzufahren. Mal allein entlang der Harnröhre, dann mit zwei Fingern entlang beider Seiten. Sie schien genau zu wissen, was sie tat, denn diese spitzen Berührungen ließen seine Nerven in schneller Folge Impulse abschicken, die viel feiner, intensiver und dadurch auch erotischer waren, als wenn sie nur fest zugepackt hätte.

Tom konnte richtig spüren, wie sein Phallus anfing, vor Lust zu zucken. Instinktiv legte er die Hand auf Annas Bein und begann, sie dort zu streicheln. Mit strengem Blick wies sie ihn jedoch sofort zurecht: „Eyh, bitte nicht anfassen! Das ist kein richtiger Sex hier. Es geht nur um Bella, ja?“

Nun verstand Tom. Anna machte einerseits eine Show für Bella, andererseits wollte sie ihm beweisen, dass sie mit ihrer Kontroll-Steuerungstheorie recht hatte. Mehr aber auch nicht. Und schien dabei einen klaren Plan zu haben. Da er keinen Grund sah, warum nicht, beschloss er, es einfach zu genießen, und zog seine Hand wieder zurück.

Bella hatte sich unterdessen auch tatsächlich neben seinem Becken in Positur gesetzt und beobachtete ganz genau, was Anna da machte. Das kannte Tom so gar nicht an ihr, denn normalerweise interessierte sie der Sex anderer nicht besonders. Sie hatte wohl keine voyeuristische Ader. Dass ein Penis so gezielt bearbeitet werden konnte, war für sie aber sicher neu und sie schien willig dazuzulernen. Was wiederum Anna zu motivieren schien, es richtig gut zu machen.

Jetzt setzte sie gerade Finger und Daumen oben an seinem Penis an und schob ganz langsam seine Vorhaut zurück. So gefühlvoll hatte das noch nie eine Frau bei ihm gemacht. Tom musste zugeben, dass es richtig schön war, weil es sich anfühlte, als würde sie ein zerbrechliches Geschenk auspacken. Und nicht nur seine Luststange.

Anna zog seine Vorhaut ganz nach unten, bis seine Eichel vollständig frei lag und fuhr dann mit den Fingerspitzen ganz sanft um deren Rand.

Das Gefühl war so intensiv, dass Tom von seinem Körper nichts anderes mehr zu fühlen schien als diese eine Stelle. Er schloss die Augen und merkte selbst, wie sein Atem inzwischen schneller ging. Anna hatte ihn gerade im wahrsten Sinne des Wortes völlig in der Hand, denn er konnte an nichts anderes mehr denken, als ihre zärtlichen Finger auf ihm. Und es kaum noch erwarten, was sie Aufregendes als Nächstes tun würde.

„Oooooohhhhh!“ Sie war mit dem Fingernagel langsam über die Eichelspitze zum Vorhautansatz gefahren und massierte diesen nun ganz sanft mit der Fingerkuppe. Sein empfindlichstes und erotischstes Körperteil. Anna wusste scheinbar genau, was sie tat und Tom konnte inzwischen schon merken, wie sich in der Ferne ein Orgasmus ankündigte.

Das wusste wohl auch Anna, denn plötzlich stieg sie rücklings über ihn, sodass ihr Schritt nun genau vor seinen Augen war. Dann ließ sie ihre Hand sinken, die nun mit nur ganz leichtem Druck seine Hoden umfasste, als wären sie zerbrechlich.

Tom hatte die Augen jetzt wieder offen und sah deshalb Annas wunderschöne Scham genau vor sich. Die feuchtglänzenden Schamlippen, die eindeutig auch etwas geschwollen waren, wie er zufrieden feststellte. Dazwischen der ebenfalls glänzende rosa Scheideneingang. Und darunter die geschwollene Klitoris. Anna war eindeutig ebenfalls erregt, denn er konnte ihre süße Lust intensiv riechen.

Tom hatte unbändige Lust, mit der Zunge durch dieses weiche rosa Paradies zu streichen und sie dort zu lecken und zu schmecken. Obwohl sie es ihm verboten hatte. Dass er es nicht konnte, muss Anna wohl bewusst so geplant haben.

Dafür kreiste sie jetzt mit der Zunge um seine Eichel, glitt um den Rand, streichelte den Vorhautansatz. Immer wieder spielte ihre Zungenspitze aber auch mit der Öffnung, als wollte sie sicherstellen, dass sie bereit für die Ejakulation war. Und immer, wenn Tom glaubte, er halte es vor Lust nicht mehr aus, machte sie eine kleine Pause und fuhr mit der Zunge seinen Penis hinunter und wieder zurück.

Anna spielte mit ihm, kontrollierte seine Lust. Und er wollte es gar nicht anders haben, weil sie sie so immer weiter steigerte. Sollte sie doch gerne die Kontrolle haben, wenn es sich so gut anfühlte.

Lange würde er aber nicht mehr durchhalten. Wie er auch nicht mehr verhindern konnte, dass sein Becken jetzt anfing zu zucken. Sein Körper wollte jetzt explodieren und seinen Samen platzieren, am liebsten in Anna.

Als wüsste sie das, nahm Anna seine Eichel jetzt in den Mund, begann rhythmisch an ihr zu saugen und sie gleichzeitig mit der Zunge zu streicheln, wobei sich jedes Mal auch ihr Becken direkt vor ihm deutlich bewegte. Als er sah, dass sich dadurch sogar ihr Scheideneingang vor seinen Augen gerade ein wenig geöffnet hatte, wusste Tom, dass er sich nicht mehr zurückhalten konnte.

Er gab ihr mit der Hand ein Zeichen, dass er gleich kommen würde, damit sie die Aufnahme vermeiden konnte. Doch sie ignorierte es und saugte einfach weiter.

„Jaaaaaaaaahhhhhhh!“ Er kam und hatte dabei das Gefühl, dass er sein Sperma noch nie mit solchem Druck aus sich herausgeschossen hatte. Und Anna nahm tatsächlich willig alles auf, was sein Penis gerade in ihren Mund spritzte. Dabei drückte sie sogar sanft seine Hoden, als wollte sie sicherstellen, dass sie auch alles abgaben, was sie in sich hatten.

Obwohl er ihr Schlucken deutlich spüren konnte, strich sie gleichzeitig auch noch mit der Zunge über die Penisspitze, aus der gerade sein Samen herausschoss, wobei sie gleichzeitig an seiner Eichel saugte. Als könnte sie gar nicht genug davon bekommen.

Tom wunderte sich zwar darüber, weil sie eben noch gesagt hatte, dass sie das zu intim und persönlich fände. Aber darüber wollte er jetzt gar nicht nachdenken. Anna hatte auf seinem Instrument schließlich nicht nur ein Blaskonzert mit tollem Crescendo, sondern auch mit fulminantem Finale gespielt. Wie eine echte Virtuosin. Und sogar jetzt, als sein Pumpen langsam nachließ, behielt sie seinen Penis in ihrem Mund und streichelte ihn weiter mit der Zunge, bis er vollkommen erschlafft war.

Dann setzte sie sich wieder auf, strich sich noch einmal mit der Zunge über die Lippen, und schaute dann auf Bella, die nun einen richtig zufriedenen Eindruck machte. Anna hatte gerade bewiesen, dass sie noch zum Rudel gehörte. Und auch, dass sie ihren Rang akzeptierte, indem sie Tom ohne Gegenleistung zum Orgasmus gebracht und vorbehaltlos seinen Samen akzeptiert hatte.

Bella bewegte sich daher ein Stück vor und drückte ihr wie zum Lob einen Kuss auf den Mund. Dann legte sie sich wieder an Toms Seite und auch die Hand auf seinen nun völlig erschlafften Penis. Als wollte sie sagen: ‚Nun ist er wieder meiner.‘

Tom fragte sich derweil, ob Bella vielleicht gerade sogar etwas von Anna gelernt hatte? Hoffentlich. Sie war schließlich normalerweise hervorragend im Nachmachen. Und in diesem Fall wäre das wirklich nicht schlecht, wie er fand.

Auch Anna legte sich jetzt wieder hin, allerdings nach erfüllter Mission nun wieder mit etwas Abstand. „Siehst du: Rudel wieder intakt. Und jetzt sag mir noch einmal, dass man euch mit eurem Joystick nicht kontrollieren kann.“ „Ich gebe zu, da haben wir eine Schwachstelle. Jetzt weiß ich auch, warum es auf Deutsch Steuerknüppel heißt. Und ich gebe auch zu, dass es sich gut angefühlt hat, als du meine Gedanken gelesen hast. Jedenfalls die schlichten.“ Er zögerte kurz, bevor er fortfuhr: „Aber du sagtest doch, dass du nicht …“

Anna wusste scheinbar sofort, was er meinte, und fiel ihm ins Wort.

„Bild dir darauf bloß nichts ein. Das habe ich vor allem gemacht, damit Bella sieht, dass ich es ernst meine. Und vielleicht habe ich es auch ein klitzekleines bisschen gemacht, damit du dich wegen mir nicht wieder so schlecht fühlen musst, weil du nicht kommen durftest. Immerhin war ich ja schuld, dass wir in der Situation waren.“

Tom konnte sich dennoch den Gedanken nicht verkneifen, dass Anna gerade freiwillig sein komplettes Sperma runtergeschluckt hatte. Im Bewusstsein, dass es sich jetzt über den Stoffwechsel in ihrem ganzen Körper verbreiten würde. Was sie, anders als bei den Bonobos, bei ihm also offensichtlich akzeptierte. Reines Forschungsobjekt konnte er für sie demnach wohl nicht sein. Offenbar wollte sie jedoch über das Thema nicht weiter sprechen, denn sie stützte den Kopf auf den Ellbogen, schaute ihn an und wechselte das Thema.

„Ich habe übrigens über das nachgedacht, was du über Hutch gesagt hast. Von wegen Sexpuppe und so. Und habe jetzt auch eine Idee, was ich machen muss.“ „Ja? Und was?“ Jetzt stützte auch Tom seinen Kopf auf den Ellbogen, denn das interessierte ihn. Aber, wann hatte sie denn eigentlich Zeit gehabt, darüber nachzudenken? Etwa eben gerade? Während sie ihm einen Blowjob gegeben hat?

„Nun, fast alle Tiere paaren sich a tergo, also von hinten. Bei den meisten geht das schon wegen des Körperbaus gar nicht anders. Was sollen Pferde, Hunde oder Katzen denn sonst machen? Damit hat das Weibchen aber natürlich wenig Möglichkeit, eigene Emotionen auszudrücken. Das Männchen kann sein Gesicht und damit seine Mimik schließlich nicht sehen. Und weil das Weibchen auf allen vieren steht, kann es auch Arme und Beine nicht einsetzen, um das Männchen z. B. zu streicheln. Das heißt, letztlich kann es nur ein bisschen mit dem Becken wackeln und stöhnen, um dem Männchen zu zeigen, was ihm gefällt oder nicht. Durch diese Reduktion seiner emotionalen Ausdrucksmöglichkeiten kann es das Männchen natürlich viel weniger beeinflussen und wird in der Tat etwas zur Sexpuppe.“

Sie schaute Tom in die Augen, um zu sehen, ob er ihren Gedanken bis hierher folgen konnte.

„Ja, verstehe ich. Macht Sinn.“ Tom verstand allerdings nicht, worauf sie hinauswollte. Anna erklärte ihm sowas doch immer nur dann so ausführlich, wenn sie etwas von ihm wollte. „Primaten können dagegen, wie wir, prinzipiell auch Sex a vis haben, sich also dabei ansehen. Mit freien Extremitäten. Ist doch eigentlich auch viel spannender. Trotzdem praktizieren fast alle Menschenaffenarten ebenfalls hauptsächlich Sex a tergo. Die einzige Ausnahme sind die Bonobos. Bei denen ist es meistens vis a vis. Also Missionarsstellung oder im Sitzen gegenüber.“

„Echt? Auch die Schimpansen nicht?“ Das von den Bonobos wusste Tom, sah er ja jeden Tag mehrfach. Mit Gorillas oder Orang-Utans hatte er sich noch nie beschäftigt und sie interessierten ihn auch nicht besonders. Aber bei Schimpansen hätte er schon erwartet, dass es ähnlich ist wie bei den Bonobos. Immerhin sind die beiden eng miteinander verwandt.

„Nein, auch die Schimpansen machen es lieber von hinten. Und bei den Bonobos sind es meist die Weibchen, die die Männchen beim Sex anschauen wollen und die Missionarsstellung einfordern. Die Männchen würden wahrscheinlich auch von hinten bevorzugen. Ist für die ja viel einfacher und bequemer.“

Das hatte Tom nicht gewusst. Aber es stimmte. Auch Bella mochte es, wenn sie beim Sex sein Gesicht sah. Das hatte er schon gemerkt. Er hatte bislang aber immer gedacht, das läge daran, dass sie so gern küsste.

„Die Forschung sagt bislang, dass sie das vor allem machen, weil auf die Weise die Klitoris stärker stimuliert wird. Das ist bestimmt auch nicht verkehrt. Aber wieder so furchtbar mechanisch gedacht. Und gilt auch nur für die Art Spaß, die sie sowieso lieber mit anderen Weibchen haben. Wenn es um die reine Begattung durch Männchen geht, glaube ich nicht, dass es vor allem um die Stimulation der Klitoris geht. Gerade bei Bonobos mit ihrem Schnellkoitus. Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, dass es nicht so prickelnd ist, wenn die Klitoris 20 Sekunden stimuliert wird und dann ist es schon wieder vorbei. Das ist sogar eher frustrierend.“

Tom überlegte, ob das wieder eine versteckte Spitze gegen ihn sein sollte. Obwohl er sich doch so verbessert hatte, was Anna ja auch schon bestätigt hat. Aber das mit dem zu frühen Aufhören stimmte. Er kannte ja inzwischen auch das unbefriedigende Gefühl, wenn es zu früh endete.

„Und was ist jetzt deine Schlussfolgerung?“ Noch immer wusste Tom nicht, worauf sie hinauswollte. „Vielleicht ist es ja so, dass Bonobo-Weibchen Sex a vis nicht vor allem wegen ihrer Klitoris haben wollen, sondern weil sie dadurch viel mehr Möglichkeiten haben, die Emotionen des Männchens zu steuern. Sie können es lüstern anschauen, es küssen, überall mit den Händen streicheln oder mit den Beinen umschlingen. Oder genau das eben nicht tun. Alles unter ihrer Kontrolle und das Männchen kann dem kaum ausweichen. Zumindest, wenn es in sie reinwill. Das passt doch genau in meine Theorie: Wenn Bonobo-Weibchen schon aus sozialen Gründen Sex mit allen Männchen haben müssen, bevorzugen sie ihn natürlich a vis, weil sie so die Wahrscheinlichkeit ihrer Schwängerung am besten steuern können. Und die Klitoris ist weiter vorne, damit sie dabei auch ein bisschen Spaß haben. Nicht umgekehrt.“ Annas Gesicht bekam einen triumphierenden Ausdruck.

Das klang in der Tat plausibel. Auch Bella hat ihn ja oft mit Zungenküssen richtig scharf gemacht und dann mit Armen und Beinen fest umklammert, bis sie spürte, dass er in ihr gekommen war. Das könnte sie natürlich nicht, wenn er sie von hinten nahm. Da entscheidet allein das Männchen, wann es vorbei ist und wie tief es spritzt.

„Klingt logisch. Heißt das, du willst bei deinen Versuchen jetzt auf Missionarsstellung umsteigen?“ „Überlege ich tatsächlich. Ist aber leider nicht so einfach.“ „Wieso? Klappt bei mir und Bella doch auch prima. Musst dich einfach nur umdrehen.“

Anna schaute ihn mit dem ‚Dummerchen-Blick‘ an, den er schon kannte.

„So einfach, wie du als Mann dir das vielleicht vorstellst, ist es nicht, wenn du auch eine valide wissenschaftliche Aussage ableiten willst.“ „Wieso nicht? Sex ist doch Sex. Ob von hinten oder von vorne, oder?“ „Du warst es doch, der mich darauf gebracht hat, dass ich für die Affen möglicherweise nur ein Sexspielzeug bin. Ein feuchtes Loch, um ihr Ding reinzustecken. Dann werden sie meine Emotionen aber auch nicht sehr interessieren. Wer interessiert sich schließlich schon für die Emotionen einer Sexpuppe? Die hat nur einen klar definierten Zweck. Und da geht es eher um mechanische Aspekte als um Emotion.“

„Mechanische Aspekte? Wie meinst du das denn?“ „Na, wenn ich mir diese Aufblaspuppen mit dem Blasemund und den ausgestreckten Armen vorstelle“, sie machte den Mund weit auf, ein dümmliches Gesicht und streckte die Arme im 45-Grad-Winkel von sich, „dann wirken die doch weder erotisch noch einladend. Für mich sehen die sogar eher doof aus. Aber euch Männern scheint egal zu sein, ob ihr beim Koitus in so ein Gesicht schaut. Ihr kauft sie trotzdem. Hauptsache, es ist ein Schlitz drin. Wahrscheinlich schaut ihr der Puppe nicht mal ins Gesicht. Sonst würden die Hersteller es sicher attraktiver gestalten.“

Tom fühlte sich gerade etwas zu Unrecht in Generalverdacht genommen. Schließlich fand er die Puppen auch doof. Aber was Anna sagte, war nicht falsch. Die Dinger verkauften sich wohl ganz gut, obwohl sie doof aussahen.

„Wenn die Emotionen des Weibchens tatsächlich wichtig sind, haben die Bonobo-Weibchen im Rudel deshalb natürlich einen ganz anderen Hebel als ich. Die Männchen kennen sie gut, ihre Emotionen sind ihnen wichtig und sie verstehen auch, welche sie wie ausdrücken.“ „Loggisch, weil de och Sächsisch redd“, konnte Tom sich nicht verkneifen zu sagen.

Anna schmunzelte, fuhr dann aber fort. „Genau. Das heißt, wenn ich sie über das Zeigen differenziertere Emotionen steuern will, müssen sie sich auch bei mir für mehr interessieren als nur …“ Sie machte wieder das Gesicht einer aufblasbaren Sexpuppe. „Ich brauche also etwas Empathie von ihnen. Und ob ich die habe, weiß ich, nach dem, was du vorhin über Hutch gesagt hast, ehrlich gesagt gerade nicht.“

Tom sah ein, dass es vielleicht doch nicht so einfach war, wenn man es wissenschaftlich betrachtete.

„Außerdem bräuchte ich für eine solche Studie einen definierten Versuchsablauf, sonst sind die Ergebnisse nicht vergleichbar. Ich müsste also Thesen aufstellen, welche emotionalen Ausdrücke sie an- und welche sie abtörnen. Und die dann jeweils in ein empfängniswilliges und ein empfängnisverhütendes Programm bringen, das ich dann immer wieder gleich abspule. Um so festzustellen, ob es tatsächlich Unterschiede im Ergebnis hervorruft.“

Jetzt klang es richtig wissenschaftlich. Und schwierig.

„Und wie willst du das lösen? Vor allem das mit der Empathie?“ „Ich habe mit meinen Überlegungen ja gerade erst angefangen. Aber ich habe mir gedacht, für die Empathie nehme ich einfach das Verhalten der Weibchen als Indikator. Sobald die sich nicht mehr nur von mir befriedigen lassen und ansonsten total ignorieren wie Nic vorhin, sondern mir etwas zurückgeben wie Elizabeth, sind ihnen ja offensichtlich meine Gefühle nicht vollkommen unwichtig.“

Tom fand es immer noch faszinierend, wie nüchtern und logisch sie über solche Dinge sprach. Und irgendwie dennoch erotisch.

„Und da im Rudel der Status in der Regel von allen gleich wahrgenommen wird, kann das ein guter Indikator dafür sein, dass mich auch die Männchen nicht mehr nur als Objekt sehen. Ein gutes Zeichen könnte aber auch sein, dass sie mir etwas zu Essen abgeben. Das spräche ebenfalls dafür, dass sie mein Wohlergehen zumindest etwas interessiert.“

Anna machte eine kurze Pause, als warte sie auf eine Reaktion von Tom. Der aber nickte nur zustimmend, weil er fand, dass das alles ziemlich plausibel klang. Deshalb fuhr Anna einfach fort. „Na ja, und bei dem Programm und dem Sexisch dachte ich eigentlich, du könntest mir helfen. So wie Bella und ich uns in erotischen Dingen ähneln, bist du doch wahrscheinlich auch nicht so viel anders als Bonobo-Männchen. Und ich habe im Moment, ehrlich gesagt, keine Ahnung, worauf die wirklich stehen. Sie sind ja von Bonobo-Weibchen geprägt. Und die haben schon eine ziemlich andere Mimik und Art sich zu bewegen als ich. Hoffe ich jedenfalls.“

Bei den Worten musste sie selbst grinsen.

„Ja, doch. Etwas. Und vor allem bist du natürlich blond und die nicht.“ Diese Spitze hatte Tom sich einfach nicht verkneifen können, woraufhin Anna ihn mit einem „Blödmann“ in die Seite boxte. Wobei sie allerdings lächelte. „Ja, aber ich kapiere noch nicht, wie ich dir dabei helfen soll? Soll ich da wieder Proband sein oder so?“

„Nein, natürlich nicht. Aber wenn du mir genau erklärst, was dich bei Frauen im Allgemeinen und vor allem bei Bella im Speziellen anmacht und was nicht, hätte ich doch einen guten Anfang für ein Konzept. Findest du nicht? So könnte ich die Männchen genau da ansprechen, wo sie am empfänglichsten sind.“

Jetzt musste Tom schlucken. Es stimmte. Das Programm, das Anna sich gestern für ihn und Bella ausgedacht hatte, hatte super funktioniert. Weil sie ungefähr wusste, was Bella wahrscheinlich gefällt. Und er verstand auch, dass das bei Männchen wahrscheinlich anders war.

Bonobo Weibchen hatten kleine Brüste, Anna im Vergleich relativ große. Sie hatte auch ausgeprägte Rundungen und einen Apfelpo, während Bonobo-Weibchen fast keine Rundungen und nur einen vergleichsweise kleinen Hintern hatten. Auch hatte Anna kein Fell. Sie konnte sich also wirklich nicht sicher sein, ob ihre ausgeprägten weiblichen Reize als Menschenfrau auch auf Bonobo-Männchen wirkten. Vielleicht war sie mit ihrer weißen Haut und ihren komischen Rundungen für die sogar unsexy und sie begatteten sie wirklich nur, weil sie einen Schlitz hatte.

Das hieß, sie musste sich überlegen, was sie noch machen konnte, um sie anzutörnen, und dabei auf banalere, aber auch eindeutigere sexuelle Signale zurückgreifen. Wobei er ihr nun wohl helfen sollte. Bestimmt war Anna zum ersten Mal in ihrem Leben in dieser Situation. Schließlich musste sie sich bei ihrem Aussehen und ihrer Figur bei Menschenmännern um so etwas, wie erotische Ausstrahlung ganz sicher keine Gedanken machen.

„Bei deiner Erfahrung hätte ich gedacht, du weißt eh schon alles? Was könnte ich dir da noch sagen?“

„Möglicherweise weiß ich wirklich eine Menge über die erogenen Zonen des Mannes. Lernt man ja mit der Zeit oder kann man sich anlesen. Außerdem passen die sowieso auf einen Bierdeckel. Nur hilft mir das bei den Bonobos nicht, weil es rein körperlich ist. Zum Koitus kommt es aber sowieso auf jeden Fall. Deshalb geht es mir ja darum, was das Weibchen in dem Moment noch über Verhalten und Emotionen steuern kann, damit das Männchen nicht ejakuliert. Also Kopf statt Körper, Mimik und Gesten statt Blowjob. Das kann ich nicht so leicht nachlesen, sondern ein Mann muss mir erklären, was in seinem Kopf passiert, wenn er so ein Signal vom Weibchen empfängt. Nur dann verstehe ich, ob es ihn damit steuern kann.“

Es stimmte, dass Bella während des Sex ziemliche Grimassen zog, was er bei Menschenfrauen so nicht kannte. Inzwischen wusste er aber schon ganz gut, welche davon Lust und welche eher Unwillen ausdrückten, und orientierte sich auch daran. Er wäre also tatsächlich wahrscheinlich der Beste, um Anna Auskunft zu geben. Aber dass er ihr so einen tiefen Einblick in seine sexuellen Vorlieben und was er an Bella heiß fand, geben sollte, konnte er sich nicht vorstellen. Das wäre ja der komplette erotische Striptease.

„Aber dann habe ich ja gar keine Geheimnisse mehr. Und du denkst wahrscheinlich, ‚Was ist das bloß für ein Freak!‘“ Er hatte eigentlich nicht vor, Anna so tief in seinen Kopf zu lassen. „Richtig. Du müsstest mir wirklich deine intimsten erotischen Gefühle offenbaren. Je intimer, umso mehr helfen sie mir.“ Sie grinste ihn an: „Aber wegen des Freaks musst du dir echt keine Sorgen machen. Das denke ich jetzt schon von dir.“

„Ja, toll. Vielen Dank für deine Ehrlichkeit. Aber ich denke nicht, dass ich das machen möchte.“ Tom dachte mit Grausen an den Psychiater, den ihm sein Vater aufgezwungen und der dann bei jeder Sitzung gesagt hatte, Tom solle sich ihm ‚öffnen‘. Was er jedes Mal als Drohung verstanden hatte.

„Warum denn nicht? Das wäre echt wichtig für mich?“ Sie schaute Tom so bettelnd an, dass der fast schon schwach wurde. Weil er das mit dem Psychiater nicht erzählen wollte, sagte er daher: „Ich denke nicht, dass ich viel zu sagen hätte. Und es läuft doch auch so super für dich. Funktioniert doch bislang perfekt mit deinen Studien. Auch ohne, dass du in meinen Kopf reinschaust.“

„Super? Tatsächlich bin ich doch bislang so vom Unglück verfolgt, dass man meinen könnte, ich sei irgendwie verflucht worden.“ Anna fing nun an, mithilfe der Finger aufzuzählen: „Erst die Sache mit der Presse. Dann waren meine Partner weg. Ich musste weg von der Uni. Nach Afrika, ins akademische Nirwana. Wo das dann mit dem Bonobo-Rudel auch nicht funktioniert hat. Und gerade als ich dachte, schlimmer kann es ja wohl nicht kommen, fällt auch noch der Baum auf die Hütte und zerstört sie komplett. Das auch noch gerade, als die schwedische Delegation im Camp ist.“

„Und dann musstest du auch noch zu mir flüchten.“ Tom wollte eigentlich ein Kompliment hören, aber Anna ließ sich diese Steilvorlage natürlich nicht entgehen. „Genau. Sage ich ja. Absolute Pechsträhne. Und du behauptest, bei mir liefe alles ‚super‘.“ Sie malte die Anführungszeichen um das ‚Super‘ in die Luft, wobei sie ihn aber wieder schelmisch angrinste.

„Inzwischen glaube ich aber, dass sich mein Blatt gewendet hat. Irgendwie war das mit dem Baum ein Zeichen des Schicksals. Und sogar das mit meinen Landsleuten im Camp.“ „Wieso das denn?“ „Nun, so bin ich zu dir und Bella gekommen. Und in euer Rudel. Dadurch konnte ich eine ganz enge Beziehung zu Bella aufbauen. Von so etwas hatte ich vorher nicht einmal geträumt. Jetzt bin ich auch noch ganz nah am Rudel von King Louie und habe schon wahnsinnig viele wirklich interessante Ergebnisse. Die hätte ich doch nie bekommen, wenn ich weiter allein in meiner Hütte gesessen hätte. Sogar, wenn der Baum nicht draufgefallen wäre.“ „Bleibe also nur noch ich von deiner Pechsträhne.“ Tom versuchte es noch einmal und diesmal war Anna auch versöhnlicher mit ihm. „Na, dich nehme ich einfach mit in Kauf. Ist ja nicht so schlecht, wie ich erst dachte. Und ohne dich gäbe es auch keine Bella. Irgendwie hast du mir also schon Glück gebracht.“

Sie machte eine kurze Pause.

„Außerdem muss ich zugeben: Es ist gar nicht so schlecht, dass ich manche Sachen mit dir diskutieren kann. Weil du nicht so egoistisch und oberflächlich bist, wie ich ursprünglich dachte. Und hast auch richtig gute Ideen.“ Sie machte wieder eine kleine Pause. „Ab und zu wenigstens.“ „Tatsächlich bin ich doch sogar dein erotischer Chefberater.“ „Na ja. Viel Auswahl habe ich hier ja nicht. Sonst wärst du ganz eventuell möglicherweise vielleicht nicht der erste auf meiner Liste der optimalen Frauenversteher gewesen. Bisher jedenfalls nicht. Aber das kann sich ja jetzt ändern.“ Wieder schaute sie ihn bettelnd an.

„Weil weltweit niemand außer mir mit einem Bonobo-Weibchen schläft, das freiwillig in sein Rudel gegangen ist, oder?“ „So ungefähr. Und natürlich auch, weil es hier keinen anderen Mann gibt, den ich fragen könnte.“ Sie konnte es einfach nicht lassen. Selbst wenn sie etwas von ihm wollte. „Hmmm.“ „Heißt das, du hilfst mir?“

Tom fühlte sich durch ihren bettelnden Blick zwar manipuliert, trotzdem sagte er: „Ok, ich helfe dir. Mit all meiner einzigartigen Kompetenz in Fragen der Bonobo-Erotik.“ Tom hatte sich inzwischen nämlich überlegt, dass es vielleicht gar nicht so schlecht wäre, mit Anna über seine erotischen Vorlieben zu sprechen. Könnte sogar ganz spannend sein. Und im Notfall konnte er ja immer Sachen weglassen. Oder Flunkern.

„Super, danke. Das ist echt toll von dir.“

Anna schien sich über seine Zusage wirklich zu freuen und konnte es nun kaum abwarten, anzufangen. „Dann lass uns am besten auch gleich zur Hütte gehen, damit wir loslegen können und ich von deinem unschätzbaren Wissen profitieren kann, großer Sexguru. So viel Zeit habe ich ja nicht mehr, es umzusetzen.“

Sie packten schnell ihre Sachen zusammen und wollten gerade losgehen, als sie noch ergänzte: „Und nur damit das klar ist: Du bist trotzdem nur wissenschaftliche Hilfskraft, kein Berater.“

Interview

Sie waren kaum in der Hütte, als Anna sich auch schon mit ihrem Laptop hinsetzte und anfing, die Fragen an ihn zu formulieren. Tom hatte gedacht, es wären vielleicht fünf Stück oder so. Aber Anna schien gar nicht mehr aufhören zu wollen, zu schreiben. Worauf hatte er sich da nur eingelassen?

Sie aßen dann noch schnell etwas, bevor Anna zügig den Tisch abräumte und sich dann schon, mit dem Laptop vor sich, daran setzte. „So, dann fangen wir jetzt mit dem Interview zu deinen sexuellen Vorlieben an.“ „Wie, jetzt schon? Können wir das nicht etwas später machen?“ Zum einen hatte Tom wirklich keine Lust, zum anderen hatte er sich erst noch überlegen wollen, was er denn so sagen sollte. Er wollte sich bei Anna ja nicht in irgendetwas reinreiten.

„Mir wäre jetzt viel lieber. Es sind diverse Fragen und ich muss mir daraus dann schließlich noch ein Programm überlegen. Und morgen möchte ich es ja schon ausprobieren.“ Anna machte dabei ein so entschiedenes Gesicht, dass Tom einfach nicht Nein sagen konnte. „Na dann …“, stöhnte er und setzte sich Anna gegenüber, worauf deren Gesicht sich sofort aufhellte und sie sich hinter dem Tisch so aufrecht hinter dem Laptop hinsetzte, dass Tom sofort das unangenehme Gefühl einer Prüfung bekam.

„Zunächst noch einmal die Ausgangssituation, die immer identisch ist. Wir sind in einem Bonobo-Rudel, wo alle oft und spontan Sex miteinander haben. Völlig ansatzlos, d. h. kein Vorspiel oder so. Die normalen erogenen Zonen spielen also keine so große Rolle. Ich als Weibchen akzeptiere dabei alle Männchen, die Sex mit mir wollen, um das Gruppengefüge nicht zu stören. Ich bin geschlechtsreif und es ist sicher, dass mich irgendwann eines der Männchen schwängern wird. Alles klar?“

‚Oh, Gott!‘, dachte Tom. ‚Worauf habe ich mich da bloß eingelassen? Das ist ja ein richtiges Rollenspiel, das sie da auf die Schnelle ausgearbeitet hat. Und ich dachte, sie stellt nur ein paar Fragen.‘ Er war zwar beeindruckt, wie schnell Anna das professionell umgesetzt hatte. Eigentlich hatte er es sich aber mehr wie ein lockeres Schwätzchen vorgestellt und bereute seine Zusage gerade umso mehr. Doch da fuhr Anna schon fort. „Es gibt im Rudel zwei Arten von Männchen. Den attraktiven Typ A, von dem ich gerne ein Kind bekäme und den unattraktiven Typ B, von dem ich nicht geschwängert werden möchte. Um das etwas steuern zu können, sorge ich dafür, dass Sex meist so stattfindet, dass wir uns dabei ansehen. Obwohl das bei den Bonobos theoretisch auch im Sitzen geht, unterstellen wir hier aber ausschließlich die Missionarsstellung.“

Sie schaute vom Laptop hoch und Tom an.

„Das Letzte ist eigentlich nicht so wichtig für den Versuch, aber im Sitzen ist es für mich mit den Affen halt schwierig. Ich bin ja nicht so gelenkig wie die. Und deshalb werde ich später das Programm nur für die Missionarsstellung formulieren.“ Mit dieser Erklärung schaute sie wieder auf den Laptop: „Soweit alles klar und verständlich?“ „Ist klar. Bist du attraktiv oder unattraktiv?“

„Unwichtig. Ich kann beides sein, weil ich natürlich so oder so ein Interesse daran hätte, ein Baby von Typ A zu bekommen. Deshalb soll er mich möglichst oft begatten und dabei möglichst immer in mir ejakulieren. Und das möglichst tief und viel, damit seine Spermien einen Vorsprung vor denen unattraktiver Männchen haben.“ Sie schaute Tom an, ob er auch das verstanden hat.

„Ist auch klar.“ Er hoffte, in Annas Augen ein Typ A zu sein.

„Weil ich von Typ B kein Baby möchte, soll er natürlich nicht so oft Sex von mir verlangen. Wobei ich ihn jedoch nicht zurückweise, das hatte ich schon gesagt. Wir müssen im Testszenario sogar kopulieren, sonst kann ich ja nicht feststellen, ob ich ihn dabei steuern kann. Er soll halt nur von sich aus nicht so viel Lust auf eine Wiederholung haben. Und natürlich möglichst nicht ejakulieren. Und, falls ich das durch mein Verhalten nicht verhindern kann, zumindest nicht so viel und nicht so tief spritzen. Damit seine Spermien geringere Chancen haben, als erste bei meiner Eizelle zu sein.“

„Du bist also einmal heiße Sexbombe und einmal Schlaftablette.“

„So kann man es natürlich auch sagen. Und bei den Fragen geht es jetzt darum, was ich jeweils tun kann, damit es bei den Männchen so abläuft, wie ich es möchte, um die Wahrscheinlichkeit meiner Befruchtung durch Typ A zu erhöhen. Wobei wir im Testszenario natürlich immer davon ausgehen, dass sowohl Typ A als auch Typ B grundsätzlich begattungswillig und -fähig sind. Ok?“

Tom nickte. „Du musst mich also nicht erst heißmachen, ja?“ „Nein, es würde die Ergebnisse sogar verfälschen, wenn ich sie erst als Sexbombe aktiv anlocke und dann plötzlich Schlaftablette bin, wie du gesagt hast. Ich lasse ja grundsätzlich beide ran. Wann immer sie wollen. Dabei kann ich aber natürlich durchaus unterschiedliche Begeisterung signalisieren.“

Tom fand es beeindruckend, wie klar und strukturiert Anna vorging. Dann würden ihre Fragen sicher auch sehr präzise sein und er würde sich richtig Mühe geben müssen bei der Beantwortung.

„So, mit welchem Typ möchtest du anfangen. A oder B?“ „A natürlich. Das ist einfacher, denn Frauen, die kurzen, schnellen Sex und ein Kind von mir wollen, sind meine Spezialität.“ Obwohl sie das sichtlich für albern hielt, konnte Anna sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Das hättest du wohl gerne, du kindischer Blödmann.“

Dann schaute sie wieder ernster. „Aber wie du willst. Also Typ A. Schauen wir mal, wie man dich als Weibchen erfolgreich zum Papa macht. Falls man das denn im absolut unwahrscheinlichen Fall wirklich wollen würde.“ Ihr Blick ging nun auf den Laptop: „Bitte ab jetzt nur ehrliche, ernstgemeinte Antworten. Das ist wirklich wichtig für mich.“ „Ok.“ Tom nahm sich vor, ab jetzt etwas ernster zu sein und die Fragen auch so ehrlich wie möglich zu beantworten.

„Der erste Fragenblock umfasst die Signalisierung der Paarungsbereitschaft. Wobei wir, wie besprochen, nur von Verkehr in der Missionarsstellung ausgehen. Welche Haltung muss ich vorher einnehmen, um dir zu signalisieren, dass ich eine Penetration nicht nur zulasse, sondern dabei wirklich begattet, also besamt werden will? Wir hatten ja bereits gesagt, kein Vorspiel.“

„Ääähhh.“ Tom wusste nicht genau, was er darauf jetzt antworten sollte. Haltung? Sie war nackt und willig. Das reichte doch als Signal. Ihm jedenfalls. Oder? Anna bekam bei seinem Zögern bereits wieder diesen ‚Dummerchen-Blick‘.

„Na, das ist doch nicht so schwer. Soll ich da zunächst sitzen oder schon liegen. Mit geschlossenen Beinen oder gespreizten? Wenn gespreizt, wie weit? Mit angezogenen Beinen oder eher flach? Soll ich dich dabei anschauen oder nicht? Mund geschlossen oder offen? Wenn geöffnet, wie weit? Was mache ich mit den Händen?“

Jetzt verstand Tom, worauf sie hinauswollte. Sie wollte ein Drehbuch schreiben, das sie immer wieder abspielen konnte. Aber über diese Dinge hatte er noch nie richtig nachgedacht. Die Mädchen hatten ihn auch noch nie gefragt, ob sie was machen sollten oder wie? Sie hatten es einfach getan. Und manche fand er dabei heißer, andere nicht. Wie sollte er jetzt noch im Detail wissen, was genau er heißer gefunden hatte? Und warum? Außerdem hatte er die Mädchen sowieso meist schon nach einem Tag wieder vergessen.

Wenn das schon bei der ersten Frage so war, konnte das ja noch richtig heiter werden.

„Ja, äh. Breitbeinig. Breitbeinig wär´ mir lieber. Denke ich zumindest. Ja, und liegen oder sitzen? Hmmm. Dass du schon liegst, ist wahrscheinlich auch besser. Sieht man mehr. Und anschauen? Anschauen ist sicher auch gut.“

„Schon besser. Aber geht das vielleicht doch noch etwas präziser?“ Anna machte bereits ein etwas genervtes Gesicht.

„Wie soll ich die Beine spreizen? Geht es dir eher um die Beinstellung selbst oder um den Blick auf die Genitalien? Sollen die schon erregt sein oder ist das egal? Wie soll ich dich anschauen? Nur freundlich oder eher lüstern?“

Tom kam sich vor wie bei einer mündlichen Prüfung in der siebten Klasse. Wenn er so weiterstammelte und Anna ihm alles aus der Nase ziehen musste, würde die ihn ja für einen Volldeppen halten und nicht für ihren erotischen Berater. In ihren Augen wäre er sicher nicht mal mehr Hilfskraft.

