Ein beißender Wind fegte über die Baumwipfel im bayrischen Wald und kündigte in dieser rabenschwarzen Nacht einen fürchterlichen Sturm an. Gut geschützt lag die Hütte am Fuße einer Senke zwischen dicken dicht belaubten Bäumen, so dass sich nur ein schwacher Zug zwischen die Ritzen der Bretter zwängen konnte. Angesichts der Kälte, die den Böen inne wohnte, war Katja froh noch vor Beginn des Sturms hier angekommen zu sein.
Ihre Freundin im warmen Kaminzimmer fixiert, konnte sie endlich mit ihrer Arbeit beginnen. Aggressiv prasselten einzelne Regentropfen, die wohl von Ausläufern der Wetterfront hierher getragen wurden, gegen Fenster und Dach der Hütte, doch das Geräusch wirkte beruhigend auf sie. Das kam ihr sehr gelegen, denn ausgerechnet heute Nacht, würde sich ihr Leben auf den Kopf stellen. Sie war so nervös und aufgeregt wie noch nie zuvor. Keine Fehler. Sie durfte keinen Fehler machen, dachte sie sich, als sie das Blut das sie Laura abgenommen hatte aus der Ampulle entnahm und auf mehrere Präparate verteilte.
All die Geräte, die Katja hier im Laufe der Zeit aufgebaut hatte wirken im Vergleich zum eher rustikalen Bau der Hütte völlig deplatziert: Reihen und Reihen von Reagenzgläsern in allen Größen und Formen, Mikroskope, Waagen und anderes Gerät, das einfach nicht in dieses hölzerne Innere passen wollte. Ein professionelles Labor, mitten in einer Waldhütte. Manches davon hatte Katja nur aus Spaß besorgt um im Falle eines unerwarteten Besuchers seriöser wirken zu können. Umgehen konnte sie allerdings nur mit dem, was sie auch wirklich brauchte, doch vielleicht würde dieses ganze Equipment ja eines Tages seinen Nutzen haben. Es war immer gut, vorbereitet zu sein.
Das leicht golden glänzende Serum tropfte für Katja wie in Zeitlupe auf das Präparat mit Lauras Blut. Mehrere Male musste sie diesen Prozess wiederholen und die entsprechenden Petrischalen kennzeichnen, um sie zur richtigen Zeit zu untersuchen. Es ging darum festzustellen, welches Tier aus ihr werden würde und in welchem Zeitrahmen das Serum nach der ersten Anwendung wirken sollte. Ihr Vater hatte darauf gepocht ihr immer wieder mitzuteilen, dass es sich bei letzterem nur um einen Richtwert handelte; wie schnell ein tierblütiger Mensch auf die Mischung ansprach lag ganz an der Person selbst.
Geduld war zwar nie ihre Stärke gewesen, doch sie hatte sich auf diese Nacht ausgiebig vorbereitet: Naschereien, ein gutes Buch, Spielkarten und ein Hörspiel hatte sie sich bereit gelegt, um der langen Weile die Stirn zu bieten. Dies war immerhin eine besondere, eine wichtige Nacht. Sie stellte das letzte Präparat in die kleine Maschine die dafür gedacht war die Zellveränderung zu beschleunigen. In zwei Stunden — welche etwa 40 Stunden am Subjekt entsprachen — würde sich zeigen ob es ihr Auftrag war sie zu töten oder zu unterwerfen. Natürlich verabscheute sie die Vorstellung zu letzterem gezwungen zu werden. Doch Befehl ist Befehl. So lebten sie nun mal. Allerdings — und oftmals stank Katja das, war ausgerechnet ihr Vater war der Anführer ihres Clans.
Sie schnappte sich ihre Spielkarten, mischte oberflächlich und legte sie sich für ein Spiel Solitär zurecht. Sie spielte bis es ihr zuwider wurde, griff dann nach einer Tüte Chips und seufzte: „Nicht unbedingt gesund, aber heute Nacht ist uns sowieso alles andere egal, stimmts?“ Mit ihren letzten Worten schaute sie zu ihrem Bauch hinunter, als würde er ihr antworten können. Sie packte das obere Ende der Plastikverpackung, zog und… Mit einem platzenden Geräusch flog die Tüte auf und dutzende Kartoffelchips verteilten sich wie in einem Vulkanausbruch über sie und dem Eichentisch an dem sie saß. Sie verdrehte die Augen und gestand sich ein, den Widerstand der Verpackung überschätzt oder ihre eigene Kraft unterschätzt zu haben. Für sie überraschend, klingelte der Wecker das erste Mal, gerade als sie den Tisch von sämtlichen Krümeln befreit hatte.
Es war soweit. Nun würde sich zeigen ob sie endlich ein Tierblut bekommen würde oder weiter allein blieb, würde sich zeigen ob sie ihre große Liebe töten musste oder nicht.
Mit zittrigen Fingern legte sie Lauras Blut behutsam unter ihr Mikroskop — und schnaufte erleichtert aus. Lauras Blutkörperchen stießen das Serum nicht ab, so wie es ihre eigenen oder die eines jeden anderen Halters in ihrer Welt taten. Sie brauchte einen Moment um wirklich zu begreifen was für ein Stein ihr da soeben vom Herzen gefallen war. Von all den Alternativen, wie sie sich ihr Leben mit Laura ausgemalt hatte, war diese hier durchaus mit Abstand die Schönste; auch wenn die nächsten Tage und Wochen anstrengend werden würden.
Sie schlug ihr Buch auf und fuhr in etwa am Ende des zweiten Drittels fort. Sie konnte sich kaum auf die Handlung konzentrieren und merkte dies schnell. Sie ließ sich in ihre Stuhllehne zurücksinken und starrte mit dem Kopf im Nacken völlig entspannt an die Decke der Hütte. Sie versuchte sich abzulenken und zählte erst die tief braunen massiven Holzbretter und schwenkte dabei leicht und gelangweilt mit dem Stuhl hin und her. Doch ihre fliehenden Gedanken ließen sich weder einfangen noch zähmen. Verstohlen dachte sie über ihre gemeinsame Zukunft mit Laura nach.
