Laura saß am nächsten Morgen im Schneidersitz vor ihrem Koffer und packte ihn gedankenverloren aus. „Ich will nicht zu aufdringlich sein. Meinst du, mich erst am zweiten Tag zu melden ist zu viel?“
„Was weiß ich? Du bist ganz schön nervig wenn du frisch verliebt bist. Merkst du das eigentlich?“
Lauras Lippen kräuselten sich sehr langsam zu einem etwas peinlich berührten Lächeln. Dann kicherte sie.
„Und dir gefällt das auch noch!“, bellte Sarah lachend und warf mit einem kleinen Kissen nach ihr.
„Ich denke einfach gerne an sie… – Das ist doch nicht verboten“, erwiderte Laura und drückte das Kissen an sich.
„Ist es nicht. Aber mir bluten die Ohren. – Was meinst du, schwarz oder weiß?“, fragte Sarah und hielt sich zwei verschiedene Bikinioberteile vor sich hoch.
„Warum nicht dein rotes Lieblingsset?“
„Stimmt!“, bemerkte sie und durchwühlte wie eine verrückte ihren Koffer. „Ach, wo ist das blöde Ding denn!?“
„Na vergessen hast du es nicht, oder?“
„Nein! Nein nein nein nein!“ Panisch kippte Sarah ihren Koffer einfach aus und durchwühlte nach und nach ihre Kleidungsstücke. „Das kann doch nicht sein!“, heulte sie auf und begann nun penibelst alles erneut zu durchsuchen.
„Sarah.“
„Ich kann mich doch genau dran erinnern, dass ich alle Bikinis auf dem Bett liegen hatte und den roten auch…“
„Sarah!“
„Ohh man von allen Dingen die ich vergesse muss es ausgerechnet mein Lieblingsbikini sein.“, quengelte Sarah abwesend mit Blick auf die Sauerei die sie veranstaltet hatte.
„Du weißt doch, dass ich deine beste Freundin bin, oder?“
„Ja, warum?“
„Du hattest tatsächlich alle Bikinis auf dem Bett ausgebreitet – auch den Roten – und dann…“
„…Dann, was?“
„Dann hat du deinen Roten genommen und WAS damit gemacht?“
Nachdenklich starrte Sarah an die Wand hinter Laura. „Ich hab ihn auf die Kommode gelegt um ihn nicht zu vergessen“, sagte sie kapitulierend und ließ den Kopf hängen.
„Du vielleicht. Ich aber nicht.“
„Dududu. DU HAST ES GEWUSST! Warum hast du nichts gesagt!?“
„Weil ich es super-süß finde wenn du wütend bist“, sagte Laura schmunzelnd und hob den Bikini an einem Finger aus ihrem Koffer.
In einer Sekunde wechselte Sarahs Gesicht von Wut auf pure Freude, wie man es sonst nur von Kindern kennt und im nächstem Moment stürmte sie schon auf Laura los und warf sie um und knuddelte sie heftigst.
„Duuuuu bist doch einfach die beste Freundin die man sich wünschen kann, mmmmh.“
„Aber nur solange du mich atmen lässt“, keuchte Laura. Sarah ließ sie los. „Danke“, sagte sie knapp und begann sofort sich auszuziehen.
Laura trug ihren Badeanzug bereits unter leichter Strandbekleidung: Ein aufreizender weißer Monokini, der nur mit dünnen Schnüren im Nacken und dem sonst offenen Rücken zusammengebunden wurde. Die beiden Freundinnen genierten sich überhaupt nicht voreinander nackt zu sein. Sie kannten sich beinah von klein auf und fühlten sich daher in keiner Situation von der jeweils anderen gestört.
„Wir sollten so langsam zum Frühstück“, sagte Laura, als Sarah sich einen dünnen Cardigan übergeworfen hatte. Dann fiel ihr Blick auf die Unordnung die ihre Freundin veranstaltet hatte und seufzte.“ Aufräumen können wir auch später noch.“
Das Hotel war stilvoll in weißem Marmor und Verzierungen aus Gold eingerichtet. Die beiden Mädchen glauben allerdings, dass es sich eher um goldene Farbe handelte, als alles andere. Durchaus strahlte die gesamte Ferienanlage etwas Kostspieliges aus und hatte sich damit wohl seine 5 Sterne zu Recht verdient. Zu Lauras und Sarahs Glück jedoch bot das Hotel auch Touristenzimmer für erschwinglichere Preise an. So schritten sie das ausladende hell erleuchtete Treppenhaus zum Restaurant des Hotels hinunter, das wunderschön gelegen war, im erhöhten Erdgeschoss, mit Blick auf das Meer.
Nachdem sie sich die knurrenden Mägen vollgeschlagen hatten ging es hinunter an den Strand, der zum Glück für das Hotel abgezäunt war, denn: „Wonach mit jetzt am wenigsten der Sinn steht, ist mich an einem vollen Strand um Plätze zu drängeln.“
„Und am Ende klauen sie noch unsere Zimmerschlüssel! Nein danke!“, erwiderte Sarah.
„Hört hört, Schwester.“
Unten am Strand war an diesem Vormittag schon ein wenig los. Hier und da, bauten Kinder Sandburgen, oder sonnten sich Paare. An einem für Beachvolleyball gespannten Netz spielten einige Halbstarke gegeneinander die es sich nicht nehmen lassen konnten ein wenig zu prahlen, als sie Laura und besonders Sarahs interessierte Blicke über die Gläser ihrer Sonnenbrille hinweg bemerkten.
Während ihre Freundin sich sonnen wollte, konnte Laura nur noch auf das karibische Meer hinaus schauen. Am Horizont erkannte sie Linien- und Frachtschiffe, manche mehr oder weniger verborgen. Wie in Trance legte sie neben Sarah, die sich eincremte, ihre Sachen ab und schritt langsam zum Wasser.
Noch nie hatte sie das Meer gesehen, so weit und offen. Auch die Wirkung der Erdkrümmung faszinierte sie. Innerlich kochte ein wenig Wut auf ihren Vater hoch, dass er sie wie die Prinzessin auf der Erbse behandelte und ihr nie erlaubt hatte mal ans Meer zu fahren. Doch nun war sie hier. Mit der Hilfe von Sarah und ihrer Mutter. Nun konnte sie das Meer endlich genießen. Sie tat einen Schritt nach vorne in den nassen, vom herein schwappenden Wasser geglätteten Sand und wartete auf die nächste Welle. Sie wollte diesen Moment so absolut genießen wie es nur möglich war.
Unwillkürlich schloss sie die Augen, als das Meerwasser ihre Füße umspülte. Sie hatte es sich kälter vorgestellt. Dann schritt sie bis zur Hüfte hinein und tauchte unter.
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‚Hach, irgendwie ist sie schon süß‘, dachte Katja, während sie abwesend die Reiseführerin anstarrte, die ihr und den anderen Touristen in gebrochenem Englisch vom Vulkan erzählte, den sie gerade besichtigten. Gedacht hatte Katja jedoch nicht an die schwarzhaarige spindeldürre Reiseführerin, sondern an Laura. Irgendwo tat ihr das Mädchen ja auch irgendwo leid, wie sie ihr ins Netz gegangen war und was sie ihr noch antun würde. Leider wurde sie dieses Gefühl ihre Brust sei ein wenig zugeschnürt nicht los, was sie ein wenig missmutig stimmte.