Aber wie sollte er das alles so detailliert wissen? Da kam ihm eine Idee. Er musste sich ja nur vorstellen, wie er Anna gerne sehen würde. Was gar nicht so schwer war, da sie ja ohnehin nackt und wirklich sexy vor ihm saß. Und das Bild würde er ihr dann beschreiben. Er schaute sie kurz an, gab sich einen Ruck und sagte dann mit fester Stimme:

„Liegend, Beine gespreizt. Eher etwas breiter und Knie angezogen. Aber noch nicht in der Luft. Das kommt später. Wichtig ist der ungehinderte Blick auf die Genitalien und dass sie sich förmlich anbieten. Oberkörper leicht erhoben, abgestützt auf die Arme neben dem Körper. Alternativ die Hände in der Nähe der Genitalien oder bei den Oberschenkeln. Aber auf der Innenseite, weil das zeigt, dass du Sex willst und nicht nur ausruhen. Kopf erhoben, Blick auf mich. Keinesfalls in den Himmel oder zur Seite, das wäre eher abweisend. Gesichtsausdruck freundlich und willig, aber nicht ordinär lüstern. Wahrscheinlich, weil ich keine ordinären Frauen mag. Mund gerne leicht geöffnet und auch gerne ein bisschen Zunge zu sehen. Aber nicht zu viel. Da kriege ich immer so ein Waschlappengefühl. Und alles nicht gekünstelt oder überdreht, das törnt eher ab.“

„Wow. Das war ja jetzt richtig präzise. Und richtig viele ganze Sätze.“ Anna schrieb, so schnell sie konnte, während Tom sich freute, dass er sie mit seinen präzisen Aussagen wohl beeindruckt hatte. War ja doch nicht so schwer, wenn er dabei konkret an Anna dachte.

Und es war auch total spannend, dass er es so formulieren konnte, als würde er es wirklich von ihr wollen. Obwohl es doch eigentlich um die Affen ging. Wenn er das bei anderen Mädchen auch so hätte machen können, hätte er bestimmt noch viel mehr Spaß mit denen gehabt.

„Du hast gesagt, dass dir der Blick auf die Genitalien wichtig ist. Was genau?“

Tom holte bei dieser Frage tief Luft. Aber mittlerweile war er in Schwung und hatte durch das aufreizende Bild von Anna im Kopf auch schon eine Erektion bekommen, die sie zum Glück unter dem Tisch nicht sehen konnte, es für ihn aber deutlich leichter machte.

„Am besten so, dass ich den Scheideneingang schon sehen kann. Also nicht nur die geschlossenen Schamlippen, sondern schon etwas geöffnet. Ideal wäre, wenn dein Löchlein dabei auch schon feucht glänzt und leicht geöffnet ist, sodass man die Scheide dahinter bereits erahnen kann. Dann fange ich gleich an zu überlegen, wie es sich darin wohl anfühlt, wenn man hineingleitet. Das ist wie Vorfreude auf Weihnachten. Und wenn man sie schon etwas riechen kann, wäre es optimal.“

„Ok, verstehe. Das heißt, obwohl es kein Vorspiel gab, wäre die sichtbare Erregung des Weibchens vorteilhaft für deine Lust auf sie?“

„Ja, auf jeden Fall.“

Er merkte, dass Anna schon anfing zu überlegen, wie sie das später in ihrem Programm umsetzen könnte. „Das sollte kein Problem sein. Ohne Vorspiel muss ich mich ja ohnehin vorbereiten, damit ich nicht ganz so trocken bin. Dann kann ich zum Schluss einfach den Finger reinstecken, und ein bisschen Flüssigkeit zwischen den Schamlippen verteilen. So feucht, dass es von alleine rausfließt, werde ich bei dem Versuch wahrscheinlich nicht werden. Und durch den Finger ist der Eingang dann wahrscheinlich automatisch ein bisschen offen. Sonst nehme ich einfach zwei.“

Selbst als sie es jetzt nur beschrieb, fand Tom es schon erregend. Und er überlegte, dass Bella ja auch meist bereits feucht war, bevor sie überhaupt richtig anfingen. Konnte sie das nur mit dem Kopf auslösen, um seine Lust zu steuern? Möglicherweise war ja wirklich etwas dran an Annas Theorie.

„Jetzt nehmen wir an, das hat alles gewirkt und du willst mich penetrieren. Wie läuft das für dich optimalerweise ab?“

Wieder stellte Tom sich vor, wie Anna sich ihm lustvoll hingeben würde. Ein schönes, aufregendes Bild. Und gar nicht so schwer zu beschreiben. „Wenn ich mich nähere, lässt du dich langsam zurücksinken, spreizt die Beine noch weiter und hebst sie auch etwas an. Damit du da unten so richtig offen und einladend bist. Dabei schaust du mich die ganze Zeit erwartungsvoll an, vielleicht streckst du mir auch die Arme entgegen und fasst z. B. meine Wangen. Es muss wirklich so aussehen, dass du es jetzt willst und dich darauf freust.“

„Und im Moment der Penetration selbst? Also wenn du ansetzt und ihn reindrückst. Was mache ich da? Stöhnen? Oder besser gar nichts?“

„Stöhnen wäre wirklich gut. Aber nicht so heftig. Eher so wie ein genussvoller Seufzer, wenn du verstehst, was ich meine? Dabei die Augen schließen, Mund etwas offen und den Kopf in den Nacken. Als ob dir gerade jemand etwas richtig Gutes tut.“

„Meinst du so“, Anna schloss die Augen und legte den Kopf etwas in den Nacken: „Aaaahhhh …“ „Ja genau. Als steigst du in eine wunderbare, warme Badewanne.“ „Verstehe. Und wenn ich gar nichts mache?“ „Nicht so schön, aber auch ok. Schlecht ist, wenn du das Gesicht verziehst oder einen spitzen Schrei ausstößt. So wie Überraschung oder Schmerz. Das hatte ich auch schon. Ist ein absoluter Lusttöter.“

„Das machen Frauen in der Regel aber nur, wenn sie noch nicht genug vorgedehnt oder zu trocken sind. Sollte man als Mann eigentlich wissen.“ „Aber du hast doch gesagt, kein Vorspiel.“ Tom wusste ja, dass er früher manchmal zu forsch gewesen war. Aber sie sollte endlich damit aufhören, ihm das dauernd vorzuhalten.

„Ok. Jetzt bist du drin. Ist es dir lieber, wenn ich mich auch bewege? Oder soll ich dich einfach machen lassen und stillhalten?“ „Wenn du dich auch bewegst, ist das gut. Aber nicht zu stark. Und der Rhythmus muss passen. Ich hatte mal ein Mädchen, bei der ich das Gefühl hatte, sie wollte mich eigentlich von unten reiten. Richtig hart. Da habe ich einfach nicht mein Tempo gefunden. Und manche haben auch überhaupt kein Rhythmusgefühl. Da ist man dann dauernd aus dem Takt, was sich auch nicht gut anfühlt. Dann ist es besser, sie halten einfach still und lassen mich machen.“

„Was ist denn der ideale Rhythmus?“

„Gleichklang halt. Dass wir uns in genau der gleichen Geschwindigkeit bewegen, auch wenn die sich ändert. Ich stoße, du hältst dagegen, wir wollen also beide das Gleiche. Wobei ein kleiner Zeitversatz sich manchmal auch gut anfühlt. Ist dann wie ein Echo und verlängert das Gefühl. Muss aber wirklich klein sein und möglichst konstant, sodass man sich auf den nächsten immer schon freuen kann.“

„Die Bonobos stoßen ja ziemlich schnell, vor allem gegen Schluss. So schnell kann ich mich wahrscheinlich gar nicht bewegen. Dann ist es besser, ich halte einfach still, oder?“

„Denke ich auch. Du kannst ihnen ja durch Stöhnen zeigen, dass es dir gefällt. Einfach ungefähr in dem Rhythmus, in dem sie stoßen und dann immer stärker. Ich finde es auch immer sehr erregend, wenn ein Mädchen immer stöhnt, wenn sie mich tief spürt. Aber das mit dem Stöhnen machst du doch sowieso schon super.“

„Danke. Das mit der Geschwindigkeit ist aber ein guter Hinweis. Sollte ich eigentlich ganz gut hinkriegen, weil ich ja sowieso die Geschwindigkeit der Stöße mitzähle. Da bin ich also schon im Rhythmus.“ Sie notierte kurz, bevor sie ihn wieder anschaute.

„Du sagtest vorhin, dass dir vor dem Koitus Augenkontakt wichtig ist. Warum?“

„Ist ganz wichtig, sonst komme ich nicht richtig auf Touren. Sozusagen als Ausdruck der Gemeinsamkeit. Natürlich nur, wenn du so schaust, als ob du es auch willst. Sonst lieber nicht.“

„Und während des Koitus?“

„Da schaue ich auch gerne mal woanders hin. Haar, Mund, die wippende Brust oder auch, wie sich das Becken bewegt. Ich finde es wahnsinnig aufregend, den erregten Körper unter mir zu beobachten.“ Tom war jetzt richtig im Schwung und fand es auch irgendwie aufregend, Anna Fantasien zu erzählen, die von ihr handelten, ohne dass sie es wusste.

„Also ist es wichtig, dass ich meinen Körper lustvoll bewege?“

„Auf jeden Fall. Ein Stück Holz wäre langweilig, selbst wenn es sich gut anfühlt. Kurz bevor ich komme, will ich aber auf jeden Fall wieder Blickkontakt, um zu sehen, wie du reagierst. Es wäre optimal, wenn wir gleichzeitig kommen oder du vor mir und ich das genau in deinen Augen sehen kann.“

„Du meinst also, mein Orgasmus gibt dir noch einmal den letzten Kick für deinen eigenen? Interessante Aussage von dir.“ „Ich weiß, ich bin jetzt nicht der glaubwürdigste Zeuge dafür. Aber es stimmt. Zumindest, wenn er nicht vorgespielt ist.“ „… Außer natürlich, du merkst es nicht.“ Anna lächelte ihn schelmisch an. „Ja, ok. Stimmt. Also, außer du bist so eine gute Schauspielerin, dass ich es nicht merke.“

„Du hast gesagt, dass der Blickkontakt Gemeinsamkeit ausdrückt und dir meine Reaktion wichtig ist. Was meinst du damit?“

Tom musste erst kurz überlegen.

„Na, ja. Es zeigt, dass du es willst und dass du es bewusst mit mir willst. Dem, dessen Gesicht du gerade anschaust. Würdest du wegschauen, würde es sich anfühlen, als könnte es gerade jeder sein, der einen Schwanz hat.“

„Verstehe. Das wäre also zu mechanisch und unpersönlich?“ Anna notierte eifrig mit.

„Ja, mechanisch und unpersönlich beschreibt es gut. Bei einem Mann hätte ich jetzt wahrscheinlich Glory Hole-Gefühl gesagt. Deswegen finde ich es auch so wichtig, deine Augen zu sehen, wenn ich komme. Das ist ja der Moment der maximalen Gemeinsamkeit.“ „Ach, dein Orgasmus ist der Höhepunkt der Gemeinsamkeit? Du findest also, meiner ist weniger wichtig als deiner? Das erklärt natürlich einiges.“ Anna schaute ihn streng an. „Äh, nein. T´schuldigung. So meinte ich das nicht. Überhaupt nicht. Das ist ein Missverständnis.“

Jetzt grinste Anna wieder frech. „Sorry, alles gut. War nur Spaß. Tatsächlich ist der männliche Orgasmus bei einer Begattung ja der entscheidende für die Gemeinsamkeit. Ohne den gibt es keinesfalls gemeinsame Kinder. Wenn die Frau keinen hat, geht das schon.“

Zum Glück nur ein Scherz. Aber Tom fand, sie sollte es lassen, ihn immer so zu erschrecken. Und ärgerte sich, dass er so doof ist, ihr immer wieder auf den Leim zu gehen.

„Wo du das mit den Kindern sagst. Ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbilde. Aber ich hatte das Gefühl, dass mir der Blickkontakt während des Orgasmus noch wichtiger war, als Bella ihre Genitalschwellung hatte. Da wollte ich wirklich wissen, ob es ihr gefällt.“

Anna schaute vom Computerbildschirm auf und machte ein nachdenkliches Gesicht.

„Hmm. Interessant. Kann gut sein, dass du dir das nicht nur einbildest. Die Genitalschwellung zeigt ja an, dass sie fruchtbar ist. Das heißt, wenn du sie in diesem Zeitraum besamst, ist eine Schwangerschaft ziemlich wahrscheinlich. Da macht es durchaus Sinn, dass es dir wichtig ist, ob sie deinen Samen gerne und mit Freuden empfängt. Das spricht dann nämlich dafür, dass sie dein Baby wirklich will und sich deshalb später auch gut darum kümmern wird.“

Sie schaute Tom mit einem Blick an, der durchaus Achtung ausdrückte. „Ist echt wieder ein guter Punkt, den ich bisher noch nicht bedacht hatte. Das mit der erotischen Wirkung der Genitalschwellung auf Männchen ist natürlich nicht neu. Aber ein damit möglicherweise verbundener Wunschkindaspekt schon.“

Jetzt dachte Anna wieder laut.

„Für ein Männchen ist es natürlich attraktiver, ein Weibchen zu begatten, wenn er weiß, dass sie fruchtbar ist UND er ihr damit ein Wunschkind macht. Besser geht ja gar nicht, wenn er seine Gene langfristig sichern will. Mit der wird er daher öfter Sex haben wollen und sicher auch mehr Sperma investieren. Das heißt, man kann ihn darüber wahrscheinlich ganz gut steuern.“

Sie machte eine kurze Denkpause, in der sie sich das wohl praktisch vorstellte.

„Wobei ich da gegenüber den Bonobo-Weibchen natürlich eindeutig im Nachteil bin, weil ich keine Genitalschwellung kriege und sie deshalb nicht automatisch wissen können, ob ich fruchtbar bin oder nicht. Sollten sie tatsächlich irgendwelche genetischen Algorithmen haben, würden die also nicht getriggert.“

Ohne, dass er es verhindern konnte, bekam die begattungswillige Anna in Toms Kopfkino gerade eine Genitalschwellung. Die er aber sofort wieder wegträumte, weil sie überhaupt nicht zu ihr passte. Die schien es, ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, dagegen gerade fast schade zu finden, dass sie ihre Fruchtbarkeit nicht so offen demonstrieren konnte. Wobei ihr gerade auch ein Gedanke zu kommen schien: „Findest du die Genitalschwellung als Menschenmann eigentlich attraktiv und erotisch?“

Tom ahnte schon, worauf das hinauslief. Anna wollte wieder wissen, wie viel archaischer Rudelaffe noch in ihm steckte. Trotzdem wollte er ihr ehrlich antworten: „Na ja, attraktiv finde ich sie eigentlich nicht. Sieht für mich immer noch irgendwie komisch aus. Aber erotisch schon, denke ich. Ich kriege fast sofort einen Ständer, wenn ich sie sehe. Weil ich weiß, dass Bella fruchtbar ist. Auch wenn du jetzt sagst, dass das nur so ein archaisches Gen-Erbe ist.“

„Nein, das ist doch völlig ok. Und bestätigt mir, dass ich bei den Bonobos in dieser Hinsicht echt im Nachteil bin, weil ich meine Fruchtbarkeit nicht schon weit sichtbar kommunizieren kann.“ Dann erschien aber ein Lächeln auf ihrem Gesicht. „Dann muss mein Gesichtsausdruck halt noch mehr nach ‚Mach mir ein Baby‘ sein.“ Sie machte ein schmachtendes Gesicht mit Schlafzimmeraugen. „Und ich darf ihnen natürlich nicht sagen, dass ich die Pille nehme.“

Sie mussten beide lachen, wobei Tom gleichzeitig an die ‚Ich will ein Kind von dir‘-Schilder dachte, die leichtbekleidete Groupies bei Rockstars hochhalten. Ob die damit den gleichen Instinkt triggern wollen? So richtig archaisch?

Da kam aber auch schon Annas nächste Frage: „Augenkontakt ist wichtig. Habe ich verstanden. Und Küssen? Was ist mit Küssen?“

„Auch ganz wichtig. Vor allem am Anfang.“ „Warum? Und warum am Anfang?“

Tom überlegte. „Wahrscheinlich auch, um mir Gemeinsamkeit und Wollen zu zeigen, glaube ich. Und wenn das richtig ist, was du gerade gesagt hast, würde das doch auch Sinn machen. Du wirst ja wohl kein Wunschkind von mir austragen wollen, wenn du mich nicht mal küsst.“ Anna setzte wieder ihren schelmischen Blick auf. „Völlig richtig. Ich will eindeutig kein Wunschkind von dir, obwohl ich in deinem Rudel bin.“

Sie musste dabei selber schmunzeln.

„Aber zurück zu unserem Projekt. Wie ist es am Schluss? Beim Orgasmus oder kurz davor? Gibt Küssen dir da auch noch mal einen Kick, um zum Orgasmus zu kommen? So wie der Augenkontakt?“

„Uuuuhhh.“ Jetzt musste Tom wirklich überlegen. Vor allem, weil Anna ihm mit ihrer Bemerkung zu ‚keinem Wunschkind von ihm‘ gerade das Kopfkino zerschossen hatte.

„Also, ich kann beim Orgasmus und kurz davor gar nicht so gut küssen. Bin viel zu beschäftigt und kann mich in dem Moment auch nicht so gut kontrollieren. Außerdem brauche ich Platz. Schlecht wäre es wahrscheinlich nicht, aber der Augenkontakt wäre mir auf jeden Fall wichtiger. Nach dem Orgasmus finde ich es dann wieder gut, ein bisschen zu schmusen. Aber die Frage stellt sich bei den Bonobos ja wahrscheinlich nicht.“

„Stimmt.“ Anders als ihre fehlende Genitalschwellung schien Anna dieser Aspekt jedoch offensichtlich nicht leidzutun. Was Tom gut nachvollziehen konnte. „Aber was ist mit Nichtküssen? Oder Verweigerung? Wäre das ein Lustkiller?“

Tom konnte sich denken, warum sie das alles so genau wissen wollte. Solange die Affen sie nur von hinten nahmen, stellte sich die Frage nach Küssen ja nicht. Jetzt musste sie aber schon überlegen, ob sie von den Affen geküsst werden wollte oder nicht.

Oder ob sogar sie die Affen aktiv küsste, wie Bella das so gerne bei ihm und ihr tat. Wahrscheinlich wollte Anna das eher nicht. Allerdings war er sich sicher, dass sie nicht zögern würde, es zu tun, wenn es dem Forschungsprojekt hilft. Einen Moment lang überlegte er, ob er deshalb sagen sollte, es sei egal. Dann entschied er sich aber doch, ehrlich zu sein, wie er es ihr versprochen hatte. Egal, wie sie sich dann entscheidet.

„Also weniger Lust hätte ich bestimmt schon, wenn gar nicht geküsst wird. Ginge aber sicher noch, wenn es sich einfach so ergibt, weil es grad nicht passt. Wenn du mir aber einen Kuss bewusst verweigern würdest, indem du z. B. den Kopf wegdrehst, wäre das eindeutig ein Lustkiller.“

„Hmm. Und was ist mit Armen und Beinen? Also Streicheln, Umarmen, Umklammern?“

„Streicheln ist mir eher beim Vorspiel wichtig. Wenn wir schon losgelegt haben, merke ich davon gar nicht mehr so viel. Umarmen ist dagegen gut, wenn es zeigt, dass du mir ganz nahe sein willst. Also, wenn du dich so richtig an mich ranschmiegst. Aus dem gleichen Grund ist eigentlich auch Umklammern mit den Beinen gut. Aber nicht so wie bei Bella. Die übertreibt es manchmal und hält mich mit ihren Beinen so fest, dass ich mich gar nicht mehr bewegen kann. Richtig freischaufeln muss ich mich dann von ihr.“

„Also fest anschmiegen ist gut, aber du willst die Kontrolle über deine Bewegungen behalten?“

„Ja, genau. Ich muss ja mein Tempo steuern. Und wenn ich das nicht kann, ist es viel schwerer, zu kommen. Wenn Bella mir stattdessen die Hände auf den Po legen würde, könnte sie mir ja auch durch deren Drücken zeigen, dass sie mich tiefer in sich haben will. Lässt mir aber mehr Luft zum Atmen. Und ist ein tolles Gefühl, wenn sie mich so gegen ihr Becken presst.“

„Apropos Eindringtiefe? Ich weiß, dass ihr Männer so einen Lustreflex habt, wenn ihr spürt, dass ihr bis zum Anschlag drin seid. Ist so eine Art erogene Zone an der Peniswurzel, damit ihr versucht, tief zu spritzen, sodass euer Samen größere Chancen hat. Kann ich das trotzdem irgendwie steuern? Beim Typ A will ich ja, dass er ganz nah am Muttermund kommt und dann auch ganz viel spritzt. Aber nicht bei Typ B. Falls ich bei dem nicht verhindern kann, dass er kommt, sollte es wenigstens weiter vorne in der Scheide passieren. Je weiter weg vom Muttermund, umso besser. Und möglichst wenig.“

„Das ist schwierig. Wie du gesagt hast, wenn ich komme, will ich auf jeden Fall komplett drin sein. Ich muss dein Becken richtig fest an meinem Schambein spüren, sonst ist es nur der halbe Spaß. In dem Moment denke ich da auch gar nicht mehr viel drüber nach.“

Anna schaute wieder nachdenklich.

„Wenn du es schon kaum kontrollieren kannst, heißt das, dass ich es erst recht nicht kann. Zumindest nicht über Emotion. Geht dann nur traditionell über Beine enger stellen und Winkel des Beckens verändern. Das dürfte aber nicht so einfach sein, weil Bonobos viel schmaler gebaut sind. Und verdammt kräftig. Die drücken meine Beine einfach wieder auseinander.“

„Kenne ich. Habe ich auch schon ein paar Mal gemacht. Und wenn das nicht ging, habe ich einfach meine Arme unter ihre Beine geschoben und etwas angehoben. Dann ging es wieder richtig gut.“

„Echt? Wundert mich, dass dir das passiert ist. Wir Frauen machen das mit den Beinen in der Regel nur, wenn ein Schwanz zu groß ist und wehtut. Sonst finden wir es meist auch gut, euch am Becken zu spüren. Und so riesig ist dein Schwanz ja nicht. Ok, aber nicht riesig.“

„Ha, ha. Ich hatte aber echt mal eine, der es wehgetan hat, weil mein Schwanz zu groß war.“ „Oder sie war extrem kurz gebaut? Kann ja auch sein.“ „Von mir aus. Aber das war jedenfalls nicht gut.“

„Wieso?“

„Sie hat immer das Gesicht verzogen, wenn ich tiefer gegangen bin. Oft kann man bei euch ja nicht so genau erkennen, was Lust und was Schmerz ist. Aber ihr konnte man echt ansehen, dass es wehtat. Obwohl ich gar nicht gespürt habe, dass da so ein harter Widerstand in ihrer Scheide war. Mir hat es jedenfalls nicht wehgetan.“

„Scheidenwand und Muttermund sind nicht so hart und geben durchaus auch ein Stück nach. Deswegen merkst du das kaum. Tut aber trotzdem weh, das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Und was habt ihr dann gemacht? Hast du deine Eindringtiefe verringert?“

„Ich habe sie gefragt, ob es wehtut. Und sie hat ‚Ist schon ok‘ geantwortet. Trotzdem habe ich versucht, nicht mehr so tief zu gehen. Fand ich aber nicht gut, weil ich mich wahnsinnig darauf konzentrieren musste. Und ihr hat es wohl auch nicht so gefallen, weil alles plötzlich so verkrampft war. Deshalb haben wir es dann in der 69 beendet.“

„Du Armer.“ Tom konnte ihr ansehen, dass sie das nur ironisch meinte. „War eigentlich gar nicht so schlecht, weil sie vorher das Kondom abgezogen hat. Und falls es dich interessiert? Ich bin zwar früher gekommen als sie, sie aber auch. Hat aber auch toll geschmeckt, selbst wenn sie vielleicht kurz gebaut war.“

Anna ignorierte das und fragte stattdessen „Du hast dich also zurückgehalten, obwohl sie gesagt hat, es sei ok?“ „Natürlich. Ich wollte ihr doch nicht wehtun. Was denkst du denn von mir? Und es macht doch auch überhaupt keinen Spaß, dabei in ein schmerzverzerrtes Gesicht zu schauen.“

„Dann kann man euch beim Koitus dann ja doch etwas steuern. Über empathischen Schmerz. Wie hat sie dabei denn ausgesehen? Etwa so?“ Anna verzog ihr Gesicht, wobei sie vor allem die Augen etwas zusammenkniff. „Ja, trifft es ziemlich genau. Und die Schultern hat sie jedes Mal etwas hochgezogen, als wollte sie sich von mir wegbewegen. Fand ich auch nicht sehr erotisch.“

Anna notierte das alles in ihrem Laptop und lehnte sich dann mit befriedigtem Gesichtsausdruck zurück.

„Das war echt super Tom und hilft mir wirklich weiter. Vielen Dank. Vor allem, weil du so ehrlich warst.“ „Ja, echt? Hat mir aber auch Spaß gemacht?“ Was stimmte. Nachdem er mal in Schwung war und die Hemmungen gefallen waren, hatte Tom es richtig gut gefunden.

Sie grinste ihn an: „Und ohne das Interview hätte ich nie geahnt, was für ein Freak du wirklich bist.“

Als sie Toms verunsichertes Gesicht sah, fügte sie aber sofort hinzu: „Nein, entschuldige. Das war nur ein Scherz. Ehrlich. Du warst wirklich super. Und an dem, was du gesagt hast, war gar nichts freaky. Überhaupt nicht. Ich fand es richtig interessant. Nicht nur für das Projekt, sondern auch für mich persönlich.“

Das beruhigte Tom. Einen Moment hatte er tatsächlich gefürchtet, er hätte zu viel von sich erzählt. „Hast du eigentlich auch schon anderen Männern so intime Fragen gestellt?“

Anna schaute wieder auf den Computer und Tom hatte den Eindruck, dass sie etwas errötete. Was natürlich auch eine Reflexion des Bildschirms sein konnte. Dann sagte sie leise: „Nein. Hätte ich mich wahrscheinlich bei anderen auch nicht getraut.“ Und dann noch etwas leiser. „Wahrscheinlich hätten sie sie auch nicht beantwortet. Zumindest nicht ehrlich. Die wollten mir ja in der Regel nicht helfen, sondern nur Sex.“

Tom verstand das jetzt als ehrliches Kompliment und fühlte sich Anna gerade richtig nah. Sie hatte ihm ihre intimsten Empfindungen beim Sex mitgeteilt, wenn auch nur mittelbar über Bella. Jetzt hatte er das Gleiche für sie getan, stellvertretend für die Männerwelt und insbesondere Bonobo-Männchen.

Auch wenn es über Bande war, hatte er noch mit keinem Menschen so intim gesprochen und sich auch keinem so weit geöffnet. Was wahrscheinlich daran lag, dass er sie inzwischen richtig gern mochte. Und er glaubte mittlerweile, dass sie ihn nur deshalb permanent aufzog und neckte, weil sie ihm nicht zeigen wollte, dass sie ihn auch mochte.

Jetzt war Anna aber schon wieder ganz professionelle Forscherin: „Auf der Grundlage deiner Antworten werde ich später ein erstes Programm für den Studienablauf bei Typ A erstellen. Vielleicht komme ich dabei noch einmal mit ein paar Detailfragen zu dir. Und wenn es fertig ist, sprechen wir es durch, um zu prüfen, ob ich alles richtig verstanden habe, ja?“

„Ja, klar. Sehr gerne.“ Es gefiel Tom, dass sie gesagt hatte, dass sie es mit ihm durchsprechen will. Offensichtlich war er gerade nicht nur ihr Proband oder HiWi, sondern echter Berater. Was sich ja ein bisschen wie Partner anfühlte. Und im Nachhinein fand er sogar, dass es gar nicht schlecht war, dass Anna nun wusste, was er beim Sex wirklich wollte. Schaden würde es sicher nicht.

Gerade wollte er sich erheben, um ein wenig mit der vernachlässigten Bella zu kuscheln, da hob Anna noch einmal die Stimme. „Wo es gerade so gut läuft, können wir ja jetzt Typ B durchgehen.“ Es schien ihr also wirklich zu pressieren mit dem Beginn dieser Versuchsreihe.

Testlauf

Zum Glück war Typ B dann deutlich schneller gegangen als Typ A. Erstens, weil er jetzt wusste, was sie wissen wollte. Und zweitens, weil Abtörnen viel leichter ist als Antörnen.

Da Anna ihre beiden Versuchsabläufe anschließend unbedingt noch fertigstellen wollte, blieb sie dann noch am Laptop sitzen, während Tom sich zu Bella gesellte, die sich die ganze Zeit auf dem Bett mit ihrem Tablet beschäftigt hatte. Irgendwie fand er es richtig schade, dass sie nicht hatte verstehen können, was er gerade alles im Interview gesagt hatte. Wäre bestimmt nicht schlecht, wenn auch sie das alles über ihn und seine Vorlieben wüsste.

Dies umso mehr, als sie jetzt ganz offensichtlich Lust auf Sex hatte und wohl an ihm ausprobieren wollte, was Anna ihr am Nachmittag gezeigt hatte. Jedenfalls fing sie mit einem wunderbaren Blowjob an, kaum dass er sich hingelegt hatte. Sie war dabei nicht nur sehr gefühlvoll und umsichtig, sondern hatte sich offensichtlich auch alle guten Stellen gemerkt, die sie liebkosen musste. Wirklich toll, wie gelehrig sie war.

Tom schaute aus den Augenwinkeln immer wieder mal zu Anna, die zwar durchweg sehr beschäftigt wirkte, aber trotzdem wohl den einen oder anderen Blick riskierte. Und er hatte auch das Gefühl, dass sie ab und zu etwas unruhig auf ihrem Stuhl herumrutschte, als Bella und er nun zur ‚Kopulation‘ übergingen.

Weil er es deshalb besonders gut machen wollte, hatte die dann bereits drei Orgasmen gehabt, bevor Tom schließlich selbst kam. Was ihn in der Ansicht bestätigte, dass er eindeutig ein Typ A war. Danach waren Bella und er so erschöpft, dass sie beschlossen, eng aneinander gekuschelt ein Spätnachmittagsschläfchen zu machen. Zum Glück konnte Bella, wie er, eigentlich zu jeder Zeit schlafen.

Als Tom vor Bella wieder aufwachte, wusste er nicht, wie spät es war. Zumindest war es draußen aber noch nicht dunkel. Anna saß noch immer am Laptop. So schnell wie sie durch den Text scrollte, schien sie jedoch wohl fast fertig zu sein und nur noch ein paar kleinere Änderungen vorzunehmen. Dann würde sie das Ergebnis ja sicher gleich mit ihm besprechen wollen.

„Fertig?“

„Ja, fast. Muss nur noch ein paar Korrekturen machen. Zu blöde, dass ich hier nichts ausdrucken kann. Korrekturlesen auf Papier ist viel einfacher, weil man leichter vor- und zurückblättern und sich Notizen machen kann.“

Sie klang etwas genervt, weshalb Tom beschloss, erst einmal aus der Schusslinie zu gehen. „Also, wenn du es gleich besprechen willst, gerne. Ich gehe nur noch mal schnell duschen.“

Tom hoffte, dass die Dusche ihn auch wieder etwas aufwecken würde. Denn das war das Problem mit den Spätnachmittagsschläfchen: Man kam nur schwer wieder hoch. Und dummerweise gab es in der Hütte keinen Kaffee.

Er duschte deshalb zwar ohne Eile, achtete allerdings darauf, dass er Anna und Bella nicht das ganze warme Wasser wegnahm. Obwohl er es Anna durchaus gegönnt hätte, auch mal so kalt duschen zu müssen wie er in den letzten Tagen.

Zu seiner Überraschung lag die, als er nach seiner Körperpflege wieder die Badtür öffnete, so auf dem Bett, dass sein erster Blick unweigerlich auf ihre nackte Scham fiel, die zwischen ihren breit gespreizten Beinen leicht glänzte. Ihre schönen Schamlippen waren etwas geöffnet, sodass er dazwischen genau ihre etwas geschwollene Klitoris erkennen konnte, darunter der Scheideneingang. Wunderbar glänzend und gerade stecknadelkopfgroß geöffnet, sodass man das Schwarz ihrer Lusthöhle dahinter erkennen konnte. Als wartete er nur darauf, komplett geöffnet zu werden, um den Eingang in diese feuchte Lust freizugeben.

Tom konnte die Augen gar nicht mehr von diesem Anblick lassen und nahm kaum wahr, dass Bella auch auf dem Bett lag und ihn ebenfalls betrachtete. Er hatte im Moment nur Augen für das, was Anna ihm zwischen ihren Beinen zeigte und spürte, wie das Blut mit Lichtgeschwindigkeit in seinen Penis zu schießen schien. Jetzt legte Anna auch noch ihre Hände genau neben ihre Schamlippen und zog sie ein wenig auseinander, wodurch das süße Löchlein etwa erbsengroß wurde und sie ihm einladend noch etwas mehr Einblick in ihren weiblichen Quell der Lust gewährte. Tom stellte sich unwillkürlich vor, wie es sich anfühlen würde, wenn er dieses kleine Türchen ganz öffnen und in sie eindringen würde.

Etwas verwirrt ob dieses unerwarteten Anblicks schaute er Anna jetzt ins Gesicht, die ihn zwischen den Schenkeln hindurch verführerisch anlächelte. Die Zungenspitze dabei verlockend an der Oberlippe und die Augen lasziv leicht zusammengekniffen. So hatten die Frauen in seinen erotischen Träumen immer ausgesehen, wenn sie Sex mit ihm wollten. Aber Anna hatte ihn noch nie so angeschaut. Nicht im Entferntesten. Spulte sie etwa gerade ihr Programm A ab? Bei ihm? Wie bei einem Versuchskarnickel?

Und wenn schon. Sie sah gerade so heiß und begehrenswert aus, dass er darüber gar nicht nachdenken wollte. Und konnte. In seinem Kopf war aktuell Platz für nichts anderes als den Wunsch, jetzt unbedingt Sex mit ihr zu haben. Und wenn es so geschah, wie er es ihr beschrieben hatte, umso besser.

Er stieg auf das Bett und dann zwischen ihren Schenkeln über sie. Wobei ihm ganz leicht der liebliche Duft ihrer Lüsternheit in die Nase stieg. Gleichzeitig beugte Anna sich vor, nahm seine Wangen in ihre Hände und drückte ihre Lippen sanft auf seine.

Tom war überrascht. Das war der erste Kuss, den sie ihm gab, seit sie angekommen war. Und wie süß er war. Ihre leicht geöffneten Lippen waren ganz weich und dazwischen schob sie ihm gerade ihre Zunge in den Mund. Erst spielte sie nur mit seiner Zungenspitze, dann drang sie tiefer ein und wurde auch immer fordernder.

Jetzt ließ sie sich wieder etwas zurückfallen, spreizte die Beine noch weiter und zog dabei auch die Schenkel an, um sich ihm weiter zu öffnen. Sie wollte ihn jetzt also spüren, in sich haben. Sofort. Ohne Vorspiel.

Toms Penisspitze fuhr daraufhin ihre Scham ab, wo die prall geschwollenen Schamlippen seine Penisspitze direkt zur Vertiefung ihres vorgeöffneten Liebeslöchleins leiteten. Sobald er sie dort spürte, reichte ein leichter Druck und seine Eichel glitt problemlos in Annas feuchte Wärme hinein.

Kaum spürte sie sein Eindringen, warf sie auch schon den Kopf zurück, schloss die Augen und seufzte ein lustvolles „Aaaahhhh“. Ganz so, als würde sie durch ihre Liebespforte gerade einem hochwillkommenen Gast Einlass in sich gewähren.

Und wie gerne trat Tom durch diese Pforte ein. Was für ein wunderbares Gefühl, dort drinnen von ihrer aufregenden feuchten Wärme umschlossen zu werden. Und vor allem, dass sie genau das ebenfalls zu wollen schien.

Problemlos glitt er noch ein Stück tiefer und begann dann, sachte nach vorne zu drängen. Worauf sie leise stöhnend jeweils mit sanften Bewegungen ihres Beckens reagierte, als wollte sie ihm das Eindringen in ihren Körper erleichtern. Schon kurz darauf war er vollkommen in Anna versenkt und spürte ihren Schambeinknochen fest auf seinem. Wie auch ihr entfuhr Tom in diesem Moment ein leiser Lustseufzer. Inniger konnten sie sich nicht vereinen und zum ersten Mal hatte er das Gefühl, dass auch sie in ihn maximal tief in sich haben wollte.

Nun begann Tom langsam rhythmisch zu stoßen, wobei Anna sofort dagegen hielt. Schon kurz darauf bewegten sie sich in einem gemeinsamen Rhythmus. Nicht schnell, nicht kräftig, sondern wie eine ruhige Welle, bei der ihre Körper gleich schwangen und man jede einzelne Schwingung deutlich spüren konnte.

Tom schaute auf Annas Brüste, die im gleichen Rhythmus wippten und dann nach unten, wo sich ihre eng aneinandergepressten Becken gemeinsam bewegten, als würden sie miteinander tanzen. Ein wunderbarer Anblick.

Anna hatte ihre Beine jetzt hinter seinem Rücken verschränkt und drückte ihn damit fest an sich. Unzweifelhaft, weil sie wollte, dass er so tief in sie gelangte, wie es ihm nur möglich war. Damit er dort kam. Tief in ihr. Es fühlte sich gerade so an, als ob sie wirklich sein Weibchen sein wollte, das sich bis zum Schluss mit ihm paarte. Und nicht nur wegen des Orgasmus, sondern weil sie von ihm begattet werden wollte.

Ein derart intensives Bedürfnis nach Paarung jenseits der reinen Lust hatte Tom mit einer Menschenfrau bislang noch nicht erlebt. Und stellte fest, dass es den Sex nicht nur deutlich intensiver, sondern auch schöner machte. Er wollte sich mit Anna vereinen und sie schien das auch zu wollen.

Um diese Erfahrung maximal auszuschöpfen, aber auch um ihr nicht die Genugtuung zu geben, dass er wieder zu früh kam, hielt Tom sich dennoch zurück. Er variierte das Tempo und sorgte durch geschicktes Bewegen der Hüfte immer wieder dafür, dass sein Unterleib Annas Klitoris stimulierte, wie er es von Bella gelernt hatte. Trotzdem wusste er, dass er es nicht würde verhindern können, zu kommen, sobald Anna einen Orgasmus hatte. Auch wenn der wie üblich nur vorgespielt war. Dafür war ihr Anblick gerade einfach zu erregend.

Und dann kam sie tatsächlich. Anna schloss die Augen, warf den Kopf nach hinten und schrie dann auch schon einen kräftigen Höhepunkt laut heraus: „Jaaahhhh, jaaaaahhh, jaaaahhhhhhhh!“

Tom merkte, wie ihre Scheidenwände seinen Penis dabei rhythmisch massierten. Der Orgasmus war also echt, nicht nur vorgespielt! Sofort schoss ihm das Bild in den Kopf, wie ihr weicher Muttermund direkt vor seiner Eichel gerade wie ein Goldfischmund schnappte. In Erwartung, den dort herauskommenden Samen tief in ihre Schatzkammer zu saugen, wo die Gebärmutter ihn schon erwartete.