Wie würde wohl ihr Vater darauf reagieren, dass sie endlich ein Tierblut hätte? Was für ein Tier würde aus Laura werden? Vielleicht etwas exotisches wie eine Raubkatze? Nein — lachte sie in sich hinein. Diese waren nicht nur extrem selten, sondern für gewöhnlich auch nur in Gebieten zu finden, in denen die jeweils echten Tiere lebten. Tierblüter, wie es früher im Unterricht hieß, hatten ihren Ursprung in Eurasien und Nordamerika, weshalb sich die Artenvielfalt auch zu 95% auf die entsprechenden Tiere beschränkte. Eine Tigerin könnte Laura also immerhin werden, falls sich irgendwie ein entsprechendes Genom bei ihr eingeschlichen hätte.
Die Neugier hielt Katja gepackt und so griff sie ohne Hast zu den Schablonen die sie von ihrem Vater bekommen hatte, mit denen sich die verschiedenen Tiere anhand von Mustern im Blut bestimmen und auseinander halten ließen. Sie stellte die richtige Vergrößerung ein und begann mit der Schablone ‚Katzenartige‘.
Nichts passte. Eine Großkatze wäre damit vom Tisch.
Katja formte kurz enttäuscht einen Schmollmund, doch war sich bewusst, dass sie Laura völlig unabhängig von ihrer Tierform genauso lieben würde wie sie es schon die letzten Monate tat. Dennoch nicht von ihrer bissigen Neugier befreit, nahm sie sich die beiden anderen Schablonen zur Hand die noch übrig waren. Auch wenn es doch eigentlich viel zu früh war, um schon die genaue Familie bestimmen zu können, dachte sie dass es nicht schaden könne es wenigstens zu versuchen. Auch auf ‚Hirsche‘ ließ sich keine Andeutung finden, doch als sie was sie sah mit ‚Hundeartige‘ verglich, konnte sie sich ein gedehntes „Erstaunlich“ nicht verkneifen.
„Damit hätte ich doch auch rechnen können“, murmelte sie, da ihr gesamter Clan bis auf einen männlichen Wolf sonst nur Hundeblüter hatte — doch sie hatte nicht erwartet jetzt schon eine klare Andeutung ablesen zu können in welche Familie von Tierblut Laura gehören würde. Vielleicht könnte Katja diese Nacht eventuell doch noch ein Auge zu bekommen, wenn das Blut ihrer Freundin derartig schnell auf das Serum ansprach.
~
Als Laura langsam zu sich kam, drehte sich für sie die Welt um sie herum und vermischte sich zu einer unerkennbaren Spirale aus Farben. Immer wieder sank sie zurück in einen Sekundenschlaf, um dann erneut die Augen gequält aufzuschlagen. Obwohl sich alles um sie herum drehte erkannte sie nach einer Weile, dass sie nicht mehr in dem Hotelzimmer war, in dem sie gestern Nacht mit Katja einschlief.
Als das Gefühl langsam in ihre Glieder zurückkehrte, spürte sie etwas Metallisches um Knöchel und Handgelenke. Ihr Atem ging schneller, fast schon panisch hämmerte ihr Herz gegen ihre Brust und sie fragte sich wo sie war. Bäuchlings auf einem Bett liegend erkannte sie eine dunkle, massive Holzwand, die so gar nicht der neuen zitronenfarbenen Hotelzimmertapete entsprach. Tageslicht kitzelte ihre Nase und obwohl sie kaum Kraft in ihren Gliedern hatte bemühte sie sich, sich im Bett zu bewegen, sich einzurollen.
Metallisches Rasseln unter Kissen und Decke, dann ein Widerstand. Weiter würde sie ihre Arme und Beine nicht anwinkeln können. Ihr Herz begann zu rasen. Trotz der Übelkeit, des Schwindels und ihrer ganz allmählich langsamer rotierenden Sicht versuchte Laura sich zu wehren obgleich ihre Bewegungen mehr der einer Schildkröte am Sandstrand ähnelten. Nach einer Ewigkeit so schien es ihr, schaffte sie es, das Kissen vom Bett zu schieben, sodass sie ihre Handgelenke erblicken konnte… Und ihr Herz übersprang einen Schlag.
Silbrig glänzende Manschetten schlangen sich darum. Daran befestigt: Je eine gleichfarbige Kette die zu einer Ecke des Bettes führte, dessen Rahmen aus einem Schwarzen, kunstvoll verarbeitetem Metallrahmen gefertigt war. Auf ihrem Rücken ruhte eine dünne perlweiße Decke, an die sie nicht ran kam und so keinen Blick auf ihre Füße werfen konnte. Panik manifestierte sich. Wo zur Hölle war sie? Wo war Katja? Hatte ihre Freundin sie etwa an Organhändler verkauft, die sie nun ausweiden würden? Ihre Gedanken trieben sie so in den Wahnsinn, dass sie zu weinen begann.
Völlig ihren Gefühlen über Minuten qualvollen Aufwachens ausgeliefert, klärte sich langsam ihre Sicht. Und auch ihre Kopfschmerzen ließen etwas nach. Immer noch schwer atmend und mit getrockneten Tränen auf den Wangen schaute sie sich sofern es die Ketten zuließen im Zimmer um. Den Kopf nach links gedreht, stand ein Nachttisch mit Leselampe neben dem Bett, der sich farblich gut in die hölzerne Wand des Raumes eingliederte. Zwei angedreckte Fenster waren entlang der Wand eingelassen an denen vereinzelt Regentropfen klatschten die beim herab rinnen Spuren und Schlieren hinterließen. Das Sonnenlicht viel durch sie in den Raum, wie Scheinwerferlicht auf eine Bühne und machte die in der Luft tänzelnden Staubflocken sichtbar.
Ihr Kopf schnellte nach rechts. Ihr Blick fiel auf einen sehr bequem anmutenden Sessel auf Höhe des Bettes, dessen Sitzfläche und Armlehnen mit rotem Samt beschlagen waren. Dahinter, direkt in der Mitte der Wand eingelassen, eine Tür mit einer verschnörkelten schwarzen Eisenklinke. Sie hatte durch ihre Position große Schwierigkeiten die vierte Wand einzusehen, doch sie schaffte es mit größter Mühe sich umzudrehen und erkannte einen Kamin aus grauen unbehandelten Steinen. Erst jetzt wo sie darauf achtete, kam ihr das leise Knistern in den Sinn, dass von der Feuerstelle ausging. Noch immer panisch und verwirrt zog und rüttelte sie instinktiv an ihren Ketten, obwohl sie genau wusste, dass es keinen Sinn hatte. In einen weiteren Heulkrampf verfallend flehte sie zwischen den Schluchzern nach ihrer Freundin.