Sie war nun die letzte. Nach ihr würde Katja nach Hause zurückkehren und wahrscheinlich wieder kein Tierblut besitzen. Vielleicht könne sie doch Cosette überreden eine Zweckgemeinschaft einzugehen. Unüblich war das nicht und so würde sich Katja nicht länger als Spott des Schlosses fühlen. Besonders als Erbin belastete sie das sehr.
Ein wenig Optimismus flackerte in ihr auf. Nun hatte sie jedoch Laura vor sich. Eine tolle junge Frau die ihr sogar gefiel, anders als die anderen Mädchen davor. Wenn sie eventuell sogar ihr Tierblut werden würde? Unmöglich war es nicht, schließlich hatte ihr Vater sie auf diese Mission angesetzt, um mit einem Tierblut zurück zu kommen.
Sie seufzte und folgte lustlos der Vulkantour. Es wäre an der Zeit sich zu überlegen wie sie mit Laura nun fort fuhr.
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Laura schwamm soweit sie konnte an den Strand zurück und stand erst auf, als der Sand ihren Bauch streifte. So weich, so zart. Über wie viele Äonen hinweg er hier vom harschen Meer das auf ihn eindrosch wohl schon bearbeitet wurde?
Ihr Genuss wurde von den Halbstarken unterbrochen, die sich ein wenig an Sarah herangetraut hatten und trotz der sprachlichen Barriere heftigst mit ihr flirteten. Zumindest zwei der vier, denn die letzten beiden ließen sich ihr Volleyball nicht von einer Touristin nehmen.
„Hola Senorita!“, rief einer der beiden Schmachter als Laura sich tropfend und die Haare auswringend näherte. Um nicht unhöflich zu sein lächelte sie lustlos und schnappte sich ihre Sonnenbrille.
„Wie ich sehe genießt du deinen Urlaub schon?“
„Kannst du es mir übel nehmen? Die sehen doch lecker aus, hrrrr!“, entgegnete Sarah mit verführerischem blick über ihrer Sonnenbrille hinweg.
„Ich kann da nun nicht so wirklich mitreden“, druckste Laura ein wenig genervt, als wenn sie diese Konversation schon öfters gehabt hätten.
„Du weißt, wann wir im Wellness sein müssen?“
„Ich hab mein Handy hier, das klingelt rechtzeitig, aber ich Sonne mich bei guter Gesellschaft noch ein wenig.“ Sie zwinkerte.
„Fein. Ich werde mich rauf ins Zimmer setzen und ein wenig lesen“, sagte Laura, hob ihre Strandtasche auf, und wollte gerade gehen als einer der beiden Halbstarken, ein eher schmächtiger als muskulöser Blondschopf mit wildem Haar und ein Kopf größer als sie ihren Weg versperrte.
Auf Spanisch versuchte er ihr etwas mitzuteilen, das durchaus sanft gesprochen war und wie eine anmache klang. Laura hob ihre Sonnenbrille auf die Stirn und sagte lediglich auf sich zeigend: „Sin pene.“
Beide jungen Männer lachten. Und der andere mit schwarzen Haaren sagte etwas, dass, wie Laura vermutete, wohl danach klang als würde er meinen, dass es offensichtlich ist dass sie keinen Penis hat, weil sie eine Frau ist.
„Lesbiana“, sagte Laura als nächstes und schulterte ihre Tasche, als Zeichen dass für sie damit das Gespräch beendet war.
Mit erhobenen Händen trat der Blonde bei Seite und entschuldigte sich. Laura setzte ihre Sonnenbrille wieder auf die Nase und stapfte durch den Sand zurück zum Hotel. Auf dem Weg und die ganze Zeit während sie las konnte sie sich kaum von Katja ablenken. Immer wieder wanderten ihre Gedanken zu dieser blutrothaarigen Schönheit. Auch in der Stunde die sie im Wasser verbrachte und wie eine Nixe ungehalten jedes Wassermolekül genoss, die Kälte des Wassers mit den sporadischen warmen Strömen die sie umflossen oder den salzigen Geschmack. Nichts konnte auf längere Zeit ihren Kopf so begeistern.
‚Dabei hab ich schon schönere Frauen gesehen‘, dachte laura bei sich und hinterfragte die Gefühle die sie für diese eigentlich Fremde hegte, mit der sie lediglich eine Flugzeugkabine geteilt hatte. Sie konnte sich das nicht erklären. Wie konnte ihr eine Frau, die sie nicht mal als das Schönste auf der Welt empfand, so den Kopf verdrehen.
Ehe sie sich versah, war es auch schon Mittag und Zeit für das Wellness-Vollprogramm das Sarah und Laura sich auch keinen Fall entgehen lassen wollten. Massagen, Sauna und Körperpflege bis in jede Pore lagen nun vor ihnen und Laura wollte diese Gelegenheit nutzen um ihren Kopf wirklich auszuschalten, sich zu sammeln und zu überlegen wie sie Katja näher kennen lernen könnte.
„Ohhhh, mein Gott… Das müssen wir nächste Woche unbedingt nochmal machen“, sagte Sarah, als die beiden am Abend in Bademänteln ihre Zimmer aufsuchten.
Seufzend ließ Laura sich aufs Bett fallen und nuschelte zufrieden durch ihr Kissen hindurch: „Ich hätte nie gedacht, dass man sich positiv gerädert fühlen könnte.“
„Die haben mich so müde gewellnesst – ich will nur noch schlafen.“ Doch Laura antwortete nicht mehr. Sie war schon dabei ins Land der Träume zu gleiten, mit den Gedanken wieder bei Katja.
Am nächsten Morgen wollte sie – um nicht aufdringlich zu wirken – lediglich ein kleines Lebenszeichen von sich geben, um Katja daran zu erinnern, dass sie noch existierte. UND auf sie wartete.
‚Morgen, telen?‘ war zwar wie sie fand etwas wortkarg doch verbarg praktischerweise ihre emotionale Unwissenheit Katja gegenüber. Dann drückte sie Senden und widmete sich weiter ihrem Frühstück.
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‚Oh, und wie sie angebissen hat‘, dachte Katja stolz, nachdem sie Lauras Nachricht bekommen hatte und biss triumphierend von ihrem Schinkenbrot ab. Frühstücken konnte sie von ihrer 5 Sterne-Suite aus und genoss dabei den Meerblick. Es war neu und schön. Eine gelungen Abwechslung zum Ausblick auf die Themse in ihrem Londoner Apartment, doch beide konnten wenig mit ihrem heimischen so vertrauten Ausblick über den Bayrischen Wald konkurrieren.