Und wie sehr wollte er diesen Mund füttern. Tom presste sich unwillkürlich so tief in Anna, wie er konnte, und kam dann so heftig und lange, wie nie in seinem Leben zuvor. Sobald Anna spürte, dass er kam und seinen Samen in sie spritzte, stöhnte sie noch einmal laut auf und presste sich fest an ihn, jetzt auch mit den Händen auf seinem Po. Als wollte sie sicherstellen, dass es bis zum Schluss möglichst tief in ihr geschah und kein Tropfen seines fruchtbaren Samens verschwendet wurde.

Das kannte er bisher nur von Bella, die ihm fast immer eindeutig zeigte, dass sie befruchtet werden wollte. Und sein Körper schien auch gar nicht mehr aufhören zu wollen, ihr diesen Wunsch zu erfüllen, und pumpte in kräftigen Schüben Sperma in Anna, wobei er ein unglaublich starkes, bislang so ungekanntes Gefühl der Befriedigung verspürte. Anna war jetzt sein, trug seinen Samen in sich. Und wollte es so.

Selbst als sein Orgasmus schließlich doch ausgelaufen war, verspürte er keinerlei Bedürfnis, sich von ihr zu lösen. Ihre Vereinigung war gerade so intensiv gewesen, dass er sie jetzt auch jenseits der Lust weiter spüren, riechen und fühlen wollte. Ihr einfach nahe sein. Als er sich deshalb zu ihr herunterbeugte, um ihr einen zärtlichen Kuss zu geben, hielt sie ihm jedoch sofort die Hand vor den Mund.

„Stopp! Das Programm ist mit der Ejakulation beendet, weil der Rest mit Befruchtung nichts mehr zu tun hat. Und ich muss mich immer genau an den Ablauf halten, sonst verfälscht das die Ergebnisse.“ Ihre Stimme klang nicht unfreundlich, aber wieder absolut nüchtern und ziemlich energisch.

„Ich denke aber, das Programm ist insgesamt nicht schlecht. Du hast bis zur Ejakulation zwar 247 Sekunden gebraucht, mit 0,9 bis 1,6 Stößen die Sekunde. Aber du hast 8-mal sehr kräftig gespritzt, was für einen Mann sehr viel ist. Bei unserem letzten Mal hattest du zwar ein Kondom, aber ich denke dennoch, das war deutlich weniger gewesen. Auf jeden Fall aber kürzer. Also scheine ich mit meiner Performance sehr überzeugend gewesen zu sein. Es macht also durchaus etwas aus, wenn das Weibchen auch einen Orgasmus hat. Zumindest vorgetäuscht.“

Tom schaute sie entgeistert an. „Du hast doch nicht echt mitgezählt, oder? Und du kannst mir nicht erzählen, dass du keinen Orgasmus hattest.“

„Natürlich hatte ich keinen Orgasmus. Und natürlich habe ich mitgezählt. Sonst kann ich die Effektivität des Programms doch nicht objektiv feststellen.“ Weil sie dabei stur an die Decke schaute und jeden Blickkontakt vermied, glaubte Tom ihr das nicht wirklich. Sie konnte ja gerade alles behaupten, weil sie wusste, dass er es sowieso nicht überprüfen konnte. Obwohl sie mit dem Erfolg ihres Programms recht hatte: Er war selten so intensiv gekommen. Trotzdem fühlte Tom sich gerade, als hätte er eine kalte Dusche bekommen.

„Du hattest aber doch gesagt, wir würden es vorher noch mal besprechen?“ Er ließ sich von ihr heruntergleiten und legte sich neben sie. „Das WAR die Besprechung. Ich habe mir überlegt, es ist besser es praktisch auszuprobieren, als nur theoretisch drüber zu sprechen. Es wäre ja fatal, wenn es in der Theorie gut klingt, dann aber in der Praxis versagt. So viele Versuche habe ich bei den Affen ja nicht, dass ich es dauernd korrigieren könnte.“

In dem Moment kletterte Bella über sie und legte sich auf Annas Bauch, wobei sie ein ziemlich zufriedenes Gesicht machte. Woraufhin Anna begann, sie am Kopf zu kraulen, und sagte: „Außerdem wäre es für Bella noch irritierender, als es ohnehin sein wird, wenn ich mich beim anderen Rudel wieder extrem begattungswillig zeige, bei dir aber gar nicht. Dem Problem wollte ich ebenfalls vorbauen. Und es sieht doch so aus, als hätte auch das funktioniert.“

Jetzt hatte Anna der Dusche auch noch einen Eimer kaltes Wasser hinzugefügt. Alles also nur vorgespielt wegen des Rudels und wegen Bella, mit ihm als Objekt. Anna schaute ihm nun ins Gesicht. „Und, wie war es? Hattest du das Gefühl, ich sei ein williges Weibchen, das unbedingt ein Wunschkind von dir will?“

Tom ging im Kopf noch mal seine Empfindungen durch. Wegen der Kondome bei den anderen Mädchen war der Vergleich nicht ganz fair. Aber noch bei keiner Frau außer Bella hatte er bisher das Gefühl gehabt, dass sie seinen Samen so unbedingt wollte und sein Empfang ihr solche Befriedigung bereitete wie gerade bei Anna. Wenn sie ihm das wirklich nur vorgespielt hatte, war es zumindest exzellent. Tat aber auch ein bisschen weh, wie er feststellte. Sie hatte ihn also über seine primitiven Instinkte gesteuert, während er tatsächlich das Gefühl gehabt hatte, es wäre Emotion im Spiel. Aber das würde er ihr natürlich nicht zeigen.

„Ja, es war richtig gut. Man hätte wirklich glauben können, dass du befruchtet werden wolltest.“ „Glauben können, oder geglaubt? Wirkte es vielleicht irgendwo gekünstelt? Ich hatte das Gefühl, dass das mit den Beinen und den Händen am Po vielleicht etwas zu viel war.“

Tom wollte nicht zugeben, was er wirklich empfunden hatte, und wich deshalb aus: „Na, ja. Ich weiß ja, dass du die Pille nimmst und daher nicht wirklich befruchtet werden kannst. Aber das mit den Händen fand ich gut. Machte es noch persönlicher und intensiver.“ „Das mit der Pille ist natürlich ein fairer Punkt. Aber die Bonobos wissen das ja nicht. Glaubst du, für sie ist es so überzeugend? Oder sollte ich noch etwas ändern?“

Einen Moment überlegte Tom, ob er so viele Änderungen vorschlagen sollte, dass sie es noch einmal praktisch ausprobieren müssten. Aber das wäre nicht fair. Außerdem würde sie es bestimmt durchschauen und dann wäre er als objektiver wissenschaftlicher Berater sicher gestorben.

„Nein. Solltest du nicht. Du wirst für jeden Bonobo die perfekte Sexbombe und ein Traum als Wunschkindmutter sein.“ Über das Kompliment schien sich Anna tatsächlich zu freuen.

„Oh, danke. Dann aber nur wegen deiner Hilfe.“ „Testen wir eigentlich auch noch Programm B praktisch aus? Nur so, damit ich es weiß.“ „Nein, das müssen wir, glaube ich nicht. Das kriege ich auch so hin, denke ich. Und wie lustlos du beim Sex sein kannst, muss ich mir auch nicht unbedingt noch einmal anschauen.“

Das wollte Tom so nicht auf sich sitzenlassen und hatte jetzt auch Lust, sie etwas zu provozieren. „Ha, ha. So schlecht bin ich nicht mehr. Und ich denke, dass du gerade doch einen echten Orgasmus hattest.“ Er sah, wie sie sofort etwas errötete. „Ich? Nein? Natürlich nicht! Wie kommst du darauf?“ „Nur so. Hatte halt das Gefühl, weil du unten schon ziemlich heftig gezuckt hast!“

Anna hatte sich mittlerweile etwas gefangen und einen entrüsteten Blick aufgesetzt.

„Nein. Da irrst du dich. Total. Das wäre ja unprofessionell. Du warst gerade nur Proband in einem Versuch. Ich war ganz neutral. Reine Wissenschaft. Wobei ich zugebe, dass du nicht schlecht warst. Also ok, meine ich. Ziemlich ok. Jedenfalls viel besser als beim letzten Mal. Das kann ich beurteilen, weil ich neutral war und das nüchtern vergleichen kann. Falls du wirklich geglaubt hast, ich hätte einen echten Orgasmus gehabt, zeigt das nur, dass mein Programm funktioniert. Was ich ganz objektiv beurteilen kann.“

Damit hob sie Bella vorsichtig von sich herunter und ging ins Bad. Die drehte sich sofort um und kuschelte sich nun an Tom, der daraufhin den Arm um sie legte und sie an sich drückte.

„Waren ziemlich viele Worte für ein einfaches Nein, findest du nicht? Also, ich glaube schon, dass sie auch Spaß hatte.“ Dann wandte er den Kopf und schaute Bella an. „Aber hast du wenigstens gut zugeschaut? Ich denke, von Anna können wir beide echt was lernen. Vor allem ihren lasziven Blick am Anfang fand ich total erotisch. Solltest du vielleicht auch mal üben.“ Er senkte die Lider etwas zum Schlafzimmerblick zusammen und blickte ihr tief in die Augen. Sofort tat Bella das Gleiche und Tom musste lachen.

„Nee, lassen wir doch besser. Bei dir wirkt das nicht lasziv, sondern nur lustig. Wir bleiben lieber bei deinem Bonobo-Blick, der ist auch ganz ok.“

Der Versuch

Als Anna, Bella und Tom am nächsten Morgen nach dem Frühstück am Futterplatz ankamen, waren nur Nic, Jules, Starsky, Hutch und die Kinder da. King Louie und Elizabeth fehlten, was zuerst Anna auffiel. „Komisch, dass genau die beiden Alphatiere fehlen. In der Regel bleibt immer eines in der Nähe des Rudels. Damit ein Entscheider da ist, falls es zu Problemen kommt.“ „Meinst du, ihnen ist etwas passiert?“ „Beiden gleichzeitig? Das halte ich für unwahrscheinlich. Bestimmt haben sie nur etwas Wichtiges zu erledigen.“

Chefs, die alleine etwas zu erledigen hatten? Im Dschungel? Das konnte Tom nicht glauben. „Was soll das denn sein? Haben die vielleicht gerade eine Vorstandssitzung?“ Tom dachte mit Grausen an die Vorstandssitzungen seiner Firma, bei denen er hatte anwesend sein müssen. Lauter schwierige Themen. Und viel Katzbuckelei, was er überhaupt nicht mochte. Da war es hier im Dschungel doch deutlich angenehmer.

Anna schaute ihn an. „Ich denke, die suchen einen neuen Lagerplatz aus. Bonobos wechseln alle paar Monate den Ort und der neue muss nicht nur sicher sein, sondern auch für Monate genug Nahrung für alle bieten. Da ist es gut, wenn sich Alphamännchen und Alphaweibchen einig sind. Ist bei Menschen doch auch nicht anders. Und dann holen sie den Rest der Familie.“

„Oh“, daran hatte Tom nicht gedacht. Richtig traurig fand er den Gedanken freilich nicht, dass King Louie dann nicht mehr da wäre. Starsky und Hutch würden ihm auch nicht fehlen. Für Bella wäre es wahrscheinlich schade, dass Elizabeth weg wäre. Aber damit wäre er auch sein Mutter-Tochter-Problem los. Obwohl er Elizabeth eigentlich mochte.

„Und was meinst du, wann sie gehen?“ Sie schaute ihn wieder an wie ein kleines Kind, das naive Fragen stellt. „Sobald sie was gefunden haben, natürlich. Hier gibt es ja keine Kündigungsfristen, sie müssen sich keine Inserate anschauen und brauchen auch keinen Möbelwagen. Sie müssen nur losgehen.“ Tom erkannte, dass seine Frage tatsächlich naiv gewesen war.

Mit Blick auf das Rudel sagte Anna dann: „Das heißt aber, das könnte auch schon heute oder morgen sein. Dann muss ich es noch etwas mehr beschleunigen und sofort ausprobieren, ob sie auf meine Gefühle reagieren. Eigentlich wollte ich es erst noch ein wenig vorbereiten, indem ich die Beziehung intensiviere. Aber es wäre echt zu schade, wenn sie für den richtigen Test dann schon weg sind. Damit wäre unsere ganze Arbeit gestern vergebens gewesen.“

Also sah sie das tatsächlich als Arbeit. ‚Wie schade‘, dachte Tom.

„Und wie willst du den richtigen Probanden jetzt raussuchen?“ Tom überlegte, dass Anna sich jetzt ja irgendwie zwischen Starsky und Hutch entscheiden müsste. Schließlich waren sie die beiden einzigen verfügbaren Männchen, wirkten aber beide gerade eher gelangweilt. „Ganz einfach. Heute gehe ich nicht zu ihnen, sondern schaue, ob einer zu mir kommt, weil er Sex mit mir will. Dann weiß ich es.“

Tom wollte noch fragen, was sie damit meinte, doch Anna war bereits losmarschiert. Offensichtlich hatte sie wirklich Sorge, dass King Louie und Elizabeth gleich zurückkommen und das Rudel wegführen könnten.

Wie sie gesagt hatte, ging sie aber heute auf keinen der Affen direkt zu, sondern zu einer Stelle, die von allen ungefähr gleich weit entfernt war, und setzte sich dort einfach im Schneidersitz hin. Während Starsky und Jules nur kurz zu ihr hinschauten, um sich dann wieder mit anderen Dingen zu beschäftigen, konnte Tom erkennen, dass Nic, vor allem aber Hutch, nun immer wieder zu ihr hinüberschauten.

Zu seiner Überraschung fing Anna jetzt an, sehr deutlich zu masturbieren. Immer wieder strich sie mit den Fingern über ihre Scham und steckte jetzt sogar einen Finger in ihre Scheide. Wenn er es richtig interpretierte, wollte sie den Affen wohl demonstrieren, dass sie Lust auf Sex hatte, heute dafür aber nicht zu ihnen kommen würde.

Während das Starsky und Jules ziemlich egal zu sein schien, wurden Hutch und Nic tatsächlich etwas unruhiger und schauten noch öfter. Sie schienen also tatsächlich auf Annas erkennbares Sexbedürfnis zu reagieren. Was ja schon mal ein wichtiger Schritt war.

Es war dann Hutch, der sich als Erster erhob und langsam auf sie zuging. In der Hand eine der Früchte, die er heute gesammelt hatte. Er stellte sich genau vor Anna und Tom konnte sehen, wie sein Blick zwischen deren Gesicht und Schambereich hin und herging, während sie ihn von unten anschaute. Und dass Hutch eindeutig eine Erektion hatte.

Er konnte es nicht genau erkennen, aber Tom stellte sich vor, dass Anna bestimmt gerade einen ganz freundlichen, verführerischen Gesichtsausdruck hatte. Er hatte keinen Zweifel, dass Hutch auch Sex wollte, was aber natürlich nicht ging, solange Anna im Schneidersitz saß.

Wahrscheinlich deshalb streckte er jetzt eine Hand aus und reichte ihr die Frucht, die er in der Hand hielt. Also der typische Handel im Rudel: Sex gegen Nahrung. Und wie Anna gesagt hatte: Auch wenn es eine simple Geste war, hatte er darüber nachgedacht, was ihr gefallen könnte, machte sich also Gedanken über ihre Emotionen. Sie war jetzt also ein Wesen mit Bedürfnissen für ihn, nicht nur Sexpuppe.

Anna nahm die Frucht, roch erst daran und biss dann hinein, ohne Hutch dabei aus den Augen zu lassen. Sie nahm sein Geschenk also an und Tom glaubte auch tatsächlich eine Art erfreutes Lächeln auf Hutchs Gesicht zu erkennen. Wahrscheinlich Vorfreude. Wobei er sich auf die Distanz natürlich auch täuschen konnte.

Jedenfalls ließ Anna sich nun nach hinten sinken und stellte die Beine ganz breit, sodass sie ungefähr in der gleichen Position waren wie gestern Abend, als er aus dem Bad gekommen war. Sie spulte also konsequent ihr Programm ab. Und ganz offensichtlich das für Typ A, was Hutch bislang bestimmt noch nicht so oft passiert war.

Weil er wusste, was Hutch gerade zwischen Annas Beinen sah, war er auch nicht überrascht, dass der sofort deutlich unruhiger wurde und seinen Blick kaum mehr von Annas Scham nehmen konnte, in deren Mitte ihm gerade ein winziges, glänzendes Löchlein so viel Lust versprach. Und Nachkommen.

Ebenfalls wie gestern Abend legte Anna nun ihre Hände zwischen ihre Schenkel. Obwohl er es nicht sehen konnte, wusste Tom, dass sie ihre Öffnung gerade noch ein winziges Stück weiter offen zog, um Hutch zu zeigen, dass sie bereit und willig war, ihn dort einzulassen.

Wie er selbst konnte der dieser Einladung nicht widerstehen, trat einen Schritt vor und ging Bonobo-typisch zwischen Annas Schenkeln in die Hocke. Woraufhin die sofort eine Hand sanft auf seine nun erreichbare Wange legte.

Tom stellte sich vor, wie gut sich der Affe gerade fühlen musste. Selbst wenn er Typ A wäre, wären seine Artgenossinnen vor der Paarung sicher niemals so einladend und zärtlich ihm gegenüber gewesen. Hutch musste sich gerade wie ein wahrer Don Juan fühlen. Vor allem, weil Anna jetzt auch noch ein lautes, genießerisches „Aaaahhhh“ seufzte, als er sich vorbeugte und mit seinem Penis vollkommen ansatzlos in sie eindrang. Das war ihm sicher noch nie passiert.

Hutch stellte nun seine langen Arme neben ihren Körper und fing sofort an so heftig zu rammeln, als hätte er Angst, dass das alles endete, bevor er seinen Samen in Anna platzieren konnte. Sie hatte also recht gehabt. Das Tempo hätte sie nicht mitgehen können, weshalb sie jetzt wohl auch einfach stillhielt und ihn machen ließ. Wobei Hutch es sicher gut machen wollte, denn er ließ seinen Blick nicht von Annas Gesicht, als wollte er sehen, ob es ihr immer noch so gut gefiele.

Eigentlich hätte sie laut Programm jetzt ihre Beine um ihn schlingen müssen. Wohl weil sie sein Tempo nicht drosseln wollte und er weder richtig saß, noch auf ihr lag, sondern eine vorgebeugte Position dazwischen hatte, verzichtete sie allerdings darauf.

Stattdessen spreizte sie ihre Beine noch etwas weiter und positionierte gleichzeitig ihre Unterschenkel unter seinem Hintern, sodass er sie dort spüren konnte. Außerdem beugte sie sich nun vor, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und legte gleichzeitig ihre Hände auf seinen kleinen Po, der darunter fast vollständig verschwand. Alles starke Signale, dass sie sich ihm maximal öffnete, um von ihm begattet zu werden. Weshalb Tom sich wunderte, dass der kleine Affe das so lange durchhielt. Selbst er wäre in diesem Szenario wahrscheinlich längst gekommen. Es wirkte, als wollte Hutch Anna tatsächlich einen Orgasmus bereiten. Was hieße, dass ihre Emotionen als Wunschkindmutter ihm wichtig waren. Und er gleichzeitig ihre Befruchtungswahrscheinlichkeit goldfischmäßig erhöhen würde. Wie Anna vorhergesagt hatte.

Nun schien es aber auch bei ihm so weit zu sein. Er rammelte inzwischen wie ein Uhrwerk und Tom konnte auch hören, wie er kleine, spitze Schreie ausstieß, was er bei Männchen bisher nur ganz selten gehört hatte. Anna schien ebenfalls zu merken, dass er sich seinem Höhepunkt näherte, denn sie lehnte sich ein Stück zurück und schaute ihm stöhnend genau in die Augen.

Dann hörte er sie auch schon schreien: „Jaaaahhhhh, jaaaahhhh, jaaaaah!“ Weil er ihr Gesicht nicht sah, konnte Tom sich nur vorstellen, wie sie dabei lustvoll das Gesicht verzog, während ihre Hände auf Hutchs Po sein Becken nun fest gegen ihres drückten, als könnte sie ihn gar nicht tief genug nehmen. Tom überlegte, ob sie tatsächlich einen Orgasmus hatte und ihr Muttermund gerade bereits den Goldfisch für Hutchs Samen machte, oder ob sie es nur vorspielte? Denn dann machte sie es richtig gut.

Da kam der auch schon. Und das in einer Intensität, die Tom bei Bonobo Männchen bislang nicht kannte. Weil sie es so oft taten, konnte man ihnen häufig ja nicht einmal ansehen, ob sie einen Orgasmus hatten oder nicht.

Hutch dagegen brüllte gerade seine Lust heraus und presste sich dabei mit einer Kraft und einer Ausdauer gegen Annas Becken, wie Tom es bei Bonobos noch nie zuvor gesehen hatte. Als wollte er seinen Penis bis tief in ihre Gebärmutter schieben. Wobei freilich auch Anna weiter ihre Hände auf seinem Po hatte und ihn sicher ebenfalls fest gegen sich drückte, um ihm zu zeigen, dass sie genau das auch wollte. Auf jeden Fall dauerte sein Orgasmus ziemlich lange und schien auch sehr stark zu sein, denn Tom konnte sehen, wie sein ganzer Körper beim Pumpen immer wieder erzitterte.

Und selbst als er sich wieder etwas beruhigt hatte, zog Hutch sich zu Toms großer Verwunderung nicht sofort aus ihr heraus und ging seiner Wege, wie Bonobos es sonst immer tun. Vielmehr ließ er sich völlig untypisch nach vorne auf ihren Körper fallen, den Kopf auf Annas schönem, weichen Busen und die Arme um ihren Hals. Offensichtlich war Hutch für ihre aufregende Paarung gerade so dankbar und glücklich, dass er noch ein wenig mit Anna schmusen wollte. Was ja ein ziemlich eindeutiger Hinweis darauf war, dass er das gerne öfter würde erleben wollen. Und damit Annas Theorie bestätigte.

„Wow, das hätte ich nicht gedacht.“ Tom schaute zu Bella, der eindeutig nicht gefiel, was sie sah, und zum ersten Mal auch etwas überrascht schien. Dass sie nicht wollte, dass Hutch Anna begattete, war zu erwarten gewesen. Offenbar hatte sie aber nicht damit gerechnet, wie intensiv und mit wie viel Lust es geschah. Vor allem seitens Anna. Und dass die beiden jetzt auch noch miteinander schmusten.

Denn Anna tat Hutch den Gefallen. Sie legte die Arme um seinen Körper, schlang nun, wo es leichter ging, die Beine um sein Becken und begann ihn liebevoll zu streicheln. Als hätte sie es genossen, von ihm so ausgiebig begattet worden zu sein, und würde ihm jetzt dafür danken. Dabei küsste sie immer wieder zärtlich sein Gesicht und schien ihm auch etwas ins Ohr zu flüstern.

Die Szene drückte so viel Intimität und Nähe aus, dass Tom fand, es sah aus, als würde sie zu Hause auf der Couch mit einem geliebten Haustier kuscheln. Oder mit einem Kind. Wobei Hutch sich zweifellos nicht als Kind, sondern als dessen Erzeuger sah. Tom hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass er seinen Penis mittlerweile aus Anna herausgezogen hätte.

Er wäre wahrscheinlich auch noch eine ganze Weile so liegengeblieben, hätte sich jetzt nicht auch Nic erhoben, neben das Körperknäuel aus Anna und ihm gestellt und dann Hutch mit zwei kurzen, scharfen Lauten angeblafft. Er erhob den Kopf, schaute sie erschreckt an und befreite sich dann in Windeseile aus Annas Armen. Anschließend verzog er sich schnell auf seinen alten Platz. Wobei sein Tempo und seine gekrümmte Haltung beim Laufen ein eindeutiger Beleg dafür waren, dass bei den Bonobos die Weibchen die Hosen anhatten.

Anna war von dieser Aktion sicher genauso überrascht gewesen wie Tom, denn sie schaute nun, immer noch auf dem Rücken liegend, Nic von unten an. Offensichtlich wollte sie auch gerne verstehen, was das gerade sollte?

Nic schaute Anna ebenfalls direkt ins Gesicht, grinste und zeigte mit der rechten Hand auf ihre Klitoris. Wobei sie gleichzeitig die Beine etwas breiter stellte. Die Geste kannte Tom gut, schließlich konnte er sie jeden Tag mehrfach beobachten: Nic forderte Anna gerade zum gegenseitigen Genitalreiben, dem Scissoring, auf.

Nach gestern und der aufregenden Vorführung gerade mit Hutch hatte sie wahrscheinlich richtig Lust auf Anna bekommen. Und dabei war ihr Hutch schlicht im Weg gewesen. Normalerweise unterbrachen Bonobos sich nicht beim Sex, weil das schlecht für die Sozialbeziehung war. Aber für sie war Hutch nach seinem unübersehbaren Orgasmus bestimmt fertig gewesen und hatte Anna nur noch blockiert, weil er zu faul war wegzugehen. Sicher konnte sie sich auch nicht vorstellen, dass jemand freiwillig zweimal Sex mit ihm würde haben wollen.

Tom war sich sicher, dass Anna Nics Geste verstehen würde. Und freute sich für sie. Denn dass Nic sie zu gemeinsamem Sex aufforderte, bei dem sie beide Spaß haben würden, zeigte ja, dass Anna für sie jetzt mehr war als eine reine Sexpuppe oder Lustdienerin. Anna war im Rudel also tatsächlich aufgestiegen.

Deshalb war er sehr gespannt auf ihre Reaktion. Sie konnte Nic nach diesem Fortschritt ja jetzt kaum wegschicken, ohne ihn wieder zunichtezumachen. Tatsächlich legte Anna ihre Hand nun auf ihre eigene Klitoris und fing an, sich dort zu reiben. Woraufhin Nic sich sofort freudestrahlend auf den Boden setzte und mit den Beinen zwischen die von Anna rutschte.

Ein bisschen mussten die beiden sich aussortieren, bis klar war, wer welches Bein oben und welches unten hatte. Nachdem das geklärt war, schoben sie jedoch sofort ihre Schambereiche gegeneinander. Sobald die sich berührten, fing Nic auch schon an, ihr Becken schnell und heftig vorwärts und rückwärts zu bewegen.

Weil sie viel kleiner war als Anna und ihre Beine deutlich kürzer, sah es etwas komisch aus, wie sie ihre große Klitoris schnell und kräftig an der kleinen von Anna rieb. Dabei war Nic eindeutig die Aktivere. Am Anfang machte Anna noch mit, wenn auch viel langsamer. Dann jedoch hielt sie nur noch still. Auch gab sie keinerlei Zeichen der Lust von sich. Nicht einmal vorgetäuschte. Was Tom komisch fand. Bei den Weibchen wäre es ja sicher immer sinnvoll, Spaß beim Sex zu zeigen, um sich mit ihnen anzufreunden. Befruchtungsgefahr bestand ja nicht. Nach Annas Körperhaltung zu urteilen, hatte er jedoch eher den Eindruck, als fühle sie sich gerade unwohl.

Nic dagegen hatte eindeutig ihren Spaß. Tom konnte sich vorstellen, dass es für sie sicher ein schönes Gefühl war, ihre feste Klitoris an der viel zarteren von Anna zu reiben. Die musste ihr ja vorkommen wie ein superweiches Vibratorkissen.

Immer schneller und kräftiger rubbelte sie, dann hörte er sie auch schon vor Lust schreien, als sie einen Orgasmus bekam und ihre Beine dabei fest mit denen von Anna verschränkte.

Auch als er vorbei war, gab sie die nicht frei, sondern blieb liegen, als hätte sie Lust auf eine zweite Runde. Jedenfalls streichelte sie Anna jetzt über die Beine, als wollte sie sie erneut für Sex motivieren. Vielleicht wollte sie aber auch nur verhindern, dass Hutch zurückkam, bevor Anna wieder bereit für eine Fortsetzung war.

Anna dagegen schien genug zu haben. Sie wand sich aus Nics Umarmung, stand etwas ungelenk auf, streichelte Nic noch einmal zärtlich über den Kopf und kehrte dann zu Tom und Bella zurück. Ihr sonst so eleganter Gang war dabei allerdings etwas hölzern und steif. Als sie näherkam, konnte Tom auch erkennen, dass sie ein ganz schmerzverzerrtes Gesicht machte.

Er rannte ihr sofort entgegen und fragte: „Was ist los? Bist du verletzt?“

„Verletzt nicht. Aber ihre Klitoris war so unglaublich rau. Und sie hat trotzdem so fest gerubbelt. Das hat sich angefühlt wie ein Radiergummi. Und dann war da wohl auch noch ein Grashalm oder sowas zwischen uns, der gescheuert hat. Ich glaube, ich bin da unten gerade total wund.“

Sie tat Tom unglaublich leid, wie sie da mit ihrer komischen Beinstellung vor ihm stand. Und wohl auch Bella, die inzwischen ebenfalls gekommen war und ein ganz besorgtes Gesicht machte, obwohl sie sicher nicht verstand, wo es Anna gerade wehtat und warum. Trotzdem hielt sie ihre Hand und versuchte Anna immer wieder dazu zu bringen, ihr ins Gesicht zu schauen. Wohl, damit sie sie besser verstand. Dass Bella Empathie hatte, stand ja außer Frage.

Tom konnte sich nicht genau vorstellen, wie sich das anfühlte, was Anna ihm gerade beschrieben hatte, bestimmt aber nicht gut. Deshalb fragte er: „Sollen wir zurück zur Hütte? Ich habe da Creme, die hat Bella bei ihrem Fuß auch super geholfen.“

Jetzt musste Anna lächeln. „Danke, das ist lieb. Aber ich denke nicht, dass die für die Stelle richtig ist. Ich würde jetzt lieber zum See gehen und sie ein wenig abkühlen. Das tut bestimmt richtig gut.“

Tom packte daraufhin schnell ihre Sachen zusammen und sie marschierten los, was Anna sichtlich schwerfiel. Er bot ihr an sie zu tragen, doch sie lehnte ab. Was bestimmt auch sicherer war. Denn so, wie Bella Anna noch immer festhielt, war die Gefahr, dass er über sie stolperte, viel zu groß.

Bella ließ Annas Hand erst los, als die sofort ins Wasser stieg, nachdem sie am See angekommen waren. Anders als Tom, der schnell alles ablegte und dann mit hineinging, folgte sie ihr aber nicht. Wahrscheinlich, weil sie wie immer noch ihr Tablet in der Hand hatte und es keinesfalls ablegen wollte.

„Aaahhhh, tut das gut.“ In dem kalten Wasser entspannten sich Annas Gesichtszüge ein wenig. „Jetzt brennt es wenigstens nicht mehr so.“

Tom hatte sich im Wasser neben sie gestellt und war noch immer ziemlich besorgt. „Warum hast du Nic denn nicht gestoppt, wenn es so weh tat? Das war doch unvernünftig. Wo das mit dem Reiben dir doch nicht mal was für deine Studie bringt. Das kennt doch sowieso schon jeder.“ Er war fast wütend, so sehr sorgte er sich um Anna und ärgerte sich über ihre Unvernunft.

„Du hast wahrscheinlich recht. Aber es lief doch so toll. Erst kommt Hutch, sogar mit einem Geschenk. Und dann auch noch Nic für gemeinsames Scissoring. Wenn sie mit dem Vorschlag schon extra zu mir kommt, wollte ich sie doch nicht enttäuschen. Wer weiß, ob sie dann noch mal gekommen wäre. Außerdem habe ich Scissoring mit meinen Freundinnen schon häufig gemacht. Und gerne. Da war ich auch schon mal ein bisschen wund, wenn wir es zu heftig getrieben hatten. Aber so wehgetan wie heute hat es noch nie. Und auch noch nie so lange.“

Sie befühlte sich im Wasser zwischen den Beinen und Tom konnte sehen, dass ihr das wehtat. Anna musste also doch schlimmer verletzt sein.

Dann erschien aber wieder ein Leuchten in ihren Augen.

„Aber mit Hutch ist es super gelaufen, oder? Und das verdanke ich vor allem dir und deinen Tipps. Er hat diesmal 112 Sekunden gebraucht, um zu kommen, und dann siebenmal gespritzt. Richtig, richtig kräftig. Wie ein Alphatier. Ich dachte schon, der hört nie mehr auf, sondern will mir gleich ein ganzes Rudel machen. Und hast du gesehen, wie er danach noch gekuschelt hat? Ich war sicher, der wollte noch ein zweites Mal, um seinen Befruchtungserfolg mit noch mehr Sperma abzusichern. Auf jeden Fall war er noch knallhart und wollte auch nicht raus. Keinen Zentimeter. Als wollte er verhindern, dass ein anderer sich dazwischendrängelt und auch reinspritzt, bevor seine Spermien bei meiner Eizelle sind. Wahnsinn. Wo gerade Hutch doch beim ersten Mal überhaupt nicht gekommen ist.“

Anna schien richtiggehend fasziniert davon, wie stark sie als reproduktionsfähiges Weibchen auf das Affenmännchen gewirkt hatte. „Nur ist dann ja leider Nic gekommen und hat ihn verscheucht. Sonst wäre das bestimmt ganz was Besonderes geworden. Zweimal hintereinander und dann auch noch so viel. Es hätte mich echt interessiert, ob er beim zweiten Mal auch noch einmal so viel Sperma investiert hätte.“

Tom konnte ihre Begeisterung nachvollziehen. Wenn sie ihn mit ihrem Ablauf Typ A sogar zu zwei Begattungen direkt hintereinander bekommen hätte, stünde dessen Wirkung ja außer Frage. Kein Wunder, dass sie bedauerte, dass es nicht geklappt hat. Und daran, dass Hutch noch mal gewollt hätte, hatte auch er keinen Zweifel. Bonobos konnten schließlich wirklich sehr oft und sehr schnell hintereinander.

„Warum hat er sich eigentlich von Nic verscheuchen lassen? Ich hätte das an seiner Stelle nicht akzeptiert. Vor allem, wenn ich ohnehin schon drin bin.“ Sofort als er es gesagt hatte, wusste Tom, dass das wieder chauvinistisch geklungen hatte.

Anna hatte das aber entweder nicht bemerkt, oder es schien sie nicht zu stören. „Weil er das rangniedrigste Tier ist, muss er grundsätzlich vor jedem kuschen. Erst recht vor den Weibchen.“ Ihr Gesicht bekam einen richtig betrübten Ausdruck. „Der arme Kerl hat bestimmt auch nicht den tollsten Sex, sondern immer nur die Pflichtvariante. Jetzt wurde er wahrscheinlich zum ersten Mal von einem Weibchen wie ein Typ A behandelt und hatte das Gefühl, sie will wirklich ein Baby von ihm. Und dann muss er doch wie ein geprügelter Hund den Schwanz einziehen. Er tat mir in dem Moment richtig leid.“

Tom musste bei dieser Formulierung schmunzeln, denn eigentlich hätte es ja Schwanz rausziehen heißen müssen. Das Wortspiel behielt er jedoch besser für sich, weil es Anna wahrscheinlich nicht gefallen hätte. Wobei er freilich nicht fand, dass man viel Mitleid mit Hutch haben musste, weil er Anna nicht zweimal hintereinander begatten durfte. Wahrscheinlich würden ihn einige Milliarden Männer auf der Welt schließlich schon wegen des ersten Males unglaublich beneiden.

Wundsorge

Weil ihr kalt wurde, verließ Anna nach ein paar Minuten dann doch wieder das Wasser und trocknete sich vorsichtig ab. Anschließend setzte sie sich auf ihr Handtuch, stellte aber fest, dass das ziemlich wehtat. Deshalb legte sie sich lieber flach hin und fragte Tom: „Kannst du mal nachschauen, wie schlimm es da unten aussieht? Ohne Spiegel kann ich das ja nicht selber. Und mit der Hitze fängt es gerade wieder an richtig wehzutun. Ich kann ja nicht mal mehr sitzen.“

„Klar, gerne.“ Tom kam sich zwar etwas komisch dabei vor, aber er verstand, dass Anna besorgt war und wenig Alternativen hatte. Jetzt spreizte sie auch schon die Beine und schaute mit schmerzerfüllten Augen in den Himmel. Offenbar tat ihr bereits das Spreizen weh.

Tom kniete sich daraufhin zwischen ihre Schenkel, wobei sich allerdings sofort auch Bella neben ihn quetschte, weil sie wohl auch interessierte, was Anna so weh tat.

„Was soll das denn? Hat sie vielleicht dich gebeten? Oder bist du Krankenschwester? Du kannst ihr doch nicht mal erklären, was du siehst.“ Tom versuchte, die sich sträubende Äffin wieder fortzuschieben, woraufhin Anna kurz den Kopf hob. „Ach, lass sie doch. Sie ist besorgt und will es verstehen. Ist doch nachvollziehbar. Und ihre Anteilnahme tut mir sogar irgendwie gut.“

„Ok, wenn du meinst.“ Tom machte etwas Platz, sodass auch Bella etwas sehen konnte. Als er nun auf Annas Scham schaute, stellte er aber fest, dass eigentlich gar nicht so viel zu erkennen war. Weil sie durch das Wasser ziemlich abgekühlt waren, verdeckten die äußeren Schamlippen nämlich alles darunter. Er sah eigentlich nur den schnurgeraden Strich, den sie bildeten. Aber weder die kleinen Schamlippen, noch Klitoris oder Scheide. Es war alles zwar tatsächlich etwas rot. Das sah aber nicht wirklich schlimm aus.

„Ja, hmm. Ist schon rot hier. Wie wundgescheuert. Sieht aber nicht sooo schlimm aus. Allerdings sehe ich auch nicht viel, weil die äußeren Schamlippen das meiste verdecken.“ „Dann schieb´ sie mal auseinander. Ich glaube vor allem die inneren Schamlippen und die Klitoris haben was abbekommen. Ich war beim Rubbeln ja noch total offen von Hutch. Und die sind auch am empfindlichsten.“

Tom setzte die Finger der linken Hand ganz vorsichtig an Annas Schamlippen an und drückte sie langsam auseinander, worauf die vor Schmerz etwas zuckte.

„Uiii. Ja, hier sieht es wirklich schlimm aus. Alles ziemlich rot und auch viele kleine rote Pünktchen, als ob es etwas geblutet hätte.“ „Und? Blutet es immer noch?“ Tom konnte die Besorgnis in Annas Stimme hören. Wäre freilich auch wirklich nicht gut, wenn sie im Urwald an der Stelle schwerer verletzt wäre. Oder eine Infektion bekäme.

Er schob die Schamlippen noch etwas weiter auseinander und dann, um den Kitzler besser zu sehen, auch die Haut der Klitoris, wobei Anna vor Schmerz die Luft durch die Zähne zog. Bevor er genauer nach Blutungen schauen konnte, musste er dann aber erst wieder Bellas neugierigen Kopf beiseiteschieben, der immer irgendwie im Weg war.