„Katja!? Katja wo bist du?? Hilf mir doch Katja!“ Die Angst überwältigte sie schließlich und ihr Weinen artete in unkontrolliertes Geschrei aus.
Der Wecker klingelte Katja aus ihrem Schlummer. Nur gerade so übertönte das nervige Piepsen das Hörspiel zu dem sie eingenickt war. Sie schaute auf die Uhr. Halb fünf in der Früh. Verdammt. Sie war nun seit 22 Stunden am Stück wach gewesen vor diesem Minischläfchen. Für einen berufstätigen Menschen normal kein Problem, doch für Katja, die es gewöhnt war viel zu schlafen und es sich leisten zu können, eine Tortur. Sie streckte sich und stöhnte durch die geschlossenen Lippen, da jedes ihrer Glieder leise knackte.
„Das war nicht beque- oh- oooarhh…“, sprach sie zu sich, als sie ihre Schultern rotieren ließ. Katja massierte sich erst den Nacken und bediente sich dann leicht lustlos der nächsten Probe.
Dann kam ihr in den Sinn, dass sie doch eigentlich jetzt erst bestimmen sollte, ob Laura ein Tierblut wird oder nicht, was allerdings schon geschehen war. Aufgeregt kramte sie nach den Schablonen für die Unterfamilien der Hundeartigen. Zu aller Erst griff sie nach ‚Canidae‘. Diese waren zumindest hier in Mitteleuropa am weitesten verbreitet. Ein Blick durchs Mikroskop – Volltreffer! Ihre Innere Begeisterung schlug Wellen. Laura sollte also zumindest schon mal kein Bär oder Marder werden.
„Moment mal…“, spie sie in Richtung Wand, während sie sich ruckartig vom Mikroskop erhob und mit ihrem Stuhl dabei vom Momentum getrieben ein wenig zurück rollte. ‚Wenn sie doch so affin auf das Serum reagiert‘, dachte Katja in sich hinein ‚könnte ich dann jetzt nicht vielleicht auch…‘ und wie ein Detektiv der gerade Sekunden vor einem Durchbruch in einem schwierigen Fall stand kramte sie hastig nach ‚Canis Lupus Familiaris‘. Schüchtern, fast schon vorsichtig, näherte sich ihr Auge dem Mikroskop.
Nichts.
Katja seufzte. Laura würde kein Haushund werden. Oder war es für eine solche Feststellung doch noch zu früh und die anfänglich schnelle Veränderung nur ein Zufall? Das brachte sie ins Grübeln. Sollte sie eventuell andere Schablonen ausprobieren? Sie entschied sich nochmal zwei Stunden zu warten, um mit dem dritten Test sicher sein zu können ein Ergebnis zu bekommen. Wirklich beschäftigen konnte sie sich allerdings nicht. Mit verschränkten Armen saß sie auf ihrem Bürostuhl schwenkte ab und zu ein wenig hin und her, doch ihr Blick der meist auf dem Mikroskop haften blieb ging einfach durch es hindurch.
Alternativ dachte sie was noch für Laura zur Auswahl stand. Die Gestalt eines Schakals? Ein Kojote? Eine Wölfin!? ‚Nein.‘ Sie schüttelte den Kopf, während sie abwesend am Nagel eines Daumens nagte. Wölfe gab es südlich vom Polarkreis seit den Hexenverbrennungen — während denen die katholische Kirche beinahe die Existenz der Tierblüter aufgedeckt hätte — so gut wie gar nicht mehr. Und selbst dort waren sie selten. Auch Asgard, der Wolf der ihrer besten Freundin gehörte löste Rumoren aus zwischen den Deutschen Clans. Der erste seit mehr als 200 Jahren.
Erneut waren zwei Stunden vergangen. Langsam wurde es hell draußen und Katja realisierte träge, dass es so schnell nichts werden würde, mit dem Schlaf. Das nächste Präparat lag unter dem Vergrößerungsutensil. Doch es fand sich keine passende Übereinstimmung zu lupus familiaris. Auch rufus, latrans oder aureus, waren es nicht. Die Seltenheit der Wölfe verwirrte sie. Konnte es tatsächlich sein? Wurden die Gerüchte etwa zur Prophezeiung? Stand tatsächlich die Rückkehr der Wolfsblüter bevor? Immerhin würden sie mit Laura über ein paarungsfähiges Weibchen zu ihrem Männchen verfügen. Sie Griff zu der Schablone die Wölfe von allemein-Canis Lupus unterschied, die dank Asgard auf dem neuesten Stand war.
Und tatsächlich. Laura würde eine Wölfin werden.
~
„Es tut mir leid Halterin, aber euer Vater schläft noch und hat keine Störungen gewünscht. Er hat einen Tag mit vielen Besprechungen vor sich.“
„Das ist mir scheißegal! Ich spreche jetzt mit meinem Vater!“, bellte Katja in ihr Handy. Aufgeregt ging sie im Labor auf und ab wie ein Raubtier im Zoo. Die Euphorie stand ihr ins Gesicht geschrieben.
„Wie ihr wünscht Halterin.“ Es war die liebliche Frauenstimme seiner Hündin Rosa, die es gewohnt war so angeschnauzt zu werden. Nicht speziell von ihm, doch als Tierblut ihres Vaters fungierte sie auch als Filter für alle Anliegen die an ihn gestellt wurden und verkam mehr und mehr zu seiner Sekretärin. Katja würde sich später bei ihr für dieses Verhalten entschuldigen — sie war nicht wie die meisten Halter die oft grundlos ihre Tierblüter anschnauzten, und zeigte Herz, doch im Moment musste sie ihrem Vater Bericht erstatten.
„Katjaaaaaaaaaaa“, brummte er äußerst genervt zur Begrüßung in den Hörer.
„Papa!“
„Was!?“
„Papa, sie wird eine Wölfin!“
„WAS!?“, platzte es aus ihm raus und er saß mit einem mal kerzengerade im Bett.
