Wiedergefunden von BlackwhiteRoses
Ich bin Anna, das Alpha-Weibchen, Herrscherin über ein Rudel von 12 Wölfen.
Ich arbeite in einem großen Transportunternehmen, habe Tierpsychologie studiert und bin daher prädestiniert für diesen Job. Meinen obersten Chef nenne ich Wolfgang, aber nur in Gedanken. In Wirklichkeit heißt er nicht so. Wolfgang nenne ich ihn deshalb, weil er nach Feierabend immer einen Gang zu den Wölfen macht, um sich zu überzeugen, dass sie alles gefressen haben und nichts mehr herumliegt. Er ist ein strenger Chef und er passt auf, dass kein Untergebener etwas macht, was er nicht soll. Hart und mutig greift er durch, wenn jemand aus der Reihe tanzt, aber vieles weiß er ja nicht.
In letzter Zeit muss ich viele Überstunden machen, meine 12 Wölfe fressen den ganzen Tag und manchmal muss ich auch eine Nachtschicht einlegen, wenn besonders viel Futter angeliefert wird. Ganze Berge von Futter werden seit kurzem täglich angeliefert, die so schnell wie möglich gefressen werden müssen, ehe sie in falsche Hände geraten.
Was vorher ganze Stapel von Protokollen, Telefonlisten, Verbindungsdaten und Ausdrucken von E-Mails waren, sind nachher, wenn sich die Wölfe darüber hergemacht haben, nur noch bunte Schnipsel.
Meine Freunde, die Wölfe, haben messerscharfe Zähne, die brauchen sie auch, sie sind Reißwölfe und ihre Aufgabe ist es, alles Unliebsame, Verdächtige und Belastende in kleine Stücke zu zerfetzen. Ich bin dafür verantwortlich, dass alles reibungslos abläuft und mein Chef beruhigt ist.
Aber meine 12 Wölfe sind nicht die einzigen, um die ich mich kümmere. Nein, es gibt noch einen 13. Wolf, aber das ist rein privat. Jeden Abend erwartet mich der 13. Wolf bereits sehnsüchtig und auch ich kann es kaum erwarten, ihn in die Arme zu schließen und seine kalte Schnauze zu küssen.
Während die 12 Wölfe im Großraumbüro eher wie Campingtoiletten aussehen, sieht mein 13. Wolf aus wie ein Wolf, seine Vorfahren waren noch richtige Wölfe. Heute nennt man ihn ‚Deutscher Schäferhund‘, ich nenne ihn aber ‚Wolf‘. Ich trenne strikt zwischen dienstlich und privat, deshalb mag ich ihn nicht ‚Deutscher Schäferhund‘ nennen. Es reicht mir schon, dass ich für die ‚Deutsche Bahn‘ arbeite. Nichts gegen die ‚Deutsche Bahn‘ und ihre 12 Wölfe. Mein 13. Wolf soll mich auf keinen Fall an die anderen 12 Wölfe erinnern. Und deshalb ist er für mich nur ‚Wolf‘ und nicht ‚Deutscher Schäferhund‘ und auch nicht ‚Deutscher Wolf‘.
Aber jetzt ist Feierabend. Ein Blick aus dem Fenster — es ist Vollmond — die Nacht des Wolfes — und meine Nacht — mit Wolf … Bei Vollmond sind wir beide immer so richtig scharf aufeinander, richtig geil sind wir.
Wolf will auch gleich loslegen, ich hab kaum Zeit, meine Klamotten auszuziehen, als er schon seine Schnauze zwischen meine Beine drängt. Seine Zunge schlägt einen Cha-Cha-Cha-Rhythmus auf meiner Klit und mein erster Orgasmus klingt in meinen Ohren wie Ravels Bolero, zumindest was die Steigerung anbelangt.
Als sein prächtiger Schwanz endlich tief in mir steckt, fickt er im Takt eines harten Beats und es dauert nicht lange, bis in meinem Hirn die Sonne aufgeht und die Melodie von Strauss – Also sprach Zarathustra – erklingt.
Aber Wolf ist noch lange nicht mit mir fertig, es ist ja schließlich Vollmond. Er bohrt jetzt richtig in mir herum, bei Vollmond will er immer Wolfswelpen machen. Er macht auch alles richtig — aus seiner Sicht — und wenn er auch noch so viel von seinem kostbaren Sperma in mich injiziert — es ist vergebliche Liebesmüh — auch wenn ich mir manchmal wünsche, es wäre möglich. In diesem Augenblick, als ich fühle, wie sein heißer Samen mein Inneres überflutet, wünsche ich es mir ganz stark und stelle mir vor, welche Freude mir ein privates, kleines Wolfsrudel, ganz für mich allein, bereiten würde. Ich bin sicher, Wolf wäre ein liebevoller Vater, so liebevoll, wie er gerade zu mir ist.
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