„Nein. Ist ziemlich zerschunden, aber bluten tut es nicht mehr, denke ich. Und ich sehe auch keine größere Wunde oder sowas. Ist ein bisschen wie eine Schürfwunde.“ In dem Moment schob Bella ihr Tablett vor seinen Kopf, wohl weil sie ein Foto machen wollte. Tom wusste, dass sie das nicht böse meinte, sondern es nur bedeutete, dass ihr Annas Wohlergehen wichtig war. Trotzdem schalt er sie: „Das ist nicht dein Ernst jetzt, oder? Du kannst davon doch kein Foto machen!“ Anna hob wieder den Kopf. „Lass sie doch. Ist doch eine gute Idee. Dann kann ich es mir wenigstens auch anschauen.“

„Wie du willst. Aber dann mache ich es besser. Bei Bella siehst du ja sonst keine Pünktchen, sondern nur Streifen, weil sie alles verwackelt.“

Er griff nach dem Tablet, doch hatte Bella eindeutig nicht vor, es ihm zu geben, und hielt es mit beiden Händen fest. „Nun gib schon her. Du verwackelst doch alles. Nur ein Foto. Bitte. Und du kannst es Anna dann auch zeigen.“

Obwohl er ihr so gut zuredete, wie er konnte, wollte Bella jedoch nicht loslassen. Allerdings hatte Tom inzwischen auch realisiert, dass es ohnehin nicht einfach sein würde, mit der einen Hand die Schamlippen auseinanderzuhalten, damit man etwas sah, und mit der anderen die Kamera zu bedienen. Er würde es daher möglicherweise ebenfalls verwackeln.

„Könnt ihr euch da unten vielleicht bitte mal einigen? Das tut mir weh mit den gespreizten Beinen und deinen Fingern“, schaltete sich nun wieder Anna ein.

Um ihr zu zeigen, dass es wichtig war, schaute Tom Bella nun ernst genau in die Augen. Worauf sie mit gekräuselter Stirn und ebenso ernstem Blick zurückblickte, sodass er wiederum schmunzeln musste. Deshalb entschloss er sich, die Taktik zu ändern.

„Ok, Bella. Ich halte mit der einen Hand (er legte die linke Hand langsam auf Annas Schamlippen) die Schamlippen auseinander, damit wir etwas sehen. Und mit der anderen (er hob die rechte Hand und fasste langsam von unten an das Tablet, um es zu halten) fokussiere ich das Tablet und sorge dafür, dass es nicht verwackelt. Aber du bist der Boss und drückst den Auslöser. Wer drückt, ist immer der Boss. Gerne kannst du es dabei auch festhalten. Aber ich bin der Haltehiwi und du drückst. Und das Bild ist dann deines und du kannst es Anna zeigen. Ok?“

Bella schien zumindest verstanden zu haben, dass er das Tablet nur halten, es ihr nicht wegnehmen und auch den Auslöser nicht drücken würde. Das schien ihr genug. Ihre Miene entspannte sich wieder, sie ließ Tom das Tablet halten und sie konnten tatsächlich einige Fotos schießen in der Hoffnung, dass zumindest eines davon nicht verwackelt war.

„So. Und jetzt kannst du Anna deine Kunstwerke zeigen.“ Bella sprang schnell zu Anna, damit die sich die Fotos anschauen konnte, während auch Tom aufstand, sodass Anna ihre Beine mit einem erleichterten Seufzer wieder schließen konnte.

Die betrachtete die Fotos nun genau und vergrößerte auch immer wieder einzelne Bereiche. Dann sagte sie: „Ihr beide seid echt ein drolliges Paar. Aber eure Fotos sind gar nicht so schlecht. Nur dass ich da unten leider echt mies aussehe. Vor allem meine Klitoris wirkt, als wäre ein Pflug drübergefahren. Wie ein Acker. Wird bestimmt nichts zurückbleiben, aber da habe ich bestimmt ein paar Tage Freude mit. Genau zum richtigen Zeitpunkt. Super.“

Als sie kurz darauf nach Hause gingen, war es unübersehbar, dass Anna bei jedem Schritt Schmerzen hatte. Offenbar scheuerte es immer noch ziemlich unangenehm zwischen ihren Beinen.

In der Hütte angekommen sagte sie deshalb auch sofort: „Ich will jetzt nicht unhöflich sein. Aber wenn es euch nichts ausmacht, würde ich mich jetzt gerne einfach für den Rest des Tages aufs Bett legen. Stehen und Sitzen sind nämlich gerade nicht so meins.“

Tom hatte dafür natürlich vollstes Verständnis: „Klar, ist doch logisch. Ich kümmere mich um das Abendessen und räume auf. Kann ich dir vielleicht etwas bringen? Einen deiner Slips vielleicht?“ Die hatte Anna seit dem ersten Tag nicht mehr getragen, aber Tom dachte, sie könnten vielleicht etwas schützen.

„Oh, nein. Die scheuern ja noch mehr. Je weniger da gerade drankommt, umso besser. Aber Bellas Handspiegel könntest du mir vielleicht geben. Damit ich noch mal nachschauen kann.“

Tom ging ins Bad, wo der Spiegel nach gemeinsamer Körperpflege von Anna und Bella noch lag, und reichte ihn Anna, die sich inzwischen auf das Bett gelegt hatte. Woraufhin Bella sich sofort neben sie gesetzt hatte.

Anna nahm den Spiegel, setzte sich etwas auf und hielt ihn zwischen ihre gespreizten Beine. Dann öffnete sie mit den Fingern vorsichtig ihre Schamlippen und veränderte ein paar Mal den Winkel des Spiegels.

„Wow, das ist ja noch ziemlich rot alles. Und wie großflächig. Mit meinen Freundinnen ging es beim Scissoring auch schon mal heftiger zu. Aber nie mit so viel Kraft und nie so großflächig. Wäre schon rein körperlich gar nicht gegangen. Wir sind ja nicht so gelenkig wie die Bonobos.“

Bella beobachtete ganz genau, was Anna tat, machte aber keine Anstalten, sie dort unten zu berühren. Nur ab und zu küsste sie ihren Unterbauch, wohl um ihr zu zeigen, dass sie mitfühlte. Als Anna ihre Untersuchung beendet hatte und sich wieder flach hinlegte, legte sie sich allerdings sofort daneben, umarmte sie und begann sie überall am Körper zu küssen, als wollte sie sie trösten. Das schien Anna auch tatsächlich gutzutun, denn nun begannen die beiden sogar richtig zu schmusen. Wobei Bella jedoch erstmals peinlich genau darauf achtete, Annas Unterleib nicht zu berühren.

Tom machte ihnen allen derweil etwas zu essen und trug das dann auf einem Tablett zum Bett. Was er sonst nicht machte, weil er es mangels Waschmaschine nicht einsauen wollte. Aber heute ging das eben nicht anders.

Anna und Bella unterbrachen auch sofort ihr Schmusen und Anna schaffte es sogar, sich zum Essen etwas aufzusetzen. „Echt blöd das. Eigentlich würde ich heute gerne noch einen Versuch mit King Louie machen. Bevor er dann weg ist. Versuche mit dem rangniedrigsten und dem ranghöchsten Männchen des gleichen Rudels hätten nämlich besonders gute Aussagekraft.“

Tom konnte nicht glauben, was Anna da sagte. „Du bist verrückt. Das geht mit deiner Verletzung auf keinen Fall. Außerdem hast du bei Hutch doch schon gesehen, dass Programm A wirkt.“ „Programm B würde aber schon noch funktionieren. Du hast doch selbst gesagt, dass ein schmerzverzerrtes Gesicht besonders abtörnend wirkt. Und dafür müsste ich mich heute nicht mal verstellen.“

Tom war sich nicht sicher, ob sie das nur als Scherz meinte. Mittlerweile würde er ihr durchaus zutrauen, dass sie das durchziehen würde. Vor allem, weil sie nun sogar noch nachlegte. „Außerdem hat mich die Erfahrung mit Hutch zum Nachdenken gebracht. Und deshalb denke ich, Programm B mit King Louie wäre richtig interessant.“

„Wieso? Der hat doch vorgestern auch richtig viel gespritzt. Der wollte dir also ein Baby machen.“

„Ja. Aber schau mal: Hutch hat es wahrscheinlich noch nie erlebt, dass ein Weibchen wirklich von ihm begattet werden will. Daher hat er wahrscheinlich auch eine relativ niedrige Erregungsschwelle, sonst kommt er ja nie zum Orgasmus. Und genau deshalb hat er gerade so stark reagiert. Weil es nicht Standard und weit oberhalb seiner Erregungsschwelle war.“

„Ok. Mag sein. Aber was hat das mit King Louie zu tun?“

„Bei dem ist es wahrscheinlich genau umgekehrt. Jedes der Weibchen möchte von ihm begattet werden. Für den ist deshalb Abspritzen Standard. Reine Routine, die er immer so macht und wegen der er sicher eine hohe Erregungsschwelle hat. Deshalb müsste es für ihn doch besonders frustrierend sein, wenn er Sex zur Vermehrung erwartet und nur Programm B bekommt. Das gäbe bei ihm bestimmt die stärkste emotionale Reaktion.“

„Hmmm. Wahrscheinlich hast du recht. Wenn du immer alle Frauen haben kannst, reagierst du natürlich am stärksten auf die, die dich abweist. Und Looser können umgekehrt von schönen Frauen besonders leicht manipuliert werden. Gibt es ja sogar unzählige Hollywood-Filme drüber.“

„Siehst du. Läuft auch bei uns heute noch so. Wenn ich bei Hutch Programm B abgespult hätte, wäre der arme Kerl zwar frustriert, aber nicht überrascht gewesen und hätte auch nicht abgespritzt. Jetzt glaubt er hingegen, ich stehe voll auf ihn. Es wäre daher interessant gewesen, wie King Louie auf Ablehnung reagiert und ob er dann auch nicht abspritzt. Oder erst recht, quasi als Unterwerfungsgeste für ein unwilliges Weibchen, das er trotzdem schwängert.“

Tom fand es immer wieder faszinierend, wie viele Gedanken Anna sich über das Gefühlsleben der Affen machte. Und wie gut sie es zu verstehen schien und manipulieren konnte. Andererseits war sie selbst richtig schwer zu verstehen. Manipulierte sie vielleicht auch ihn? Anna war so ziemlich die Erste, abgesehen von der Grundschule, wo Mädchen sich noch nichts aus Geld machen, die ihn ausdrücklich abwies. Und trotzdem Sex mit ihm hatte. Meist Programm B, gestern Abend aber Programm A. Allerdings angeblich nur aus wissenschaftlichen Gründen, was es besonders verwirrend machte.

Abreise

Weil Anna am nächsten Morgen noch immer erhebliche Schmerzen hatte, entschied sie sich schweren Herzens liegenzubleiben, und Tom nicht zum Rudel zu begleiten. Sobald Bella das realisierte, zog sie es vor, bei ihr zu bleiben, sodass er an diesem Tag erstmals seit langem alleine seine Erfassung machen musste. Wofür er Bella nicht böse war. Im Gegenteil. Tom fand es eine schöne, mitfühlende Geste, dass Bella lieber bei der kranken Anna bleiben wollte, als mit ihm das zu tun, was sie sowieso jeden Tag machten.

Weil er die Erfassung so schnell wie möglich hinter sich bringen und zu den zwei zurückkehren wollte, marschierte er direkt zum Futterplatz, traf dort überraschenderweise jedoch keinen der Affen an. Was wirklich sehr selten vorkam. Tom ging daraufhin noch zu zwei anderen Stellen, an denen sie sich gerne aufhielten und schließlich sogar zum See, sah aber nirgends auch nur einen der Affen.

Dann war das Rudel wohl tatsächlich über Nacht weggezogen. Zu seiner Überraschung fühlte er plötzlich so etwas wie Wehmut. Irgendwie gehörten für ihn die Hütte, das Rudel und Bella zusammen. Und jetzt war ein Teil davon weg.

„Sie sind weg“, rief er Anna sofort zu, als er zurück in die Hütte kam. Die schien nicht sonderlich überrascht: „Ja, das war absehbar. Schade. Aber dann muss ich mich zumindest nicht so ärgern, dass ich gerade keine Experimente durchführen kann.“

Tom fand es komisch, dass sie immer alles durch die Brille ihrer Forschung betrachtete. Und überlegte gleichzeitig, wie Bella darauf reagieren würde, wenn sie mitbekam, dass ihr altes Rudel weitergezogen ist?

„Denkst du, Bella hat das geahnt und ist auch deswegen hier bei dir geblieben?“ „Kann sein. Sie ist sicher oft mit dem Rudel umgezogen und kennt die Stimmung, wenn es kurz bevorsteht.“ „Und denkst du, es macht ihr viel aus?“ Tom wollte lieber nicht zwei leidende Weibchen in der Hütte haben.

„Glaube ich nicht. Für sie ist das ein ganz normaler Vorgang. Wahrscheinlich vermisst sie ihre Mutter etwas. Bezüglich der anderen denke ich das aber nicht. Mit denen hat sie längst abgeschlossen. Sie hat jetzt ja ein neues Rudel.“ Was Tom auf den Gedanken brachte, dass Bella vielleicht sogar froh darüber sein könnte, dass ihr altes Rudel weg war. So könnte sich Anna zumindest nicht mehr mit denen paaren.

Er nahm sich nun das Satellitentelefon vom Camp und prüfte, ob es genug Strom hatte. „Ich rufe jetzt mal das Camp an und sage, dass die Bonobos alle weitergezogen sind und ich deshalb nichts mehr erfassen kann. Besser ich informiere sie als der Kollege, bei dem sie dann landen. Ich hoffe, damit ist dann auch vergessen, dass Bella hier verschwunden ist. Der hat sie dann ja schon gar nicht mehr im Bestand.“

„Das wäre natürlich gut. Je weiter du von dem Thema weg bist, umso besser. Aber frag sie bitte auch gleich wegen meiner Hütte. Die müsste ja allmählich fertig sein und sie wollten mich dann eigentlich anrufen.“

Der Hinweis, dass Anna möglicherweise nur noch kurz da sein würde, tat Tom richtig weh, als er nun wegen des besseren Empfangs nach draußen ging. Es war schön gewesen alleine mit Bella. Aber mit Bella und Anna zusammen war es noch einmal deutlich besser. Und auch richtig abwechslungsreich.

Als er nach 5 Minuten zurückkam, fragte Anna sofort: „Und, wie ist es gelaufen?“

„Alles ok. Keine Fragen mehr zu Bella. Julia meinte, ich sollte die freie Zeit genießen, sie würde wahrscheinlich nur kurz sein. Weil es bei mir viel Futter und den See gibt, käme in der Regel schnell eine neue Gruppe nach.“ „Ist doch gut. Hat sie auch was wegen meiner Hütte gesagt?“ „Ja. Sie ist fast fertig und der Pilot holt dich übermorgen um 9.00h ab. Und sie hat gesagt, ich solle dir unbedingt sagen, die Hütte sei schon so weit fertig, dass es notfalls auch morgen ginge, wenn du früher wieder zurückmöchtest. Womit sie wohl meinte, falls du dringend hier wegwillst. Es läge dann halt nur noch Baumaterial rum. Was ich hiermit getan habe.“ „Ihr mögt euch nicht besonders, du und Julia, oder?“ „Nein, nicht so wirklich, seitdem das damals mit Bellas Bürste und Spiegel war. Und seit ich weiß, dass der Pilot ihr Freund ist, wird das wohl auch nichts mehr werden mit uns.“ „Verstehe ich. Verscherz es dir aber nicht zu sehr mit ihm. Immerhin sind wir hier draußen vollkommen abhängig von ihm, seit sie Uber eingestellt haben.“

Tom musste bei dieser Bemerkung lächeln, obwohl Anna natürlich recht hatte. Er überlegte, ob er ihr sagen sollte, dass er auch einen Pilotenschein für Hubschrauber hatte. Den hatte er in seinem letzten Internatsjahr in der Schweiz gemacht. Vor allem, um damit die Mädchen zu beeindrucken. Was auch ziemlich gut funktioniert hatte. Dann aber überlegte er, dass sie nur fragen würde, wo er den gemacht hatte? Und warum? Und wer ihn bezahlt hatte? Das wäre alles ziemlich schwierig zu beantworten, ohne die Wahrheit zu sagen. Außerdem war er sich nicht sicher, ob sie das nicht vielleicht als angeberisch auffassen würde. Weshalb er es doch lieber nicht erwähnte.

Urlaubsfeeling

Weil Anna noch Schmerzen hatte und es kein Rudel zum Beobachten gab, verlief der weitere Tag sehr ruhig. Sie nahm sich den Laptop auf das Bett und verbrachte die meiste Zeit damit, an der Auswertung ihrer Studien zu arbeiten. Tom und Bella ließen sie dabei so weit wie möglich in Ruhe und gingen dann auch am Nachmittag alleine zum See.

Weil sie dabei auf keinen der Affen trafen und auch nicht das übliche Gekreische hörten, ging Tom davon aus, dass Bella inzwischen ebenfalls realisiert hatte, dass das Rudel umgezogen war. Es schien sie aber tatsächlich nicht sonderlich zu stören. Am See badeten sie dann nicht nur wieder gemeinsam, sondern hatten auch ausgiebig Sex. Was Tom daran erinnerte, wie schön und befriedigend der mit Bella war, wenn sie dabei nicht gestört oder abgelenkt waren und sich voll aufeinander konzentrieren konnten. Ohne dabei als Experiment beobachtet und analysiert zu werden.

Wobei er zugeben musste, dass sowohl er als auch Bella in den letzten Tagen von Anna richtig etwas gelernt hatten, und ihr Liebesspiel dadurch noch besser geworden war. Entsprechend entspannt kamen sie dann auch wieder zurück zur Hütte, wo es Anna zum Glück schon etwas besser zu gehen schien. Jedenfalls konnte sie zum Abendessen schon mit ihnen am Tisch sitzen.

Am nächsten Tag begleitete sie sie sogar zum See, wo sie gemeinsam fast den ganzen Tag miteinander verbrachten, was sich fast schon wie Urlaub anfühlte. Nur dass Anna ihren Laptop auch dahin mitgenommen hatte, um weiterzuarbeiten, störte etwas die Stimmung. Aber sie meinte, dass es besser wäre, sie würde ihre Ergebnisse noch mit den frischen Eindrücken verarbeiten. Und dass sie auf diese Weise außerdem gegebenenfalls noch bei Tom nachfragen könnte. Was sie dann zwar doch nicht tat, ihm aber dennoch schmeichelte.

Er stellte aber auch fest, dass die Tatsache, dass für Anna jede Form von Sex unmöglich und das Rudel ohnehin verschwunden war, die ganze Situation deutlich entspannter machte. Für ihn, aber auch für Bella, der offensichtlich ebenfalls klar war, dass Anna ihren ‚sozialen Rudelpflichten‘ gerade nicht nachkommen konnte. Irgendwie war der Elefant ‚Sex‘ damit aus dem Raum und alles viel unkomplizierter.

So konnten sie vollkommen entspannt die schöne Natur und das gute Wetter genießen und sprachen über sich und die Zukunft. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Tom dadurch das schöne Gefühl von ‚Familienzeit‘, die man einfach miteinander genoss, ohne einander etwas beweisen zu müssen.

Dabei hatte er das Gefühl, dass es Anna ähnlich ging, denn auch sie wirkte deutlich gelöster, ging mehr aus sich heraus und triezte in auch nicht ganz so sehr, wie sie es sonst gern tat. Abgesehen von ein paar Spitzen, die sie sich wohl nicht verkneifen konnte, war sie sogar richtig nett zu ihm. Und erzählte sogar ziemlich offen, wie es ihr damals bei ihrer ‚Affäre‘ tatsächlich ergangen war und was sie dabei gefühlt hatte. Normalerweise interessierten Tom die Gefühle von Frauen nicht wirklich und er fand ihre dauernde ‚Gefühlsduselei‘ ziemlich langweilig. Bei Anna war das jedoch anders. Er verstand, wie schwierig das alles für sie war, litt tatsächlich mit und versuchte, sie zu trösten. Und auch Anna schien es richtig gutzutun, dass sie zum ersten Mal jemanden hatte, mit dem sie über all das sprechen konnte und der sie auch noch zumindest etwas zu verstehen schien.

Am Abend stellte Tom fest, dass er noch nie mit einem weiblichen Wesen auch nur annähernd so viel und vor allem nicht so tiefgründig geredet und sich dabei auch noch so wohlgefühlt hatte. Es machte ihm Freude zu spüren, wie Anna sich ihm gegenüber immer mehr öffnete und er sie dadurch immer besser verstand. Und merkte, dass ihm das auch wichtig war.

Als sie sich beim Schlafengehen dann auch noch an ihn kuschelte, wie es sonst nur Bella immer tat, sodass er die auf der einen und Anna auf der anderen Seite hatte, fand er, dass das Rudelleben eigentlich so schlecht nicht war. Er legte die Arme um seine beiden Weibchen und schlief so ziemlich zufrieden ein.

Abschied

Bevor sie am nächsten Morgen frühstückten, packte Anna schnell ihre Sachen zusammen. Was dazu führte, dass Bella unruhig wurde und sie immer wieder berührte, als ahnte sie, dass Anna nun ginge. Während des Frühstücks setzte sie sich dann auch wieder auf ihren Schoß und fütterte sie so umfangreich, als wollte sie ihr beweisen, wie gut es ihr im Rudel ging und dass es ein Fehler wäre, zu gehen.

Tom konnte sehen, wie sehr diese Fürsorglichkeit und dieser Abschiedsschmerz Anna berührten. Immer wieder streichelte sie Bella über den Kopf und versuchte auch, ihr das zu erklären: „Ich versteh’ dich ja, Schatz. Aber ich kann hier wirklich nicht bleiben. Auch wenn ich es sehr gerne würde. Aber ich habe hier einen Job. Und meine Forschung.“

Als sie sich nach dem Essen dann auch zum ersten Mal seit ihrer Ankunft wieder anzog, schien Bella endgültig zu verstehen, dass Anna ihre Welt verlassen und in ihre eigene zurückkehren würde. Immer wieder versuchte sie, das zu verhindern, indem sie ihr Kleidungsstücke aus der Hand nahm und zu verstecken versuchte. Worauf Anna ganz ruhig reagierte und ihr geduldig alles wieder abnahm, wodurch die Ankleidung ziemlich lange dauerte.

„Bella, ich kann doch schlecht nackt zum Hubschrauber gehen. Das funktioniert bei Menschen leider nicht. Aber ich verspreche dir, wenn ich dann in meiner Hütte bin, ziehe ich sie sofort wieder aus. Schließlich habe ich mich schon richtig an das Leben als nacktes Urwaldweibchen gewöhnt.“

Als sie es schließlich geschafft hatte, alles anzuziehen, wandte sie sich an Tom: „Vielen Dank Tom, dass du mich in dein Rudel aufgenommen und mir so viel geholfen hast. Ich denke, mit all den Erfahrungen, die ich hier gemacht habe, wird es mir jetzt viel leichter fallen, an mein Rudel ranzukommen. Das war echt ein Glücksfall.“

Sie machte einen Schritt auf ihn zu und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange: „Und danke, dass du so viel Geduld mit mir hattest, obwohl ich nicht immer so ganz nett zu dir war. Du bist zwar ein Freak, aber echt ein toller Typ.“

Tom spürte, wie er einen heftigen Kloß im Hals bekam.

„Ja, äh, nein. Klar. Kein Ding. War echt toll, dass du hier warst. Bella und ich haben wirklich viel von dir gelernt.“ Er machte ebenfalls eine kurze Pause, weil er überlegen musste, was er sagen sollte: „Und es war wirklich superschön, mit dir in einem Rudel zu sein. Der Typ da in Schweden muss komplett bescheuert sein, dass er dich hat gehen lassen. Bella und ich werden dich jedenfalls total vermissen. Total.“

Tom hatte nur sehr selten mit Menschen über seine Gefühle gesprochen und fand seine ungeübte Rhetorik deshalb jetzt auch alles andere als gut. Viel lieber hätte er mit schöneren Worten ausgedrückt, was er inzwischen für Anna empfand. Die schien es aber zumindest ungefähr verstanden zu haben. Jedenfalls sah er, wie ihre Augen etwas feucht wurden. Dann trat sie einen Schritt auf ihn zu, nahm seinen Kopf in ihre Hände und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund.

„Du bist echt süß, Tom. Und ich weiß, ich könnte mich voll in dich verlieben. Ich verliebe mich immer in so Typen wie dich. Aber mein Leben ist im Moment sowieso schon ziemlich kompliziert. Da kann ich aussichtslose Liebesbeziehungen mit einem Bonoboweibchen und einem Vagabunden wie dir, der selbst mit der Welt nicht zurechtkommt, gerade wirklich nicht gebrauchen. Zuerst muss ich mein eigenes Leben wieder in den Griff kriegen.“

Sie holte tief Luft, bevor sie versuchte, ihm das zu erklären.

„Irgendwann möchte ich selbst kein Vagabund mehr sein, sondern anerkannte Forscherin mit eigenem Forschungslabor. Wo ich forschen kann, was ich will. Und in angesehenen Zeitschriften publizieren. Und zu Kongressen fahren, auf denen ich über meine Ergebnisse dann berichten kann. Und dazu möchte ich ein schönes Haus am See, wo ich am Abend mit meinem Partner und den Kindern einfach auf der Terrasse sitzen und den Sonnenuntergang genießen kann.“

Ihr Blick wurde jetzt etwas ernster, als sie den für sie wohl entscheidenden Satz sagte: „Und da passt ihr beiden nun mal gar nicht rein. Weil euch eine Hütte im Urwald ohne richtigen Strom und Internet genug ist. Mir aber nicht.“ Als fände sie die Begründung selbst etwas materialistisch, fügte sie dann noch hinzu: „Und ich hätte auch gerne mal einen Kerl, der nicht beschützt werden muss, sondern mich beschützt. Und nicht sofort weg ist, wenn es brenzlig wird.“

Das war hart. Aber auch wenn die letzte Bemerkung wahrscheinlich vor allem ihrem Diplomatenfreund galt, hatte sie ja nicht ganz unrecht. Wenn Tom ehrlich war, hätte er vor ein paar Monaten auch keinem Mädchen empfohlen, sich mit ihm einzulassen. Und Anna kannte ja noch nicht einmal die ganze Wahrheit. Gerne hätte er ihr gesagt, dass er kein Vagabund ist. Und dass er sich ändern könnte und würde. Für sie. Ihm war aber klar, dass das jetzt gerade kein guter Zeitpunkt dafür war. Und dass er sich auf so etwas vorbereiten musste, damit er nicht wieder so herumstammelte wie eben.

Schließlich würde sie in dem Moment ja unweigerlich merken, dass er ihr die ganze Zeit nicht die Wahrheit über sich erzählt hatte. Also irgendwie auch nur ein Betrüger war. Da brauchte er schon eine verdammt gute Geschichte. Und die musste er auch richtig gut verkaufen. Dafür war es freilich unabdingbar, mit ihr in Verbindung zu bleiben. Wofür er jetzt ganz dringend einen Grund brauchte, der ihm dummerweise gerade nur nicht einfiel.

Zum Glück half Anna ihm selbst aus dieser Bredouille.

„Aber anrufen würde ich dich ab und zu gerne, um zu hören, wie es Bella geht. Und was für eine Lösung du für sie findest. Vielleicht kann ich ja auch irgendwie helfen. Wird nur leider nicht so oft sein, weil ich von meiner halben Stunde auch mindestens einmal die Woche mit meinen Eltern telefonieren muss.“

Bella, na klar. Die war ihr gemeinsames Band. Darauf hätte Tom auch selbst kommen können. „Natürlich. Wir würden uns riesig freuen. Und ich könnte deine Hilfe wirklich echt gut brauchen. Du bist ja auf dem ganzen Planeten die Einzige, mit der ich über Bella reden kann.“ Tom sah Annas Augen noch einmal feuchter werden, als sie jetzt sagte: „Na klar, gerne. Für Bella tue ich alles.“ Dann gab sie Bella noch einen Kuss, packte ihre Sachen, ging rasch zur Tür und schaute Tom an: „Zum Hubschrauber gehe ich jetzt aber alleine. Einer muss ja aufpassen, dass Bella mir nicht nachkommt.“

„Ja, äh. Ist klar. Ich pass’auf sie auf. Und ich hoffe, dass deine neue Hütte gut geworden ist. Und dass das klappt mit deinem Rudel.“ So gerne hätte er ihr noch mehr gesagt, doch da war Anna schon durch die Tür. „Sag bitte Bescheid, ob du gut angekommen bist. Und grüß den Piloten nicht von mir“, rief er ihr noch nach, bevor er Bella auf den Arm nahm, die tatsächlich Anstalten machte, Anna zu folgen. Sie versuchte sofort, sich von ihm zu befreien, aber er ließ sie nicht los.

„Ich verstehe dich ja, Bella. Ich will doch auch nicht, dass Anna geht. Sie ist zwar schräg, aber eine echt tolle Frau und passt supergut zu uns. Heute können wir da aber nichts machen. Das ist bei Menschen halt viel komplizierter als bei euch, wo ihr sowas mit etwas Sex schon hinkriegt.“

Dann schaute er ihr genau in die Augen: „Wenn wir sie zurückhaben wollen, brauchen wir deshalb einen echt guten Plan. Für dich, für Anna und für mich zusammen. Was wirklich nicht einfach ist, vor allem wegen dir. Da müssen wir beide also unseren ganzen Grips reinstecken. Du musst mir da unbedingt helfen, weil sie mich für einen Vagabunden hält und dich für eine echte Freundin. Und ich war auch nicht immer ganz ehrlich zu ihr, was ihr bestimmt nicht gefällt, wenn sie es rauskriegt.“

Obwohl sie ihn sicher nicht im Detail verstanden hatte, schien Bella zumindest zu merken, dass er Anna nicht kampflos aufgeben wollte. Jedenfalls nickte sie und drückte ihm dann einen Kuss auf den Mund. Tom sah das als den Startpunkt des Projektes ‚Anna zurückgewinnen‘.

Fernbeziehung

Bella blieb dann noch eine Weile auf seinem Arm und ließ sich trösten. Sobald er sie wieder ausreichend beruhigt hatte und absetzen konnte, nahm Tom sein Satellitentelefon und rief Frau Schuster an, um ihr einen neuen Auftrag zu geben, der eine wichtige Voraussetzung für ihr Anna-Projekt war. „Das ist superwichtig und supereilig. Und wenn sie sich selbst ins Flugzeug setzen müssen, ja?“, hatte er ihr gesagt. Und sie hatte versprochen, ihr Möglichstes zu tun. Tom hoffte, dass es wirklich schnell ginge, denn er vermisste Anna schon jetzt unglaublich.

Auch Bella konnte man deutlich anmerken, wie Anna ihr fehlte. Sie hatte sich mittlerweile auf das Bett gesetzt und betrachtete mit traurigem Blick die Fotos, die sie von ihr geschossen hatte. Einschließlich derer von Annas geschundener Vagina.

Um sie etwas abzulenken, fasste Tom sie an der Hand und ging mit ihr zum See, was er normalerweise nie so früh machte. Aber so viele Ablenkungsalternativen gab es ja nicht. Dort hatten sie dann auch Ablenkungssex, der allerdings für ihre Verhältnisse relativ fad war, weil sie beide mit den Gedanken woanders und deshalb nicht richtig in Stimmung waren. Kein Vergleich zu dem unbeschwerten, hocherotischen Sex, den sie sonst hier hatten.

Wie er gebeten hatte, rief Anna dann am Abend an, um zu sagen, dass sie gut angekommen war und die Hütte tatsächlich stand. Die Männer hatten ihr noch erklärt, wie alles funktionierte, und den Rest des Tages hatte sie mit Putzen verbracht, weil die Arbeiter nichts weggeräumt oder gesäubert hatten. Um Minuten zu sparen, hielt sie das Gespräch kurz, wollte aber dennoch unbedingt auch mit Bella sprechen, sodass Tom ihr den Hörer ans Ohr hielt. Die war zwar verwundert, Annas Stimme aus diesem Ding zu hören, freute sich aber sichtlich darüber und wollte das Telefon dann auch sofort selber halten.

So konnte Tom nur Fetzen von dem hören, was Anna ihr erzählte. Er glaubte aber, dass sie sagte, dass sie sich gerade ziemlich alleine in der Hütte fühlte und Bella vermisste. Von ihm sprach sie wohl nicht, doch Tom freute sich trotzdem, dass ihr Rudel ihr wohl etwas fehlte. Und umso mehr, als sie schon am nächsten Abend wieder anrief. Weil sie so aufgeregt war, dachte er erst, mit der neuen Hütte wäre etwas nicht in Ordnung. Dann verstand er.

„Ich habe es echt geschafft. Zwei Männchen. Das Alphatier und noch ein weiteres. Die beiden anderen waren heute nicht da, aber die kriege ich ganz sicher auch noch. Und die Weibchen waren zumindest schon mal interessiert, nachdem die Männchen mich akzeptiert hatten.“ „Das klingt ja super. Und wie hast du es geschafft?“ „Eigentlich habe ich es gemacht wie bei euch. Nur, dass ich natürlich hier kein Männchen habe, um zu beweisen, dass ich ein reproduktionsfähiges Weibchen bin.“ Er konnte das Schmunzeln auf ihren Lippen förmlich sehen und musste auch lächeln. „Und was hast du stattdessen gemacht?“ „Ich habe mich einfach beim Alphatier mit ganz viel leckerem Futter eingeschmeichelt und ihm dann einen Handjob gegeben, um ihm zu zeigen, worum es geht. Daraufhin hat er mich dann ewig untersucht, wobei er wirklich alles beschnüffelt und befingert hat. Und richtig tief. Als wollte er prüfen, ob ich wirklich Eierstöcke habe. Oder er war einfach froh, endlich mal ein Weibchen zu haben, bei dem er mit seinem dicken Finger so tief reinkam.“

Sie lachte bei diesen Worten, aber Tom konnte sich vorstellen, dass es unangenehm gewesen sein muss, an dieser Stelle so intensiv untersucht zu werden. Und dass sie sicher Sorge gehabt hatte, er könnte sie verletzen. Diesmal wäre er ja nicht einmal er dagewesen, um Hilfe zu rufen.

„Dann ging es aber plötzlich richtig schnell und er hat sein Ding richtig tief reingesteckt. Das war sogar größer als das von King Louie, weshalb der mich bestimmt auch gut gespürt hat. Ist ja nicht unwichtig. Ich habe dann aber auch eine Super-Show abgelegt, sodass er mächtig gekommen ist. Siebenmal hat er richtig kräftig gespritzt. Und dabei genauso gebrüllt, wie King Louie. Jetzt glaubt er bestimmt, er hätte mir Vierlinge gemacht.“ Wieder lachte sie über die Vorstellung und man konnte merken, wie stolz sie auf dieses Ergebnis war.

„Und bei dem anderen ging es dann wieder fast wie von selbst. Nur noch ein bisschen fingern und schnüffeln, dann war er schon drin. Um am Anfang einen guten Eindruck zu machen, habe ich mich bei ihm ebenfalls richtig angestrengt. Er ist deshalb auch richtig gut gekommen und hat sechsmal gespritzt. Programm A ist also bisher ein voller Erfolg. Das hat denen beiden bestimmt Lust auf mehr gemacht, sodass die nächsten Male eigentlich einfach sein sollten. Zu schade, dass die anderen Männchen heute nicht da waren. Denen muss ich mich als interessante Sexpartnerin also erst noch vorstellen.“

Sie machte eine kurze Pause, als würde sie das noch einmal überdenken.

„Aber ehrlich gesagt, war ich anschließend von dem ganzen Sperma auch schon ziemlich verklebt da unten und froh, dass ich unter meine neue Dusche konnte, die übrigens echt super ist. Jetzt habe ich auch richtig warmes Wasser. Wie du. Und sogar einen großen Spiegel haben sie mir eingebaut. Echt nett.“

Ihr Redefluss war kaum zu stoppen, was Tom jedoch auch nicht gewollt hätte. Er war ja der einzige auf der Welt, dem sie diese aufregenden Neuigkeiten anvertrauen und mit dem sie ihren Erfolg teilen konnte. Obwohl er den Gedanken noch immer irgendwie schräg fand, dass Anna sich von den Affen freiwillig so oft wie möglich begatten ließ. Und ihnen dabei erfolgreich vorspielte, dass sie unbedingt von ihnen geschwängert werden wollte, damit die sich dabei richtig Mühe gaben.

Bei ihm war inzwischen auch schon wieder ein neues Rudel eingezogen, wie Julia es prophezeit hatte. Mit dem war es allerdings vollkommen anders als mit dem von King Louie und Elizabeth. Er hatte den Affen zwar wieder Namen gegeben, doch bestand eigentlich keine Beziehung zu ihnen. Und auch kein Interesse daran. Weder von seiner Seite noch von ihrer.

Wie vorgeschrieben beobachtete er sie eine Stunde am Tag, während der sie ihn fast vollkommen ignorierten. Das war es. Auch Bella schien zu den Affen in diesem Rudel keine besondere Beziehung zu haben. Sie beschnüffelte nur eventuell mal einen, wenn sie sich beim Früchtepflücken nahekamen. Niemals hatte sie dagegen Sex mit ihnen oder forderte Tom dazu auf, was dem nur Recht war. Ein Problem weniger.

Dafür freute er sich umso mehr für Anna und deren inniges Verhältnis zu ihrem Rudel. Wobei er durchaus auch Sorge um sie hatte. Was er ihr aber nicht sagte, um ihre Begeisterung nicht zu schmälern. Er fand es zwar bewundernswert, aber auch durchaus gefährlich, dass sie das jetzt so ganz alleine durchzog. Die Affen waren schließlich noch immer wilde Tiere und wenn jetzt etwas schiefging, war niemand vor Ort, um ihr zu helfen. Aber ihm war klar, dass er nichts dagegen machen konnte. Das Thema war Anna einfach zu wichtig und er könnte sie nie überzeugen, aus Sicherheitsgründen aufzuhören.

Weil Anna zwar immer sagte, dass sie sparen müssten, dann aber stets so viel von ihren Fortschritten zu berichten hatte, dass sie täglich telefonierten, waren ihre Telefonminuten schon nach wenigen Tagen aufgebraucht. Für Tom war das kein Problem, er hatte ja sein eigenes Telefon. Aber er konnte Anna nicht mehr erreichen, weil ihr Telefon auch angerufene Minuten zählte und berechnete. Schon am ersten Tag merkte er, wie sehr ihm diese Gespräche abgingen und konnte nur hoffen, dass Frau Schuster erfolgreich gewesen war und Anna beim nächsten Versorgungsflug bekam, was er für sie bestellt hatte.

Privattelefon

Als Tom ein paar Tage später seine Vorräte vom Hubschrauber holte, stellte er fest, dass sein Ansehen beim Piloten durch Annas Anwesenheit in seiner Hütte wohl deutlich gestiegen war. „Diese Anna ist echt scharf. Was habt ihr denn die ganzen Tage allein hier gemacht.“ Schon am Ton konnte Tom erkennen, was er jetzt hören wollte. „Geforscht. Für ein Projekt von Anna.“ Der Pilot verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du mit einem so heißen Mädel die ganze Zeit nur geforscht hast. Was soll das denn für eine Forschung sein?“ „Quod Libido Bonobae heißt der Titel ihres Projektes.“ Tom war sich sicher, dass der Pilot kein Latein konnte. „Sie ist da wirklich akribisch und hat nichts anderes gemacht.“ Das Gesicht des Piloten wurde etwas abschätzig. „Echt? Das hört sich wirklich total langweilig an.“

Tom konnte dem Piloten am Gesicht ansehen, wie sein Ansehen bei ihm wieder sank. Allein im Urwald mit so einer sexy Frau und dann passiert nichts? Das war ihm aber ziemlich egal. Er hatte keinen Grund, vor dem Piloten mit irgendetwas zu protzen. Ihm war etwas anderes viel wichtiger.

„Hast du übrigens ein Paket für Anna dabei?“ „Ja, habe ich da hinten. So ein kleines. Hast du ihr etwa was zur Haarpflege empfohlen?“ Tom ignorierte das, freute sich aber sehr, dass Frau Schuster es offensichtlich geschafft hatte, sein Geschenk so schnell zu beschaffen und in den Kongo zu befördern. „Nein, ist nur ein kleines Geschenk für Anna.“ „Aha.“ Dies Thema schien den Piloten viel weniger zu interessieren als irgendwelche erotischen Geschichten.