Sie atmete tief aus und widmete sich dann ihrem Telefon. Sie tippte gerade eine Antwort ein, als sie sich stoppte. Nein. Wäre es nicht ein wenig zu früh sich mehr oder weniger sofort bei ihr zu melden? So legte sie schmunzelnd das Handy wieder auf den Tisch, schaute auf Lauras Nachricht und sagte: „Heute noch nicht, Kleines“, um dann fröhlich kauend weiter ihr Frühstück zu verspeisen.
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Laura wurde durchaus unruhig, als bis zum Mittag keine Antwort von Katja kam. Auch nicht am Nachmittag. Und auch nicht am Abend. Die Sonne war bereits untergegangen und Sarah lag, durch spanische Fernsehsender zappend, im Bett. Laura saß am Bettrand, starrte lethargisch auf ihr Telefon und tippelte mit den Füßen auf dem weichen elfenbeinfarbenen Teppichboden.
Dann wand sie sich an Sarah: „Was glaubst du warum sie mir nicht antwortet?“
„Ich hab keine Ahnung!“, entgegnete diese, die zwar noch immer misstrauisch gegenüber Katja war, doch ernsthaft meinte was sie sagte.
Laura jedoch hörte nur was sie hören wollte. „Soso, ich mach also einmal einen Fehler in Sachen Partnerwahl und schon sind automatisch alle ausnahmslos schlecht?“
„Verena war schlecht. Und ich bin froh dass du das eingesehen hast, auch wenn es drei Monate gedauert hat.“
„Unglaublich!“, sagte Laura und stand auf.
„Von deiner Flugzeugliebelei hab ich allerdings noch keine Ahnung. Alles was ich sage ist, verlieb dich nicht Hals über Kopf. Was die Nachricht angeht, ich hab wirklich keine Ahnung, warum sie dir nicht antwortet. Persönlich wäre es mir auch lieber, denn so bist du unerträglich.“
„Ich geh raus!“, kläffte Laura, schnappte sich ihren Zimmerschlüssel, warf sich einen Cardigan über und schlug wütend die Tür hinter sich zu.
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In aller Seelenruhe schlug Katja eine Seite ihres Buches um. Sie liebte es nachts bei dieser Wärme auf dem ausladenden Balkon ihrer Suite zu lesen. Doch ihre Ruhe wurde von unten gestört. Aus dem Nebeneingang des Restaurants zum Strand hin, barst eine junge Frau aus der Tür und es hatte den Anschein, dass sie die Angestellten des Hotels anschreien würde. Vom vierten Stock aus hatte sie einen guten Blick auf die Szene und sah nun wie ein Concierge ihr nachrief man könne ihre Sicherheit im Meer bei Nacht nicht garantieren.
„Ist mir egal!“, brüllte sie aus voller Kehle zurück.
Katja beobachtete den blonden Silvesterkracher wie sie zum Strand hinunter ging und ziellos am Ufer entlang lief. Dann machte sie am Ende des abgesperrten Hotelgeländes kehrt und war grade dabei zurück zum Hotel zu kommen, als sie inne hielt. Dann legt sie ihre dünne Jacke ab und schritt ins Meer. Für eine Weile tobte sie sich einfach im Wasser aus, dann schritt sie erschöpft hinüber zu ihrer abgelegten Kleidung.
Wieder angezogen schaute sie zurück hinaus aufs Meer und ging ein paar Schritte darauf zu. Sie viel weinend auf die Knie und verharrte so einen Moment. Dann – ein Schrei. So voller Schmerz und Emotion. Trotz der vielleicht 100 Meter die zwischen dem Mädchen und Katja lagen konnte sie deutlich die Verzweiflung hören, die sie umtrieb. Ein wenig später stand sie wieder auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, den Sand von den Beinen und kam zurück zum Hotel. Als sie die hölzerne Treppe vom Strand zum Restaurant hinauf lief, erkannte Katja ihr Gesicht.
Es war Laura.
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Als sie zurück in ihr Hotelzimmer kam war der Fernseher aus und Sarah schlief bereits. Oder tat zumindest so. Es war Laura egal. Ihr Handy, dass sie auf ihrer Seite des Doppelbettes liegen gelassen hatte, vibrierte. Katja hatte geantwortet.
‚Tut mir leid dass ich so lange nicht geantwortet habe, aber mir kam leider etwas dazwischen, das meine Volle Aufmerksamkeit erfordert hat.
Ich würde sehr gerne deine Stimme wieder hören. Ist es in Ordnung wenn ich dich Morgen nach dem Mittagessen anrufe?
<3 Katja‘
Laura sank langsam auf das Bett und versuchte sich zu beruhigen. Dann tippte sie ‚Freu mich schon drauf!‘ als Antwort an Katja und legte sich noch immer nass mit dem Handy auf der Brust schlafen.
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Katja kam nicht umhin sich ein wenig Schuld für Lauras emotionalen Zustand zuzusprechen. Hätte sie geahnt, dass ihr taktisches „zappeln lassen“ bei ihr eine derartige Reaktion hervorrufen würde, hätte sie ihr eher geantwortet. Sie ließ die Ereignisse, die Zeit die sie mit ihr schon verbracht hatte Revue passieren und verglich Laura mit den anderen 6 Mädchen die schon getestet hatte. Und wurde wieder schmerzlich mit deren Ableben konfrontiert.
Die andern sechs waren alle einem Normalo viel ähnlicher als Laura. Sie hatte zwar mit nur drei von ihnen Sex gehabt, doch war es nie so sinnlich gewesen. Ein Blick hatte nie dieselbe Tiefe wie bei Laura, die Berührungen waren weniger sinnlich. Natürlich konnte das auch einfach nur für einen normalen, etwas emotionaleren Menschen sprechen. Auch das war nicht unüblich. Doch sie wurde das Gefühl nicht los dass Laura noch etwas anderes umtrieb, das versteckter und tiefer lag.
Ob sie auf der Suche nach einem Rudel war?
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„Ich werde mich ein wenig sonnen gehen. Du kommst alleine klar?“
„Ja, alles prima!“, sagte Laura sichtlich nervös, als sie mit Sarah nach dem Mittagessen auf ihr Zimmer zurückkehrten. „Ich setz mich einfach aufs Bett und warte auf ihren Anruf.“
„Ich würde ja sagen, lenke dich ein wenig ab, aber ich sehe auf was für Kohlen du sitzt.“
Dann schnappte sich Sarah ihr Strandzeug und wollte gerade gehen, als Laura ihr nahelegte doch lieber ihren Schlüssel mitzunehmen, falls sie sich mit Katja direkt nach dem Telefonat verabreden würden. Mürrisch ging sie zur Kommode auf der der Fernseher stand und hatte gerade die Hand auf die Klinke gelegt als sie inne hielt und sich zu Laura umdrehte.
„Laura.“
„Hm?“, schreckte sie im Schneidersitz aus ihrem Tagtraum hoch und umklammerte ihr Handy wie Gollum den Schatz.
„Ich wünsche dir wirklich, dass sie keine Verena wird.“
Laura seufzte. Sarah war keine Spielverderberin, sie war in Sorge um ihre beste Freundin. Laura realisierte dies jetzt erst so wirklich. Sie schaute kurz betreten auf den Boden und ließ ihre Botschaft einsinken.