„Ich hab sie gerade getestet! Sie wird eine Wölfin!“
„Bist Du Dir sicher?“
„Absolut! Und ich weiß es sollte eigentlich zu früh sein, um das bestimmen zu können, aber ich schicke Dir gerade alle Daten die ich gesammelt habe per Mail… Und dann siehst Du ja selbst“
„Das sind gute Neuigkeiten Katja. Seit 260 Jahren hat es keine Wolfzucht mehr gegeben.“
„Ich bin genauso begeistert wie Du.“
„Liebes, ich möchte dass Du trotzdem wie gewohnt weiter machst was den Bluttest angeht. Wir dürfen hier keine Fehler machen und ich möchte jedes Bisschen an Daten erhoben haben, bevor ich sie vom Dok untersuchen lassen kann.“
Katja seufzte: „Ja Papa.“
„Ruf mich an wenn es interessante Neuigkeiten gibt“, und ohne auf ihre Antwort zu warten legte er auf.
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Todmüde schleppte sich Katja wieder auf ihren Stuhl. ‚Na das lief ja Prima‘, sprach sie mit hängenden Schultern zu sich selbst. Ein wenig mehr Freude oder ein ‚Ich bin stolz auf dich Katja‘ war wohl doch zu viel verlangt. Immerhin war sie Laura ja auch auf sein Geheiß nach Costa Rica gefolgt und hatte sich mit ihr angefreundet. Dass sie sich in sie verliebte war zwar nicht geplant, da sie schon ahnte, dass sie auch dieses Mädchen eines Tages würde töten müssen, so wie die andern zuvor.
Um der Zeit die Möglichkeit zu geben zu verstreichen las sie weiter in ihrem Buch. Und widmete sich nur lustlos den nächsten beiden Intervallen. Die Ergebnisse waren identisch zu denen davor. Wolf. Wolf. Wolf. Und noch mehr Wolf. Zeitverschwendung, dachte sie sich. Zeit in der sie schlafen könnte. Doch nein. Dem Oberhalter widersprach man nicht. Dann vernahm Katja heulen. Heulen? Nein! Schreien! Panikschreie!
Laura war wach! Und sie schrie ihren Namen — völlig verängstigt noch dazu. Hastig kramte Katja den Schlüssel fürs Kaminzimmer hervor, schaltete alle Geräte aus und flog regelrecht zu ihrer tobenden Freundin
~
Sie hörte Schritte, schnelle Schritte! Absätze hallten auf dem Holzboden durch den Flur, kamen näher, stoppten vor der Tür. Ein Schlüssel wurde eingesteckt, umgedreht, die Klinke fuhr rasend herunter und die Tür schwang auf; im Rahmen stand Katja, ihre Geliebte. Ihr rot gefärbtes Haar ließ die schlanke 24 jährige offen auf ihren Brüsten ruhen, die bis auf einen Hauch von Ausschnitt in einem schwarzen Blazer verpackt waren. Dazu trug sie ebenfalls in schwarz, eine eng anliegende Hose und Stiefeletten mit dicken 5cm hohen Absätzen, die die Beine der schlanken 1,80m großen Frau unendlich lang erschienen ließen…
Unter normalen Umständen liebte Laura dieses Outfit an ihr, doch in ihrer jetzigen Situation konnte sie nur an eines denken — Katja war da! Sie war da und würde sich um sie kümmern.
Als Katja ihre völlig verängstigte und von Tränen und Sabber durchnässte Freundin auf dem Bett kauern sah, merkte sie, dass sie sich komplett um ihrer Verfassung verschätzt hatte, stürzte zum Bett und streichelte ihr sanft den Kopf.
„Meine kleine Laura! Schhhhhh — ich bin ja jetzt da, du brauchst keine Angst zu haben!“ Durch die Schluchzer hindurch konnte Katja gerade so verstehen, was ihre Freundin ihr zu sagen versuchte.
„Warum hast du mich hier angekettet? Was soll das alles? Ich hab solche Angst gehabt, dass jetzt Menschenhändler kommen und Du mich nur verkaufen wolltest.“
„Niemand will Dich verkaufen, Kleines. Ganz ruhig. Wir sind hier ganz alleine in der Hütte und ich würde Dich niemals verkaufen! Und ich würde schon gar nicht zulassen, dass Dir irgendwer irgendwas antut!“ Sie setzte sich im Schneidersitz auf das Kopfende des Bettes und zog Laura so weit wie es die Fußketten zuließen an sich hoch um sie zu umarmen. Damit sie halbwegs bequem auf der Seite liegen konnte führte Katja die Kette des linken Arms über ihren Schoß, so dass Laura am Ende beide Hände beieinander hatte.
„Jetzt beruhige dich erst mal, Kleines. Ich bin ja da und pass auf Dich auf! Ich verspreche Dir, dass dir nichts Schlimmes passieren wird.“ Weiter streichelte sie der angeketteten 19 jährige über ihr blondes Haar und Gesicht. Sie weinte nach einer Weile schon nicht mehr und die Abstände zwischen den Schluchzern wurden länger.
„Warum bin ich hier angekettet?“
„Warum ist irgendwer irgendwo angekettet?“, begann sie mit einem Schmunzeln. „Zu meinem Schutz. Diese Ketten sind aus Titan und leider nötig, damit du mich nicht umbringst, wenn Du Deine erste Verwandlung hinter Dir hast und Deine Instinkte komplett verrücktspielen“, sagte Katja in sanftem Ton.
„Instinkt, Verwa… was?“
„Schhhh, schh schh schh ich erklärs dir. Aber flipp nicht aus, ich bin jetzt bei Dir und ich werde Dich nie wieder verlassen, okay?“ Sprach sie sanft zu ihr hinab. Laura nickte.