Weil Anna die nächste auf der Tour des Piloten war, bekam er dann auch tatsächlich schon nach einer Stunde einen Anruf mit unbekannter Nummer. Kaum hatte er abgenommen und „Hallo?“, gesagt, da ging Anna auch schon auf ihn los. „Ich habe ein Paket bekommen und der Pilot hat gesagt, dass das von dir ist. Bist du denn komplett übergeschnappt, Tom? Hast keinen Job, wohnst in einer Hütte im Urwald und verschenkst dann von deinem Erbe Satellitentelefone. Wo ich doch gar keine Geschenke von dir will. Du solltest das Geld lieber für deine Zukunft einsetzen. Oder für Bellas. Sag mir wohin, und ich schicke es sofort zurück.“

Auch wenn ihre Erregung seine Erwartung etwas übertraf, amüsierte sie Tom. Zum Glück hatte er genug Zeit gehabt, sich auf dieses Gespräch vorzubereiten. „Ich wusste, dass du dich freust.“ Einen Moment war es still in der Leitung, dann sagte Anna schon etwas ruhiger: „Warum tust du sowas Verrücktes?“

„Na, ja. Ich bin hier ganz allein und muss doch noch das Problem mit Bella lösen. Du bist die Einzige auf der Welt, die die Situation kennt und mit der ich darüber sprechen kann. Das ist alles schwierig und ich brauche manchmal wirklich deinen Rat. Als Freundin. Und dafür reichen die paar Minuten im Monat bestimmt nicht aus. Da dachte ich, das ist gut investiertes Geld. Vor allem für Bella.“ Er wusste natürlich genau, wie schwer es ihr fallen würde, ihm Unterstützung für Bella zu verweigern. Und tatsächlich hatte Anna sich jetzt offenbar wieder beruhigt und klang sogar richtig verständnisvoll: „Ach, wegen Bella. Das verstehe ich. Und ich wäre auch echt glücklich, wenn ich helfen kann und wir eine Lösung für sie finden. Ich vermisse sie wirklich.“

Sie machte eine kurze Pause.

„Ok. Dann behalte ich das Telefon erst einmal. Bis wir eine Lösung für Bella haben. Dann gebe ich es dem Piloten, damit er es dir bringt und du es wieder verkaufen kannst. Ok?“ „Ja, klar. Kein Problem.“ Das schien ja ganz gut gelaufen zu sein, dachte Tom. Jetzt konnte er immer und unbegrenzt mit Anna sprechen. Als einziger. Und sie mit ihm. Denn offenbar wollte Anna ihm auch etwas erzählen.

„Wo ich dich gerade dran habe, kann ich dir auch sagen, dass ich hier Suuuper-Fortschritte mit meiner Forschung mache.“ Ihre Stimme klang jetzt wieder richtig begeistert. „Ja, wie denn? Erzähl.“ „Also, das Rudel hat mich jetzt komplett akzeptiert. Wie ein echtes Rudelmitglied.“ „Äh, ja. Toll.“ Tom fand das wirklich gut, verstand aber nicht, wo dabei der Riesenfortschritt der Forschung liegen sollte. Was Anna wohl merkte.

„Ja, verstehst du denn nicht, was das heißt?“ „Ja, doch, du musst dich nicht mehr einschleimen für deine Versuche. Ist sicher gut.“ „Es ist viel mehr als das.“ Annas Stimme wurde etwas lauter, so sehr erregte sie Toms offensichtliche Ignoranz bezüglich ihres großen Fortschritts.

„Sie kopulieren jetzt mit mir wie mit einem ganz normalen Bonobo-Weibchen. Nicht mehr wie mit einer Menschen-Exotin. Alle, den ganzen Tag, völlig unkompliziert. Auch nur zur Begrüßung und so. Und auch die Weibchen machen ganz normal Sex mit mir. Das heißt, ich bekomme komplett unverfälschte Daten aus einem echten Feldversuch. Das hat vor mir noch niemand geschafft.“

Aus ihrer Stimme klang unverkennbar großer Stolz. Den Tom jetzt auch verstand. Wenn die Bonobo-Männchen sie wie ein Bonobo-Weibchen behandelten, hatten ihre Ergebnisse tatsächlich noch mehr Aussagekraft. Weil sie taten, was sie immer tun und nicht, was sie nur mit einer Menschenfrau tun würden. Was aber auch hieße, dass Anna wahrscheinlich 20 bis 30 Mal am Tag in irgendeiner Form Sex hatte. „Wow, das ist echt ein großer Fortschritt. Näher dran kann man an ihnen wohl kaum sein.“

„Ja, nicht? Vorgestern habe ich sogar bei ihnen übernachtet. Allerdings habe ich unterschätzt, wie kalt das hier nachts wird, wenn man ganz nackt ist. Zum Glück ist dann eines der Weibchen gekommen und hat sich an mich gekuschelt. Das war dann schön warm. Zumindest hinten jedenfalls.“

Tom stellte sich vor, wie Anna nackt im Mondschein im Urwald schlief, angekuschelt an ein Bonobo-Weibchen. Es war schon irre, wie weit sie für ihre Forschung ging, obwohl die wahrscheinlich nie veröffentlicht würde. Bisher hatte er das nie angesprochen, aber inzwischen kannten sie sich so gut, dass er glaubte, die Frage danach stellen zu können. „Anna, frustriert es dich nicht, dass du diese ganzen tollen Erkenntnisse wahrscheinlich nie veröffentlichen kannst?“

An ihrem Zögern merkte er, dass sie sich damit sicher schon öfter beschäftigt hatte. Trotzdem überraschte ihn ihre Antwort. Tom hätte erwartet, dass sie sagte „Ja, natürlich.“ Doch stattdessen sagte Anna: „Frustrieren tut es mich eigentlich nicht. Ich wusste ja von Anfang an, dass das bei meinen eigenen Experimenten schwierig werden dürfte. Aber ich denke, wenn ich dadurch rausfinde, wie Bonobos wirklich ticken, kann ich das dann vielleicht auch durch andere Experimente belegen. Solche, die ich auch veröffentlichen darf. Ich weiß noch nicht genau, wie solche Experimente aussehen könnten. Aber ich bin sicher, mir fällt da was ein, wenn ich erst einmal genau weiß, was ich mit ihnen eigentlich beweisen muss. Und wenn mir doch nichts einfällt, formuliere ich aufgrund meiner Ergebnisse eben nur die Theorie und lasse die sich daraus ergebenden Hypothesen dann halt von anderen beweisen. Machen andere Forscher auch so. Muss in dem Moment ja keiner wissen, dass und wie ich sie im Grunde schon selbst bewiesen hatte. King ist immer der, der als Erster die Theorie formuliert.“

Sie hatte den Gedanken also nicht aufgegeben, als eine der ganz großen Bonobo-Forscherinnen in die Annalen der Wissenschaft einzugehen. Was Tom richtig schön für sie fand und ihr von Herzen wünschte. Denn dann hätte sich ihr großer Einsatz wirklich gelohnt.

Überraschung

Tatsächlich telefonierten sie dann jeden Tag ein oder zwei Stunden miteinander, meistens abends vor dem Schlafengehen. Tom war froh, dass Anna offenbar nicht wusste, was das kostete, denn sonst hätte sie es wahrscheinlich nicht gemacht. Oder immer nur ganz kurz. Er hatte zuvor noch nie mit einem Mädchen so viel telefoniert. Sonst hatte er sich mit ihnen per Telefon meist nur verabredet oder Schluss gemacht, wenn er dafür nicht gleich WhatsApp verwendet hatte.

In ihren Gesprächen erzählte er meist von Bella und was sie am Tag zusammen getan hatten, Anna von ihren Fortschritten mit dem Bonobo-Rudel. Tom merkte, dass es ihr guttat, davon zu berichten. Denn, wie er bei Bella, hatte sie ja auch niemanden sonst, mit dem sie diese aufregenden Erfahrungen teilen konnte. Sie hatten beide ein großes Geheimnis, das nur der andere kannte.

Weil Anna immer mit großer Begeisterung über ihre Forschungsfortschritte berichtete, war Sex natürlich stets ein Thema. Und Tom hatte den Eindruck, dass sie es genoss, darüber zu reden, ohne dass aufgrund der Distanz die Gefahr bestand, dass es gleich zu persönlich wurde. Diese Erfahrung hatte sie bestimmt noch nicht mit vielen Männern gemacht, weil die sicher sofort immer an Sex mit ihr gedacht hatten, wenn das Thema darauf kam.

Tom ehrlich gesagt auch. Aber durch das Telefon ging das eben nicht. Er hätte auch nicht mal eben hinfahren können, um mit ihr zu schlafen. Weshalb Anna ihn problemlos als Sparringspartner und Forschungsgehilfen akzeptierte, mit dem sie alles offen besprechen konnte.

Weil sie am Tag meist ihre einzigen menschlichen Gesprächspartner waren, gab es aber auch viele andere Dinge, oft auch triviale, über die sie miteinander redeten. Ihre Gespräche wurden dadurch viel persönlicher und intensiver. Tom glaubte, Anna inzwischen richtig gut zu kennen, und gab zum ersten Mal in seinem Leben sehr viel von sich selbst preis, wofür Anna sich wirklich zu interessieren schien. Daneben lachten und scherzten sie aber auch viel und zogen sich gegenseitig mit ihren ‚schrägen‘ Erlebnissen auf.

Anna war so zu einer richtigen Vertrauten, Freundin und Beraterin geworden, mit der er glaubte, alles besprechen zu können. Er musste nur aufpassen, dass er sich nicht verplapperte, wenn er aus seinem früheren Leben erzählte. Was nicht ganz einfach war, weil er sie keinesfalls anlügen wollte. Aber er hatte noch keinen Weg gefunden, Anna die volle Wahrheit zu sagen ohne die Gefahr, dass sie böse auf ihn sein würde.

Gegen Ende des Gespräches reichte Tom den Hörer immer an Bella weiter, die meist neben ihm auf dem Bett lag, während er mit Anna telefonierte. Sie lauschte dann immer ganz konzentriert deren Stimme und Tom konnte genau sehen, wie sehr sie Anna vermisste. Manchmal, wenn sie Anna wohl etwas Wichtiges mitteilen wollte, riss sie ihm sogar, bevor sie dran war, den Hörer aus der Hand und grunzte dann unverständliche Sätze hinein, woraufhin Anna meist trotzdem so tat, als hätte sie etwas verstanden.

Tom freute sich jeden Abend auf diese gemeinsame Zeit mit Anna und das „Gute Nacht, schlaf gut“ von ihr. Inzwischen glaubte er fast, dass er ohne das nicht mehr einschlafen könnte.

Wenn er es gar nicht mehr aushalten konnte, versuchte er Anna auch tagsüber zu erreichen. In der Regel unter dem Vorwand einer Frage zu Bella. Meist scheiterte das jedoch daran, dass Anna natürlich, anders als er, so viel Zeit wie möglich mit ihrem Rudel verbringen wollte, wohin sie das Telefon vorsichtshalber nicht mitnahm, was Tom gut verstehen konnte. Sie hätte es sicher gegen die neugierigen Affen verteidigen müssen. Und es wäre in der Tat auch komisch gewesen, wenn sie gerade mit einem der Männchen kopulierte und seine Samenergüsse zählte, während gleichzeitig ihr Telefon klingelte. Solche Szenen gab es nur in schlechten Filmen.

Natürlich sprachen sie auch sehr viel über Bellas mögliche Zukunft. Wobei ihre Meinungen diesbezüglich deutlich auseinandergingen. Während Anna ganz klar der Meinung war, dass Tom versuchen sollte, Bella irgendwie zur Auffangstation Lola ya Bonobo zu bringen, damit die sie wieder in ein Bonobo-Rudel eingliederten, suchte Tom noch verzweifelt nach einer Variante, bei der die Möglichkeit bestand, dass er Bella ab und zu sehen konnte. Er konnte und wollte sich nicht vorstellen, sie einfach bei der Station abzugeben und das war es dann. Für immer. Und er glaubte auch nicht, dass Bella das wollte.

Knapp drei Wochen waren so vergangen, als Tom Anna schon kurz nach dem Aufstehen anrief, weil er vermutete, dass sie um die Zeit noch in der Hütte sei. Es dauerte trotzdem ziemlich lange, bis sie ranging.

„Hallo Tom. So früh schon? Ich war noch im Bad. Nur gut, dass das kein Bildtelefon ist. Ich bin noch total struwwelig.“ Wie immer hüpfte sein Herz ein wenig, wenn er ihre fröhliche Stimme hörte und er stellte sie sich gerade splitternackt, mit lustigen, struwweligen Haaren vor. Ein wunderbares Bild. „Hallo.“ Anna kannte ihn inzwischen so gut, dass sie sofort merkte, wenn etwas nicht stimmte. „Was ist los. Ist irgendetwas mit Bella? Oder hat das Camp deine Verlängerung abgelehnt?“ Da sie noch keine Lösung für Bella gefunden hatten, hatte er vorsorglich schon mal um eine Verlängerung seines Vertrages gebeten, um mehr Zeit zu gewinnen. Wenn er erst einmal weg wäre, würde er ja kaum noch etwas für sie tun können.

„Nein, das Camp hat sich noch gar nicht gerührt. Aber da ist etwas mit Bella, das ich nicht verstehe.“ „Was hat sie? Hat sie sich verletzt?“ Er merkte Annas Stimme an, wie sie gerade aufgeregter wurde. „Nein, nein, hat sie nicht. Sie ist putzmunter.“ „Oh, gut. Ich dachte schon. Und was ist dann das Problem?“ „Du weißt doch, diese Genitalschwellung, die die Weibchen immer bekommen.“ „Ja?“

„Bella hatte sie zum letzten Mal an dem Tag, bevor du gekommen bist. Und seitdem nicht wieder. Bei den anderen Weibchen dauert das doch nie so lange. Und deswegen frage ich mich, ob Bella vielleicht etwas fehlt. Vielleicht ist das ja eine Mangelerscheinung oder Symptom irgendeiner Krankheit. Vielleicht wegen der Cornflakes oder dem Müsli? Wobei sie eigentlich wirklich keinen kranken Eindruck macht. Sie ist sogar noch schmusiger als sonst.“

„Das ist tatsächlich komisch. Bei geschlechtsreifen Bonobo-Weibchen ist die Periode eigentlich sehr stabil und sie haben die Schwellung ja auch außerhalb der Periode. Und an den Cornflakes und dem Müsli, das sie jetzt isst, kann es nicht liegen. Die beeinflussen ja nicht ihren Hormonhaushalt. Aber eine Krankheit mit so einem Symptom kommt mir jetzt auch nicht in den Sinn. Wobei ich natürlich kein Arzt bin. Der wäre im Camp. Aber da kannst du wegen Bella natürlich nicht anrufen.“

Sie machte eine Pause und sagte dann: „Pass auf, ich habe ziemlich viele Bücher hier. Ich schaue einfach mal, ob da was drinsteht. Und überlege auch noch mal selbst. Sobald ich was habe, melde ich mich dann, ok?“ Tom merkte, dass sie das ernst meinte, weil sie jetzt wohl ebenfalls etwas besorgt war. Zumindest klang ihre Stimme aufgeregt.

Doch obwohl er sich sicher war, dass Anna sich sofort auf ihre Bücher gestürzt hatte und ja auch wirklich schnell las, hörte er in den nächsten Stunden nichts von ihr und fragte sich bereits, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war? Sollte er sie vielleicht einfach mal anrufen? Aber das würde dann auch wieder so aussehen, als würde er ihr nicht vertrauen. Oder sie drängen.

Zu seiner Überraschung hörte er am späten Vormittag dafür plötzlich den Hubschrauber, der erst Richtung Landeplatz flog, dort wohl landete und sich dann wieder entfernte. Wo doch heute gar kein Versorgungstag war. War das vielleicht einer der überraschenden Kontrollbesuche vom Camp?

Schnell zog er sich vorsichtshalber eine Hose an und packte dann Bella, um sie zum See zu bringen, damit sie sich dort etwas verstecken konnte. Die verstand zwar nicht warum, ging aber bereitwillig mit und fing dann auch sofort an zu fotografieren, sodass Tom alleine weiterlaufen konnte Richtung Landeplatz.

Etwa auf halbem Weg dorthin traf er dann allerdings keinen Inspekteur vom Camp, sondern Anna mit ihrem Rucksack auf dem Rücken. Ihre zerzausten Haare sprachen dafür, dass sie sie nach seinem Anruf nicht mehr ausgiebig gebürstet hatte. Wenn sie so schnell hier war, hieß das aber auch, dass sie wahrscheinlich gar nicht in ihre Bücher geschaut, sondern sich nur darum gekümmert hatte, hierherzukommen. Sonst wäre das nie so schnell möglich gewesen. Tom überlegte sofort, ob das vielleicht ein schlechtes Zeichen war?

Wobei Anna eigentlich nicht besorgt aussah. Eher gespannt. „Schön, dass du hier bist. Etwas überraschend, aber wirklich schön. Auch Bella wird sich total freuen.“ Er nahm sie kurz in den Arm und griff anschließend ihren Rucksack. Dann fragte er sofort besorgt: „Heißt dein Besuch, dass Bella etwas Schlimmes hat, was du mir am Telefon nicht sagen wolltest?“ „Nein, ich denke nicht. Ich habe da allerdings so eine Theorie, was es sein könnte. Aber die kann ich nur vor Ort überprüfen.“

Das klang irgendwie bedrohlich, fand Tom.

„Also doch etwas Ernstes?“ Es musste ja schon etwas Wichtiges sein, wenn Anna dafür extra vorbeikam. „Wie man es nimmt. Aber lass mich Bella bitte erst untersuchen, bevor ich was sage.“ Sie sagte das so resolut, dass Tom nicht weiter nachfragte. Anna würde es ihm schon sagen, wenn es etwas Ernstes wäre. „Ok. Wir müssen sie aber erst am See abholen. Ich habe nämlich gedacht, dass du ein Inspekteur vom Camp bist und sie erst einmal dort versteckt.“

„Dann habe ich dir wohl einen ganz schönen Schrecken eingejagt, was?“ „Hast du. Und mach das besser nicht noch mal. Ist ja kein Problem, kurz anzurufen. Aber erzähl´ mal, wie du es überhaupt geschafft hast, dass die dich so schnell hierhergeflogen haben?“

Anna lächelte ihn verschmitzt an, während sie sich auf den Weg zum See machten, den sie ja inzwischen auch gut kannte. „Ich habe sie einfach angerufen und gesagt, dass ich einen Leoparden in der Nähe der Hütte gesehen hätte und jetzt Angst habe.“

Tom schaute sie an. „Du Angst? Der Leopard hätte den Notruf wählen müssen.“

Anna knuffte ihn in die Seite.

„Natürlich wollen sie auf keinen Fall, dass mir etwas zustößt, und haben mir sofort den Heli geschickt. Und dann habe ich gesagt, dass ich gerne weiterbeobachten und deshalb zu dir möchte. Wie beim letzten Mal. Das heißt, jetzt werden sie also erst einmal nach dem Leoparden suchen. Und so lange kann ich hierbleiben.“ „Und wenn dann rauskommt, dass da keiner ist?“

Anna schaute ihn nun ganz treuherzig an. „Was soll da rauskommen? Wenn sie keinen Leoparden finden, ist der wahrscheinlich weitergezogen. Ist hier doch normal.“

Das war ziemlich clever, fand Tom. Tatsächlich würde niemand beweisen können, dass sie geflunkert hatte. Selbst wenn sie den Verdacht hätten. Und in der Hütte lassen konnten sie sie auch nicht.

Als sie kurz darauf am See ankamen, war die überraschte Bella außer sich vor Freude. Immer wieder umarmte sie Anna, sprang auf ihren Arm und knutschte ihr ganzes Gesicht ab. „Ich habe dich auch wahnsinnig vermisst, Bella. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr.“

Sie gingen dann schnell zur Hütte, wo Bella Anna sofort dazu drängte, ihre Kleidung abzulegen. Ganz augenscheinlich wollte sie wieder ihr gewohntes Rudelgefühl haben.

Während Tom den Rucksack abstellte, bedeutete Anna Bella, sich auf das Bett zu legen. Die tat das mit sichtlicher Vorfreude auf schönen Begrüßungssex mit Anna, die sich nun neben sie setzte.

„Ich untersuche sie jetzt und schaue, ob meine Vermutung richtig ist, ok?“ „Klar, sie freut sich sowieso, wenn du dich jetzt mit ihr beschäftigst. Wobei ich eigentlich nicht bemerkt habe, dass körperlich bei ihr irgendetwas anders ist. Außer, dass halt diese Schwellung ausbleibt.“ Tom zog sich auch die Hose aus, die er inzwischen furchtbar einengend fand.

Anna wandte sich nun Bella zu, legte sich ganz nah neben sie und fing an, sie zu küssen, während sie gleichzeitig ihre Hand zwischen Bellas Beine wandern ließ und anfing, Klitoris und Scheide zu massieren.

Das war eindeutig nach Bellas Geschmack und sie fing sofort ebenfalls an, Anna zu streicheln. Nur Tom wunderte sich. Er hatte erwartet, dass Anna Bella nun irgendwie abtasten und abhorchen würde, wie Ärzte das so tun. Und nicht Liebe mit ihr machen. Jetzt setzte sie sogar schon ihren Mittelfinger an Bellas Scheide an, führte ihn langsam tief ein und begann dann, Bella tief von innen zu massieren. Vielleicht wollte sie ja erst Sex mit ihr haben, damit sie sich nachher leichter untersuchen ließ?

Da zog Anna ihren Finger jedoch schon wieder heraus, roch intensiv daran und leckte zu Toms Überraschung auch darüber. Danach schien sie zu wissen, was sie wissen wollte, und gab Bella noch einen zärtlichen Kuss. Mit einem „Sorry, Bella, ich höre echt ungern an dieser Stelle auf, aber ich muss jetzt dringend mit Tom sprechen“, schälte sie sich aus ihrer Umarmung und stand auf.

Als sie Toms verdutzten Blick sah, sagte sie dann: „Wir haben hier ja keine Gleitcreme wie ein Arzt. Deshalb musste sie erst etwas feucht werden, damit ich schmerzfrei mit dem Finger an ihren Scheidenboden komme. Und genug Scheidensekret bekomme.“

Das machte Sinn. Aber Tom verstand noch nicht, warum sie das musste? Was hatten Bellas Scheidenboden und Scheidensekret mit ihrer Genitalschwellung zu tun? Zumindest Anna jedoch schien jetzt klar zu sehen. „Nun weiß ich, dass meine Vermutung wahrscheinlich richtig ist.“

„Und?“ Tom war unglaublich gespannt. Und besorgt, dass Bella etwas Ernstes haben könnte. Warum wäre Anna sonst extra gekommen, um sie sofort zu untersuchen? In der Scheide. Hoffentlich keine Entzündung. Oder gar ein Tumor.

Die sagte jetzt aber ganz ruhig: „Bellas Scheide ist stärker als sonst durchblutet und auch empfindlicher als beim letzten Mal. Außerdem produziert sie mehr Scheidensekret. Das schmeckt auch salziger und riecht etwas metallisch. Ich denke, ich kann das ganz gut beurteilen, ich hatte es ja schon oft genug auf der Zunge. Nimmt man noch die ausbleibende Genitalschwellung hinzu, bin ich mir ziemlich sicher, dass Bella schwanger ist.“

„Schwanger?“ Toms Gesicht ließ keinen Zweifel an seiner Verblüffung. „Das kann doch nicht sein. Sie war doch immer bei mir und hatte nur einmal ganz kurz Sex mit King Louie. Sag mir bloß nicht, dass der der Vater ist? Das fände ich jetzt echt mies.“ Toms Verblüffung war in Aufregung umgeschlagen.

Anna blieb dagegen wissenschaftlich ruhig.

„Du hast doch gesagt, dass Bella das damals nur lustlos zu seiner Beruhigung gemacht hat. Quasi als Unterwerfungsgeste. Und dass er nicht gekommen ist, was ich übrigens auch nicht glaube. Würde ja auch nicht zu meiner Theorie passen. Seine Emotionen waren damals eindeutig mehr auf dich als auf Bella fokussiert. Deshalb denke ich, du bist der Vater. Herzlichen Glückwunsch.“

Tom spürte, wie seine Knie weich wurden, und setzte sich zu Anna und Bella aufs Bett.

„Ich? Das kann doch nicht sein? Sie ist doch ein Bonobo. Das geht doch gar nicht.“ „Also befruchten geht mit Sicherheit. Professor Michael Bedford hat schon vor Jahren nachgewiesen, dass männliche Spermien problemlos in die Eizellen von Primatenweibchen eindringen und sie befruchten können. Und DNA-Analysen haben bereits bewiesen, dass frühe Menschen noch regelmäßig Nachkommen mit Affen hatten.“

Tom schaute ihr jetzt genau ins Gesicht.

„Glaube ich trotzdem nicht. Wenn das ginge, wären solche Kinder doch eine Weltsensation. Ich glaube, du willst mich gerade nur auf den Arm nehmen, indem du mir wieder einen Schreck einjagst. Sie hat wahrscheinlich nur irgendwas ganz Harmloses.“

Anna sah aber tatsächlich nicht so aus, als würde sie ihn auf den Arm nehmen wollen. „Nein, das ist wahr. Ehrlich. Bedford hat es natürlich nur in vitro gemacht. Alles andere ist ja nicht erlaubt und er war ein wirklich seriöser Wissenschaftler. Vielleicht haben ein paar Unseriöse es in vivo probiert, aber die publizieren natürlich nicht darüber.“

Als Tom noch immer ein ungläubiges Gesicht machte, fügte sie hinzu: „Was glaubst du denn, warum ich hier draußen im Urwald die Pille nehme?“

Tom schaute sie verdutzt an. Das hatte er sich ja tatsächlich gefragt.

„Weil die Affen mich tatsächlich befruchten könnten. Die Wissenschaft geht zwar davon aus, dass sich eine solche Eizelle wahrscheinlich nicht einnisten kann und es zum Abort kommt. Die Wahrscheinlichkeit für eine echte Schwangerschaft ist also gering. Das Risiko wollte ich mir aber nicht antun. Vor allem, weil die Spermien der Affen deutlich stärker und aggressiver sind als die von Männern. Wegen des größeren Befruchtungswettbewerbs im Rudel. Das heißt, es könnte in den 6 Monaten sogar mehrmals passieren, worauf ich keine Lust habe. Schön ist ein Abort ja nicht. Und ich kann den Bonobos wohl kaum vor jedem Versuch ein Kondom anlegen.“

Tom musste zugeben, dass das plausibel klang, auch wenn der Gedanke ihn irritierte, dass die Affen Anna tatsächlich befruchten und sie vielleicht sogar ein Kind von ihnen bekommen könnte. Mit Spermien, die sich dazu richtig Mühe geben. Er konnte sich förmlich vorstellen, wie die alle vor ihrem wahrscheinlich perfekten Ei stehen und versuchen würden, reinzukommen.

Aber dass es in dem Fall auch umgekehrt ging, war dann ja logisch. Und Bella hatte keine Genitalschwellung mehr. Das war unbestreitbar. Außerdem würde Anna bestimmt nicht so ein Theater mit Leopard und so veranstalten, nur um ihn auf den Arm zu nehmen. Und warum, wenn nicht wegen einer möglichen Befruchtung, sollte sie im Urwald die Pille nehmen? Das war schon irgendwie alles plausibel.

Damit war auch klar, warum sie alles hat stehen und liegen lassen, als sie hörte, dass Bellas Genitalschwellung ausblieb. Bestimmt hatte sie sofort eine Vermutung, schlau wie sie war. Immerhin hatte sie es ihm aber nicht bereits am Telefon gesagt, was er als rücksichtsvoll empfand. Er hätte nämlich nicht gewusst, wie er reagiert hätte, wenn er bei dieser Nachricht ganz alleine gewesen wäre.

„Das heißt, sie wird das Kind verlieren?“ Als er das sagte, bedauerte Tom den Gedanken fast. Immerhin wäre es schließlich auch sein Kind.

„Das ist ja das Interessante. Wenn die befruchtete Eizelle inkompatibel ist, sollte es relativ rasch zum Abort kommen. So etwa in der ersten Woche. Ich habe mich da vor meinem Projekt natürlich schlaugemacht, für den Fall, dass mir das passiert. Bella muss inzwischen aber schon ein paar Wochen schwanger sein. Das heißt, ihr Körper hat euren Embryo grundsätzlich akzeptiert und er wächst bereits in ihr.“

Euer Embryo hatte sie gesagt. Die Gedanken liefen in Toms Kopf Amok. Er hatte nie ein Kind gewollt. Und an eines mit einem Bonobo-Weibchen nicht einmal gedacht.

„Und was heißt das jetzt? Kriegt sie ein Baby oder nicht?“ „Keine Ahnung. Ich bin ja keine Medizinerin. Wobei es darüber sowieso keine Literatur gäbe. Nach dem, was ich damals wegen des Risikos meiner eigenen Befruchtung recherchiert habe, würde ich aber sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein Kind gebiert, jetzt bei ca. 40 bis 50 Prozent liegt. Aber das ist nur die Schätzung einer medizinischen Laiin. Und ich habe auch keine Ahnung, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass das Baby vollkommen gesund ist. Gibt ja keine Erfahrungswerte.“

Richtig. Das Risiko kam ja auch noch dazu. Tom sackte noch ein Stück tiefer in sich zusammen. „Vielen Dank für die Information. Das macht es jetzt noch viel einfacher.“

Weil Bella gemerkt hatte, wie bedrückt er plötzlich war, schwang sie sich mit wenigen Sätzen auf seinen Schoß und drückte ihre Stirn gegen seine, um ihn zu trösten. Vielleicht hatte sie ja auch irgendwie gemerkt, dass gerade von ihr gesprochen wurde.

Tom streichelte ihr über die Wange und legte die Hand dann reflexartig auf ihren Bauch, in dem offenbar gerade neues Leben heranwuchs, das sie zusammen gezeugt hatten. „Was haben wir beide da nur angestellt, Bella?“

Anna bekam eine etwas energischere Stimme: „Wenn Bella verstünde, dass sie von dir schwanger ist, würde sie jetzt wahrscheinlich vor Freude hier in der Hütte herumtanzen. Denn das ist genau das, was sie möchte. Ein Baby von dir. Und du bläst Trübsal. Das kann doch wohl nicht sein. Sie braucht deine Unterstützung jetzt sogar noch mehr als zuvor. Und verdient sie auch.“

„Ja, aber du musst schon zugeben, dass mein Leben gerade nicht einfacher geworden ist. Vater von einem Menschen-Bonobo Baby zu werden, mit dessen Mutter man gar nicht zusammen sein darf, obwohl man sie sehr mag und deshalb trotzdem eine gute Lösung für beide zu finden, ist schon ziemlich viel zu verdauen für einen Tag, findest du nicht?“

„Zugegeben. Aber dann müssen wir halt so eine Lösung suchen. Viele Alternativen haben wir ja nicht.“

Nicht mehr ganz so streng fügte sie dann noch hinzu: „Weil Schimpansen und Bonobos die erfolgversprechendsten Kandidaten für eine Kreuzung zwischen Menschen und Primaten wären, hat man solchen Kindern übrigens in der Wissenschaft sogar schon einen Gattungsnamen gegeben: Humanzee. Als Kombination von Human und Chimpanzee.“

Tom rollte die Augen.

„Na, dass ich jetzt weiß, dass Bella und ich einen Humanzee bekommen, macht es natürlich viel leichter. Da weiß ich wenigstens, wie mein Problem heißt.“ Eigentlich wollte Tom gar nicht so sarkastisch klingen. Vor allem, wo Anna ja angedeutet hatte, dass sie ihm helfen wollte. Die schien in der Tat auch schon zu überlegen.

„Lola ya Bonobo geht mit Baby natürlich nicht mehr. Die würden sofort merken, dass das Baby kein reiner Bonobo ist und würden es in ein Labor stecken, um es zu beobachten und Versuche mit ihm zu machen. Und über die DNA des Babys können sie auch dich leicht zurückverfolgen. Als letzter Mensch, der sie offiziell gesehen hat, wärst du für eine Schwängerung von Bella ja der wahrscheinlichste Kandidat. Da müssen sie nur von der Geburt zurückrechnen.“

Tom war fasziniert, wie nüchtern und analytisch Anna schon wieder dachte. Obwohl es für sie doch sicher auch eine unglaublich aufregende wissenschaftliche Sensation war.

Während er gerade gar nicht klar denken konnte. Aber sie hatte recht. Er sah die Schlagzeilen schon vor sich: „Missratener Milliardenerbe schwängert Bonoboweibchen. Stehen ihr Alimente zu?“ Damit wäre er in der gleichen Situation wie Anna. Und die würde er wahrscheinlich auch gleich noch mit reinziehen, weil das Camp weiß, dass sie zu der Zeit hier gewesen war. Genau wie heute. Und sie würden sicher auch schnell rausfinden, dass sie jeden Tag mehrere Stunden miteinander telefoniert hatten: „Welche Rolle spielt bekannte schwedische Sexschlampe und Bonobo-Spezialistin im Sexskandal des Milliardenerben? War sie die Zuhälterin? Oder Befruchtungshelferin?“ Dann fehlte wirklich nur noch, dass sie auf Annas Forschungen stießen und ihnen beiden fiele sprichwörtlich der Himmel auf den Kopf. Tom war gerade richtig schlecht.

„Anna, hättest du etwas dagegen, wenn ich jetzt mal zum See gehe. Alleine. Ich hoffe, bei etwas Bewegung in dem kalten Wasser kann ich wieder klarer denken. Wäre toll, wenn du in der Zeit ein bisschen Bella ablenken könntest. Sie will sonst bestimmt mitkommen und das würde mir das Denken gerade nicht unbedingt erleichtern.“

„Ist vielleicht eine gute Idee. Bella und ich haben uns ja auch noch gar nicht richtig begrüßt, obwohl ich sie so sehr vermisst habe. Und der Sex mit ihr ist gerade bestimmt noch viel aufregender. Jetzt, wo ich weiß, dass sie vielleicht den ersten Humanzee überhaupt in sich trägt.“

Tom fand, obwohl er aus ihrer Sicht verständlich war, hätte Anna sich den letzten Satz sparen können, denn der machte es für ihn nicht besser. Er holte sich aus dem Bad ein Handtuch, gab Bella noch einen kleinen Abschiedskuss und ging mit einem „Bis gleich“ aus der Tür.

Vorentscheidung

Tom eilte so schnell zum See, als würde er vor etwas fliehen. Und ungefähr so fühlte er sich auch. Tatsächlich beruhigte erst das kalte Wasser des Sees ihn ein wenig. Das, die gleichmäßigen Bewegungen des Schwimmens und die schöne Landschaft um ihn herum führten dazu, dass er langsam wieder etwas klarer denken konnte.

Natürlich hatte Anna recht. Er musste sich darüber klarwerden, was er wollte, und dafür Verantwortung übernehmen. Also genau das wovor er sich bisher immer gedrückt hatte. Und das auch schnell, denn jetzt tickte unweigerlich die Schwangerschaftsuhr.

Um dabei zu einem Ergebnis zu kommen, versuchte er die vielen Fragen ein bisschen abzuschichten.

Bisher war es ihm bezüglich Bella immer darum gegangen, eine Lösung für sie zu finden für die Zeit, wenn er nicht mehr für sie da war. Das war aber eigentlich mehr den Umständen geschuldet. Wenn er die Wahl hätte, würde er sie lieber in seiner Nähe haben. Immer. Er hatte sich noch nie in ein Mädchen verliebt. Wahrscheinlich, weil ihre Beziehung stets zu kurz und zu sehr auf Sex fixiert war. Inzwischen glaubte er aber, dass er Bella liebte. Und zwar nicht wie ein Haustier, sondern eher so, wie Anna es gesagt hatte. Als spezielle Frau.

Seine Gefühle für Bella waren dabei interessanterweise ähnlich denen für Anna. Nur dass er Anna überhaupt nicht einschätzen konnte. Während bei Bella klar war, dass sie auch ihn liebte, hatte er bezüglich Anna keine Ahnung. Was im Moment allerdings auch egal war. Anna war zwar wichtig, aber gerade nicht sein zentrales Problem, sondern eine wichtige Beraterin für die Problemlösung.

Weil sie glaubte, dass ein Zusammenleben mit Bella ohnehin nicht möglich wäre, hatte sie bislang im Wesentlichen überlegt, wie er sie in Lola ya Bonobo hineinbekommt, ohne dass das auf ihn zurückfällt. Auch wenn er das eigentlich nicht wollte, weil er Bella dann für immer verloren hätte, war er sich bisher immer sicher gewesen, dass er das schon irgendwie hinbekommen würde, wenn er nur genug dafür zahlte.

Was er ja konnte. Weshalb er Lola ya Bonobo immer als sein Sicherheitsnetz gesehen hatte, falls er keine bessere Lösung fand. Das hatte er Anna so natürlich nicht sagen können. Weshalb sie es für Zeitverschwendung hielt, dass er immer noch andere Lösungen suchte, bei denen er Bella weiter sehen konnte.

Mit dem Baby hatte sich das mit dem Sicherheitsnetz jetzt allerdings auf einen Schlag erledigt. Das hatte Anna völlig richtig analysiert. Das hieß, er hatte nichts. Gar nichts. Aber gleichzeitig viel mehr Druck, eine Lösung zu finden. Denn selbst wenn er hier verlängerte: Sobald das Baby da war, wurde jede Lösung noch schwieriger.

Und es war auch sein Baby. Da konnte er doch nicht riskieren, dass es von Forschern analysiert und weltweit als Monstrosität durch die Presse geistern würde. Und dabei wahrscheinlich sogar irgendwann von Bella getrennt, weil die ja in dem Zusammenhang eher nutzlos war. Was ihr das Herz brechen würde. Und ein Humanzee würde doch sicher so intelligent wie Bella sein, wahrscheinlich intelligenter. Sein Kind bekäme also auch noch richtig viel davon mit und wäre wahrscheinlich ebenfalls todunglücklich.

Das konnte er alles nicht zulassen. Sein eigener Vater war sicher nicht der Liebevollste gewesen. Aber er hatte zumindest immer dafür gesorgt, dass Tom auf ein selbständiges Leben vorbereitet wurde. Was wäre er denn für ein Vater, wenn er zuließe, dass sein Kind von seiner Mutter getrennt und in ein Labor gebracht würde, in dem nur noch andere über es bestimmen.

Nachdem er es so sauber aufgedröselt hatte, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Sicherheit für Bella und das Kind konnte es nur geben, wenn sie zusammen blieben. Sodass er auf sie aufpassen konnte. Immer. Und nicht reduziert auf ein paar Besuche im Jahr. Viel zu groß waren die Gefahr eines zufälligen Lecks und die Versuchung für andere, die Sensation eines Humanzees auszuschlachten. Wenn es dann doch herauskam, könnte er wenigstens mit seinem ganzen Geld und all seinen Anwälten für seine Familie kämpfen. Und einen Ort auf der Welt finden, wo sie sicher wären.

Falls er es dabei schaffte, irgendwie auch noch Anna einzubinden, wäre es optimal. Für ihn, für Bella und wahrscheinlich auch für das Kind. Schließlich mochten sie einander und Anna war auch die einzige Eingeweihte. Außerdem mit ganz viel Wissen über Bonobos.