„Danke!“, sagte sie knapp, als sie den Mut fand und nickend verließ Sarah das Zimmer.
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Katja konnte, obwohl sie sich vornahm sich kurz zu fassen, einfach nicht auflegen. Fast eine Stunde redete sie mit Laura über die verschiedensten Dinge und fühlte sich im Hinblick auf ihre Aufgabe sogar ein wenig schuldig, dass sie sich mit ihr so gut verstand. Schlussendlich verabredeten sich die beiden zum gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen, worauf sie sich fast so sehr freute wie Laura.
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„Schau sie nicht so misstrauisch an“, sagte Laura beiläufig auf Deutsch zu Sarah, die für Katja noch immer nichts übrig hatte. Katja verstand jedoch. Nicht nur was die beiden sagten da sie ja nur so tat als könne sie kein Deutsch, sondern auch warum Sarah solche Missgunst ihr gegenüber hegte.
Anscheinend gab es da, nachdem was sie deren Getuschel entnehmen konnte, eine Verena, die Laura wohl ein wenig an der Nase rumgeführt und sie emotional ausgenutzt und an den Rand des ertragbaren gebracht hatte. Wie man gerade jemand so zärtlichem wie Laura so etwas antun konnte, war für Katja unverständlich. Oder vielleicht war gerade das der Grund weshalb gerade sie ausgewählt wurde für diese Art der Folter.
Jedes Mal wenn sie an diese an diese Frau dachte, kochte in Katja ein wenig kalte Wut hoch und sie biss die Zähne zusammen. Ohne dass sie es merkte entwickelte sie für Laura bereits einen Beschützerinstinkt, der bereits wenig später sein Debüt haben würde.
Gemeinsam gingen die drei Frauen zum Strand hinunter und wie es nicht anders sein konnte, waren dort bereits die vier Halbstarken, die Laura und Sarah schon am ersten Tag begegnet waren. Sarah, die voran ging, wurde als erste wieder erkannt und ohne Zeit zu verlieren ging das Geschmachte los.
„Hola Senorita! – E sin Pene Senorita!“
Laura rollte die Augen und Katja wurde genauso angepriesen wie Sarah schon vor ihr. Doch die Würfel waren bereits gefallen. Katja sprach nämlich nicht nur Deutsch und Englisch, sondern auch Französisch… Russisch… und Spanisch.
Sie hatte genau verstanden, dass sich hier über Laura lustig gemacht wurde, was sich auf den Gesichtern der arrogant schmunzelnden oberkörperfreien Jungen abzeichnete. Laura spürte das ebenfalls und wurde sofort unsicher, während Sarah versuchte eine möglichst modelhafte Statur abzugeben. Katja würde rauchen wenn sie könnte, so wütend war sie. Doch so temperamentvoll sie auch war, genau soviel Kontrolle hatte sie über sich selbst und ihre Emotionen, und wie sie diese raus ließ.
So kam der Blondschopf angedackelt, um sich Katja vorzustellen, was ein großer Fehler war. ‚Genau der Richtige‘, dachte Katja in sich hinein lächelnd, denn er war es der sich über Laura am herzlichsten amüsiert hatte.
Schneller als es alle Anwesenden ihr zugetraut hatten, griff die Halterin nach einem Ohr des Jungen, der kaum größer war als sie selbst und zog ihn mit festem schmerzlichen Griff hinunter. Auch wenn er frech war, war er wohl gut erzogen worden, denn er wehrte sich gegen Katjas Griff nicht und machte nur sein Schmerzempfinden deutlich…. Sehr deutlich. Auf etwa Hüfthöhe, hielt sie sein Ohr eisern fest, beugte sich dann ein wenig vor und sagte dann in etwas rostigem, doch immer noch akzentfreiem Spanisch: „Es ist nicht nett, sich über andere lustig zu machen!“
„Ähhh nein! Nein, natürlich nicht gnädige Frau… Ääähes tut mir leid! Wirklich! Wir fanden nur so lustig wie sie- aaahhhhhhh!“
Katja griff ein wenig fester zu und drehte ein wenig am Ohr. „Nanana, was sagte ich gerade?“
„Nicht lustig machen! Nicht lustig machen!“
„Braver Junge“, sagte Katja und ließ ihn los.
Laura wurde ganz warm ums Herz und Sarah stand nur völlig von den Socken mit Halb offenem Mund da. Hatte sie sich doch in Katja geirrt? Verena hätte sich vielleicht nicht mit über Laura lustig gemacht, aber jemanden derart zu züchtigen wäre ihr nie in den Sinn gekommen. Katja schritt selbstgerecht lächelnd zu Laura hinüber umfasste ihr Kinn nur ganz sanft und führte sie an ihren Mund. Sie küssten sich zwar nur oberflächlich, aber sehr sinnlich und in Laura wuchs ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit.
„Danke!“, sagte sie ein wenig errötet zu Katja hinauf, als sie ihre Augen wieder öffnete.
„Gern geschehen“, erwiderte sie nur und fuhr dann ohne einen Moment zu verschwenden fort, „wollen wir also nun ein wenig Wasserball spielen?“
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Die nächsten Tage hinweg trafen sich Katja und Laura täglich und turtelten ungehalten. Am Anfang der zweiten Woche, hatte Sarah davon allerdings genug sich wie das dritte Rad am Wagen zu fühlen und klinkte sich komplett aus. Den Rest ihres Urlaubs würde sie alleine verbringen. Ein wenig bitter war sie über diese Entwicklung durchaus, da sie die Zeit ja gerne mit Laura verbracht hätte, doch andererseits gönnte sie ihr die Liebelei mit Katja doch.
Mit dem was sie am Strand getan hatte, hatte sie Sarah definitiv beeindruckt, auch wenn noch ein gewisser Restzweifel vorhanden war. Eine solche Aktion war nicht genug um sich voreilig sicher zu sein, dass sie die Richtige für Laura war. Doch sie würde sich ihre beste Freundin noch beiseite nehmen, wenn ihr wohlverdienter Strandurlaub nicht im Wege stand.
Katja und Luna erholten sich gerade schwitzend und schwer atmend von einer weiteren sexuellen Eskapade im riesigen Doppelbett der 5 Sterne Suite, die eher einer kleinen Wohnung glich. Ohne Decke und mit glänzenden Schweißperlen auf der Haut lag Laura halb auf Katja, mit dem Kopf auf ihrer Brust.
Nach einer Weile, als beider Atmung wieder abgeflacht war fragte Katja: „Erzähl mir Kleines, was gefällt dir an mir?“
Eine taktische Frage. Zur Hälfte wenigstens, denn die Halterin konnte ihre Zuneigung für Laura nicht leugnen.
Sie sah kurz verwirrt zu Katja auf.
„Nun?“
„Hm, also… Ich fühl mich bei dir sicher und einfach wohl.