„Es gibt eine Handvoll Menschen deren Blut auf ein spezielles Serum reagiert.“ Dabei zog Katja ein kleines Fläschchen mit einer wässrigen leicht goldenen Flüssigkeit aus der Brusttasche ihres Blazers und hielt es Laura vor die Augen. „Die Kurzfassung; es hat zwei Effekte: Zum einen macht es diejenigen, bei denen es anschlägt hochgradig abhängig und zum anderen gibt es ihnen die Möglichkeit, sich auf Befehl einer Bezugsperson in ein Tier zu verwandeln und wieder zurück.“ Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: „Ich habe Dich heute Nacht nach unserem Liebesspiel betäubt und hierher gebracht, um Dein Blut zu testen… Und es funktioniert“, schnaubte sie erleichtert. „Du kannst mein kleines Haustierchen werden, liebste Laura.“
Diese sah kurz zu Katja auf und erkannte nichts Unehrliches in ihrem lächelnden, so unglaublich fröhlichen Blick. Sie war scheinbar den Tränen nah vor Freude. „Laut der Signatur Deines Blutbilds wirst du eine Wölfin werden. Du bist was ganz Besonderes, meine Kleine. Wölfe sind unglaublich selten musst Du wissen! Auf die zig Hunde die wir haben, kommt nur ein Wolf. Du wirst eine riesige Bereicherung für meinen Clan werden. Und ich hoffe, Du verstehst Dich mit Asgard.“
Aber Laura war noch nicht über den Berg und atmete nur schwer. Sollte sie ihr vertrauen? Würde sie sich wirklich in eine Wölfin verwandeln können? Das klang alles so furchtbar haarsträubend, dass es unmöglich wahr sein konnte.
„Du glaubst mir nicht, hm? Du denkst bestimmt ich will Dich nur reinlegen, abhängig machen und dann auf den Strich schicken oder so was… aber das könnte ich nie übers Herz bringen. Ich liebe Dich so unendlich, kleine Laura.“ Sie gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du bist anders als die anderen Mädchen vor Dir, das hab ich sofort gemerkt.“
„Andere Mädchen?“
„Deren Blut war nicht mit dem Serum kompatibel.“
„Und was hättest du mit mir gemacht wenn meines es auch nicht wäre.“
Schmerzhaft kehrte in Katja die Erinnerung über die 6 Mädchen zurück, die Laura über die Jahre vorangegangen waren. Ihr Hals wurde trocken und ihre Stimme nun mehr ein ächzendes Flüstern: „Dann wärst du jetzt schon tot.“
Eine lange Pause tauchte den Raum in eine unangenehme Stille. Nur das morgendliche Zwitschern der Vögel und immer noch vereinzelte Regentropfen die gegen das Fenster klatschten waren zu hören.
„Und was hast Du jetzt mit mir vor?“, begann Laura, mit zittriger Stimme.
„Ich werde Dir das Serum nun auf die Zunge träufeln, meine Kleine. 5 Tropfen pro Tag sollten am Anfang reichen…. Dann wird Dein Training beginnen. Wir müssen Dich an Deine neue Form gewöhnen und Du wirst Dich in gehorsam üben.“ Ihre Miene wurde nun ernst. „Aber ich will Dich nicht anlügen. Eine Verwandlung ist nicht besonders angenehm und nicht zuletzt wird Dein Körper dabei schwer belastet. Also. Streck mir deine Zunge raus, Kleines.“
Doch sie tat es nicht. Nicht weil sie nicht wollte. Sie konnte nicht. Die Angst, die Verwirrung und Zweifel über das was Katja erzählte. Das alles lähmte sie, verunsicherte sie. Ihr Vertrauen war erschüttert. Katja spürte das Zögern ihrer Freundin, gab ihr einen Moment zum Nachdenken, aber senkte dann den Kopf und sprach ihr sanft ins rechte Ohr. „Also pass auf. Es gibt keine andere Möglichkeit wie Du hier raus kommst. Entweder ich unterwerfe Dich mit Gewalt, hol mir ne Spritze und schieß Dir das Zeug durch den Arm, oder Du gibst Dich mir freiwillig hin, drehst Deinen Kopf zu mir und streckst deine Zunge raus.“
Hingabe! Darum ging es Katja also!
Schließlich tat sie was ihr aufgetragen wurde. Sie liebten sich doch! Was hatte sie also zu verlieren? Durch den geöffneten Mund atmend und mit ausgestreckter Zunge wartete sie auf Katjas Reaktion.
„Schön wie Du deiner Herrin gehorchen kannst“, sagte sie und küsste Laura erneut auf die Stirn. Dann zog sie den Korken aus dem Fläschchen, und entnahm eine kleine Menge mit einer Pipette. „Eins, zwei, drei, vier… und fünf. Und jetzt runter damit! Guuut gemacht, Kleines, ich bin stolz auf Dich! War doch gar nicht so schlimm, oder?“ Sie steckte Pipette und Fläschchen wieder zurück. „Ist der Geschmack in Ordnung? Süchtig wirst Du erst nach der dritten bis vierten Verabreichung, oder wenn vorher die Verwandlung einsetzt, also kann ich die Rezeptur noch ein wenig abändern. Bedenke aber, Du musst den Rest deines Lebens damit auskommen!“
„Schmeckt süßlich… Irgendwie… wie Honig!“
„Also kanns so bleiben?“
„Mm hmmm“, nickte Laura zustimmend, nun deutlich beruhigter, während Katja vom Bett aufstand das Kissen aufhob und Lauras Kopf behutsam darauf ablegte.
„Schön. Wirklich schön. Das beruhigt mich.“ Sie blickte verträumt an ihrer angeketteten Freundin auf und ab.
Auch wenn es ihr leid tat ihre Liebste so ans Bett gekettet zu sehen, wusste sie, dass sie es tun musste. Zu ihrer beider Schutz. Wenn sie anfangs ihre neue animalische Seite nicht unter Kontrolle hat, würde Katja einfach von der Wölfin zerfleischt und diese sich dann gefangen — in gefangen in ihrer neuen Tiergestalt — in die Wildnis aufmachen. Bei der Verwandlung in eine Hündin wäre eine einfache Kette um den Hals ausreichend gewesen, da bei diesen die Instinkte nicht so sehr ausarteten. Doch ein Wolf? Ein wildes Biest? Sie erinnerte sich daran, als sie vor 10 Jahren miterlebte wie Asgard, der Wolf der damals noch im Besitz der Mutter ihrer besten Freundin war, seine ersten Verwandlungen durchmachte. Bevor man ihn mit Betäubungspfeilen niederstrecken konnte, hatte er zwei Wachen umgebracht und 3 weitere lebensgefährlich verletzt, schlicht weil er das neue wilde Tier in sich nicht unter Kontrolle hatte.
„Ich werde dir Frühstück machen Kleines. Was hältst Du davon?“
„Ja, bitte! Das klingt gut. Ich sterbe vor Hunger!“
„Ja, bitte… Herrin!“ Lauras fragender Blick signalisierte Katja eindeutig, dass sie das erklären musste.