Auch wenn er damit noch keine Lösung hatte, fühlte Tom sich erleichtert. Zumindest wusste er jetzt, was das Ziel und was er zu seiner Erreichung einzusetzen bereit war: alles. Deshalb verließ er jetzt das Wasser, trocknete sich ab und ging zurück zur Hütte.

Als er durch die Tür trat, lagen Bella und Anna noch immer engumschlungen im Bett, drehten sich aber beide zu ihm um, als er eintrat. Anna war ziemlich durchgeschwitzt, mit roten Flecken im Gesicht, noch verstrubbelteren Haaren als vorher und einigen Rötungen am Körper. Und auch Bellas Fell sah ziemlich zerzaust aus. Wobei beide dennoch einen ziemlich glücklichen Eindruck machten. Sie schienen ihr Wiedersehen also richtig genossen zu haben.

„Na, und? Ersten Schock überstanden?“ „Na, ja. Bin mittlerweile schon so beim Dritten oder Vierten.“ „Und was heißt das?“ „Na, ja. Noch nichts Konkretes. Aber auf jeden Fall, dass ich eine Lösung finden werde, bei der es Bella und dem Baby, so es hoffentlich kommt, gut gehen wird. Und ich auf die beiden aufpassen kann.“ „Du willst dich also wirklich selbst um das Baby kümmern?“ Anna schien tatsächlich etwas überrascht.

„Auf jeden Fall! Es ist entstanden, weil Bella und ich uns sehr mögen und unbedingt Sex miteinander haben wollten, den wir auch sehr genossen haben. So gesehen ist es ein Kind der Liebe und kann bestimmt nichts dafür, dass ich ein Mensch bin und sie ein Bonobo. Es hat also absolut das Recht auf ein schönes, erfülltes Leben. Und nicht eines als Laborratte.“

„Wow. Respekt. Das klingt richtig ritterlich. Und zum ersten Mal so richtig entschlossen. Gefällt mir. Aber auch sehr anspruchsvoll. Wie willst du das machen? Mir fiele nicht einmal eine Lösung dafür ein, wenn du Geld hättest. Aber du hast ja nicht einmal das.“

Tom konnte an Annas Gesicht sehen, dass ihr zwar seine Entschlossenheit gefiel, sie ihm aber nicht wirklich zutraute, dass er das hinbekäme. „Ich werde eine Lösung finden. Vertraue mir.“ An Annas Gesichtsausdruck konnte er sehen, dass sie das wohl gerne würde, aber nicht wirklich tat.

Sie aßen dann gemeinsam etwas und Tom stellte, nachdem seine Sorgen nun eher Entschlossenheit gewichen waren, wieder fest, wie sehr er die Gemeinschaft mit den beiden Frauen genoss. Es war herzlich, lustig und so angenehm gelöst. Alle vertrauten und beschützten sich. So wie er sich Familie in seinen Träumen immer vorgestellt hatte.

Als Anna ihn nach dem Essen fragte, was er heute noch machen würde, antwortete er: „Ich habe heute noch nicht erfasst. War zu aufgeregt dafür. Aber jetzt würde es mich vielleicht ablenken. Willst du mitkommen? Dann lernst du gleich mein neues Rudel kennen.“

„Sehr gerne. Und vielleicht können wir danach auch noch einmal zum See gehen? Obwohl du heute schon da warst. Den habe ich bei mir nämlich echt vermisst. Ich habe ja nicht einmal einen anständigen Bach.“

„Klar, gerne. Das Schwimmen eben zählt ja gar nicht so richtig. Da war er nur mein Denkarium. Und Bella freut sich bestimmt auch, wenn wir mal wieder zu dritt draußen sind.“

So nahmen sie kurz darauf ihren üblichen Weg zum Futterplatz und man konnte merken, wie glücklich insbesondere Bella dabei war. Dabei war sie die Einzige, die noch nicht realisiert hatte, dass es seit heute nicht mehr wie früher war. Und sie der Grund dafür.

Am Futterplatz waren dann nur drei Affen anwesend, zwei Weibchen und ein Männchen. Tom stellte sie Anna mit den Namen vor, denen er ihnen gegeben hatte. Doch anders als beim letzten Mal, schienen sie die Affen diesmal nicht besonders zu interessieren.

Auch als er sagte: „Wenn du mit ihnen forschen willst, tu dir keinen Zwang an. Bella und ich warten gerne und dann gehen wir zusammen zum See.“ „Nee, das macht so auf die Schnelle keinen Sinn. Und es läuft ja auch richtig gut mit meinem Rudel. Außerdem hätte ich auch gar keine Lust. Aber wahrscheinlich wäre es gut, wenn du dich mal ein wenig mit Bella beschäftigst. Ich glaube, sie hat noch nicht völlig verarbeitet, wie schockiert du heute Morgen gewirkt hast. Das hat sie ziemlich erschreckt.“

„Ehrlich?“ Tom schaute zu Bella hin. Ihm war eigentlich kein Unterschied aufgefallen. „Ehrlich. Sie merkt sicher, dass sich ihr Körper verändert, versteht aber noch nicht warum. Und jetzt hast auch du dich verändert. Du hättest vorhin mal dein Gesicht sehen sollen. Das verunsichert sie bestimmt alles gerade ziemlich.“

Anna machte eine kurze Pause, bevor sie fortfuhr: „Und ich denke, dir täte es ebenfalls gut, jetzt ein wenig mit ihr zu sprechen. Vertrau du hier bitte mir.“ „Ok. Und wer erfasst dann?“ „Das kann ich machen. Drei sind doch einfach. Gib mir einfach noch einmal ihre Camp-Namen.“ Mit den Worten nahm sie ihm bereits das Tablet aus der Hand und setzte sich auf den Stein, auf dem Tom sonst immer saß.

Der nannte ihr schnell die Kürzel der drei Affen, wie sie im Programm auf dem Tablet hießen, und ging dann zu Bella. „Hey Kleine, komm mal her.“ Auch ohne diese Worte, wäre Bella sicher sofort auf seinem Schoß gewesen, sobald er sich gesetzt hatte.

Und die Art, wie sie ihn jetzt umarmte, zeigte, dass Anna recht gehabt hatte. Bella wirkte nicht unglücklich, aber irgendwie verunsichert. Was ja nicht überraschend war, wenn man die plötzliche Anreise von Anna, ihre Untersuchung, sein erstes Erschrecken und dann denn Umstand betrachtete, dass sie bestimmt bemerkt hatte, dass Anna und er die ganz Zeit besorgt über sie geredet hatten.

Tom erinnerte sich an die Zeit, wenn alle um ihn herum getuschelt hatten, sobald er wieder in ein neues Internat sollte oder eine neue Nanny bekam. Nur ihm hatte keiner was gesagt. Und irgendwann hat er dann gewusst, es war nie etwas Gutes, wenn sie heimlich über ihn redeten. Das wollte er Bella nicht antun.

„Alles in Ordnung, Bella“. Er streichelte ihr sanft über den Rücken. „Wie Anna mir heute erklärt hat, wird sich unser beider Leben wahrscheinlich bald ziemlich verändern. Aber zum Positiven. Du bekommst nämlich ein Baby. Von mir. Und ich verspreche dir, dass ich auf euch beide aufpassen werde. Und dass ich eine Lösung finde, bei der du und das Kind glücklich seid.“

Obwohl Bella ganz sicher kein Wort verstand, waren es wohl die Verbundenheit, Entschlossenheit und Zuversicht in seiner Stimme, die sie in seinen Armen sofort ruhiger werden ließen. Tom konnte genau spüren, wie sie entspannte und sich vertrauensvoll wie ein Kind an ihn kuschelte. Wissend, dass er zu ihr stehen und es richten würde, egal was da gerade passierte und sie nicht verstand.

Und er merkte auch, wie ihn das selbst motivierte und beruhigte. Spätestens mit ihrer Schwangerschaft waren sie jetzt ein echtes Paar und würden das gemeinsam durchstehen. Durch dick und dünn. Er musste Bella gegenüber nur offen sein und ihr genauso vertrauen, wie sie gerade ihm.

Jetzt verstand er auch, was Anna damit gemeint hatte, dass es ihnen beiden guttäte, wenn sie miteinander ‚redeten‘. Sie hatte sogar vor ihm verstanden, dass sein und Bellas Schicksal jetzt untrennbar verkettet waren und es besser war, das als Fakt zu akzeptieren.

Sie blieben noch einen Moment so sitzen, dann sprang Bella unvermittelt auf, schnappte sich ihr Tablet und ging zu den Früchten, um etwas zu essen. Woraufhin auch Tom sich erhob, neben Anna setzte und sich an den Stein lehnte, auf dem sie saß.

„Und wie ist es gelaufen?“ Anna wendete bei der Frage nicht den Blick von den Affen und dem Tablet. „Gut, denke ich. Du hast recht gehabt, das hat ihr richtig gutgetan. Und mir auch.“ „Was hast du ihr denn gesagt?“ „Na, ja. Dass ich für sie und das Baby da sein werde. Egal, was kommt. Und ich denke, sie hat das auch verstanden.“ „Das war gut. Wirklich.“ „Und woher hast du gewusst, dass sie das brauchte?“

„War gar nicht so schwer, denn das ist so ein Urinstinkt bei Frauen. Sobald sie schwanger werden, streben sie nach Sicherheit für sich und das Kind. Ob sie es wissen oder nicht. Ist wie der Nestbautrieb. Sie muss dann schließlich für zwei Sorgen, hat aber weniger Zeit dafür. Davon kann dir jede alleinerziehende Mutter ein Lied singen. Normalerweise würde bei Bonobos das Rudel das auffangen. Dafür ist es ja da und ersetzt damit den Vater, den das Weibchen nicht kennt. Aber Bella hat nur dich. Zweifelt sie daher an dir, wird sie selbst verzweifeln.“

Tom fand es beeindruckend, wie Anna solche Dinge sagen und trotzdem weiter erfassen konnte. Und das auch noch viel schneller als er. Es erinnerte ihn an einen Handarbeitskurs an einer seiner Schulen, wo sie häkeln lernen mussten. Er hatte es gehasst und musste sich immer furchtbar konzentrieren. Die Mädchen machten es dagegen immer ganz locker nebenbei und konnten sich dabei auch noch unterhalten.

„Jetzt müssen wir halt nur noch eine Lösung finden.“ Er fand es schön, dass sie ‚wir‘ gesagt hatte, denn dadurch fühlte er sich selbst nicht so allein mit seinem Problem. „Ich denke, das werden wir schon. So oder so. Auch weil Bella und das Baby mir geholfen haben, meine eigene Geschichte besser zu verstehen. Bisher war sie für mich eher eine Folge von Verletzungen, auf die ich mit Abwehr, Ausweichen oder Zurückzahlen reagiert habe. Durch Bella habe ich gelernt, dass es vielmehr Lehren sind, damit ich verhindern kann, dass jemand anderes genauso leiden muss. Macht die Orientierung plötzlich viel leichter.“

Bei diesen Worten drehte Anna jetzt doch den Kopf und schaute ihn an, als hätte er gerade etwas richtig Kluges gesagt. „Jetzt glaube ich doch fast, dass du das wirklich schaffen wirst. Es muss nur noch das Schicksal ein wenig helfen, wie es das bei mir gemacht hat.“ „Wo hat bei dir denn das Schicksal geholfen?“ Tom glaubte Anna inzwischen richtig gut zu kennen. Dass sie, die kühle Wissenschaftlerin, an sowas wie Schicksal glaubte, hörte er aber heute zum ersten Mal.

„Schau doch mal mein Leben an. Erst der Presseskandal. Dann haben mich meine Partner verlassen, ich habe meinen Job an der Uni verloren und musste als reine Forschungstippse hier ans Ende der Welt allein in den Urwald fliehen. Dann hat das auch mit meinen Forschungen nicht funktioniert, weil ich nicht an das Bonobo-Rudel rankam. Und gerade als ich dachte, schlechter kann es nicht werden, kommt dieser Sturm und zerstört meine Hütte. Da habe ich echt stundenlang geheult und mich gefragt, was ich wohl angestellt haben muss, um so gestraft zu werden. Einfach nichts in meinem Leben wollte funktionieren.“ Dass sie geweint hatte, hatte Anna ihm bislang nicht erzählt. Dann war sie vielleicht doch nicht ganz so tough, wie sie sich immer gab.

„Und dann sind da auch noch die Schweden im Camp und du musst zu mir ausweichen.“ „Im Gegenteil. Heute glaube ich, dass das ein Wink des Schicksals war, der meinem Leben eine Wendung gegeben hat. Wegen des Sturmes bin ich bei euch gelandet, habe Bella kennengelernt und von ihr und dir gelernt, wie man sich einem Bonobo-Rudel am besten nähert. Außerdem habe ich viele neue Anregungen für meine Forschungen bekommen. Jetzt habe ich eine schöne neue Hütte, mit meinem Rudel und meinen Forschungen läuft es gut und nun auch noch euer Baby. Ein Humanzee! Meine Pechsträhne scheint eindeutig vorbei zu sein und ich habe ein ganz neues, aufregendes Leben.“

Annas Worte machten Tom nachdenklich. Genau betrachtet war es bei ihm ja ähnlich.

„Ist schon komisch. Ohne diesen Sturm hätte ich Bella wahrscheinlich nicht aus dem Loch geholt, wäre nicht tagelang nackt mit ihr eingesperrt gewesen und hätte sicher auch kein Baby mit ihr. Und wenn du nicht gekommen wärst, würde ich jetzt bestimmt auch nicht mein Leben mit Bella planen. Ich wüsste ja nicht einmal, dass sie schwanger ist. Ist schon Wahnsinn, wie dieses eine Unwetter das Leben von uns Dreien so komplett verändert hat.“ Er machte eine kurze Pause. „Und sich hat kreuzen lassen. Als wäre es geplant, weil unsere Situationen so perfekt zusammengepasst hatten.“

Zu seiner Überraschung widersprach Anna ihm nicht, sondern sagte: „Ja, schon irgendwie komisch. Aber ich sage ja: Schicksal.“

Rudelbestätigung

Tom bot Anna dann an, die weitere Erfassung zu übernehmen, doch sie meinte, sie sei gerade so gut drin und es mache ihr auch Spaß. Wie er sie so beobachtete, war er sich auch sicher, dass die von ihr erfassten Daten deutlich besser und genauer waren als seine. Ihr entging wirklich nichts von dem, was die Affen taten, und sie hatte auch sofort die richtige Beschreibung im Programm parat. Ihr steckte die Wissenschaftlerin halt im Blut.

Als sie nach exakt einer Stunde aufhörte, gingen sie wie geplant zum See, wo Anna fragte, ob er mit ihr schwimmen gehen wollte. Das hatte sie noch nie getan. Normalerweise war es immer er gewesen, der gefragt hatte. Oder sie waren einfach reingegangen. Heute wollte sie aber offensichtlich, dass er dabei war.

Sie waren dann auch erst ein paar Runden geschwommen, als sie anhielt und ihn fragte: „Kannst du vielleicht mal kurz stoppen?“ „Hier?“ Tom war überrascht, dass Anna das gerade an dieser Stelle fragte, die relativ tief war. Er hielt aber an, stellte sich hin und merkte, dass ihm das Wasser bis fast zum Kinn ging.

„Ja, bitte.“ Anna versuchte auch zu stehen, aber selbst auf Zehenspitzen reichte ihr das Wasser bis zum Mund, weshalb Tom ihr die Hand reichte und sie etwas an sich heranzog. Anna schlang daraufhin schnell die Beine um seine Hüfte und hielt sich an seinem Hals fest. Tom fand das zwar schön, war aber auch froh, dass das Wasser so kalt war, dass keine große Gefahr bestand, dass er eine Erektion bekommen würde.

„Danke. So ist es wirklich besser. Aber ich möchte wieder etwas wegen Bella besprechen und das ist hier die einzige Stelle, wo sie uns nicht sehen kann. Damit sie nicht wieder unruhig wird, weil sie merkt, dass wir über sie reden.“

Tom schaute zum Platz, wo Bella ungefähr sitzen musste, und stellte fest, dass Anna recht hatte. Man konnte sie von hier tatsächlich nicht sehen. Was ihm bisher noch gar nicht aufgefallen war. Allerdings wunderte er sich, was es noch so Geheimes zu bereden gab, über das sie nicht bereits gesprochen hatten?

„Aber ich habe das mit ihr doch vorhin geklärt. Ist kein Problem mehr. Du hast doch selbst gesagt, ich muss ihr nur zeigen, dass ich zu ihr stehe.“ „Stimmt auch. Hier geht es aber nicht um sie oder dich, sondern um mich und meine Rolle im Rudel.“ Das wunderte Tom jetzt und er war gespannt, was nun kommen würde. „Wieso? Sie hat doch bestimmt schon verstanden, dass du nicht dauernd hier bist, um dich um sie und das Baby zu kümmern. Ich nehme an, mit dir rechnet sie gar nicht so richtig. Du bist für sie eher eine gute Freundin, denke ich.“

„Das ist auch nicht der eigentliche Punkt. Wenn auch schon irgendwie doch ein bisschen. Und du weißt, dass ich Bella wirklich von Herzen liebe.“

Das war Tom schon seit langem klar. Er brauchte nur zu beobachten, wie die beiden miteinander umgingen, wie sie sich anschauten und wie zärtlich und intensiv sie Sex miteinander praktizierten, um zu wissen, was für starke Gefühle sie füreinander hatten. Da war eindeutig nichts gespielt.

„Ja, das weiß ich. Und finde ich auch gut.“ Tom meinte das tatsächlich so. Auch wenn er Anna gerne selbst erobern würde, war Bella dabei keine Konkurrentin für ihn. Im Gegenteil war es sogar ein Vorteil, dass sie sich mochten, denn dann musste er sich nicht zwischen ihnen entscheiden.

„Aber als Forscherin interessiert mich natürlich auch der Humanzee ganz furchtbar“, fuhr Anna nun fort. „Das ist eine Wissenschaftssensation. Und ich bin ganz nah da dran. Von Anfang an. Bei Bella, die mich als Rudelgefährtin und Geliebte akzeptiert und deshalb absolut offen mit mir umgeht. Das ist doch der Wahnsinn.“

„Ja, und wo ist das Problem?“ Ganz hatte Tom noch nicht verstanden, worauf sie hinauswollte.

„Na, ja. Ich meine, wenn du jetzt also an einer Lösung für Bella und das Baby arbeitest, und ich glaube ja inzwischen fast, dass du es schaffst, wäre es toll, wenn du mich ein wenig mit einplanen könntest. Also, dass ich zumindest ab und zu mal vorbeikommen kann, um Bella zu sehen und ein paar Beobachtungen beim Baby festzuhalten. Ohne natürlich, dass ihr das Gefühl bekommt, ich würde euch oder das Baby nur für meine Zwecke ausnutzen. Oder dass ich euch lästig werde. Ich würde es auch streng geheimhalten. Aber so ein Stück Wissenschaftsgeschichte kann doch nicht ungeschrieben bleiben.“

Sie holte tief Luft, bevor sie sagte: „Kurz gesagt, würde ich gerne noch in eurem Rudel bleiben, auch wenn wir nicht mehr im Urwald sind. Zumindest ein bisschen jedenfalls. Wenn es dir recht ist, natürlich nur.“

Das war es also. Sie wollte sie weiter erforschen. Irgendwie war sie doch eine berechnende Bitch. Aber zumindest ehrlich. Bisher hatte er ja immer befürchtet, dass sie eines Tages verschwunden sein könnte und er sie dann nicht mehr wiederfände. Das hatte sich jetzt aber mit dem Baby geändert. Nun war es Anna, die Sorge hatte, Bella, das Baby und er könnten irgendwann weg sein, weil er eine Lösung für sie drei gefunden hatte.

Eigentlich fand Tom ihr Ansinnen deshalb richtig gut. Denn dass Anna in seinem Rudel blieb, war ja genau das, was er wollte. Obwohl ihm ein anderes Motiv sicher lieber gewesen wäre. Außerdem wäre es ganz bestimmt von Vorteil, dass sie ihm dann weiter helfen konnte. Als ‚Humanzee-Vater‘ würde er nämlich sicher ziemlich viel Hilfe brauchen. Vor allem am Anfang. Und außer Anna gab es auf der Welt in der Tat niemanden, den er fragen konnte. Außerdem wäre es für Bella schön, wenn Anna ihr dadurch als Freundin erhalten bliebe.

Einen Moment überlegte er, ob er sie zappeln lassen sollte. Quasi als Retourkutsche für all ihre Sticheleien. Dann entschied er aber, dass er besser nicht mit Anna spielen und dadurch ihre gerade erst aufgebaute vertrauensvolle Beziehung wieder riskieren würde. Sie hatte ihm ja ehrlich gesagt, warum sie es wollte. Da sollte er ebenso ehrlich zu ihr sein: „Aber natürlich kannst du uns besuchen, wann immer du willst und so lange du willst. Ohne dich ginge es doch gar nicht. Ich habe doch sonst niemanden auf der Welt, mit dem ich über Bella und das Baby sprechen und der mir helfen kann.“

„Oh, ja? Wirklich? Super. Danke, danke, danke!“ Anna schien nicht nur erfreut, sondern auch richtig erleichtert. Tom hatte sogar den Eindruck, dass sie ihn vor Freude gerade am liebsten geküsst hätte.

In dem Moment hörten sie jedoch Bella ärgerlich kreischen. Erschrocken und besorgt schauten sie sich an und riefen gleichzeitig „Bella!“ Und dann genauso unisono: „Das Baby!“ Weil sie von ihrem Standort nicht sehen konnten, was los war, lösten sie sich schnell voneinander und eilten zu ihr hin.

Dort angekommen stellten sie aber zu ihrer Erleichterung fest, dass Bella sich wieder nur in den Menüs ihres Tablets verhakt hatte und deshalb ihre frisch geschossenen Fotos nicht mehr fand. Tom löste das Problem mit ein paar Handgriffen und schon war sie wieder beruhigt.

Dann schaute er schmunzelnd Anna an und sagte: „Während Bella ganz cool ist, sind wir beide echt schon hysterisch wie werdende Eltern. So schnell geht das also in einem Rudel, das ein Baby erwartet.“ Woraufhin auch Anna lachen musste. „Wird ja auch ein besonderes Kind. Aber das sagen alle Eltern. Wobei es bei uns vielleicht tatsächlich etwas mehr zutrifft als bei anderen.“

Sie und Tom trockneten sich nun schnell ab und legten sich dann nebeneinander auf die Handtücher. Sofort war Bella neben Tom und kuschelte sich von der Seite an ihn, den Kopf an seiner Schulter, die Hand demonstrativ auf seinem Penis. „Ach, macht sie das immer noch so gerne.“ Tom grinste Anna an. „Ja, dauernd. Du hast ja selbst gesagt, dass sie mich so stets voll unter Kontrolle hat. Und das mögt ihr Frauen doch. Mittlerweile habe ich mich aber dran gewöhnt und finde es auch gar nicht so schlecht. Hat schon auch was Vertrautes.“ „Vertrautes? Aha.“ Anna grinste ihn frivol an. „Wobei es ja schon verständlich ist, dass Bella darauf aufpasst. Immerhin hat das kleine Ding da unser aller Leben gerade ziemlich verändert.“