„Weiter.“
„Ich mag wie selbstsicher und unkompliziert du bist.“
„Noch was?“
„Du bist größer als ich…“
„Warum magst du das?“
„Weil ich mich gerne nach oben strecke um dich zu küssen“, sagte Laura und küsste eine von Katjas Brüsten. „Verena, in die ich vor ein paar Monaten verliebt war, war ebenfalls ein wenig burschikos, aber kleiner als ich. Es hat sich einfach falsch angefühlt die größere zu sein, obwohl ich in der Beziehung nicht die Hosen an hatte.“
„Nachvollziehbar. Aber burschikos ist mir zu ungenau. Was meinst du damit?“
„Nun… versteh mich nicht falsch, aber du bist halt nicht unbedingt immer wie ne typische Frau, weißt du?“
„Genauer.“
„Naja, du rülpst, du lachst und nießt laut und schämst dich kein Stück dafür. Du bist einfach du und das finde ich wahnsinnig attraktiv.“ Dann lachte sie auf. „Das einzige was noch fehlen würde ist, dass du Bier trinkst und wenn du wütend bist mit der Faust in die nächste Wand schlägst und du könntest glatt ein Kerl sein.“
„So so. Na wenn ich ein Kerl sein könnte, dann könntest du dich ja genauso gut an einen richtigen Mann ranschmeißen.“
„Wohl kaum. Wenn du ein Kerl wärst, würde ich das hier nicht machen“, sagte Laura und streckte sich an Katja hinauf, um ihr einen Kuss auf die Lippen zu drücken.
Trotzdem zog Katja eine Schnute. „Bin ich echt so maskulin? Ich will gar kein Mann sein.“
„Ich bin lesbisch Katja, nicht bisexuell. Und nur weil ich Dinge mag, die du aus stereotypischer Sicht mit Männern gemeinsam hast, disqualifiziert dich das nicht davon eine sehr, und ich meine sehr, feminine Frau zu sein. Kein Mann könnte so mit Charme spielen wie du.“
„Hm. Schätze du hast recht.“
„Sei nicht eingeschnappt. Willst du wissen was ich am meisten an dir mag?“
„Was denn?“
„Deine Haare. Rot ist meine größte Schwäche. Und sie könnten niemandem besser stehen als dir“, sagte Laura abschließend und kuschelte sich ein wenig fester an Katja.
„Komm, sagte sie zu Laura schließlich, wir duschen kalt, bevor der ganze Schweiß trocknet.“
„Ohhjaaa, direkt hinter dir!“
Katja drehte Kalt und Heiß auf und mischte das Wasser aus dem Duschkopf auf eine angenehme Kühle. Dann deutete sie Laura sich umzudrehen und gewöhnte sie von den Beinen aufwärts an das kühle Wasser.
Dann begann sie zärtlich zu den weichen Wasserstrahlen ihren Rücken abzureiben und sie von all dem Schweiß zu befreien. Als sie Lauras pralle Pobacken erreichte sie diese zusätzlich ein wenig und griff dann zwischen ihre Beine hindurch, um mit dem Mittelfinger zwischen ihren Schamlippen hindurch zu fahren. Sie erregte Laura so ein wenig, bis sie halt an den weißen Kacheln der Rückwand suchte. Dann entfernte Katja ihre Hand zwischen Lauras Beinen und umschlang sie, damit sie sie von vorn nehmen konnte. Gleichzeitig hielt sie eine Schulter mit ihrem Kinn fest und drückte sie so an sich.
Mit dem Duschkopf bearbeitete sie Laura nun auch von vorne und spritzte gezielt auf ihre, wie Katja bereits rausgefunden hatte, empfindliche Klit. Laura krallte sich, da sie an der glatten Wand keinen Halt fand, in Katjas Hintern fest und so verkeilten die beiden sich wie schon zuvor im Bett in einem erotischen Geflecht aus Fleisch und Sinnlichkeit. Da die beiden es den Tag hindurch schon mehrmals getrieben hatten, war Luna derart leicht auf Touren zu bringen, dass es fast schon wirkte als wäre sie vor einem Orgasmus.
Katja wollte ihr diesen nicht verwehren und so fuhr sie mit zwei Fingen in sie ein und hielt weiter mit dem Wasser auf ihren völlig ungeschützten Lustknopf. Sie wand sich und begann zu stöhnen, kniff noch fester in Katjas Pobacken und dann unter lautem erlösendem Jauchzen erreichte sie den Höhepunkt. Langsam sackte sie auf die Knie während sie sich davon erholte und Katja minderte ein wenig die Stärke des Wasserstrahls, um Lauras Kopf zu berieseln.
Als sie sich gesammelt hatte, blieb sie auf den Knien und drehte sich um. Lustvoll schaute sie zu Katja auf und nahm ihr sanft den Duschkopf aus der Hand.
„Stell die Stärke so ein, wie es dir passt“, sagte sie verführerisch und versenkte nur einen Moment danach ihr Gesicht in Katjas Scham.
Abwechselnd leckte Laura an ihr, dann ließ sie von ihr ab um ihr eine Portion Duschkopf zu gönnen. Ab und zu hielt sie die Düsen genau so auf ihre Spalte, dass ein wenig Wasser in sie eindrang, was sie total wild machte. Dieses kühle Wasser in ihrer heißen Fotze zu spüren und danach Lauras Zunge, die an ihrer Klit leckte oder sie gar komplett aussog. Irgendwann war Katja so fürchterlich aufgekratzt und geil, dass sie selbst mit Hüftbewegungen begann, wie es ihr gefiel.
Dann drückte Laura den Duschkopf in sie hinein und zielte darauf ab damit direkt Katjas G-Punkt zu bezirzen. Die Halterin wurde dadurch nur noch wilder und schrie sogar laut auf. Nun gab es für sie kein Halten mehr. Mit einem Duschkopf der Freihändig in ihr steckte und Laura, die ihre Möse von außen noch mit Mund und Finger bearbeitete, kam sie vor Erregung fast um den Verstand.
Und dann kam sie – auf ihre Kosten. So vollkommen wie es nur möglich war. Einen solchen Orgasmus hatte Katja schon lange nicht mehr erlebt. Vor Erregung zuckend, als würde sie Stromschläge bekommen, sank sie an der Wand entlang zu Boden und zog allmählich den Duschkopf aus sich heraus, der mit einem dumpfen metallischen klingen auf die Kacheln fiel.
Es dauerte einige Momente bis sie sich wieder gesammelt hatte und stand dann noch immer ein wenig wacklig auf und bedeutete Laura es gleich zu tun. Dann packte sie Laura schwang sie um sich herum und drückte sie mit ihrem Körper an die Wand.
„Du rubbelst uns, ich halt den Duschkopf“, war alles was sie zu sagen hatte.
Laura gehorchte und ging mit einer Hand an Katjas Scham, mit der anderen Hand an ihre eigene.