„Du wirst mich ab sofort in der zweiten Person und mit „Herrin“ ansprechen. Die nächsten zwei Wochen werde ich Verstöße dagegen nicht ahnden, immerhin musst du Dich jetzt an vieles gewöhnen. Doch sobald ich Dich aufs Schloss mitnehme, hast Du Dich zu benehmen, ansonsten werde ich Dich züchtigen. Verstanden?“ Doch Laura zögerte…
„Ja… äh – Herrin.“
„Braves Mädchen!“, sagte Katja knapp, küsste ihre Liebste auf die sinnlichen Lippen und bereitete ein zauberhaftes Frühstück vor. Der Duft von Früchten und Schinken kroch dem auf dem Bett liegenden Mädchen in die Nase und ließ ihren Magen noch heftiger grummeln und rumoren. Dann endlich hörte sie Katja wieder kommen. Auf einem riesigen Tablett brachte sie ihr Brote, Schinken, Wurst, Him- und Erdbeeren, Äpfel, Schmierkäse, Honig, Paprika, Milch und Orangensaft. Ein regelrechtes Festessen.
Sie stellte alles auf dem Nachttisch ab und genoss den von Hunger und Begierde erfüllten Blick in Lauras Augen. Sie kam so nah wie es ihre Ketten zuließen an den Nachttisch heran und streckte mit leicht geöffnetem Mund den Kopf nach dem Essen aus.
„Worauf hast du denn zuerst Lust kleines?“ Flehend und schwer atmend kam ihr nur ein Wort über die Lippen.
„Schinken!“ Katja belegte ein Stück Brot mit einigen Scheiben und hielt es Laura zum abbeißen hin. Sie richtete sich ein wenig auf, biss zu, zerrte und rüttelte am Brot bis es nachgab. Katja war überrascht, doch ließ es sich nicht anmerken. Scheinbar wirkte das Serum schon und ein paar tierische Instinkte brachen durch. Wie eine ausgehungerte Löwin riss Laura an dem, was ihr vors Gesicht gehalten wurde. Auf Früchte jedoch schien sie keinen besonderen Appetit zu haben.
Katja ging dazu über ihrer Liebsten nun mehr gerollte Scheiben an Schinken oder Wurst zu reichen, die sie hinunter gierte als hinge ihr Leben am seidenen Faden. Nur um zu testen ob das Serum tatsächlich schon in ihr zu wirken begann — im Normalfall zeigten sich animalische Verhaltensweisen erst am zweiten oder dritten Tag — hielt sie Laura eine Erdbeere vor die Nasenspitze. Sie schnupperte daran wie ein Hund, doch biss nicht zu. Vielmehr wanderte ihr Blick auf das letzte bisschen Wurst, das auf dem Tablett noch übrig war, dann zu Katja und zurück zur Wurst.
„Möchtest Du denn kein vitaminreiches Obst, Kleines?“
„Es schmeckt mir nicht Herrin. Ich brauche Fleisch!“ Sie biss sich auf die Unterlippe und starrte das Stück schwer atmend so verführt und vorfreudig an, als wolle sie es lieber heiraten.
„Na, dann will ich Dich mal nicht hungern lassen“, sagte Katja lächelnd und fütterte die werdende Wölfin. „Noch was?“
„Ja Herrin! Mehr!“
„Du bist ja unersättlich heute, hm Kleines?“ Laura entgegnete dem nur mit einem bettelnden und gierenden Blick. Ihr Magen grummelte fürchterlich vor Hunger. Schrie regelrecht nach Fleisch. „Gut, dann geh ich Dir eben ein wenig mehr holen.“ Sie nahm das Tablett mit und verschwand wieder in der Küche.
Wenig später kam sie zurück, mit Haufen von Salami, Wurst, Schinken, und einem großen Steak. Alles davon würde das zierlich gebaute Mädchen kaum verschlingen können, da war sich Katja sicher. Als sie durch den Raum schritt wurde sie von Lauras gierendem Blick verfolgt, die Augen weit geöffnet. Mit der Zunge fuhr sie sich dezent über die Lippen und stöhnte Lustvoll.
„Hmmmm Herrin, das riecht so gut.“ Sie schnupperte erneut durch die Luft, so hungrig, als könne sie sich vom Duft ernähren.
„Dann will ich Dich mal nicht auf die Folter spannen, Kleines.“
Ohne auch nur ein Anzeichen von Sättigung verlange Laura nach immer mehr Fleisch, riss am Steak, als würde es noch zappeln wie ein Tier das ums Überleben kämpfte, schlang den Schaschlik hinunter, zerfetzte den Schinken. Doch dann gebot Katja ihr Einhalt. Sollte sie noch mehr essen, würde sie alles wieder erbrechen.
„Herrin bitte! Ich brauche mehr!“
„Du bekommst auch mehr, aber jetzt musst Du Dich erst einmal gedulden, Kleines.“ entgegnete sie sanft während sie das Tablett vom Nachttisch hob und Anstalten machte mit dem, was sie ihrer werdenden Wölfin nicht zum Fraß vorwerfen wollte, den Raum zu verlassen.
„Nein Herrin, nehmt mir das Essen nicht weg! Lasst mir noch einen Bissen! Bitte! Es schmeckt so gut!“
„Widersprichst du mir etwa?“ Mit einem Mal war jede Sanftheit aus der Stimme der Herrin verschwunden. „Ich hab dir gesagt was du zu tun hast, also tust du das auch! Was hab ich gesagt ist deine Aufgabe?“
„Ich soll mich gedulden, Herrin…?“
„Richtig! Und warum gehorchst du mir dann nicht wenn ich dir einen Befehl gebe?“
„Aber Herrin, ich…“
„Ruhe jetzt!!!“ – Stille. Katjas stimme hallte so durchdringend, dass es für Laura so wirkte als hätte sie den Kopf in eine schlagende Kirchenglocke gehalten. Zögernd und nun nicht mehr zappelnd oder nach Futter gierend senkte sie erst den Kopf, wand den Blick von ihrer Herrin demütig ab und entschuldigte sich. „Verzeiht, Herrin. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle.“
„Offensichtlich nicht, aber das treib ich Dir noch aus, Kleines. Mit Sicherheit.“
„Ja Herrin.“
„Kann es nicht brauchen wenn mein Haustier ungehorsam ist.“ sagte sie während sie dazu rhythmisch und hart mit den Absätzen ihrer Stiefel auf den Holzboden auftrat und mit dem Tablett aus dem Zimmer schritt.