Was Tom lieber unkommentiert ließ. Vor allem das ‚kleine‘.

~~~~

Ein paar Minuten lagen sie nur ganz ruhig da, dann beugte Bella sich etwas über Toms Brustkorb und begann vorsichtig an Annas Arm zu zerren. Wofür sie sich nicht mal viel bewegen musste, weil ihr eigener so lang war.

„Was hat sie denn? Will sie mir was zeigen?“

Tom schaute erst an sich herunter und dann Bella ins Gesicht.

„Ich glaube eher, sie ist so froh, dass du wieder da bist und das Rudel damit komplett. Und jetzt möchte sie ein bisschen Rudelkuscheln. Hat sie wohl vermisst.“ „Meinst du?“ Anna hob den Kopf und tatsächlich zog Bella sie einladend in ihre und Toms Richtung. Als sie daraufhin zu Tom schaute, zuckte der jedoch nur grinsend mit den Schultern.

„Na gut. Also Rudelkuscheln.“

Anna positionierte sich spiegelbildlich zu Bella an Toms anderer Seite, woraufhin der seinen Arm auch um sie legte. Wohl weil Anna dadurch nicht genau wusste, wo sie ihre eigene freie Hand ablegen sollte, streichelte sie Bella damit sanft über die Wange, die sie dafür im Gegenzug anstrahlte wie ein Honigkuchenpferd. Bonobos lieben halt Harmonie.

Und auch für Tom war das gerade wie im Paradies. Die beiden Frauen, die er liebte, einträchtig in den Armen. Eine davon sogar schwanger. Was sollte er sich mehr wünschen?

Er war aber genauso überrascht wie Anna, als Bella plötzlich deren Hand fasste, von ihrer Wange auf seinen Penis führte und dort festhielt, damit Anna sie nicht wieder wegziehen konnte. Offensichtlich fand sie, Anna und er sollten mal wieder Sex haben. In der Tat hatten sie ja seit Wochen keinen gehabt, was aus Bellas Sicht zweifellos das Anzeichen eines Zerwürfnisses war.

Anna wehrte sich zwar etwas, aber nicht so kräftig, dass sie ihre Hand tatsächlich wegzog. Wobei Tom sich sicher war, dass sie es hätte tun können, wenn sie wirklich gewollt hätte. Denn obwohl Bella sicher stark genug war, sie mit Gewalt zu zwingen, würde sie das niemals tun.

Jetzt sagte Anna auch: „Offensichtlich meint sie, wir müssten ihr noch einmal beweisen, dass wir alle zum gleichen Rudel gehören.“ Ihre Stimme war dabei ziemlich neutral, sodass Tom nicht feststellen konnte, wie sie dazu stehen würde.

Er hatte aber die letzten Minuten genutzt, um über das nachzudenken, was Anna vorhin gesagt hatte. Und wie er es nutzen konnte, um sie zu erobern. Dass Anna sie besuchen durfte, hatte er ihr ja schon zugesagt. Damit sie dann aber so forschen konnte, wie sie es wollte, musste sie auch zum Rudel gehören. Wenn Bella schon keine Nahrung mit Nicht-Rudelmitgliedern teilte, dann bestimmt nicht ihr Baby. Weshalb Anna vorhin bestimmt auch betont hatte, dass sie ‚im Rudel‘ bleiben wolle. Das hieße aber auch, dass sie Sex haben müssten. Denn ohne den würde Anna aus Bellas Sicht nicht mehr zum Rudel gehören.

Wenn ihm das schon klar war, dann Anna auf jeden Fall. Sie verstand diese Zusammenhänge ja noch viel besser als er. Und sicher war das der Grund, warum sie ihre Hand nicht einfach wegzog und Bella dadurch zeigte, dass sie das vielleicht nicht wollte. Was aber auch hieß, dass er ganz entspannt abwarten konnte, was passierte. Der Ball lag eindeutig in Annas Feld. Sie war auf Sex mit ihm angewiesen, wenn sie im Rudel bleiben wollte.

Und in der Tat machte sie dann auch den nächsten Schritt: „Ich gebe das Händeringen mit Bella jetzt auf, wenn es dir recht ist? Sie ist einfach zu stark für mich.“ Anna hörte auf, sich gegen Bellas Griff zu wehren, woraufhin die noch ein paar Sekunden wartete und dann ihre Hand zurückzog, sodass nun nur noch Annas auf seinem Phallus lag. Tom schmunzelte in sich hinein. Bella machte das wirklich richtig gut. Jetzt durfte er es nur nicht verbocken. Anna war schließlich nicht nur verdammt hübsch, sondern auch richtig, richtig klug.

Und ihre schmale, schöne Hand da unten fühlte sich richtig gut an. Sie knetete seinen Penis nicht, wie Bella es manchmal machte, bewegte ihre Hand aber gerade so leicht, dass Tom nicht unterscheiden konnte, ob sie das mit Absicht machte oder nicht. Was im Moment aber auch fast egal war, denn sein Plan ging ja noch weiter.

Unter den Frauen war Anna sicher ein Typ A. Wenn es das gäbe, wahrscheinlich sogar A+++. Falls ihre eigene Theorie stimmte, war es für sie deshalb völlig normal, dass Männer ihr hinterherliefen und mit ihr schlafen wollten. Sie musste Männer sicher nie anlocken, sondern eher abwehren und hatte darin bestimmt viel Routine. Sicher jedenfalls mehr als für den umgekehrten Fall.

Tom würde Anna zwar nie wie einen Typ B behandeln. Könnte er gar nicht. Aber er musste sie ja auch nicht wie einen Typ A+++ behandeln. Was im Moment vor allem hieß, keine Erektion zu bekommen. Deshalb zwang er sich, jetzt an all die unangenehmsten Dinge zu denken, die er in seinem Leben erlebt hatte, und all die miesen Gefühle in Erinnerung zu rufen, die er damals gehabt hatte. Zum Glück gab es viele dieser Erlebnisse und er hatte sich dabei auch wirklich schlecht gefühlt.

Nur um auf Nummer Sicher zu gehen, drückte er hinter Annas Rücken, da wo sie es also nicht sehen konnte, zusätzlich seine inzwischen sicher etwas zu langen Fingernägel immer wieder in die Handflächen, um seinen Verstand von der Zone zwischen seinen Beinen abzulenken, wo Annas Hand so wunderbar warm und weich lag. Mit der anderen Hand kraulte er derweil ganz unschuldig Bellas Rückenfell.

Und es wirkte. Er bekam wirklich keine Erektion. Selbst als Anna jetzt ein paar Mal ihre Hand etwas zurechtrückte und seinen Penis dabei ‚versehentlich‘ etwas fester berührte.

Auch Bella schien das aufzufallen, denn nach etwa zwei Minuten begann sie den Kopf zu heben und etwas verwirrt zwischen ihren Gesichtern hin und her zu schauen. Scheinbar wollte sie feststellen, was das Problem zwischen ihnen beiden war.

Als das nichts half, legte sie sogar selbst noch einmal die Hand auf Annas, als würde etwas mehr Druck helfen. Tom schaffte es aber dennoch, eine Erektion zu vermeiden, und war deshalb innerlich ziemlich stolz auf sich. Gleich beiden seiner Lieblingsfrauen zu widerstehen, fand er eine reife Leistung.

Bellas unübersehbare Unruhe schien mittlerweile auch Anna Sorge zu machen: „Du Tom, ich glaube, Bella will, dass wir Sex miteinander haben. Damit das Rudel funktioniert.“ Der hob den Kopf. „Meinst du wirklich? Aber das mit der Hand ist doch ganz normal bei ihr. Ich merke das inzwischen schon gar nicht mehr richtig.“ Das war zwar komplett gelogen, doch hielt Tom es für besser, an dieser Stelle den Coolen zu spielen.

„Vielleicht ist das normal bei euch. Aber nicht mit meiner dazwischen.“ „Da hast du sicher recht. Und? Was sollen wir jetzt tun?“ Tom hatte nicht vor, es Anna so leicht zu machen. „Also, wenn es ihrer Beruhigung dient, wäre ich bereit, schnell … Emotionaler Stress ist in ihrem Zustand ja nicht so gut für sie … Immerhin ist sie ja schwanger …“ Anna spielte also wieder über Bande. Das konnte er aber auch.

Tom setzte sich jetzt vorsichtig auf, wodurch auch die Hände von ihm runterrutschten, und schaute Anna an. „Du hast recht. Daran hatte ich gar nicht gedacht, weil das alles noch so neu ist.“

Er machte eine Kunstpause.

„Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob das die richtige Vorgehensweise wäre? Ich habe ja heute viel nachgedacht über Verantwortung, Rudel und Vertrauen, nachdem wir vorhin darüber gesprochen haben. Du hast gesagt, Bella würde sich auf die Sicherheit des Rudels verlassen, das sie schützt und versorgt. Bei mir ist das klar und ich werde schon eine Lösung finden. Aber du wirst doch höchstens ab und zu bei uns sein können. Eher so als Besucherin, wie wir das eben besprochen haben. Aber nicht als echtes Rudelmitglied, das immer für sie da ist. Wer weiß, wo wir alle nachher wohnen. Das kann ja ewig weit entfernt sein.“

Er machte eine kleine Pause, um das wirken zu lassen.

„Wenn wir hier jetzt also vor ihr schauspielern, dass du ein vollwertiges Rudelmitglied bist, täuschen wir Bella doch nur wieder. Und für sie wäre es doch bestimmt noch viel größerer emotionaler Stress, wenn sie herausfände, dass wir gleich beide sie getäuscht hätten, weil du immer nur kurz bei uns bist. Oder sehe ich das wieder falsch?“

Tom konnte Anna ansehen, dass sie im Moment nicht wusste, was sie darauf sagen sollte.

„Wobei du natürlich weißt, dass ich dich sehr gerne habe. Und echt attraktiv finde. Aber wenn ich jetzt nur Sex mit dir hätte, um Bella zu täuschen, käme ich mir wie ein Betrüger vor. Und ein Egoist.“

Anna wusste scheinbar noch immer nicht, was sie darauf sagen sollte. Er hatte sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen. „Ja, äh. Da hast du natürlich nicht ganz unrecht. In der Tat gibt es bei Bonobos so etwas wie ein Rudelmitglied auf Zeit nicht. Die sind eigentlich immer zusammen.“

Er konnte Anna ansehen, dass sie an einer Lösung überlegte. Offensichtlich schien sie dann eine gefunden zu haben.

„Aber das Gesamtrudel mit seinen verschiedenen Gruppen akzeptiert sich schon als zusammengehörig. Auch wenn sie sich nur ab und zu sehen. Wie weiter entfernt wohnende Verwandtschaft. Und da akzeptiert man auch problemlos eine gewisse Intimität. Jedenfalls viel mehr als bei völlig Fremden.“

Sie versuchte es also über die rationale, wissenschaftliche Schiene, überlegte Tom. „Aha?! Und wie soll das gehen? Ich meine, was muss man da anders machen?“

„Na ja, wenn du findest, dass richtiger Rudelsex eine Täuschung wäre, weil ich gar nicht zur Vermehrung des Rudels beitragen will, könnten wir Bella ja Intimität ohne Befruchtungsziel zeigen. Wie gute Freunde. Sind wir inzwischen doch auch irgendwie. Dann ist es Bella überlassen, wie sie es interpretiert, oder?“ „Du meinst also ein bisschen Petting und so, oder?“ „Ja, zum Beispiel. Nur um ihr zu zeigen, dass wir uns mögen und guttun.“ „Und meinst du jetzt hier? Oder wenn wir zurück in der Hütte sind?“ „Ich denke, Bella will es jetzt sehen. Sie hat uns ja gerade klar dazu aufgefordert und wartet darauf. Wenn wir es verweigern, wäre das sicher kein so gutes Zeichen.“

Das lief ja gar nicht so schlecht. Bisher war es meist Tom gewesen, der Sex von Anna gewollt hatte. Und sie hatte ihn abblitzen lassen. Außer, es hatte ihr für ihre Forschung genützt. Jetzt war sie es, die ihn dringend um mehr ‚Intimität‘ bat. Auch wenn es wieder nur zum Zweck ihrer Forschung war.

Trotzdem wusste er nicht, wie sie sich das vorstellte und was er nun konkret tun sollte. Intimität war ja ein sehr dehnbarer Begriff und er hätte gerade nicht sagen können, wie weit er dabei gehen sollte, ohne dass es wieder nur Schausex für Bella gewesen wäre, den er ja gerade vermeiden wollte.

Da nahm Anna ihm das Problem aber auch schon ab, indem sie seinen Penis mit der ganzen Hand umfasste und anfing, ihn etwas kräftiger zu kneten. So kräftig, dass nun bei aller Mühe nicht mehr daran zu denken war, eine Erektion zu verhindern. Gleichzeitig brachte sie ihren Kopf ganz nah an seinen und legte ihre Wange an seine. Sie wollte Bella also eindeutig zeigen, dass sie sich immer noch nahestanden.

Von dieser intimen Geste ermutigt, traute auch Tom sich nun, seinen Kopf nun ganz nah zu ihrem zu bringen und mit seinem Gesicht über ihre Wange zu streichen. Wie gut sie roch. Und wie zart ihre Haut war.

Auch als er jetzt mit dem Mund ihre Wange berührte, schien Anna das nicht zu stören. Sie drehte sogar den Kopf ein wenig, sodass ihre Mundwinkel sich berührten. Tom wiederholte das noch einmal und schob seine Lippen dann auch ein wenig weiter über ihre. Erst berührten sie sich nur, dann begann Anna tatsächlich ihn ganz sachte zu küssen, während sie gleichzeitig den Griff um seinen Penis etwas verstärkte.

Da fiel Tom ein, dass Anna ihm indirekt über das Versuchsprogramm für Bella schon mitgeteilt hatte, was sie gerne mochte. Damals war es ebenfalls, wenn auch von ihm eigentlich nicht so gewollt, bei einer Art Petting geblieben. Und trotzdem hatte es Bella sehr gut gefallen. Warum also jetzt nicht ihr Lieblingsprogramm bei Anna selbst abspulen? Da wusste er zumindest, was er tun musste. Und wenn es Anna gefiel, war das ja auch nicht schlecht.

Die hatte ihren Mund nun leicht geöffnet, weshalb er erst nur ihre Unterlippe, dann auch ihre Oberlippe küsste. Dann knabberte er leicht daran und fuhr sie mit der Zungenspitze ab. Wie weich sie waren und was für eine schöne Form sie hatten. Er konnte dabei Annas Atem, der schon schneller ging, deutlich auf seinen eigenen Lippen spüren.

Sie ließ alles erst widerstands-, aber auch regungslos mit sich geschehen, bis sie dann ihren Mund etwas öffnete und mit ihrer Zunge ebenfalls leicht über seine streichelte. Obwohl die Berührung ungemein zärtlich war, ging ein Zucken durch Toms Körper, das fast stärker war als das, als sie seinen Penis umfasste.

Da hatte er vor allem Lust verspürt. Jetzt aber wollte er Anna näher sein, sie spüren, streicheln und liebkosen. Er wollte zärtlich zu ihr sein und ihre Zärtlichkeit spüren. Langsam schob er seine Zunge in ihren warmen Mund und ließ sie mit ihrer spielen, was Anna sofort genauso erwiderte.

Früher wäre spätestens dies bereits der Moment gewesen, in dem er seine Hand in ihren Schritt geschoben hätte. Das wäre aber nicht nach Annas Programm gewesen, weshalb er sich bewusst zurückhielt.

Als er daher stattdessen nun die Hand auf ihre Brust legte, konnte er fühlen, wie hart und groß ihre Brustwarze bereits war. Mit ihrem Versuchsprogramm für Bella hatte Anna ihre eigenen Empfindungen also tatsächlich gut beschrieben. Tom ließ seinen Daumen vorsichtig um die Brustwarze kreisen und konnte fühlen, wie sie dadurch noch ein ganzes Stück wuchs. Dann löste er seinen Mund von ihrem und versenkte ihn stattdessen vorsichtig auf dieser dunklen Knospe. Tom leckte, knabberte und saugte sie, während sein Daumen nun gleichzeitig die andere Brustwarze bearbeitete.

Er liebte dieses Gefühl eines harten Nippels auf einer unglaublich weichen und glatten Brust, die wie ein sanftes Kissen darunter war, in das man eintauchen konnte.

Anna hatte inzwischen ihre Hand auf seinen Hinterkopf gelegt und kraulte mit geschlossenen Augen durch seine Haare. Jetzt zog sie sogar ihre Beine an und stellte ihre Oberschenkel einladend breit. Möglicherweise hatte sie ja mittlerweile gemerkt, dass er ihrem eigenen Luststeigerungsprogramm folgte, und wollte ihm zeigen, dass sie für die nächste Stufe bereit war. Wie wunderbar, wenn sie tatsächlich so harmonierten, dachte Tom und küsste wieder Annas Lippen, während seine Hand nun begann, die Innenseiten ihrer Schenkel zu streicheln.

Anders als damals bei Bella bezog er jetzt doch gleich ihren Damm mit ein, was Anna nicht zu missfallen schien, denn ihr Atem ging wieder schneller und auch ihre Küsse wurden fordernder. Als Tom seine Finger nun erst immer näher an ihren Scheideneingang brachte und ihn dann sogar mit den Fingern umkreiste, fing sie, wie seinerzeit Bella, an, ihm mit kleinen Bewegungen das Becken entgegenzustrecken. Anna war also offensichtlich bereit für ihre Penetration, wollte ihn in sich spüren.

Tom tat ihr diesen Gefallen jedoch nicht. Stattdessen legte er nur seine Handfläche auf ihre Scheide, während der Daumen sachte ihren Kitzler streichelte. Als er jetzt mit den Fingerkuppen gegen den Scheidenrand drückte, hielt Anna sofort dagegen und schlug auch die Augen auf, die genau vor seinen waren. Ihr Blick war etwas verschleiert, schien aber dennoch zu flehen: ‚Geh endlich rein.‘

Einen Moment ließ er sie noch zappeln, dann schob er langsam seinen Mittelfinger durch ihre nasse Öffnung. Anna stöhnte dabei leise auf und ein Zucken ging durch ihren ganzen Körper, als würde dort gerade große Spannung abgebaut.

Tom schob seinen Finger nun tastend langsam vor, bis er glaubte, ihren G-Punkt gefunden zu haben, und fing dann an, ihn langsam zu massieren. Tatsächlich fühlte der sich sehr ähnlich an wie der von Bella und wie bei ihr passierte zunächst nichts. Dann aber fing Anna plötzlich an vor Lust zu stöhnen. Oder eher, leise zu wimmern.

Weil er nicht nachließ mit seiner Massage, wurde das Wimmern immer lauter und auch schneller. An Küssen war jetzt nicht mehr zu denken. Aber Tom drückte sein Gesicht weiter dicht an ihres, sodass er ihren jetzt stoßweisen Atem gut spüren konnte.

Kurz bevor er glaubte, dass Anna einen Orgasmus bekommen würde, ließ Tom von ihrem G-Punkt ab und schob seinen Finger ein Stück tiefer in sie hinein, um ihren Muttermund zu finden. Wobei er merkte, dass ihre Scheide inzwischen so nass war, dass sie ihm keinerlei Widerstand mehr entgegenbrachte. Anna war eindeutig bereit für ihre Begattung.

Als er an ihrem Scheidenboden angekommen war, reichte ein paar Mal tasten, dann hatte er ihren Muttermund gefunden. Der schien etwas runder als bei Bella, war aber auch ganz weich. Anna hatte also ihre fruchtbaren Tage. Gut, dass sie ihm das erklärt hatte, denn damit gab es ja keinen Grund, es anders zu machen als bei Bella. Tom legte die Fingerkuppe mitten darauf und konnte so auch das kleine Löchlein in der Mitte fühlen, das als letzter Torwächter so entscheidend für die Fortpflanzung war.

Weil sie selbst gesagt hatte, dass sie es mochte, begann er ihren Muttermund nun vorsichtig zu massieren und spürte, wie er dadurch noch weicher wurde. Ganz so, als würde man einen verspannten Muskel lockern. Und Anna schien es wirklich zu genießen. Sie lag mit geschlossenen Augen da, hatte ihre Beine weit für Tom geöffnet und schien irgendwie in ihren Körper hineinzuhorchen. Als wollte sie alles genau mitbekommen, was da gerade tief in ihr geschah.

Anna schien gerade richtig weit entfernt und außerhalb ihres Körpers gar nichts mehr wahrzunehmen. Weshalb Tom sich etwas aufrichtete, ohne den Blick jedoch von ihrem geröteten Gesicht zu nehmen, auf dem sich ihre Lust jetzt so wunderbar ablesen ließ.

Er blickte kurz zu Bella. Die saß zwar noch neben ihnen, hatte sich inzwischen aber ihr Tablet geschnappt und angefangen, sie beide zu fotografieren. Dafür, dass man das in einer so intimen Situation nicht machte, schien sie keinerlei Gefühl zu haben. Aber wie hatte Anna gesagt: Sie fotografiert halt alles, was ihr wichtig erscheint. Und entweder fand sie den Sex gerade gut, oder die Tatsache, dass sie ihn hatten.

Eigentlich war ihm das aber egal, denn er spürte, wie sich mit Annas weicher werdendem Muttermund auch das Löchlein darin stetig vergrößerte. Deshalb begann er nun auch, sanft dagegen zu drücken.

Wie bei Bella war dies das wahre Portal zu Annas Weiblichkeit. Der Eingang zu ihrer Schatzkammer der Fruchtbarkeit. Nur die Spermien, die hier durchgelangten, hatten eine Chance auf Verschmelzung mit ihr. Alle anderen waren nur in der Scheide verkümmernde Zeichen männlicher Lust.

Und Anna ließ ihn gerade nicht nur an dieses Portal klopfen, sondern öffnete es auch langsam für ihn. Wie hatte er diese so besonders intime und verbindende Erotik in der Vergangenheit nur übersehen können?

Jetzt konnte er mit der Fingerkuppe schon um seine Ränder kreisen, während er gleichzeitig spürte, wie Anna sich seinem Finger schwer atmend entgegendrückte. Offensichtlich wollte sie noch mehr. Tom setzte deshalb den Finger an die Mitte von Annas Muttermund, drückte einmal kräftiger und merkte dann auch schon, wie er sich öffnete. Im nächsten Moment war er bereits hindurch und in Annas Zervix, die sich sofort wie ein Futteral eng um seinen Finger schloss.

„Aaaaaaaahhhhhhhh.“ Anna stieß ein Stöhnen aus, das fast wie Erlösung klang. Es schien ihr also zu gefallen, dass er ihre letzte Schutzbarriere durchbrochen und sie sich ihm vollkommen geöffnet hatte. Wäre sein Finger länger, könnte er jetzt ohne weiteres Hindernis ihre Gebärmutter berühren.

Ganz vorsichtig begann Tom nun, die Zervix zu massieren, worauf Anna mit ebenso behutsamen Bewegungen ihres Beckens reagierte. Dabei hatte sie jetzt ein wunderschönes, aber auch irgendwie etwas entrücktes Lächeln auf dem Gesicht. War das nur Lust oder schon der Effekt dieser Babydroge, die seine Massage ihren Körper gerade produzieren ließ? Eigentlich auch egal, denn auf jeden Fall schien sie es zu genießen. Und das war das Wichtigste.

Tom schob seinen Finger noch ein kleines Stück tiefer und massierte auch etwas kräftiger, um den Ausstoß noch zu erhöhen. Tatsächlich schien Anna dadurch immer mehr in einen tiefen sexuellen Rausch zu fallen. Tom fand es unglaublich, dass er mit nur einem Finger so viel Lust bei ihr auslösen konnte. Und nichts davon gewusst hatte.

Die sonst so analytische, resolute Anna war gerade nur noch ein lüsternes Weibchen, das sich um seinen Finger in der Mitte ihres Körpers stülpte und auf die schönen Gefühle fokussiert war, die er ihr dort bereitete. Ihr so kluger Verstand war ausgeschaltet und sie war plötzlich genauso triebhaft und animalisch wie Bella.

Tom hatte das Gefühl, ihr bebender Körper schrie geradezu nach Begattung. Genauso, wie auch er gerade das unbändige Bedürfnis verspürte, sich mit ihr zu vereinen. Einen kurzen Moment überlegte er, ob er vielleicht seine Meinung ändern und doch richtigen Sex mit ihr haben sollte. Er stellte sich vor, wie sein Penis direkt vor ihrem geöffneten Muttermund explodieren und sein Sperma direkt in ihre Gebärmutter schießen würde. Richtig viel und tief. Ein unglaublich aufregender Gedanke.

Dazu hätte er jedoch, wie damals bei Bella, seinen Finger herausziehen und Annas rauschhafte Wollust so kurz vor dem Höhepunkt unterbrechen müssen. Nur um seine eigene zu befriedigen. Das war eine erotische Grausamkeit gewesen, die er bei Anna nicht wiederholen wollte. Außerdem hatte er ja auch einen Plan.

Er ließ seinen Finger deshalb dort, wo er ihr dieses einzigartige Gefühl bereiten konnte, und massierte damit weiter ihre Zervix, damit sie Annas Gehirn mit unzähligen Nervenimpulsen bombardieren und ihrer rauschhaften Droge überfluten konnte.

Kurz darauf bäumte Anna sich auf und stieß einen ungewohnt gutturalen Schrei aus, der aus tiefster Kehle zu kommen schien: „Jaaaaaaaaahhhhhhhhhhhh!“ Er spürte das typische Zucken ihrer Vagina um seinen Finger. Zum ersten Mal in seinem Leben aber auch das gleichzeitige Pumpen der Zervix, die nicht vorhandenen Samen in sich einsaugen wollte.

Anna stöhnte noch mehrmals heftig, wie auch ihr Körper noch ein paar Mal zuckte. Dann zog Tom seinen Finger vorsichtig wieder heraus und Anna lag wieder friedlich, aber auch sichtlich erschöpft, neben ihm.

Sie öffnete ihre Augen und schaute ihn mit einem leisen Lächeln auf den Lippen fast liebevoll an. Ihr hübsches Gesicht war noch immer deutlich gerötet, jetzt aber auch mit einem Hauch von Lustschweiß auf der Haut. Man konnte ihr die gerade erlebte Lust dadurch noch immer genau ansehen. Tom glaubte, er würde platzen, so sehr begehrte er diese Frau gerade. Er wollte in ihr sein, sie spüren und in ihr explodieren. Das durfte er sich allerdings keinesfalls anmerken lassen, sonst wäre sein ganzer Plan hinüber.

Zum Glück sprang in diesem Moment Bella bäuchlings genau zwischen sie und legte je einen Arm um ihre Hälse. Sie hatte offensichtlich gesehen, dass Anna einen starken Orgasmus hatte, und war ohne Zweifel glücklich, dass ihr Rudel wieder intakt war. Oder ihr Großrudel, wer wusste das schon? So oder so schien Anna jedoch bekommen zu haben, was sie wollte: die weitere Akzeptanz durch Bella. Allerdings verflog durch ihren stürmischen Auftritt die besondere Intimität dieses Momentes, was Tom irgendwie schade fand.

„Wir scheinen sie überzeugt zu haben. Auch ohne Kopulation. Dann ist das Ziel ja erreicht. Danke, Tom“, sagte Anna nun wieder in einem überraschend nüchternen Ton und streichelte Bella über den Kopf, die sofort anfing, ihr voller Begeisterung die Fotos zu zeigen, die sie gerade geschossen hatte. Und Anna lobte sie auch noch ausgiebig dafür.

‚Versteh´ einer die Frauen‘, schoss es Tom durch den Kopf. Obwohl er wusste, dass er sich eigentlich über sein ‚Rudel‘ nicht beklagen konnte. Spannend und abwechslungsreich war es auf jeden Fall. Und sein Projekt ‚Anna zurückgewinnen‘ lief ja eigentlich nicht schlecht. Wenn er es jetzt noch schaffte, bezüglich Bella und dem Baby auch so strategisch zu denken wie bei Anna, würde er es sicher hinbekommen.

Auf dem Rückweg zur Hütte sprach Anna ihn dann aber unvermittelt doch noch einmal auf das Erlebte an: „Hattest du eben eigentlich gemerkt, dass ich so weit war, dass du dein Ding reinstecken solltest?“

Tom überraschte die Frage. Er entschied sich aber ehrlich zu antworten: „Ja, habe ich.“ Was ja auch stimmte. „Und warum hast du es dann nicht getan? Normalerweise lasst ihr Männer euch nach so einer Einladung doch nicht mehr aufhalten?“

Tom wusste nicht genau, was sie mit dieser Frage bezweckte. War er gerade wieder ihr Forschungsobjekt? „Na ja, ich hatte ja die Erfahrung mit Bella. Und als ich dein Gesicht gesehen habe, wusste ich, dass es gerade sehr schön für dich sein muss. Und das wollte ich nicht unterbrechen.“ „Du hast also verzichtet, nur damit ich glücklich bin. Das finde ich total lieb von dir.“

Tom sah Anna an, dass ihr diese kleine Geste tatsächlich wichtig war. Vielleicht weil die Männer bei ihr sonst immer schnell zu Sache kamen, wozu ihr sexy Körper ja verleitete. Wer konnte sich bei ihr schon lange zurückhalten? Er sagte deshalb nur „Ja“ und erwähnte lieber nicht, wie schwer es ihm gefallen war. Und dass er es auch getan hatte, weil er einen Plan hatte.

Anna hakte zum Glück nicht weiter nach und lief nun kommentarlos wieder ein Stück vor, um Bella an die Hand zu nehmen. Als Tom deshalb auf ihren wippenden, nackten Apfelpo schaute, wurde ihm wieder bewusst, dass sein größtes Risiko bei seinem Plan sein würde, zu früh schwach zu werden. Anna war einfach so unglaublich sexy.

Friseursalon

Als Tom in der Hütte dann die Sachen wieder auspackte, stellte Anna sich plötzlich vor ihn und fuhr ihm mit der Hand durch das mittlerweile schon ziemlich lange Haar. „Hast du eigentlich eine Schere? Dann schneide ich dir nämlich gleich mal die Haare. Die sind inzwischen selbst für den Urwald zu lang. Da hatte ja selbst Tarzan kürzere.“

Tom war vollkommen überrascht, obwohl er wusste, dass sie recht hatte. „Ja, hab ich. Brauchst du aber nicht zu machen. Krieg ich schon irgendwie alleine hin.“ Tatsächlich hatte er vor einiger Zeit sogar einmal darüber nachgedacht, sich selber die Haare zu schneiden. Dann aber Angst vor dem Ergebnis gehabt. Vor allem davor, dass er sich mit verschnittener Frisur beim Piloten wieder zum Gespött machen würde. Und der dann allen im Camp erzählt, wie sich die ‚Tunte‘ im Dschungel ‚schön‘ macht. Deshalb hatte er sich am Ende nur die Haare vorne etwas abgeschnitten, weil sie ihm immer in die Augen gefallen waren.

Anna fuhr ihm noch einmal durch die Haare, diesmal jedoch mit etwas festerem Griff. „Ach ja? Hast du das denn schon mal gemacht? Ich schon. Aber ich bin bald wieder weg und wer weiß, wann ich hierher zurückkommen kann.“ „Aber hier sieht mich doch eh keiner.“ Eigentlich hätte Tom es tatsächlich gut gefunden, wenn sie ihm an dieser Stelle etwas hilft. Auch wegen des Piloten und so. Trotzdem fand er es irgendwie komisch, wenn sie ihm die Haare schneiden würde. „Bin ich vielleicht niemand? Und ich habe durchaus ein Interesse daran, dass dein Rudel nicht total verwahrlost aussieht.“

Obwohl ‚verwahrlost‘ ziemlich hart klang, fand Tom das richtig fürsorglich. Seine Kindermädchen hatten ihm früher auch immer gesagt, wenn seine Haare zu lang waren. Dann hatten sie ihn zum Friseur gefahren, sich auf einen Stuhl gesetzt und gelangweilt Zeitung gelesen, bis der mit ihm fertig war. Anna wollte es jetzt jedoch selber machen. Damit sein Rudel nicht verwahrlost aussieht. Das fühlte sich beides irgendwie gut an.

„Ok, wenn du meinst. Aber bitte keine Glatze, ja? Die kann ich auch selber. Und Bella liebt meine blonde Mähne.“ Anna grinste ihn nun an: „Ist schon klar, Tarzan. Wir werden dich richtig schönmachen. Also, wo ist die Schere? Und am besten auch ein Kamm.“

Tom holte die Schere aus dem Küchenschrank und den Kamm aus dem Bad und reichte sie Anna.

„Aber das ist ja nur eine rostige, alte Küchenschere!? Und der Kamm hat auch schon bessere Tage gesehen. Der hat ja weniger Zähne als mein Großvater.“ „Ja, entschuldige bitte. Wir sind hier im Dschungel und nicht auf der Champs Elysées. Ich habe auch nur ein altes Mittelwellenradio und keine Stereoanlage.“

„Egal. Dann erfinden wir halt extra für dich den Jungle-Look mit Minimalausrüstung.“ Anna schnappte sich einen Stuhl, ging mit Tom und Bella im Schlepptau nach draußen und stellte ihn etwa 10 Meter von der Hütte entfernt auf den Boden. Dann schaute sie Tom an und zeigte mit der Schere auf die Sitzfläche. „Bitte Platz nehmen.“

Tom setzte sich auf den Stuhl, während Bella etwa zwei Meter entfernt auf dem Boden Platz nahm. Sie fand das Schauspiel augenscheinlich sehr amüsant. Einen Haarschnitt im Urwald hatte sie ja sicher noch nicht gesehen.

Als Anna nun ansetzte, fragte Tom vorsichtshalber noch einmal nach: „Bist du sicher, dass du weißt, was du da tust?“ Obwohl ihm bewusst war, dass es hier ohnehin keiner besser machen könnte als Anna, egal wie gut sie war. „Klar bin ich das. Du wirst der bestfrisierte Mann im Umkreis von 20 km sein.“ „Ich bin der EINZIGE Mann im Umkreis von 20 km.“ „Genau. Und gleich bist du auch noch der bestfrisierte einzige Mann.“ „Und woher weißt du das so genau?“

„Als ich noch zur Schule ging, habe ich die Sommerferien jedes Jahr mit meinem Bruder im Sommerhaus der Familie verbracht. Weil wir in Schweden zwei Monate Ferien haben, war da immer mindestens ein Haarschnitt nötig. Und den habe ich gemacht, weil sich kein anderer traute.“ „Ist das der Bruder, von dem du erzählt hattest, dass er nicht mehr mit dir redet?“ „Genau. Aber nicht wegen des Haarschnitts, sondern wegen der Presseberichte. Er findet, ich hätte den Ruf der Familie ruiniert. Die Frisuren fand er aber immer klasse. Er mag es etwas wild. Und da haben wir das genauso draußen gemacht wie hier, weil wir nicht fegen wollten. Und weil wir im Sommerhaus keine Waschmaschine hatten, hatte er auch außer der Badehose nichts an. War nur meist nicht so warm wie hier. Und er hat auch nicht die ganze Zeit so gejammert.“ Den Wink fand Tom recht deutlich und schaltete deshalb jetzt lieber auf Small-Talk. Wie man das beim Friseur halt so machte.

„Du bist ja offensichtlich schon seit frühester Kindheit eine richtige Survival-Spezialistin.“ „Ein bisschen vielleicht. Wir Schweden sind aber ohnehin naturnäher als ihr Mitteleuropäer. Und meist auch ganz zufrieden damit, unsere Freizeit dort zu verbringen. Mir reicht das aber nicht. Ich will auch mal in die große Welt, nach London oder New York. Auf Kongresse und auf Symposien. Aber auch in Musicals und Museen. Die Kombination macht es reizvoll.“

Sie fuhr Tom inzwischen durch die Haare, um sie etwas zu entstrubbeln. „Das wird ja wie beim richtigen Friseur hier. Mit Gespräch über Gott und die Welt.“ „Natürlich. Ist alles im Service mit drin. Wobei bei uns in Schweden eine Nacktfriseurin meines Wissens normalerweise umgerechnet mindestens 300 Euro kostet.“ „Woher weißt du denn sowas?“ Tom starrte Anna an. „Hatte ne Kollegin mal ihrem Freund geschenkt. Als Anreiz, dass er sich überhaupt mal Haare und Bart schneiden lässt. Der sah nämlich aus wie ein Wikinger und da stand sie nicht so darauf. Weil es überall gekitzelt hat.“

„Und? Hat es funktioniert?“

„Wie man es nimmt. Die Friseurin fand seine Haare so toll, dass sie sagte, sie wolle sie eigentlich nicht schneiden. Und sie hat ihm nackt wohl auch so gut gefallen, dass sie jetzt zusammen sind.“ „Wahnsinn. Da wird sich deine Kollegin aber ganz schön geärgert haben. Wo sie auch noch dafür bezahlt hat.“ „Genau. Wobei ich nachher gehört habe, dass die Friseurin eigentlich nur ein Model war, dass diese Lücke genutzt hat, um das Prostitutionsverbot in Schweden zu umgehen. Haareschneiden konnte sie wohl nicht wirklich.“

Auch wenn sie noch nicht einmal angefangen hatte zu schneiden, fand Tom, dass Anna das wunderbar machte. Die Atmosphäre war tatsächlich ganz locker und entspannt. Wie bei seinem Lieblingsfriseur in New York. Anna war gerade weder intelligente Wissenschaftlerin noch sexy Supermodel, sondern nur die ganz natürliche, humorvolle junge Frau, die er auch in den letzten Wochen am Telefon erlebt hatte. Das Mädchen, das damals ihrem Bruder in Schweden die Haare geschnitten hatte.

Auch als sie nun anfing zu schneiden, fühlte es sich richtig gut an, wie sie mit Händen und Kamm durch seine Haare ging, bis sie dann ein Stück abschnitt. Immer wieder berührte ihr nackter Körper dabei seinen, was sich auch sehr prickelnd anfühlte. Nacktfriseurin hatte in der Tat etwas.

Und sie machte es auch wirklich sehr gefühlvoll, wenn sie zum Beispiel Haare von seiner Wange strich oder das Ohr festhielt, um drumherum zu schneiden.

Als Tom zu Bella hinüberschaute, war deren Blick nicht nur interessiert, sondern auch sehr zufrieden. Vor allem das fallende Haar hatte ihre volle Aufmerksamkeit. Jedes Büschel beobachtete sie vom Moment des Schnitts, bis es auf den Boden fiel, wo jetzt schon relativ viel von seiner vormals üppigen Mähne lag.

„Kopf gerade und Augen nach vorne, sonst wird doch alles schief!“

Tom drehte den Kopf zurück nach vorne und dann kam ihm ein Gedanke. Schaute Bella gerade so zufrieden, weil Anna so ausgiebige Körperpflege bei ihm machte? Die war zwar kein Sex, aber dennoch sehr intim. Weshalb Bonobos sie nur innerhalb des Rudels praktizierten. Schnitt Anna ihm vielleicht nur deshalb die Haare? Nicht für ihn, sondern für Bella, um ihre Rudelzugehörigkeit zu demonstrieren? Das wäre wirklich raffiniert von ihr. Aber auch nicht auszuschließen. Wirklich zu ärgerlich, dass er nie genau wusste, warum Anna irgendetwas tat.

Jetzt stand sie vor ihm, beugte sich herunter und schaute ihm in die Augen, sodass er direkten Blick in ihr hübsches Gesicht und auf ihren schönen Busen hatte.

„Jetzt ganz stillhalten. Vorne ist immer am schwierigsten. Und sieht am doofsten aus, wenn ich es vermassele.“

Tom fühlte, wie sie mit Schere und Hand seine Stirn berührte, roch ihren unwiderstehlichen Duft und spürte ihre Wärme. Weil das alles etwas überraschend kam, konnte er gar nicht verhindern, eine Erektion zu bekommen.

Das sah auch Anna, schmunzelte und sagte „Findest du Haareschneiden echt so erotisch? Soll ja für manche ein Fetisch sein.“ Tom merkte, wie er etwas errötete, sagte aber lieber nichts darauf. „Oh, jetzt sind da Haare draufgefallen. Entschuldige.“ Mit zwei sanften Schlägen entfernte sie ein paar heruntergefallene Haare von seinem Penis, dann richtete sie sich auf, trat einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk.

„Ich denke, das ist wirklich nicht schlecht. Du bist eindeutig der bestfrisierte Mann in 20 km Umkreis.“

Als Anna nun auch noch um ihn herumging, merkte Bella, dass ihre Arbeit wohl beendet war. Sofort rannte sie auf Tom zu, war mit einem Satz auf seinem Schoß und wuschelte mit beiden Händen durch seine Haare. Als wollte sie prüfen, was Anna da alles gemacht hatte und ob sie noch fest saßen. Oder sie wollte es ihr nachtun, nur ohne Schere.

Als Tom sie nun fragte: „Und gefällt es dir?“, schlang Bella statt einer Antwort, die er auch nicht wirklich erwartet hatte, die Arme um seinen Hals und drückte ihm einen Kuss auf den Mund. Gleichzeitig rückte sie ihr Becken ein Stück vor, sodass sein noch immer erigierter Penis fest gegen ihre Vulva drückte. Noch ein kurzer, positionierender Druck mit ihrer Hand, und Tom konnte gar nicht verhindern, dass er ein Stück darin verschwand. Woraufhin Anna ihn angrinste.

„Oh, noch jemand mit Friseur-Fetisch. Hätte ich gar nicht erwartet, bei der geringen Friseurdichte im Dschungel. Aber zeigt, dass es wohl so schlecht nicht geworden ist.“ Und ergänzte dann noch: „Ich gehe dann schon mal zum Duschen rein und lasse euch euren Haarfetisch ausleben.“

Tom hörte freilich kaum noch zu, weil Bella inzwischen mit den Beinen schon die Stuhllehne umschlungen hatte und sich fest gegen ihn drückte, um ihn ganz in sich zu versenken.

Als er mit ihr 10 Minuten später in die Hütte kam, war Anna schon frisch geduscht und saß mit feuchten Haaren am Küchentisch.

„Ich habe mich noch gar nicht richtig für den Haarschnitt bedankt. Also vielen Dank.“ „Geh doch erst mal ins Bad und schau ihn dir an. Und wenn ihr beide so darauf steht, bringe ich Bella gerne auch das Haareschneiden bei. Würde ihr viel Spaß machen, da bin ich mir sicher“, lächelte sie ihn keck an.

Das konnte Tom sich gut vorstellen. Bella mochte es ja, in seinen Haaren rumzuwühlen. Und würde sicher auch gerne daran rumschnippeln. Nur sähe er danach aus wie ein gerupftes Huhn. Vielleicht sogar ein blindes, gerupftes Huhn. „Nee, ist schon gut. Wenn du nicht da bist, kriege ich das schon alleine hin. Und nur damit das klar ist: Ich habe keinen Friseurfetisch. Von Bella weiß ich es natürlich nicht.“

Als er nun ins Bad ging und sich im Badspiegel betrachtete, stellte er zu seiner Freude fest, dass Anna es tatsächlich richtig gut gemacht hatte. Ein etwas wilder, aber auch sehr ansehnlicher Haarschnitt, der wahrscheinlich nicht viel Pflege brauchte. Perfekt für den Dschungel.

Er steckte den Kopf aus der Badezimmertür. „Super. Das hast du wirklich gut gemacht. Ehrlich.“ Anna schien sich über das Lob wirklich zu freuen. „Danke. Und du siehst, manche Nacktfriseurinnen können auch Haare schneiden.“

Gefühl oder Berechnung

Erst gegen drei Uhr morgens war er schließlich auch eingeschlafen und erwachte dann nur, weil er Bellas laute Lustschreie neben sich hörte. Tom wendete den Kopf und sah sie und Anna engumschlungen in der 69er-Position. Bella, mit dem Kopf Richtung Fußteil kniend auf Anna und wohl gerade im Auslauf eines Orgasmus, den Anna ihr soeben mit Mund und Zunge bereitet hatte.

Weil er so lange geschlafen hatte, hatte wohl Anna die Rolle übernommen, Bella ihren gewohnten, lustvollen Einstieg in den Tag zu verschaffen.

„Guten Morgen. Geht es dir heute Morgen etwas besser?“ Annas Gesicht war freundlich, aber auch noch gerötet und erhitzt. Offenbar hatte sie zwar viel Spaß mit Bella gehabt, aber selbst keinen Höhepunkt geschafft. „Guten Morgen. Ja, ist besser. Habe noch keine Lösung, aber kriegen wir schon hin.“ Er machte eine kleine Pause und fügte dann hinzu. „Wenn du mir hilfst …“

Anna rollte sich über Bella hinweg und legte sich so auf ihn, dass ihr Gesicht ganz dicht über seinem war. „Natürlich helfe ich dir. Ich werde doch nicht zulassen, dass dein Rudel auseinandergerissen wird.“

Dass sie dabei mit ihrem Unterleib auf seiner ausgeprägten Morgenlatte lag, schien Anna überhaupt nicht zu stören. Im Gegenteil. Sie bewegte ihn jetzt sogar ein wenig hin und her, sodass Tom vor Lust sogar tief Luft holen und kurz die Augen schließen musste.

Das Signal schien Anna zu reichen. Sie rutschte ein Stück nach oben, fasste mit der Hand zwischen ihre Beine, positionierte seinen Penis an ihrer Scheide und bewegte sich dann wieder zurück, sodass er hineinglitt. Daran, wie leicht das ging, konnte er merken, dass sie durch ihr Liebesspiel mit Bella noch hocherregt war und sich ihre Erlösung jetzt wohl bei ihm holen wollte. Ignorierend, dass er gesagt hatte, dass er eigentlich keinen richtigen Sex mit ihr wollte. Eigentlich.

Denn nun setzte Anna sich auch schon auf und ließ sich auf ihn herabsinken, sodass er vollkommen in ihrer feuchten Wärme versank. Wie Tom dieses Gefühl liebte. Und ihren Anblick: ihr schöner Körper mit den wunderbaren Brüsten, die jetzt anfingen leicht zu wippen. Und dem hinreißenden Becken mit den weit abgespreizten Beinen, das sich gerade auf seinem eigenen so wunderbar auf und ab bewegte.

Dazu das hübsche Gesicht, aus dem ihn gerade ihre schönen, lüsternen Augen anschauten und aus dessen Mund jetzt leises Stöhnen kam. Ein schöneres Bild hätte Tom sich gar nicht vorstellen können, weshalb er beschloss, mit seinem Plan erst einmal zu pausieren.

Er packte ihre Hüfte und sobald er ihren Rhythmus erfasst hatte, hielt er mit gleicher Frequenz entgegen. Immer schneller drückte Anna jetzt ihr Becken gegen seines und immer lauter wurde ihr Stöhnen, als sie sich plötzlich ganz fest auf ihn presste, aufrichtete und dann ausbrach: „Jaaaaaaaahhhhh, jaaaaaahhhhh!“ Einen kleinen Moment gab er ihr, dann zog er sie etwas an sich heran und begann selbst mit kurzen, kleinen Stößen in sie hineinzudrängen. „Jah, jah, jah …!“ Folgte sie nun seinem Rhythmus, bis er kurz darauf selbst kam, was Anna mit einem erlösenden „Aaaaaaaaahhhhh!“ quittierte, sobald sie sein kräftiges Pumpen in sich spürte.

Bella machte es meist ebenso und Tom liebte es, wenn sie das tat. Als genieße sie die Aufnahme seines Samens genauso, wie er es gerade genoss, ihn in großen Mengen in sie hineinzuspritzen. Denn so fühlte es sich tatsächlich wie Vereinigung an und nicht nur wie Kopulation.

Anna sank jetzt, noch immer schwer atmend, auf ihn. Tom ließ sie einen Moment verschnaufen und sagte dann leise: „Gar nicht so schlecht, wenn man gleich ein ganzes Rudel hat, oder?“ Anna hob den Kopf etwas und lächelte ihn an: „In der Tat. Es erhöht die Ausdauer und den Facettenreichtum. Das kommt mir sehr entgegen. Du weißt ja, ich bin da ziemlich anspruchsvoll.“