Dann spürte sie das Wasser. Es besprenkelte ihre Schamlippen nun so zart, dass sie von einer Welle der Erregung durchzuckt wurde und für einen Moment drohte den Halt zu verlieren. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich, wie das Wasser plätscherte und die Körper der beiden in einem krassen erregenden Kontrast abkühlte. Als Katja merkte wie Lauras Atmung sich beschleunigte und einen Orgasmus ankündigte, sagte sie: „Halt dich noch kurz zurück, dann kommen wir gemeinsam.“
„Ich kann aber nicht mehr lange!“, quengelte sie zur Antwort. Worauf Katja nur erwiderte: „Doch… kannst du! Nur noch ein… bisschen.“
„Bitte“
„Nur noch ein wenig, Kleines.
„Oh mein Gooohhhtt, bitte!“
Und als wenn damit das Kommando gefallen wäre, kamen die beiden jungen Frauen gleichzeitig. Ihr Jauchzen und ihre Freudenschreie hallten lautstark im Badezimmer wieder und dann sanken die beiden zuckend zu Boden. Katja glitt der Duschkopf aus der Hand bevor sie Laura unter sich begrub. Dann lagen die beiden in ihrem ekstatischen Delirium einfach nur da und fühlten wie sie das kalte Wasser umspülte.
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Durch ihr Geturtel über die folgenden Tage hinweg vergaßen Laura und Katja im wahrsten Sinne des Wortes die Zeit und so kam für sie das Ende des Urlaubs völlig unvorbereitet. Entsprechend lang war auch die Schnute die sie zog, als Sarah mit gepacktem Koffer vor Katjas Suite auftauchte und sie fragte, ob sie schon soweit wäre auszuchecken. Der Flug der beiden war für den Abend desselben Tages geplant, sodass die beiden den Sprung über den Atlantik hinweg schlafen konnten.
„Oh, sind die zwei Wochen schon vorbei?“, bemerkte Katja sich verdutzt im Essbereich umsehend, mit ihrem wie immer eleganten Englisch, als stünde die Antwort irgendwo sichtbar im Raum. „Möchtest du bleiben?“, fragte sie an Laura gewandt.
„Du weißt wie gerne ich würde! Oh man, wie soll denn das funktionieren mit uns, wenn du in London lebst und ich in Frankfurt!?“
„Also, theoretisch könntest du noch ein wenig länger hier bleiben, wenn du nichts vorhast.“
„Wie meinst du das?“
„Ich könnte mit dem Manager ein kleines Wörtchen reden und eventuell deine und Sarahs Buchung verlängern.“
„Was?“,warf Sarah verwirrt ein die ihren Namen gehört, jedoch nichts weiter verstanden hatte.
„Kannst du das wirklich?! Oh mein Gott das wäre so super nett!“
„Für dich mach ich alles“, sagte Katja und stand auf um Luna einen Kuss zu geben und sich auf die Suche nach dem Manager des Hotels zu begeben.
„Aber wie machen wir dann das mit den Heimflügen?“, sagte Laura mehr zu sich selbst und starrte ins Leere.
„Mach dir keine Liebste, ich regele das“, erwiderte Katja selbstsicher, stand vom Tisch auf und verließ die Suite.
„Okay, was passiert hier grade?“, fragte Sarah nachdem Katja die Tür hinter sich zu gezogen hatte.
„Sie will mit dem Manager reden, dass wir länger bleiben können“, sagte Laura halb verliebt, halb beiläufig.
„WAS?“
Das weckte Laura aus ihrer Lethargie. „Oh Entschuldigung, dass sie so großzügig ist deinen Urlaub zu verlängern. Oder hab ich das vor zwei Wochen noch falsch verstanden, dass du unbedingt hier her wolltest?“
„Dass sie großzügig ist, ist nicht das Problem! Wir haben noch richtige Leben? Falls du das in deiner Turtelei vergessen hast? Mein Studium geht in 3 Wochen schon los und ich will da nicht unvorbereitet reinschlittern.“
„Als ob dir zwei nicht genügen würden.“
Gerade wollte Sarah darauf antworten, als sie beim Luftholen unterbrochen wurde. Es klopfte an der Tür. Laura öffnete und Katja kam hereingeflogen.
„Upsiee, Schlüssel vergessen“, sagte sie abgehetzt und spurtete zur Kommode auf der sie den Schlüssel abgelegt hatte.
Dann ergriff Sarah wieder das Wort: „Um ehrlich zu sein trau ich ihr immer noch nicht über den Weg und will nicht, dass du verletzt wirst.“
‚Sollte sie auch nicht‘, dachte Katja in bei sich, während sie mit dem Rücken zu den beiden Inne hielt um für einem Moment zu lauschen worüber die beiden sprachen.
„Ja meine Güte, sie ist vielleicht großzügig und beschützt dich vor halbstarken, aber du kennst sie erst zwei Wochen! Du weißt immer noch nicht sicher, ob sie dich nicht am Ende doch übers Ohr hauen will.“
Während Laura versuchte sich gegen den gesunden Menschenverstand Sarahs zur Wehr zu setzen unterdrückte Katja eine Träne, während sie so tat als würde sie auf ihrem Handy tippen. ‚Als würde Sarah meinen Auftrag kennen‘, dachte sie weiter. Doch trotzdem hatte sie selbst Gefühle für Laura entwickelt die sie nicht bestreiten konnte. Sie waren echt. Doch war etwas möglich? Konnte man sich in so kurzer Zeit in jemanden verlieben? Jemanden den man zuvor noch nie gesehen hatte?
Sie gab sich einen Ruck, setzte ihr eben verlorenes Lächeln wieder auf und machte sich auf den Weg zur Tür.
„So jetzt gehe ich aber wirklich, bis später Liebes, AUUUUU VERDAMMT!!!“
Sie fasste sich ans Knie und ging klagend und vor Schmerz zischend und fauchend, unter den verblüfften Blicken von Laura und Sarah zu Boden. Katja hatte nicht darauf geachtet der Tür beim Schwingen aus dem Weg zu gehen und so gingen Knie und Kante auf Vollkontakt. Doch ihr war noch etwas anderes entgangen, etwas das sie erst bemerkte als sie zu Laura und Sarah aufblickte, die sie jeweils mit Wonne und Missgunst betrachteten. – Sie hatte auf Deutsch geflucht.
„Ich sagte doch, dass du ihr nicht trauen kannst“, sagte Sarah selbstgerecht und schaute mit verschränkten Armen zu Laura.
„Ähhhhh…“, begann Katja kleinlaut, „Tadaaaaa.“
„Also ich bin ja der Meinung, dass sie uns wegen dir nicht gesagt hat, dass sie Deutsch kann“, sagte Laura lächelnd an Sarah gewandt.
Diese schüttelte nur noch den Kopf. „Und du verteidigst sie auch noch…“
„Das macht man nun mal so, wenn man etwas für jemanden empfindet“, sagte Katja mit beiden Händen auf dem verletzten Knie und dem Kinn darauf gestützt.
„Wenn du überhaupt irgendetwas für Laura empfindest.“
„Kannst du auch mal nicht miesepetrig sein wegen ihr? Nur eine Sekunde? Geht das?“
Grummelnd wandte Sarah sich ab und ließ sich aufs Bett fallen.