Wenig später kam Katja mit ernstem Gesicht zurück, nahm auf dem Sessel Platz, überschlug die Beine und legte ihre Arme auf den Lehnen ab. Mit einem durchdringenden Blick sah sie ihre Dienerin vorerst nur schweigend an… blinzelte kaum… nagelte sie fest. Diese reagierte auf Katjas Blick erst nicht, dann jedoch bemerkte sie den Ausdruck; als warte sie darauf das Laura etwas sagte. Sie wurde nervös, denn sie wusste sie hatte ihre Herrin aufgebracht… verärgert. Sie war kein braves Tier gewesen und schämte sich dafür.
„H- … Herrin?“, begann sie schüchtern, unsicher ob sie ihre Herrin anschauen sollte oder nicht. „Ist irgendwas, Herrin?“
„Habe ich Dir etwa erlaubt zu sprechen, Laura?“
„Nein Herrin.“ Sie senkte den Kopf wieder.
„Du wirst schön ruhig bleiben bis ich dir die Strafe für Deinen Ungehorsam verkünde.“
„Ja Herrin.“ – Eine Pause folgte.
„Du wirst, sobald Deine Tierform sich einmal fest etabliert hat, viel Nahrung brauchen, Kleines. Mehr als ein normales wildes Tier sogar — natürlich abhängig davon wie oft Du Dich verwandelst oder in Deiner Tierform bist. Das zehrt an einem.“ Sie nahm die Arme von den Lehnen und verschränkte die Hände in ihrem Schoß. „Ich will Dir die nächsten zwei Wochen nicht schaden, denn du wirst jedes bisschen Kraft brauchen, dass Du aufbringen kannst. Also vertage ich Deine Strafe auf zwei Wochen von heute.“
„Danke Herrin! Ihr seid sehr großzügig!“, sagte Laura sanft.
„Ich bin nicht fertig.“ Ihre Stimme wurde bei diesen Worten tief ernst.
„Natürlich nicht Herrin, bitte verzeiht.“
„Deine Strafe wird sein, eine Woche lang nur eine halbe Tagesration Futter zu erhalten. Solltest Du quengeln, Dich beschweren, oder ohne vorher ausdrücklich gestattet Futter erschleichen, wird Deine Strafe um einen Monat verlängert! Ist das klar, Kleines?“
Laura machte große Augen. Sie war überrascht und ein unangenehmer Druck fuhr ihr ins Herz der sie nach Luft schnappen ließ. Ihr war absolut klar, dass das für sie die Hölle werden würde, so hungrig wie sie jetzt schon war. Doch ihre Herrin zu enttäuschen war keine Option. Darüber hinaus dürfte sie jetzt nicht lamentieren, sonst würde sie direkt einen weiteren Monat Strafe bekommen. Sie würde gehorchen. So richtete sie sich soweit sie konnte auf, sah Katja an aber nicht in ihre Augen und sagte demütig: „Ja, Herrin.“
Katja stand auf, öffnete ihre Hose und begann dann wieder in sanftem Ton: „Dann, wenn es Dir nichts ausmacht, Kleines, würde ich gerne da weiter machen wo wir gestern aufgehört haben. Ich kam nicht wirklich auf meine Kosten.“
„Wie Ihr wünscht Herrin. Aber ich kann meine Hände nicht benutzen.“
„Kümmere Dich nicht um solche Details liebste. Deine Zunge wird mehr als ausreichend sein.“
Sie hatte ihre Hose über die entblößten Hüften und Pobacken hinunter gezogen — sie trug für gewöhnlich keine Unterwäsche, schritt langsam zu ihrer Untergebenen ans Bett, beugte sich vor und umfasste ihren Kopf mit beiden Händen. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast und sie konnten den bereits erregten schweren Atem der jeweils anderen auf der Haut ihres Gesichts spüren „Und jetzt befriedige Deine Herrin!“ Katja gab ihr einen sinnlichen andauernden Zungenkuss.
Ohne ihre Lippen von denen ihrer Wölfin zu trennen stieg sie aufs Bett und kniete sich nah an sie heran, die gestiefelten Füße über die Bettkante hinaus ragend. Dann richtete sie sich auf und drückte sanft Lauras Kopf an ihren Bauch. Sie nutzte ihre Zähne um Katjas Blazer leicht hochzuziehen, was sich als schwierig herausstellte und so half sie ihr mit einer Hand das Kleidungsstück aus dem Weg zu halten, die andere weiter an Lauras Kopf. Diese Küsste nun um den Bauchnabel ihrer Herrin herum — arbeitete sich langsam in Richtung Katjas kahler Scham. Sie atmete hörbar und wurde zunehmend erregt. Während Laura nun zärtlich mit ihrer Nase Katjas Klit neckte, beuge diese sich kurz vor um ihre Hose weiter abzustreifen.
Laura begann auch ein wenig mit der Zunge zu arbeiten und so musste Katja vor Erregung verlangsamt hin und her wippen um die Hose an ihren Knien vorbei zu bekommen. Mit der Hose zwischen den Knöcheln spreizte sie ihre Knie wieder, blieb aber quer zum Bett über Lauras Kopf gebeugt und stützte sich links auf dem Laken ab während sie mit der anderen die Linke ihrer Liebsten ergriff. Den Kopf in den Nacken geworfen entfuhr ihr einen Stöhnen, als sie spürte wie sie entlang der Innenseiten ihrer Schenkel von Nase und Lippen gestreichelt und geküsst wurde. Katjas Möse zuckte leicht vor Erregung, und Feuchtigkeit breitete sich allmählich in ihrem Inneren aus.