Da sein ursprünglicher Enthaltungsplan gerade gescheitert war, überlegte Tom, ob jetzt vielleicht ein guter Zeitpunkt wäre, einen direkten Vorstoß zu wagen. Besser würde es wahrscheinlich nicht mehr werden. „Dann bist du ja bei uns gut aufgehoben. Also Bella und ich würden uns jedenfalls beide freuen, wenn du auf Dauer bei uns bleiben würdest. Also nicht nur zu Besuch, meine ich.“

Anna lächelte wieder und schaute dann auf Bella, die ganz zufrieden neben ihnen lag und ihnen zuschaute. „Das hatten wir doch schon besprochen. Ich mag euch beide sehr, aber ihr erfüllt leider ein paar Mindestvoraussetzungen nicht. Und deshalb würde das auch nie funktionieren.“ „Und echt keine Chance, dass wir uns da hinentwickeln?“

Anna kommentierte das nicht mehr, sondern gab ihm einen kurzen Kuss und verschwand dann wortlos im Bad.

Nach dem Frühstück setzten sie sich dann wieder zusammen, um gemeinsam zu überlegen, was sie in der nun veränderten Situation tun könnten. Wobei Tom zunächst von seinen Überlegungen letzte Nacht berichtete.

„Also ich habe überlegt, ob man nicht einfach einen Bauernhof oder Farm findet, wo Bella und das Baby bleiben könnten.“ Er formulierte das vorsichtig, weil Anna nicht wissen sollte, dass das finanziell für ihn kein Problem wäre.

Weshalb sie auch sofort auf diese Schwachstelle hinwies. Aber nicht nur die: „Du bist ein Träumer, Tom. Wo willst du die denn hernehmen und wie willst du die bezahlen? So viel Geld wirst du nie haben. Außerdem wäre es für Bella eine Quälerei. Sie braucht den Umgang mit anderen Bonobos. Selbst du wirst ihr auf Dauer nicht reichen. Ganz abgesehen davon, dass du ja nicht wie hier deine ganze Zeit mit ihr verbringen kannst. Irgendwann musst du ja mal anfangen, Geld zu verdienen. Was entweder heißt, du bist in der Nähe einer Siedlung oder lange weg. Was beides für Bella nicht geht.“ Bei diesen Worten schaute sie ihn eindringlich an, als müsste er das doch irgendwann mal begreifen. Tom nickte, fand es aber schön, dass sie sich wirklich bemühte, ihn dazu zu bringen, sein Leben in den Griff zu bekommen.

„Sie braucht Artgenossen, die sie wirklich verstehen, mit denen sie klettern und direkt kommunizieren kann, sonst verkümmert sie. Sie braucht auch ihr Bonobo-Futter, das sie sich selbst beschaffen kann. Es gibt schon einen Grund, warum es Bonobos nur hier im Kongo gibt. Und wie soll das Kind aufwachsen ohne andere erwachsene Bonobos und Bonobo-Spielkameraden? Es wird sicher noch sehr stark Affe sein und wahrscheinlich nicht sprechen können. Du kannst es also nicht einfach in den Kindergarten schicken. Mal ganz abgesehen von den Papieren. Du kannst die beiden doch auch nicht jahrelang verstecken. Irgendwann kommt bestimmt jemand vorbei und sieht sie.“

Tom wusste, Anna hatte recht. Auch wenn sie nicht wusste, dass zumindest das mit dem Geld kein Problem war. Aber tatsächlich war ihm letzte Nacht auch nicht eingefallen, wie er Bella und das Baby so lange verstecken sollte. Gerade weil er Geld hatte, würden die Leute sich für ihn interessieren. Erst recht, falls er mit den beiden ein Einsiedlerleben führen würde, wären sie hinter ihm her: „Wo ist der schrullige Milliardär geblieben – versteckt er sich aus Angst vor der Verantwortung?“

In der nächsten Stunde generierten Anna und er noch diverse andere Ideen, die sie jedoch immer wieder verwerfen mussten, weil irgendetwas nicht funktionierte. Was sie beide immer deprimierter machte. Gegen 11 Uhr klingelte dann Annas Satellitentelefon. Sie nahm ab und Tom konnte hören, wie sie wohl mit den Männern sprach, die bei ihrer Hütte nach dem Leoparden suchten.

„Nicht? Da bin ich aber wirklich froh.“ Sie schaute Tom an und rollte mit den Augen. „Und du meinst nicht, dass er wiederkommt?“ Anna versuchte offenbar, noch etwas Zeit herauszuschinden. „Ich bin euch sooo dankbar. Als Frau ganz allein hat man ja schon ein bisschen Angst, wenn da draußen so ein wildes Tier rumläuft.“ Offensichtlich verfing das jedoch nicht, denn nun sagte sie: „Ja, bis heute Nachmittag dann. Und nochmals vielen Dank an euch alle.“

Anna machte das mit dem Flunkern wirklich absolut glaubwürdig, genau wie mit ihren Orgasmen. Sie wusste eindeutig, wie man mit Männern umgehen musste und was sie hören wollten.

Nachdem sie aufgelegt hatte, schaute sie ihn an. „Sie bringen jetzt die Männer vom Suchtrupp zurück ins Camp. Der Pilot kommt dann gegen 14.00h und fliegt mich zur Hütte.“

„Heute?“ „Ja. Sie sagen, sie haben die ganze Gegend abgesucht und mehr können sie nicht machen. Ist halt der Dschungel.“

Wie schade. Tom hatte gehofft, dass Anna mindestens bis morgen bleiben könnte. Aber logisch, wenn sie nichts gefunden hatten, hatten sie nichts gefunden. Was sollten sie also noch bei ihrer Hütte machen? Das Camp war ja nicht dafür aufgestellt, Wachtrupps zu haben.

Anna begleitete Tom und Bella dann noch zur Erfassung zum neuen Rudel. Zu seiner Beruhigung machte sie dabei wiederum keinerlei Anstalten, sich dem Rudel zu nähern, sondern blieb die ganze Zeit bei ihm und Bella und dachte weiter mit ihm über Lösungsmöglichkeiten nach. Immer noch allerdings ohne Erfolg.

Als ihre Abholung näher kam, aß sie mit Bella dann noch ein paar Früchte und ging anschließend zurück zur Hütte, um sich wieder anzuziehen und ihre Sachen zu nehmen.

Weil sie nicht wussten, was sie in der Zeit mit Bella machen sollten, entschieden sie, dass Tom bei ihr in der Hütte bleiben würde. Als er sich deshalb von Anna in der Tür verabschiedete, fiel ihm das noch schwerer als beim letzten Mal. Inzwischen wusste er, dass er sehr tiefe Gefühle für sie hatte und sie fast schon als Seelenverwandte betrachtete.

Aber auch ihr schien der Abschied schwerzufallen. Als sie erst Bella streichelte und ihm dann einen Kuss auf die Wange hauchte, hatte sie jedenfalls Tränen in den Augen.

„Pass gut auf Bella und das Baby auf, Tom Tarzan“, versuchte sie noch einen Scherz zu machen, wobei man ihr jedoch anmerkte, dass ihr überhaupt nicht zum Lachen zumute war. Auch Tom hatte einen richtigen Kloß im Hals. „Klar, mache ich. Und wir telefonieren dann heute Abend einfach wieder.“

Woraufhin Anna nur kurz nickte, sich umdrehte und dann Richtung Landeplatz ging.

Der Plan

Nachdem sie weg war, beschloss Tom, die Planung für Bella und das Baby systematisch anzugehen. Deshalb nahm er sich einen Stift und einen Block und setzte sich an den Küchentisch. Dann schrieb er zunächst alles auf, was eine neue Heimat für Bella und das Baby haben musste.

Wie Anna gesagt hatte: von Artgenossen, über Unterkunft bis hin zu Nahrung, Wetter und Bewegungsfreiheit. Und die Möglichkeit, sie sicher dort hinzubringen und leben zu lassen. Einschließlich eventueller Gesetze zum Schutz gefährdeter Tierarten und ihrer Konsequenzen.

Als er fertig war, war die Liste ziemlich lang und sah aus wie der Wunschzettel eines Vierjährigen an den Weihnachtsmann. Das Einzige, was er nicht draufgeschrieben hatte, war Geld. Denn das war ihm vollkommen egal, wenn es um Bella und ihr gemeinsames Baby ging.

Auf der Basis dieser Liste selektierte er dann zunächst die Länder, die überhaupt infrage kamen. Als Nächstes die Möglichkeiten einer Unterbringung dort. Er konnte ja eine Farm kaufen, einen Zoo oder einen Tierpark mit einem kleinen Bonobo-Rudel. Er könnte auch ein Rettungszentrum für Bonobos errichten, das zufälligerweise auch Bella und ihr Baby aufnahm. Oder ein Forschungslabor, in dem in absolut natürlicher Umgebung Verhaltensforschung betrieben wird, weshalb kein Fremder Zugang zu den Tieren bekommt.

Anschließend versuchte er, diese verschiedenen Lösungsansätze zu strukturieren und im Internet hinsichtlich Umsetzbarkeit zu überprüfen und zu priorisieren. Wobei er überrascht feststellte, dass er in seinem ganzen Leben noch nie so konzentriert und systematisch gearbeitet hatte. Selbst seine Bachelor-Arbeit hatte seinerzeit fast vollständig ein Kommilitone für ihn geschrieben, dem er Geld dafür gegeben hatte. Aber das hier war etwas anderes: Es ging um Bella und ihr gemeinsames Baby.

Dennoch hatte er nach vier Stunden noch nicht den Ansatz einer Lösung, von deren Funktionsfähigkeit er auch nur annähernd überzeugt war. Entweder waren die Länder zu kalt, hatten zu strenge Gesetze oder waren schlicht zu gefährlich. Schließlich wären Bella, das Baby und er ja ein leichtes Ziel für Entführung und Erpressung durch Kriminelle oder Terroristen. Und ein Land mit Bürgerkrieg kam auch nicht infrage, womit in Afrika schon diverse ausfielen.

Auch weil es schon zu dunkel war, hörte er gegen 19.00h ziemlich niedergeschlagen mit seiner Recherche auf und machte erst einmal etwas zu Essen für sich und Bella. Gerade als sie damit fertig waren, rief zum Glück Anna an. Eigentlich hatte er gehofft, das Gespräch mit ihr würde ihn etwas aufheitern, doch schien sie dazu überhaupt nicht in der Stimmung zu sein. Im Gegenteil.

Sie war richtig aufgewühlt und schoss sofort los: „Um mich abzulenken, und weil ich dachte, ich komme so vielleicht auf eine gute Idee für Bella und das Baby, bin ich direkt nach der Landung zu meinem Rudel gegangen. Und stell dir vor: Das ist weg. Einfach weitergezogen. Irgendwohin. Gerade jetzt, wo es so richtig gut lief.“

Obwohl das völlig normal und grundsätzlich kein Problem war – er hatte die damit verbundene freie Zeit ja mit Bella sogar richtig genossen – verstand Tom, dass das für Anna ein Problem war. Ohne Rudel natürlich auch keine Forschung. Sie musste jetzt also warten, bis ein anderes Rudel sich bei ihr niederließ. Und das schien gerade ihre größte Sorge zu sein.

„Mein Gebiet liegt doch ohnehin am Rand des Reservates. Und ich habe auch keinen Wasserfall und keinen See wie du. Dafür Bäume, die umfallen. Die reine Bonobo-Diaspora. Das heißt, es kann Wochen dauern, bis ein neues Rudel kommt. Was heißt, ich kann null machen. Außer vielleicht ein bisschen die alten Studien auswerten. Und wenn ein neues Rudel kommt, muss ich mich erst wieder mit allen anfreunden. Das dauert mindestens eine Woche. Und kann ja auch schiefgehen. So ein Mist.“

Tom war nicht wirklich überrascht. Schon als sie angekommen waren, hatte er im Lager gehört, dass Annas Gebiet so ziemlich das unattraktivste für die Bonobos war. Und seines das attraktivste. Er hatte sich deshalb über die Verteilung gewundert. Aber man hatte ihm damals gesagt, sie seien einfach zugelost worden und Anna habe halt etwas Pech gehabt.

Beklagen konnte er sich darüber eigentlich nicht, denn sonst hätte er Bella nicht kennengelernt und wäre auch Anna nicht nähergekommen. Weshalb er lieber nichts dazu sagte. Anna hätte ihm gerade aber wohl ohnehin nicht zugehört, dafür war sie noch zu erregt.

„Außerdem ist der Urwald neben mir viel attraktiver für die Bonobos, weil es da einen großen See, sogar mit Insel, und viele Früchte gibt. Hat mir der Pilot erzählt. Das heißt, sie gehen viel lieber da hin. Gehört aber nicht mehr zum Reservat, d. h., selbst wenn ich könnte, dürfte ich nicht einmal dahin und mir ein Rudel zum Erforschen suchen. Auch mal mit See.“

Anna atmete hörbar tief ein, wohl um sich etwas zu beruhigen. „Warum muss sowas immer passieren, wenn ich ausnahmsweise mal einen guten Lauf habe? Ich dachte echt, ich wäre diesen Fluch los.“ Sie machte wieder eine kurze Pause. „Außerdem mochte ich mein Rudel. Und ich glaube, sie mochten mich auch.“ Da verstand Tom, dass sie jetzt natürlich auch ganz alleine in ihrer Hütte war. Er hatte damals Bella gehabt, aber Anna hatte niemanden.

Ihm tat das furchtbar leid und er versuchte, sie zu trösten. Wobei er eine wirkliche Lösung natürlich auch nicht bieten konnte. Zumindest aber eine Perspektive: „Sieh es doch mal so: Jetzt hast du Zeit, mit mir zusammen an einer Lösung für Bella und das Baby zu arbeiten und damit dein nächstes großes Forschungsprojekt vorzubereiten. Das ist doch auch nicht so schlecht.“

Er merkte, wie die Aussicht auf die einmalige Chance von Humanzee-Forschung Anna etwas aufheiterte. „Ja, stimmt auch wieder. Denkst du, das ist wieder so ein Wink des Schicksals, der mich in die richtige Richtung schubsen will?“

Das glaubte Tom eigentlich nicht. Aber weil Anna trotz aller Wissenschaftlichkeit wohl dran zu glauben schien, sagte er lieber „Ja, klar. Sieht doch eindeutig so aus, oder?“ „Mhhmmm. Dann lass uns die Zeit aber auch gut nutzen.“ Anna klang schon wieder richtig motiviert und als Tom ihr nun erzählte, was er am Nachmittag gemacht hatte, war sie richtig beeindruckt. Sie gingen alles gemeinsam einzeln durch, stellten aber trotzdem nach zwei Stunden fest, dass sie noch keinen Fortschritt gemacht hatten. Was Annas Laune wieder merklich dämpfte.

„So ein blöder Tag. Vielleicht machen wir jetzt erst einmal Pause und sprechen morgen weiter. Ich bin auch total müde.“ „Ja, klar. Verstehe ich.“ Tom war klar, dass Anna jetzt, wo ihr Rudel weg war, sowieso mehr Zeit für ihn haben würde und sie auch tagsüber telefonieren könnten. Was eine schöne Aussicht war, die er deshalb sofort austestete: „Wenn du wegen des Wegzugs deines Rudels gerade nicht so viel zu tun hast, kann ich dich ja morgen vielleicht schon früher anrufen. Was hältst du davon?“

Anna schien sich richtig darüber zu freuen. „Sehr gerne. Wann?“ Tom war sich nicht sicher, wie dreist er sein konnte, sagte dann aber: „9.00 Uhr? Wir können ja jederzeit aufhören, wenn du nicht mehr magst.“ „Nee, super. Passt gut. Dann bis morgen um 9.00h. Und ich denke nicht, dass ich so schnell aufhören möchte. Ich bin ja froh, dass ich dabei sein darf. Schlaf gut.“ „Du weißt doch, wie gerne wir dich dabeihaben. Ehrlich. Schlaf du auch gut.“

Sonst hatten ihre Gespräche immer unter dem Vorbehalt der Zeit gestanden, die Anna mit ihrem Bonobo-Rudel verbringen wollte. Was stets fast den ganzen Tag war. Deshalb hatte er gar nicht damit gerechnet, dass sie schon so früh mit ihm reden wollte. Aber umso besser.

Wobei sie dabei möglicherweise gar keine Lösung für Bella und das Baby mehr finden mussten. Anna hatte ihn gerade nämlich unbewusst auf eine geniale Idee gebracht. Obwohl er wirklich müde und es draußen stockdunkel war, nahm Tom deshalb noch einmal seinen Laptop, das Satellitentelefon und einen Stuhl und setzte sich nach draußen. Er musste jetzt dringend etwas recherchieren.

Die Lösung

Tom hatte bis nach Mitternacht recherchiert und dann sogar noch Mails an seine Anwälte geschrieben. Deren Mailadressen kannte er durch die ganzen Erbschaftssachen und die Zeit danach, in der sie fast täglich kommuniziert hatten, zum Glück noch auswendig.

Am nächsten Morgen rief er dann auch schon vor acht bei ihnen in der Kanzlei an, was sie merklich überraschte. Sicher wegen der frühen Zeit, vor allem aber wohl, weil er so unvermittelt wieder auftauchte. Und ihnen sehr klar sagte, was er von ihnen erwartete und bis wann. So hatten sie ihn, das verwöhnte Playboy-Söhnchen, ja zuvor noch nie erlebt. Wobei Tom feststellte, dass ihm das plötzlich sogar richtig Spaß machte. Er hatte einen Plan und den musste und wollte er umsetzen.

Blöd war nur, dass er Anna noch nicht sagen konnte, dass er wahrscheinlich schon eine Lösung gefunden hatte. Denn dazu hätte er ihr auch sagen müssen, dass das viel Geld kosten würde und dass er Anwälte hatte, die für ihn arbeiteten.

Was seine ganze ‚Vagabunden-Vita‘ zerstören und ihn wie einen Lügner aussehen lassen würde. Das konnte er nicht riskieren. Noch nicht. Dafür lief es gerade einfach zu gut, denn Anna schien wirklich gerne mit ihm an einer Lösung zu arbeiten.

Jedenfalls nahm sie seinen Anruf schon nach einer Sekunde an, als er um Punkt 9.00h bei ihr anrief. Als hätte sie schon mit dem Telefon in der Hand darauf gewartet.

Auch wenn sie dann wieder keine Lösung fanden, genoss Tom ihr Gespräch. Endlich behandelte Anna ihn als Gesprächspartner auf Augenhöhe und nahm seine Gedanken ernst. Sie sprachen auch nicht nur über das Problem der Unterbringung von Bella und dem Baby, sondern auch, was Tom bei Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt tun musste.

Normalerweise helfen dabei die anderen Weibchen im Rudel. Aber Anna hatte Sorge, dass möglicherweise nicht schnell genug wieder ein Leopard ‚auftauchen‘ und das Camp sie in Sicherheit bringen würde, damit sie es rechtzeitig schaffte.

Immer wieder kamen sie bei den Themen auch auf persönliches zu sprechen und lachten auch viel, sodass Tom gar nicht aufhören wollte zu telefonieren. Und er hatte das Gefühl, dass es Anna ebenso ging. Sie beendeten deshalb das Gespräch nach vier Stunden auch nur, weil ihren Telefonen der Strom ausging. Nicht jedoch ohne sich für den Abend wieder zu verabreden. Früher ging leider nicht, weil die Telefone an den schwachen Autobatterien nur sehr langsam luden.

Nachdem er aufgelegt hatte, überlegte Tom noch einmal. Irgendwie log er Anna gerade an, weil er mit ihr nach einer Lösung suchte, obwohl er wahrscheinlich schon eine gefunden hatte. Falls sie aber jetzt erfuhr, dass er nicht arm und hilflos war, sondern eine ganze Armada von Leuten ihm gerade bei dieser Lösung halfen, musste sie glauben, dass er ihr ein falsches Leben erzählt hatte und sie ihn eigentlich überhaupt nicht kannte. Und dass jemand unehrlich war und sie nur benutzte, war das Gefühl, das sie am meisten hasste. Weil es schon zu oft passiert war. Und stets war sie danach allein und verletzt zurückgeblieben.

Außerdem würde sie bei der Lösung seines Problems bestimmt keine Rolle mehr für sich sehen und sagen: „Dann mach das doch mit deinen ganzen Anwälten und deinem Geld, du Lügner.“ Damit gäbe es auch keinen Grund mehr für ihre Telefonate. Wahrscheinlich würde sie ihm aus Wut sogar das Telefon zurückschicken. Was hieße, er könnte sie nicht mehr erreichen. Das konnte er keinesfalls riskieren.

Ein richtiges Dilemma, bei dem es nicht leicht war, es richtigzumachen. Vor allem jetzt, wo noch nichts in trockenen Tüchern war und noch alles schiefgehen konnte.

Wahrscheinlich war es am besten, wenn er erst seinen Plan für Bella und das Baby fertig entwickelte. Und zwar so, dass Anna ihre Rolle darin genau sehen konnte. Eine Rolle, die ihr gefiel. Dadurch würde sie ihm möglicherweise dann die Zeit gewähren, die er brauchte, um ihr zu erklären, dass er kein Lügner, sondern im Kern alles wahr gewesen war, was er ihr erzählt hatte. Nur dass er Orte und Namen geändert hatte. Und das mit dem Geld weggelassen.

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Die nächsten Tage fand Tom großartig. Seine Lösung für Bella und das Baby schien wirklich zu funktionieren. Jedenfalls sagten seine Anwälte das. Obwohl sie ihm gleichzeitig immer wieder davon abrieten, was er jedoch ignorierte.

Und die Zeit mit Anna am Telefon war wunderbar. Inzwischen hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht, zu ihrem morgendlichen Telefonat mit Bella zum See zu gehen, wo es, umgeben von der wunderbaren Natur, noch schöner war, ihre Stimme zu hören.

Immer sprachen sie, bis ihre Akkus leer waren und, weil sie bei ihren gemeinsamen Lösungsversuchen keine richtigen Fortschritte machten, dabei auch über viele andere Dinge. Häufig reichte Tom das Telefon auch an Bella weiter, die sich genauso freute wie er, Anna am anderen Ende zu hören. Regelmäßig versuchte sie dabei selbst, Anna etwas zu erzählen. Wobei Tom danach Anna immer noch beschreiben musste, welche Mimik und Gestik Bella dabei gehabt hatte, damit sie ungefähr erahnen konnte, was sie ihr hatte sagen wollen.

Da zu Toms großem Bedauern nach einer Woche doch wieder ein neues Rudel bei Anna einzog, verschoben sie ihre Telefonate dann leider wieder auf den Abend, bis kurz vor dem Einschlafen. Auch inhaltlich änderten sie sich dadurch etwas, weil Anna jetzt natürlich wieder von den Fortschritten bei diesem neuen Rudel berichtete. Die sich, aufgrund ihrer mittlerweile großen Erfahrung, inzwischen zum Glück ziemlich schnell einstellten.

Jedenfalls konnte sie schon am zweiten Tag, mit noch ganz aufgeregter Stimme, von ihrem ersten Erfolg berichten: „Das lief echt gut heute. Alle vier Männchen haben mich genommen. Und zwei haben mich dabei ausgiebig besamt, zwei überhaupt nicht. Genau wie ich es beabsichtigt hatte. Was echt toll ist, weil sie meine Emotionen ja bestimmt noch nicht richtig lesen können. Obwohl ich denke, dass ich die Gestik und Mimik von Bonobo-Weibchen inzwischen schon recht gut drauf habe. Jedenfalls haben einige von denen auch schon ganz interessiert geschaut. Aber mit Weibchen wollte ich heute keinen Versuch mehr machen, sonst wäre ich zu spät zu unserem Telefonat gekommen.“

Obwohl ihn die Vorstellung, wie Anna sich den Affenmännchen anbot, weiterhin etwas irritierte, freute Tom sich mit ihr. Und auch darüber, dass ihr das gemeinsame Telefonat genauso wichtig war wie ihre Forschung, die ja wirklich sinnvolle Ergebnisse zu bringen schien, wie Anna sich jetzt noch beeilte hinzuzufügen. Schließlich war Tom der Einzige, der sie dafür bewundern konnte: „Also, nach meinen bisherigen Auswertungen kann ich die Ejakulation des Männchens und damit meine Besamung in 70 bis 80 Prozent der Fälle steuern. Vielleicht sogar mehr, wenn ich noch etwas besser werde. Dabei kann ich meine Besamung durch Programm B in etwa 90 Prozent der Fälle verhindern und durch Programm A in etwa 70 Prozent der Fälle triggern. Das ist so signifikant, dass meine Theorie damit eindeutig bestätigt ist: auch Bonobo-Weibchen haben eine Wahl, von wem sie ein Baby bekommen. Was heißt, ihr Sexverhalten muss komplett neu gedacht werden. Und damit vielleicht auch unser eigenes.“

Tom musste sich nicht einmal verstellen, als er sich nun angemessen beeindruckt zeigte: „Das ist wirklich ein tolles Ergebnis. Und richtig interessant. Das sollte wirklich publiziert werden.“ Wobei er wusste, dass das schwer werden würde. Außerdem wollte er sich gar nicht vorstellen, was für Fantasien Männer bekommen würden, die einen solchen Artikel lesen und gleichzeitig ein Bild der Autorin sehen.

„Ja, nicht? Deshalb fange ich jetzt auch an, den Artikel zu schreiben. So sind die Ergebnisse wenigstens schon mal festgehalten. Wenn er dann noch ein paar Jahre in der Schublade liegen muss, kann ich es halt nicht ändern. Und den über die erogenen Zonen der Weibchen habe ich ebenfalls schon im Kopf. Aber dafür brauche ich noch etwas mehr Empirie. Zu schade, dass Bella nicht hier ist. Die riecht und schmeckt viel besser als meine Weibchen hier.“

Fast vier Wochen waren so vergangen, in denen sich Toms Idee immer weiter realisierte. Jeden Tag schrieb oder telefonierte er nun mit seinen Anwälten, gab ihnen Anweisungen für die Verhandlungen und prüfte Vertragsentwürfe. Früher hätte er so etwas gehasst. Jetzt jedoch, wo es konkret um Bella, sein Baby und irgendwie auch Anna ging, konnte er gar nicht detailliert genug einsteigen und genau genug beschreiben, was er wollte.

Dies vor allem auch, weil seine Anwälte natürlich nichts von den Dreien und ihren Bedürfnissen wussten. Weshalb er ihnen alles als seine eigenen Wünsche darstellen musste, die seinen Anwälten zwangsläufig so ungewöhnlich und unnötig vorkamen, dass sie immer wieder versuchten, ihn davon abzubringen.

Mittlerweile war es aber fast geschafft. Er musste nur noch das Geld überweisen, dann hatte er seine Lösung. Was auch gut war, denn er konnte merken, dass es Anna mittlerweile deprimierte, dass sie beide in den vier Wochen noch keinen richtigen Schritt weitergekommen waren. Ihr anfänglicher Elan war inzwischen der großen Sorge gewichen, dass sie es vielleicht doch nicht schaffen würden. Wobei hinzukam, dass sie wohl merkte, dass das Tom nicht in gleichem Maße belastete, weil er parallel ja an seiner Lösung arbeitete.

Immer wieder sagte sie Sachen wie: „Ich habe das Gefühl, du bist dir des Ernstes der Lage nicht bewusst. Wenn wir das nicht hinkriegen, haben wir alle ein Riesenproblem. Und die arme Bella mit dem Baby, deinem Baby, das größte!“

Tom hatte inzwischen Sorge, dass sie ihn deshalb wieder für den verantwortungslosen Tunichtgut halten könnte, der er früher gewesen war. Was ihre inzwischen so gute Beziehung auf jeden Fall erheblich belasten würde.

Aus diesem Grunde hatte er beschlossen, dass er ihr heute, wo alles in trockenen Tüchern war, erzählen würde, dass er eine Lösung gefunden hatte. Und Anna dabei auch zeigen, dass er gleichzeitig an sie und ihre Bedürfnisse gedacht hatte. Also alles andere als verantwortungslos war.

Nur, wie sollte er es anstellen, dass sie nicht sofort den Hörer hinknallte, weil er ihr nicht die Wahrheit gesagt hatte, und ihm so gar nicht die Chance gab, alles zu erklären? Tom kannte Anna inzwischen gut genug, um zu wissen, dass das nicht ausgeschlossen war. Wobei paradoxerweise das Risiko umso größer wäre, je mehr sie ihn mochte. Weil sie sich dann umso mehr betrogen fühlen würde. Und er hoffte doch, dass sie ihn sehr mochte.

Die Beichte

Seine Hände waren deshalb richtig feucht, als er am Abend auf dem Telefon die Kurzwahl für Anna drückte. Die auch sofort abnahm und richtig fröhlich klang: „Hallo Tom, hab schon auf dich gewartet. Wobei ich gerade aus der Dusche komme. Die habe ich gebraucht, weil ich heute echt gut war. Viermal Programm A, viermal besamt. Das perfekte Ergebnis. Selbst Mickey, unser Looser, hat fünfmal gespritzt. So viel war es noch nie. Da war ich natürlich anschließend ganz schön verklebt da unten. Aber das war es wert. 100 Prozent! Ist das nicht toll?“

Zum Glück machte Tom dieser Erfolg und Annas Freude darüber den Einstieg etwas leichter. „Äh, ja. Super. Bestätigt wieder voll deine Theorie.“ Er holte tief Luft, bevor er den nächsten Satz sagte: „Ich habe übrigens auch gute Neuigkeiten. Ich habe jetzt eine Lösung für Bella. Eine die funktioniert.“

Einen Moment war es still am anderen Ende.

„Echt? Das wäre ja toll. Aber wo hast du die denn plötzlich her? Gestern Abend haben wir doch noch total im Nebel gestochert?“ Anna klang ziemlich ungläubig. Wahrscheinlich fürchtete sie, dass seine ‚Lösung‘ gleich, wenn er sie ihr erzählte, zerplatzen würde wie ein Luftballon. Weil er etwas Wichtiges übersehen hatte.

Jetzt kam es also darauf an.

„Tatsächlich habe ich da schon eine Weile dran gearbeitet. Wollte ich dir aber nicht sagen, für den Fall, dass es nicht klappt. Damit ich dann nicht vor dir wie ein Depp dastehe. Oder ein Aufschneider. Aber jetzt weiß ich, dass es funktioniert.“

Tom fand seinen Einstieg nicht schlecht. Und tatsächlich reagierte Anna wie erwartet: „Du weißt doch, dass ich dich für keinen Deppen halte. Du bist ein freakiger Vagabund ohne Geld, aber kein Depp und auch kein Aufschneider. Dafür bist du viel zu lieb und ehrlich.“ „Ja, äh. Das mit dem ehrlichen Vagabunden und dem Geld ist so Teil des Problems. Oder der Lösung. Wie man es so sieht. Das ist halt alles etwas kompliziert.“

„Also jetzt sprichst du irgendwie in Rätseln. Wie sieht deine Lösung denn nun aus?“ „Versprichst du mir, dass du sie mich ganz erzählen lässt? Vom Anfang bis zum Ende. Und nicht auflegst.“ „Warum sollte ich denn auflegen? Hast du etwa was Kriminelles vor? Für das wir ins Gefängnis gehen könnten?“ Tom konnte jetzt eine gewisse Skepsis aus Annas Stimmer heraushören, weshalb es sicher gut wäre, ihr zu zeigen, in welche Richtung es ging.

„Nein, im Gegenteil. Alles superlegal. Ich habe für uns das Land neben deinem Revier gekauft. Das mit dem See, der Insel und den vielen Früchten. Insgesamt 150.000 Hektar. Und mache es zu einem privaten Schutzgebiet.“

Einen Moment war es still auf der anderen Seite. „Du meinst sicher 15 Hektar? Also 150.000 Quadratmeter.“ „Nein, 150.000 Hektar. Inklusive See von 107 Hektar und 5 Hektar Insel.“ „Du Träumer. Jetzt spinnst du total. Das wäre doch unbezahlbar, wenn sie das überhaupt verkaufen.“ Anna klang fast mitleidig.

Tatsächlich war Tom sich damals auch nicht sicher gewesen, ob die Idee, auf die Anna ihn gebracht hatte, wirklich funktionieren würde. Sie hatte gesagt, sie säße mit ihrem Revier im Blinddarm des Reservates. Das stimmte aus räumlicher Sicht. Aber auch aus wirtschaftlicher. Die Gegend um das Reservat war einfach nichts wert. Nur unberührter, undurchdringlicher Urwald ohne Straßen, Schienen oder Flughäfen. Hunderte Kilometer entfernt von der nächsten größeren Stadt.

Und wenn man etwas bauen würde, hätte man sofort die Tierfreunde der ganzen Welt gegen sich. Wer braucht sowas? Nicht einmal für Hotels machte es Sinn, weil man die Touristen und Mitarbeiter ohne Straßen weder hinbringen noch versorgen könnte. Und mehrmals täglich Hubschrauberflüge so nah am Reservat wären bestimmt auch schwierig.

Im Internet hatte er dann aber auch gesehen, dass die Republik Kongo gerade händeringend versuchte, mit sehr günstigen Konditionen für viele Millionen Hektar Farmland ausländische Investoren zu finden. Weil man das Geld brauchte.

Dann sollte man doch auch offen sein, wenn jemand wertlosen Urwald mitten im Nirgendwo kauft, hatte er sich gedacht. Vor allem, wenn der auch noch vertraglich zusagt, dass er ihn nie wirtschaftlich nutzen, abholzen oder Minen oder so etwas bauen würde. Oder Straßen, Wasserleitungen und Strom verlangen.

Im Gegenteil würde er sogar alles tun, damit der Wald gesund und intakt bleibt, wie er ist. Und sogar Bonobos ansiedeln und beschützen. Nur eine Forschungsstation wollte er haben, um sie beobachten zu können. Von solchen altruistischen Investoren gibt es schließlich auf der Welt nicht viele.

Und dass er das Land brauchte, um ein Zuhause für ein Bonobo-Weibchen aus dem Reservat und ihr Baby zu haben, musste er ihnen nicht sagen. Bella könnte ja einfach ‚eingewandert‘ sein. Für sie existierten schließlich keine Reservatsgrenzen. War ja kein Zaun drum.

Mit diesem Angebot hatte er seine Anwälte zur kongolesischen Botschaft in Berlin geschickt und dann war eigentlich alles ganz schnell gegangen. Weil er nichts verlangte, außer dem Land wie es war und seiner Forschungsstation, und sofort bezahlen würde, hatten sie schon nach 4 Wochen einen gültigen Vertrag zwischen der Republik Kongo und einer Stiftung unterschrieben, die er extra dafür gegründet hatte. 200 Euro hatte er dabei pro Hektar bezahlt, also insgesamt 30 Millionen. Viel weniger als der Quartalsgewinn seiner Firma.

Seine Anwälte hielten ihn jetzt wahrscheinlich dennoch für verrückt, weil er so viel Geld nutzlos im Urwald versenkte. Aber die wussten auch nicht, wo die wirkliche Rendite lag. Von der er jetzt nur noch Anna überzeugen musste.

„Nein, ist wahr. Ehrlich. Ich habe extra eine Stiftung dafür gegründet. Und weil ich dem Staat zugesagt habe, dass ich es nicht kommerziell nutze, sondern ein Naturschutzgebiet daraus mache, darf ich auf 10 Hektar direkt am See auch eine private Forschungsstation errichten, die keiner staatlichen Überwachung unterliegt. Mit Hubschrauberlandeplatz. Für unseren Rudel-Heli.“

Einen Moment war es ruhig am anderen Ende der Leitung.

„Wie sagtest du noch, dass du heißt?“ „Hatte ich noch gar nicht gesagt. Aber mein voller Name ist Thomas Frédéric Duval, meist Tom genannt.“

Wieder ein Moment Stille.

„Dann bist du der Sohn von DEM Alexander Duval? Der gerade gestorben ist?“ Man konnte Annas Stimme die Überraschung deutlich anhören. „Ja, genau. Sein total verkorkster Sohn und Erbe aus der Klatschpresse. Der das aber nicht so gerne rumerzählt, weil die Leute dann immer nur wegen seines Geldes nett zu ihm sind. Und der zur Läuterung und um Verantwortung zu lernen, in den Urwald gegangen und deshalb seit ein paar Monaten auf dem Weg der Besserung ist. Dank Bella und dir.“

Er konnte förmlich spüren, wie die Gedanken nun durch Annas Kopf schossen. Wahrscheinlich überlegte sie gerade, ob sie ihn anbrüllen oder einfach nur auflegen sollte. Deshalb musste Tom sich jetzt beeilen, seine Geschichte rüberzukriegen, bevor sie sich entschieden hatte.

„Mit Lola ya Bonobo habe ich schon vereinbart, dass sie mir helfen, dort ein Rudel ganz neu aufzubauen. Die waren echt froh, weil sie so auch Männchen unterbringen können. Die brauchst du ja für deine Forschung.“

Tom hoffte, damit schon einen Punkt bei Anna gemacht zu haben.

„Weil ich ja noch nicht weiß, ob mein Kind mehr Bonobo oder Mensch ist, und Bella sich inzwischen an das Leben in der Hütte gewöhnt hat, lasse ich neben der Forschungsstation auch ein großes Wohnhaus bauen. Direkt am See. Mit großer Terrasse, sodass man abends den Blick über das Wasser zur Insel genießen kann. Das wird dann natürlich deutlich komfortabler als die Hütte jetzt. So richtig, mit Strom, warmem Wasser, Klimaanlage, Satelliten-Internet und auch mehreren richtig schönen Bädern. Ist sicher besser, denn man weiß ja nie: Vielleicht gibt es ja noch mehr Kinder. Versorgung ist komplett über ein Solarkraftwerk mit Speicher. Und einen Anlegesteg mit einem Elektroboot lasse ich auch bauen. Damit wir baden und zur Insel fahren können. Das wird noch viel schöner als bei mir hier.“

Ein eigenes Forschungslabor und ein Haus mit Terrasse am See waren genau das, was Anna sich wünschte. Das hatte sie ihm selbst erzählt. Weshalb er hoffte, damit wieder zu punkten. Noch sagte sie jedoch nichts. Hatte aber auch noch nicht aufgelegt. Tom sah das als gutes Zeichen. Deswegen beeilte er sich jetzt, auf den wichtigsten Punkt zu kommen.

„Du kannst natürlich jederzeit kommen und an uns rumforschen. Und bleiben, solange du willst. Wäre ja blöd, wenn die ganze Erfahrung mit dem einzigen Humanzee auf der Welt völlig verlorenginge.“

Tom wusste, dass das sein wichtigster Köder war, weil Anna diese außergewöhnliche Forschung wirklich wichtig war. Und er hatte den Vorteil, dass ihm nichts Persönliches anhaftete. Sie könnte theoretisch auch zur Forschung zusagen, obwohl sie ihn nicht mochte.

Am anderen Ende der Leitung hörte er daraufhin tatsächlich zumindest ein neutrales „Hmm.“ Was ihn ermutigte, noch etwas zuzulegen.

„Ich habe allerdings echt Sorge, wie ich das alles schaffen soll, mit Bella, dem Baby, dem Haus und der Forschungsstation. Ich kann ja nicht einfach Personal einstellen, das dann draußen rumtratscht. Deshalb wäre es am besten, eine mit Bonobos vertraute Person wäre immer mit mir vor Ort. Oder zumindest die meiste Zeit.“

Er ließ das einen Moment sacken, bevor er fortfuhr: „Ideal wäre natürlich eine wie du, die echtes Interesse hat, weil sie vielleicht selber Forscherin ist. Und natürlich verschwiegen. Schließlich müsste sie akzeptieren, dass Bella und ich da nackt rumlaufen und regelmäßig Sex hätten. Ich kann ja nicht einfach Bellas Leben komplett nach dieser Person ausrichten. Wohnen würde sie mit uns im Haupthaus. Natürlich mit eigenem Zimmer und eigenem Bad. Falls sie forschen möchte, könnte sie dafür das Laborgebäude nutzen. In dem Fall wäre es aber sicher besser, wenn sie Teil des Rudels wäre. Damit Bella sie nicht ablehnt und deshalb nicht an das Baby ranlässt. Das hieße, wahrscheinlich müsste ich mit der dann auch Sex haben. Wir wissen ja, wie Bella diesbezüglich tickt. Obwohl ich das gar nicht will. Denn eigentlich finde ich unser Rudel gut, so wie es ist. Ohne zusätzliche Menschenfrau.“

Obwohl Tom selbst nicht wusste, wie er so eine Person finden sollte – er konnte ja schlecht eine Anzeige für ‚Rudel-Au pair im Urwald‘ aufgeben – hoffte er, dass dieser Gedanke Anna eifersüchtig machen würde. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es ihr gefallen würde, wenn sich eine andere Forscherin in ihrem Rudel breitmachen und zudem an ‚ihrem‘ Thema Humanzee arbeiten würde. Als vielleicht sogar beste Freundin von Bella. Menschenfrauen reagieren da schließlich anders als Bonobo-Weibchen, die Eifersucht nicht kennen. Aber noch immer war es ruhig am anderen Ende.

Weshalb er ihr die Tür noch einmal weit aufstieß: „Wenn du das machen würdest, wäre es natürlich ganz was anderes. Du bist ja schon im Rudel und Bellas beste Freundin. Das heißt, du könntest mit deinen Forschungen sofort loslegen. Sozusagen von Anfang an. Immerhin hast du ja sogar rausgefunden, dass Bella schwanger ist, bist also quasi die Entdeckerin des ersten Humanzees.“

Tom machte wieder eine kurze Pause, weil er hoffte, dass Anna endlich reagieren würde. Was sie aber nicht tat. Weshalb er noch etwas drauflegte: „Und wenn du auf Kongresse oder Symposien willst, fliege ich dich mit unserem Hubschrauber zum Flughafen. Wann immer du willst. Oder komme auch mit, wenn du das möchtest. Falls so ein Kongress zufällig in New York, London, Hamburg oder Monaco stattfindet, könnten wir sogar in einem meiner Häuser dort wohnen und bräuchten nicht einmal ein Hotel. Das wäre doch echt praktisch, oder? Und abends gehen wir dann Essen und in die Oper oder ins Musical.“

Doch noch immer reagierte Anna nicht.

„Natürlich kannst du auch mit deinen jetzigen Forschungen zur Fortpflanzung der Bonobos weitermachen, wenn du willst. Weil die Gegend so fruchtbar ist, gibt es um den See diverse Bonobo-Gruppen. Die unterliegen alle nicht der Beobachtung durch das Camp und du kannst dich in dem Gebiet völlig frei bewegen. Gehört ja jetzt alles mir. Das heißt, du kannst auch mit mehreren Gruppen gleichzeitig arbeiten. Oder ihnen folgen, wenn sie umziehen. Für die Auswertung deiner Versuche hättest du dann auch ein richtiges Labor mit allen Geräten, nicht mehr nur eine Hütte. So könntest du z. B. ihre Spermamenge genau messen oder alles filmen, um es später auszuwerten und wissenschaftliche Nachweise zu haben.“

Eigentlich hatte er das nicht erwähnen wollen, weil es ihm noch immer nicht gefiel, wenn Anna sich von den Bonobo-Männchen begatten ließ. Erst recht nicht, wenn sie sich noch dabei filmen würde. Aber er wusste, wie wichtig ihr diese Forschung und deren wissenschaftsgerechte Dokumentation waren. Und niemand außer ihm konnte ihr so ein Umfeld bieten.

„Du kannst Hubschrauber fliegen?“ Tom war froh, dass Anna endlich etwas sagte, konnte an ihrer Stimme aber nicht erkennen, ob sie beeindruckt oder verärgert war, dass er ihr auch das verschwiegen hatte. „Ja, habe ich in der Schweiz gelernt. Ich bräuchte sicher ein paar Auffrischungsstunden fürs Fliegen im Urwald, aber das kann auch nicht viel schwerer sein als in den Alpen. Aber so wären wir zumindest unabhängig.“

Inzwischen hatte Tom Annas ‚Lebenswunschliste‘ ganz gut abgearbeitet, wie er fand. Und sie hatte noch immer nicht aufgelegt. Trotzdem war er sich nicht sicher, dass er sie bereits überzeugt hatte. Also war jetzt die Zeit, seinen letzten Trumpf zu spielen: „Sollte da übrigens irgendetwas von der Presse hochkommen wegen deines Diplomatenfreunds oder wenn du publizierst, oder auf Kongressen sprichst, würden natürlich meine Anwälte sich darum kümmern. Die kennen sich ziemlich gut mit solchen Sachen aus, bei meiner Vorgeschichte. Wir würden da auf jeden Fall echt gut auf dich aufpassen.“

Er machte wieder eine kurze Pause und überlegte, ob er etwas vergessen hatte, das noch zu seinen Gunsten sprach. Es fiel ihm aber nichts mehr ein. Weshalb er jetzt zu seinem Schlussplädoyer kam: „Ich weiß, das ist jetzt echt schwierig für dich. Vor allem, weil ich dir nicht gesagt habe, wer ich wirklich bin. Aber nur, weil ich Angst hatte, dass du dann nur noch den reichen Kerl aus der Presse und nicht mehr Tom Tarzan siehst. Mir ist unsere Beziehung nämlich sehr wichtig. So wie sie ist. Wobei nichts von dem, was ich gesagt habe, gelogen war. Ehrenwort. Ich habe es nur halt ein bisschen anders erzählt. Und ein bisschen weggelassen. Aber Bella und ich würden uns wirklich riesig freuen, wenn unser Rudel zusammenbliebe. Wir haben dich nämlich echt sehr, sehr gern. Beide.“

Einen Moment war es noch so still in der Leitung, dass es Tom richtig nervös machte. Dann hörte er ein Räuspern. „Trotzdem hast du mir nicht die Wahrheit gesagt. Mach das bloß nie wieder! Wir sind ein Rudel und da tut man sowas nicht. Sonst kannst du es komplett vergessen, dass ich dich mit zu Kongressen oder ins Musical nehme. Schicke Häuser und Heli hin oder her.“

Tom konnte hören, dass Anna bei diesen Worten schmunzelte. Obwohl sie es nicht explizit gesagt hatte, klang es auch so, als hätte sie seinen Vorschlag akzeptiert. Sogar ‚Wir sind ein Rudel‘ hatte sie gesagt. Und nicht mehr ‚dein Rudel‘. Oder ‚euer Rudel‘, wie bisher immer.

Eigentlich hatte er sich ja nie viel aus Geld gemacht. Aber wie Anna gesagt hatte: Es ist manchmal doch hilfreich, um die Weibchen zu kriegen.

© 2023 by Lana Cusceni

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3 thoughts on “Bella und Anna

  1. Wow was für eine tolle Geschichte , wie immer bewundere ich deinen Schreibstil Lana und die ganze Arbeit die du in deine Geschichten steckst .

    Auf der Englischen Seite gibt es auch eine sehr tolle Geschichte mit dem Namen : The Orangutan’s Bride.
    Und da fehlt auch eine Fortsetzung , vielleicht wäre das ja was für dich denn ich könnte mir vorstellen das du da bestimmt Interesse dran finden würdest 😉

    Liebe Grüße Heike

  2. Kompliment — eine echt faszinierende Story !
    Man könnte glauben, dass es sich tatsächlich real so abgespielt hat und es nun eine abgelegene Forschungsstation für Bonobos im Kongo gibt, wie du sie beschrieben hast…..
    Aber wer weiss — Afrika ist seeehr groß…..
    Danke Dir — Lana !

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