Dann ging Laura endlich auf ihrer Liebsten zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Lass mich raten, du wolltest, dass sie sich in deiner Gegenwart so verhält, als könntest du nicht verstehen was wir sagen, stimmts?“
„Nur so konnte ich rausfinden wie du wirklich von mir denkst, ohne dich direkt zu fragen. Und dass Sarah so misstrauisch ist mir gegenüber hat sehr geholfen. So hast du ständig beteuert wie sehr du mich magst.“
Laura konnte nicht leugnen dass sie das ein wenig berührte. „Na komm, lass uns mal dein Knie kühlen.“
Nachdem die beiden wieder aus dem Bad kamen, Katja mit einem tropfenden Handtuch um das schmerzende Knie gewickelt, wollte sich Laura nun Sarah widmen.
„Sarah? Bist du noch da?“
„Jap“, kam es aus dem Schlafzimmer und einen Moment später, schlurfte sie darauf hervor. „Schönes Bett“, bemerkte sie und versuchte dabei unbeeindruckt zu wirken.
„Hast du echt gedacht ich fliege ohne dich und lass dich mit DER alleine?“
„Wir haben es verstanden. Du magst mich nicht“, sagte Katja während sie zur ausladenden TV Couch humpelte, während Laura sich empörte und gar kein Wort hervor bekam.
„Das hat mit mögen nichts zu tun, ich trau dir nicht. Und wirklich mögen könnte ich dich selbst wenn ich dir trauen würde auch nicht, dafür sind zwei Wochen zu wenig Zeit.“
„Laura mag mich“, erwiderte Katja süffisant.
„DIE hat einen Namen und WIR fliegen erst Mal nirgendwo hin“, sagte Laura schließlich.
„Sie es mal so…“, begann Katja. „Wenn du jetzt noch eine Woche hier bleibst, hast du den vollen Genuss, einer 5 Sterne Suite ganz für dich allein, kostenfrei noch ne Woche mehr – ich zahl auch deinen Heimflug – und du kannst nebenbei noch ein Auge auf mich haben und auf Laura aufpassen.“
„Wie zum Teufel willst du das alles bezahlen?“
„Unerheblich. Willst du oder willst du nicht?“
Dann wand sich Sarah Laura zu: „Sieht du genau wegen solcher Schieße solltest du ihr nicht trauen, was ist wenn sie mit irgendwelchen Mafiosos zugange ist und deswegen so viel Schotter hat?“
„Vielleicht hat sie auch im Lotto gewonnen, oder es ist Erbgeld, oder oder oder. Du kannst doch nicht krampfhaft das Schlechteste in ihr suchen.“
„Und du genauso wenig das Gute! FEIN! Dann bleib ich die Woche eben.“
„Das wollte ich hören“, sagte Katja zufrieden. „Dann machen wir es so, ihr beiden packt zusammen und checkt aus eurem alten Zimmer aus, ich kümmere mich solange darum, den Manager ein wenig zu bezirzen und zum Mittagessen treffen wir uns wieder. Klingt das nach einem Plan?“
„Von mir aus“, grummelte Sarah. Laura grinste nur übers ganze Gesicht.
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„Also…“, sagte Katja erfreut und nahm am Esstisch neben Laura Platz, die sie von hinter ihrer Speisekarte her ansah. „Es gab leider keine Suite mehr für eine Person, aber dafür für zwei.“ Sie blickte zu Sarah. „Du bekommst meinen Schlüssel und kannst die Woche dort verbringen und wir beiden…“, ihre Stimme wurde auf einmal sanfter, „ziehen ans Ende des Gangs. Die Suite dort ist genau an der Hausecke und wir haben Blick aufs Meer und den Strand entlang.“
„Meerblick hatten wir im Touristenzimmer nur vom Balkon aus“, erwiderte Laura mit vor Euphorie brechender Stimme.
Nach dem Mittagessen gingen alle drei in Katjas Suite, die ihre Sachen zusammen packte, Sarah ihren Schlüssel gab und dann mit Laura den Gang auf der 5-Sterne Ebene entlang schritt.
„Um ehrlich zu sein bin ich schon ein wenig gespannt wie es aussieht“, sagte Katja als sie den Schlüssel ins schloss steckte.
Der Ausblick erschlug die beiden regelrecht. Direkt von der Eingangstür aus konnte man schon den Wohnbereich mit dem fabelhaften Ausblick sehen. Der Balkon erstreckte sich über die gesamte Länge des ausladenden Wohnzimmers und die Fenster konnten entlang einer Schiene beiseite geklappt werden, wodurch sich der Wohnbereich wenn man es so mochte, komplett der Welt öffnen konnte. Die Einrichtung war sonst schlicht und modern, kein protziges Gold oder Marmor wie in den belebteren Gängen oder der Lobby.
Laura hatte gerade ihren Koffer und Rucksack unachtsam einfach zu Boden gleiten lassen, da umfasste Katja sie schon von hinten. Eine Hand ging ihr an die Brüste, die andere in die Hose.
„Was hältst du davon wenn wir dem Zimmerservice ein kleines Geschenk machen, wenn sie die Bettwäsche abziehen und das Laken richtig schön einsauen mit unseren Säften?“
Laura wurde direkt heiß. „Ich kann es kaum erwarten endlich auf Deutsch mit dir Sex zu haben.“
„Was ist denn an Englisch so schlimm?“, fragte Katja lächelnd und schob zwei Finger in Laura hinein, die sofort schwerer atmete und ein wenig zu schwanken begann.
„Eigentlich gar nichts… mmmahhh, nur in einer Beziehung hätte ich dir auf Dauer nahe gelegt Deutsch zu lernen, – weil mir englisch irgendwann zum Hals raus hängt.“
„Na dann bin ich ja froh, dass das kein Problem mehr ist“, sagte Katja schließlich und führte Laura ins Schlafzimmer, wo sie sich ausgiebig verwöhnten.
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Am Abend vor der nun endgültigen Abreise gingen Katja und Laura nach Sonnenuntergang ein letztes Mal hinunter zum Strand. Sie redeten und redeten, küssten und streichelten sich hier und da und lagen einander in den Armen. Laura fühlte sich jedoch noch leichter als sonst. So seltsam euphorisch. Und als sie sich ausstreckte und dabei den Kopf in den Nacken legte, erkannte sie aus den Augenwinkeln warum.
Unweigerlich schloss sie die Augen, atmete tief durch und sagte sanft: „Es ist Vollmond.“ Begeistert drehte sie auf dem Liegestuhl auf die Seite und betrachtete den Mond fast sehnlich.
„Was ist am Vollmond so besonders?“
„Haach, ich weiß auch nicht so genau. Immer wenn Vollmond ist fühl ich mich irgendwie leichter… Stärker… Als könnte ich die Welt stemmen. Einfach… Zuhause. Wie eine Welle die mich mitnimmt“
„Na, dann bleibt doch nur eins zu tun“, sagte Katja und stand auf. Sie bedeutete Laura aufzustehen und drehte dann die beiden Liegestühle weg vom Meer und hin zum Mond, sodass sie diesen nun leicht einsehbar über sich hatten. So genossen die beiden den restlichen Abend bis es Zeit fürs Bett war, obwohl Katja nicht entging, dass Laura mehr Augen für den Mond hatte als sie selbst, was sie tatsächlich ein wenig putzig fand.