Mit dem Stöhnen das Laura nun vernahm, war sie in den letzten Monaten derart vertraut geworden, dass sie genau wusste: ihre Herrin wollte nun mehr. Sie wollte nun geleckt werden! So küsste und saugte sie sanft an Katjas Lippen und Lustknopf. Wartete genüsslich darauf ihr den Saft zu entlocken obwohl sie genau wusste, dass ihre Herrin nach ihrer Zunge verlangte; ihre Zunge zwischen den feinen langen Mösentoren. Durch den offenen Mund tief atmend hauchte sie Laura an: „Worauf wartest du? Los! Leck deine Meisterin!“
Ohne den Befehl zu bestätigen, begann Laura die Arbeit mit der Zunge und schob erst ganz allmählich Katjas Schamlippen beiseite. Dann drang sie ein. Gierig, fast hungrig nahm sie jedes Tröpfchen der herrlichen Säfte auf, die aus ihrer Gebieterin strömten. Ihre Zunge kreiste vorerst so tief sie eindringen konnte, bewegte sich dann auf und ab, dann links und rechts, dann wieder im Kreis. Katja wurde immer angeheizter und verlor schon bald völlig die Kontrolle. Aus dem Stöhnen wurden immer lautere Japser und Ausrufe: „Genau so will ich das haben, Luna. Mach weiter, Kleines. Ja! Genau so! Ohh Luna!“
Sie bewegte ihre Hüften rhythmisch, wie es ihr passte, zu Lauras Wellen schlagender Zunge, die ihr Innerstes teilte. Katja fühlte wie die Ekstase in ihr hochkochte und jedes Nerven- und Muskelzucken in ihrem Unterleib und den Schenkeln wurde spürbar. Ein Orgasmus rollte in der Ferne an wie eine Lawine und würde sie gnadenlos mit sich reißen. Sie krallte sich im Laken und Lauras Hand fest und drückte ihr Becken stärker gegen sie, wobei sie sich kaum auf den zuckenden Schenkeln halten konnte. Genüsslich nahm Laura alles von Katjas Säften in sich auf, als diese sich komplett verkrampfte, tief einatmete kurz die Luft anhielt und einen gellenden Schrei zu ihrem Orgasmus ausstieß.
Ihr Körper erschlaffte erschöpft über ihrer leckenden Freundin. Laura wusste jedoch, dass Katja immer selbst entschied wann sie genug hatte und so leckte sie einfach weiter. Leckte jede Falte, leckte innen und außen. Küsste, sog und kniff auch mal ein wenig mit den Zähnen. So verblieben die beiden eine Weile während Katja sich weiter unkontrolliert vor Erregung wand und zuckte. Die Herrin erhob sich, um sich vollständig auszuziehen. Achtlos warf sie ihre Kleidung in Richtung Sessel ohne hinzusehen oder sich darum zu kümmern, ob sie darauf auch landeten, oder auf dem Boden.
Sie zog ihrer Untergebenen das Kissen weg, machte es sich damit am Kopfende bequem und setzte sich mit entblößtem Unterleib an dessen vorherige Stelle. Gebieterisch und mit gespreizten Beinen saß Katja vor ihrem Tier und so musste Laura nur noch ihren Kopf senken, um die feuchte Spalte ihrer Herrin wieder zu erreichen, was sie ohne Befehl tat.
Sie widmete sich nun voll und ganz dem geschwollenen Lustzentrum ihrer Herrin; schob mit der Nase das Häubchen zurück und leckte dann mit unendlicher Leidenschaft am rosigen Lustknopf. Sie saugte sich auf den Schamlippen fest und presste sich fest in den feuchten Schoß ihrer Herrin. Von Erregung gepackt krallte diese sich mit einer Hand in Lauras langen, seidigen Haaren fest.
Katja warf den Kopf in den Nacken und stöhnte erregt, als sie sich mit ihrer freien Hand im Kissen festkrallte. Laura beobachtete mit großer Freude, wie ihre Herrin sich mehr und mehr der Ekstase hingab, völlig die Kontrolle zu verlieren schien. Sie zuckte am ganzen Leib, jeder Nerv jede Faser in ihr erregt. Sie leckte die Klitoris abwechselnd von innen und außen, drang erneut tiefer in ihre Herrin ein und spürte das Kontrahieren der Mösenwände.
Wenig später, der zweite Orgasmus. So heftig, dass sie die Hütte zusammenschrie und sich mit beiden Händen im Bettlaken festkrallte. Als dieser abgeklungen war, zog sie die an ihren Lippen fest gesaugte Laura mit einem lauten Schmatzer von sich weg. Dünne Fäden Speichel und Fotzensaft zogen sich in die Länge und fielen auf das Laken.
Völlig erschöpft und ermattet — für den Moment absolut befriedigt und von Müdigkeit erschlagen, war sie zu faul sich zu bewegen und ließ sich einfach fallen. Laura ließ ihren Kopf seitlich auf Katjas Bauch ruhen. Minuten lang lagen die beiden einfach nur da. Die Herrin mit immer noch gespreizten Beinen, ihre Dienerin dazwischen. Sie fühlten die gegenseitige Wärme die sie einander gaben. Laura fühlte sich noch nie so geborgen und beschützt wie in diesem Moment, der wenn es nach ihr ginge ewig dauern könnte.
Schläfrig wie Laura war blickte sie mit all der Kraft die sie noch aufbringen konnte hoch zu ihrer Liebsten und flüsterte leise: „Danke, dass Ihr mich gestern so gut befriedigt habt, Herrin.“ Katja rutsche neben ihr auf dem Bett hinab und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.
„Gern geschehen… Ich hab die ganze Nacht kein Auge zu bekommen mit Deinem Bluttest und allem. Aber jetzt hol ich mir das zurück. Schlaf nun meine Kleine. Du brauchst die Kraft für morgen.“
Katja stieg kurz vom Bett und lockerte die Kette die Lauras rechte Hand fixierte ein wenig, damit sie nicht bäuchlings schlafen musste. Laura lag ganz ruhig auf ihrer rechten Seite. Schaute aus dem Fenster, das ihr am nächsten war. Katja hatte sie beim Sex eben „Luna“ genannt. Sollte das etwa ihr neuer Name werden? Sie spürte wie ihre Herrin sie von hinten umarmte, ihr linkes Bein um sie schlang und sie noch ein wenig in den Nacken küsste, bevor auch sie es sich angeschmiegt an ihre Liebste zum Schlafen bequem machte. Wie Laura es gewohnt war spürte sie eine Hand an ihrer durchschnittlich großen Brust, die daran ganz leicht zu kneten begann.
„Schlaf gut, meine kleine Wölfin.“
„Ihr auch Herrin.“
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