Am nächsten Morgen war auch schon Zeit zu packen. Nach dem Frühstück gingen die drei gemütlich zum Aufzug, der sie in den 4. Stock brachte und trafen sich wieder in der Lobby um auszuchecken. Katja bezahlte alles mit dem Zug einer Kreditkarte und ohne jegliche Verzögerungen erreichten sie den kleinen Landestreifen von Poerto Limon. Sie mussten nur wenig warten, bis auch schon die kleine Propellermaschine landete.
„An welchem Gate müssen wir warten?“, fragte Sarah über ihre Schulter die gerade das Gebäude durch den Haupteingang betreten wollte, als Katja sie aufhielt und keck meinte: „An gar keinem“, bevor sie den beiden bedeutete ihr zu folgen. Sie führte sie an einen Seiteneingang der von einem Pförtner besetzt war und klingelte den auf seinem Stuhl eingeschlafenen Wachmann wieder wach. Katja erklärte ihm etwas auf Spanisch, dann führte er sie zu einem Golfcaddy-ähnlichen Fahrzeug, half ihnen beim Aufladen und los ging die Fahrt an den großen Maschinen vorbei.
Laura und Sarah hatten absolut keine Ahnung was hier vor sich ging, bis sie einen kleinen komplett schwarzen Privatjet sahen, der gerade betankt wurde. Es war kein anderes Flugzeug mehr da, was für Langstreckenflüge konzipiert wäre, und so konnten die beiden nur darüber staunen was Katja ihnen da bezahlt hatte.
„Ich dachte ich gönn uns was Feines“, sagte Katja vom Beifahrersitz aus über ihre Schulter und bekam dann vom Wachmann etwas erklärt.
„Er meint wir können uns einfach schon rein setzen und er kümmert sich dann ums Gepäck.“
Der Innenraum war luxuriös in hellem Leder eingerichtet, das durch glänzend lackierte Holzverkleidungen in Mahagoni abgerundet wurde.
„Ich kann es kaum erwarten dein Apartment in London zu sehen“, sagte Laura aufgeregt zu Katja, doch sie hatte diesen Satz nicht wirklich durchdacht.
„Bitte was?“, fragte Sarah mit einem fast mütterlichen Ton in der Stimme.
„Sags ihr halt“, meinte Katja augenrollend und schenkte sich aus der Minibar ein Wasser ein.
„Mir was sagen? Laura?“
„Nun, also… Es ist soooo“, begann sie, doch wusste ganz genau dass Sarah schon wusste worauf das hinaus lief. „Ich komme nicht mit nach Frankfurt.“
Sarah blinzelte nur und machte große Augen.
„Ich gehe mit Katja nach London und bleibe bei ihr.“
Sarah rang sichtbar nach Worten und Katja wollte fast meinen das bei ihr etwas durchgebrannt wäre, als sie aufgeplustert losplatzte: „DU… BIST… SOWAS VON BESCHEUERT!!!“, und anfing Laura mit den flachen Händen auf die Schulter zu hauen.
Natürlich wollte Sarah ihr damit nicht ernsthaft schaden – sie wollte sie nur ein wenig wachrütteln.
„Aua lass das, was soll das?“, quengelte Laura die sich ein wenig Kichern nicht verkneifen konnte.
„Du willst dich also einer völlig fremden Person einfach so ausliefern!? Und was willst du deinen Eltern sagen? Wie willst du das mit der Jobsuche regeln?“
„Aaach, Katja hat so viel auf der hohen Kante, da brauch ich gar nicht arbeiten gehen“, meinte Laura schüchtern, doch das besänftigte Sarah kein bisschen.
„Du weißt doch noch nicht mal was sie arbeitet! Sie könnte immer noch direkt vor deiner Nase kriminelle Scheiße abziehen! Woher weißt du, dass du ihr trauen kannst?“
„Gar nicht. Aber genau das ist Vertrauen.“
Sarah hatte darauf keine Antwort.
„Wir beiden steigen in London aus. Die Maschine bringt dich weiter nach Frankfurt, dort wirst du dann mit deinem Gepäck bis zum Haupteingang gebracht. Und keine Sorge, dass du nichts verstehst, die Piloten sind Deutsche.“
Zum Dank seufzte Sarah nur und ließ sich in einen der Sessel fallen. Dann sah sie wieder zu Laura.
„Ich hoffe, dass du mit ihr Recht hast. Wirklich.“
Nach einem Zwischenstopp in Boston im zu tanken, ging es über den Atlantik. Den Flug hindurch bezirzten sich Katja und Laura nur oberflächlich. Sie wollten Sarah nicht weiter belästigen oder ihr weiteren Stoff für Beschwerden liefern. In London angekommen stieg Sarah kurz mit den beiden andern aus und verabschiedete sich von Laura.
„Was auch passiert. Freunde für immer?“
„Freunde für immer“, erwiderte Laura gerührt und die beiden umarmten sich herzlich.
„Ich sage deinen Eltern was Sache ist. Aber um alles danach musst du dich selbst kümmern.“
„Danke. Ich melde mich bei dir.“
„Na das will ich aber auch hoffen! Viel Glück euch beiden.“
Dann stieg sie wieder in die Maschine.
„Weist du was, ich glaube? Ich werde ihren Pessimismus sogar ein wenig vermissen“, sagte Katja scherzend und brach gemeinsam mit Laura auf.
Wenig später schaute Sarah mit einem ungutem Gefühl im Magen aus dem Fenster. Sie konnte sich nicht zwischen dem entscheiden was sie sich für Laura wünschte und was ihre Sorgen waren. Auf die Frage ob sie Laura jemals wieder sehen würde, hatte sie keine Antwort. Doch sie hoffte, dass was auch immer mit ihr passieren würde, nichts davon schlecht wäre.
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„Wooooooow“, war alles was Laura sagen konnte, als sie Katjas Apartment betraten. Es befand sich im 5. Obergeschoss eines Mehrparteienhauses, in einer der eher wohlhabenderen Gegenden von London. Das Dachapartment erstreckte sich über zwei Ebenen, die über eine ausladende Treppe direkt neben dem Eingang mit einander verbunden waren. Gerade ließ Laura ihr Gepäck zu Boden fallen, als sie von hinter sich hörte: „Zieh dich aus!“, und Katja schon nackt hinter ihr stand.
Ansichten: 5340 x
Jaaaaaaaa! Endlich geht es weiter * 0 *
Und die Geschichte ist einfach so unglaublich gut^^
Auch wenn das Kapitel eine Rückblende ist wie sie sich kennen gelernt haben, es hat mir trotzdem gefallen :3
Die Sexszenen waren sehr gut geschrieben und ich liebe den Stil der Geschichte, auch die Szene in der Vollmondnacht, die dann auf Lauras (Lunas) Zukunft hindeutet und dass sie ein Wolfsblut ist, ist so gut geschrieben :3
Mach so weiter! ♡ *umarm*
Lg
Akuma